Ab wann fährt man zu langsam?

6 Antworten

Man wird dann zur Verkehrsbehinderung, wenn man wirklich andere Verkehrsteilnehmer behindert. Wenn du Nachts auf dem Dorf mit 20 durch die 50er Zone fährst, wirst du niemanden behindern. Pauschal kann man die Frage nicht beantworten, da es auf die verkehrssituation ankommt.

In aller regel fahren aber so ziemlich alle die erlaubte Geschwindigkeit, wenn es keinen triftigen Grund dagegen gibt (Wetter, Sicht etc.)

Die Behauptung deines Fahrlehrers ist nicht nachvollziehbar!

Mein Fahrlehrer meinte grundsätzlich wenn man mehr als 10% unter der Richtgeschwindigkeit fährt zählt es als verkehrsbehindernd.

Wo gilt die Richtgeschwindigkeit?

Die Richtgeschwindigkeit gilt auf Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen:

  • Autobahnen (Verkehrszeichen 330.1)
  • außerhalb geschlossener Ortschaften: Straßen mit Fahrbahnen für eine Richtung, die durch Mittelstreifen oder sonstige bauliche Einrichtungen getrennt sind

Immer wieder sind Autofahrerinnen und Autofahrer verunsichert, wenn es um den Unterschied zwischen Höchst- und Richtgeschwindigkeit geht. Dabei gibt es eine klare Abgrenzung.

Die Richtgeschwindigkeit gilt in dem Augenblick nicht mehr, in dem eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit angeordnet wird.

https://www.adac.de/verkehr/recht/verkehrsvorschriften-deutschland/richtgeschwindigkeit/#:~:text=Wo%20gilt%20die%20Richtgeschwindigkeit%3F,sonstige%20bauliche%20Einrichtungen%20getrennt%20sind

Die Richtgeschwiedigkeit beträgt 130 km/h.

10 % = 13 km/h

Laut deines Fahrlehrers gilt jeder Autofahrer, der statt mit 130 km/h unterwegs ist, nur 120 km/h fährt als Verkehrshindernis.

Das gleiche gilt aber auch innerorts bei einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.

Wer nicht schneller als 50 km/h fahren darf, muss sich nicht vorwerfen lassen "nur" 45 km/h zu fahren.

Solche Sprüche von einem Fahrlehrer sind inkompetent. Und nicht nur das. Sie suggerieren dem Fahrschüler - ebenfalls "verkehrsbehindernd" zu fahren, wenn die Tachonadel nicht an den zulässigen 50 km/h kratzt.

Jetzt abgesehen von den Sichtverhältnissen, ab wann fährt man zu langsam im Ortsgebiet....

Auf deutschen Straßen gibt es keine Mindestgeschwindigkeiten!

Der Autofahrer hat grundsätzlich seine Geschwindigkeit den vorherrschenden Verhältnissen anzupassen.

Angepasste Geschwindigkeit bedeute, die Geschwindigkeit so weit herabzusetzen, dass eine gefahrloses Fahren gewährleistet wird.

Schlechte Sichtverhältnisse gibt es nicht nur bei Regen und Schnee, sondern auch bei tiefstehender Sonne, oder durch reflektierender Lichtreklame auf nasser Fahrbahn (z.B. Geschäftsstr.)

49 ccm Mopeds mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit 45 km/h dürften überhaupt nicht auf der Straße sein, weil sie den fließenden Verkehr behindern würden.

Wann liegt eine Nötigung im Straßenverkehr vor? Der Tatbestand der Nötigung im Straßenverkehr kann beispielsweise dann erfüllt sein, wenn ein Fahrer einen anderen absichtlich ausbremst, ihm zu dicht auffährt oder ihn grundlos bei einem Überholvorgang behindert. Dabei kommt es jedoch stets auf den Einzelfall an.

Da es keinen eigenen Paragraphen für die Nötigung im Straßenverkehr im Strafgesetzbuch (StGB) gibt, müssen die Gerichte auf § 240 StGB zurückgreifen. Erst wenn dieser Tatbestand erfüllt ist, handelt es sich auch um eine Nötigung im Verkehr.

Eine Strafe ist es beispielsweise dann, wenn der Drängler den Abstand auf unter einen Meter verkürzt. Denn dann bedroht er den Vordermann so sehr, dass dieser sich genötigt fühlt, schneller zu fahren

https://www.bussgeldkatalog.org/noetigung-im-strassenverkehr/#:~:text=Wann%20liegt%20eine%20N%C3%B6tigung%20im,stets%20auf%20den%20Einzelfall%20an.

10% finde ich arg knapp bemessen. Ich habe immer 20% im Kopf, was ich auch praktikabler finde.

Allerdings sollte man, dem Verkehrsfluss und den anderen Verkehrsteilnehmern zuliebe, immer bestrebt sein, die erlaubte Geschwindigkeit auch zu fahren, solange die Witterungs- und Sichtverhältnisse und der Straßenverlauf das ohne Einbußen in der Sicherheit auch ermöglichen.

Der technische Zustand des Fahrzeugs oder die eigene Unsicherheit sind in meinen Augen übrigens kein wichtiger Grund, langsamer zu fahren. In diesen Fällen sollte man das Auto stehen lassen!

So gut wie immer wenn man langsamer als die Geschwindigkeitsbegrenzung fährt. Andere haben vielleicht nicht so viel Zeit und riskieren riskante Überholmanöver. Solche Schnarchzapfen sollten ihren Führerschein abgeben, da sie offenbar nicht in der Lage sind ordentliche Geschwindigkeiten zu fahren.