Ist es politisch rechts, gegen den Islam zu sein?

8 Antworten

Hi DoctorInge,

nein, das würde ich nicht sagen.

Der Islam ist teilweise selbst rechts (sehr rückständige Einstellung zu Frauen, LGBTQ+ und einigem mehr).

Auch wenn er nicht komplett nach rechts passt, weshalb viele rechte Parteien ihn nicht mögen.

Das kann man nicht verallgemeinern, wie generell wenn jemand eine Position vertritt, die auch von rechten Parteien vertreten wird.

Nein, würde ich nicht sagen.

1.) wenn wir über Rassismus sprechen: Man kann nicht gegen eine Religion (auch nicht gegen den Islam) rassistisch sein. Rassismus bezieht sich immer nur gegenüber Menschen (in diesem Fall Muslime) und nicht gegenüber eine Religion oder Ideologie (weswegen Anti-Islamismus schon mal falsch ist, zumindest bei Rassismus).

2.) ist eine von zwei Definitionen für Rassismus, wonach nur die Hautfarbe als Definition für Rassismus gewertet wird und nicht Kultur

3.) haben im 2.Weltkrieg Hunderttausende von Muslime in der sogenannten Auslands-SS für Hitler gekämpft und haben Juden mitverfolgt. Und da Nazis extrem rechts sind und Muslime für sie gekämpft haben und auch heutzutage muslimische Extremisten UND Konservative rassistische Vorurteile gegen Juden (aber auch Christen, Hindus, etc.) haben, gibt es auch viele rechtsextreme Muslime bzw. dass sie auch in dieser Richtung sehen. So sehe ich den Islamismus als rechtsextrem an, weil er - wie der Nationalsozialismus und auch Neonazis und andere Nationalisten - die Andersartigkeit und auch deren Kultur auch Nachteil bzw. schlecht darstellt und Menschen aus anderen Kulturkreisen negative Eigenschaften unterstellt.

Also rechts und gegen den Islam als Religion zu sein passt hier nicht ganz, wenn viele Rechte (Nazis) mit Islamisten gemeinsame Sache gemacht haben und . Und die Altnazis haben ja nie gegen Muslime gewettert, sondern immer "nur" gegen Juden. Zudem hat Hitler selbst gesagt, dass der Islam dem Christentum überlegen ist, aber die Muslime weniger wert sind als germanische Völker (wobei er auch der Meinung war, dass slawische Völker- zumeist Christen- auch weniger wert seien). Also den Islam als besser dargestellt und die Leute (Muslime) als weniger gut dargestellt. Da wird es schon wesentlich komplexer und schwerer mit politisch rechts einordnen.

4.) Atheisten können durchaus gegen den Islam sein. Sie sind aber auch gegen alle anderen Religionen. Von daher fällt die Einordnung politisch rechts da einfach raus. Dasselbe gilt natürlich in dem Falle für den Sozialismus, der Religionen gegenüber misstrauisch ist und viele Sozialisten sind auch Atheisten, wobei nicht alle Atheisten natürlich sozialistisch sind ;)

Woher ich das weiß:Hobby
DoctorInge 
Fragesteller
 01.04.2023, 20:24

Danke für die ausführliche Antwort. Ich denke, auf "rechts" kam ich, da rechtspopulistische Parteien heute auch gegen den Islam sind.

Verwirrend.

Das Ding ist, ich kann beim Thema Islam der FPÖ zustimmen und mir sind Die Grünen und alle anderen, die den Islam in Österreich in hohem Ausmaß befürworten ein Dorn im Auge.

Allerdings habe ich an anderen Punkten wieder eine Einstellung, die eher zum Programm dieser anderen Parteien passt. Ich bin für den Feminismus und dafür, dass bez. des Klimawandels endlich einmal eine gescheite Lösung kommt, ein neuer Treibstoff oder so.

Verwirrend. 😂😅

Was soll man da nur wählen?

1
CorgiMcweasel  01.04.2023, 20:58
@DoctorInge

Na ja, vielleicht gibt es ja auch eine einzelne Kandidatin (oder auch einzelnen Kandidaten), die/der feministisch ist, aber auch gegen den Islamismus (den ich als das große Problem ansehe). Ich kann dich schon verstehen. Am besten, Du suchst Dir so eine Einzel-Kandidatin /-en heraus. Steht bestimmt im Internet. Ich glaube kaum, dass eine Partei als ganze so etwas vertritt. Innerhalb von Parteien gibt es allerdings Strömungen. Vielleicht gibt es auch für Österreich so ein Abgeordneten-Watch, wo du Äußerungen von PolitikerInnen zu deinen Prioritäten nachlesen kannst, die auch zu deinen Meinungen passt.

1

Hallo

Rechts wäre es, gegen die Auslebung des Islams, im eigenen (nicht muslimischen) Land zu sein.

Genauso wie der Islam ja auch Rechts sein kann

Ihm ist (wie es mir scheint) Kultur, Familie, Zugehörigkeit etc sehr wichtig.

Also den Islam in islamischen Ländern nicht zu mögen, ist eher links. Die mischen sich gerne international ein.

Ihn in Deutschland nicht zu mögen, kann rechts sein, denn die wollen ihre Kultur etc erhalten.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich, der Mensch, ein Rätsel

Nicht zwangsläufig.

Der Islam ist - in der Form wie er vielerorts auf der Welt gelebt wird - nun mal nicht vereinbar mit deutschen Werten und deutschem Gesetz. Die Scharia nicht abzulehnen heißt defacto, dass man für Gewalt in der Ehe (gegen die Frau ist), dass Frauen keine Bildung erfahren sollten sondern nur Gebärmaschinen sind - und das ist kaum überspitzt dargestellt...

Würde die christliche Kirche manche Lehren aus der Bibel ähnlich wörtlich nehmen, wie die Scharia den Koran wörtlich aufgreift, wäre auch der christliche Glauben ähnlich abzulehnen.

Sprich, hier geht es weder um Religionsablehnung, noch geht es um das politische Spektrum. Es geht um die (hierzulande) rechtsstaatliche Ausübung von Religion. Und da sind viele Muslime (sicherlich nicht alle und auch nicht die Mehrheit) noch ein gutes Stück entfernt.

Ich finde es generell dämlich, gegen irgendeinen Glauben zu sein. Kritik geht natürlich immer, aber die sollte konstruktiv sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Alerta Alerta Antifascista