Wieso ist das so überraschend?
Habe gesagt, dass wenn jemand beispielsweise 50 Stunden pro Woche im Büro arbeitet, dann lohnen sich meiner Ansicht keine 45 Minuten Pause, da man sowieso während der Arbeitszeit am Büroplatz nebenbei was kleines snacken/essen kann oder sich auch mal zurücklehnt und aus dem Fenster schaut mäßig.
Dann wurde die Person direkt wütend und meint indirekt, dass das keine richtige Arbeit sei.
Das ist absolut nicht nachvollziehbar.
Die Wissenschaft belegt nämlich gegenteiliges. Empirische Untersuchungen legen dar, dass man zwischen einer effektiven netto Arbeitszeit und einer uneffektiven Bruttoarbeitszeit differenzieren muss.
Kein Mensch auf dieser Welt kann im Büro 10 Stunden lang hintereinander, Sekunde für Sekunde, effektiv netto durcharbeiten. Das ist eine pure Lüge.
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-kurze-arbeitszeit-hohe-produktivitaet-9979.htm
Man stellt sogar fest, dass eine kürzere Arbeitszeit, mehr Produktivität einbringt. Daher verstehe ich nicht, wie sowas auf Unverständnis trifft?
Also wer da wütend wird, ist in meinen Augen ein Lügner oder hat noch nie in seinem Leben in der freien Wirtschaft im Büro gearbeitet.
Die Frage bezieht sich ausschließlich auf Bürojobs wie Banker, Juristen, Politiker, Berater, Beamte etc.
4 Antworten
Büroarbeit ist ein Stresstest, das bumst einen körperlich auch wenns nicht so wirkt. Nur weil ein Bauarbeiter auf den ersten Blick mehr körperliche Arbeit verrichtet muss man nen' Bürojob nicht runtermachen. Verstehe solche Leute auch nicht. Psychoneuroimmunologie type of shit: Psyche ist direkt mit Nervensystem und Immunsystem verbunden
1. Niemand sls normaler Arbeitnehmer arbeitet 50 Wochenstunden als normale Arbeitszeit.
2 Pausen stehen einem zu und sind im Arbeitszeit Gesetz festgelegt.
3 wo man die Pause verbringt, ist jedermann überlassen
4 ich verlasse dazu das Büro, da Leute die hereinkommen und etwas wollen, nicht wissen dass ich Pause mache und somit die Pause unterbrochen wird, auch durch Telefon
5 es ist wichtig, aufzustehen, sich zu bewegen und die Augen auszuruhen vom Blick auf den Bildschirm
nicht meine Erfahrung. Ich arbeite in einem Unternehmen mit über 1800 Mitarbeitern und hier werden die Gesetze eingehalten. wochenarbeitszeit 39 Stunden
Überstunden müssen genehmigt werden
Ich kenne das tatsächlich eher bei kleinen Firmen. Kein Betriebsrat oder ähnliches, keine Redundanzen, sprich die Leute müssen halt ran etc. Vor allem im Projektgeschäft läuft das dann manchmal komplett aus den Ruder.
Also ich hatte mal ein Praktikum in einem US Ableger (in Deutschland klein, in den USA aber riesig) und dort haben sie 60h+ gearbeitet. Das war völlig die Norm, in den Staaten arbeiten sie sogar noch mehr. Die haben sicherlich auch Betriebsräte, aber trotzdem umgehen sie es irgendwie
§ 3 Arbeitszeit der Arbeitnehmer
Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.
https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/BJNR117100994.html
Das ist der Grundsatz. Und Gesetz geht über Vertrag.
Gelebt wird es trotzdem oft anders. Manche brauchen den Job, andere träumen von einer Beförderung oder es hängen Sonderzahlungen und co. dran. Ggf. für einen selbst, ggf. fürs ganze Team. Oder es droht gar Kurzarbeit.
Ich habe in heißen Projektphasen z.B. normalerweise was um 60-80 Stunden. Erlebt habe ich aber auch schon häufiger über 100 Stunden, die Woche mit den meisten Stunden waren 115 Stunden inkl. All-Nighter.
Die Alternative wäre gewesen keine Abnahme, Umsatz nicht erreicht, keine Sonderzahlungen und damit gut 2 1/2 Gehälter fürs ganze Team weniger und ggf. Kurzarbeit, weil der GU dann die nächsten Projekte nicht mit uns gemacht hätte, die bei uns quasi schon eingeplant waren.
Wäre nicht mal unsere Schuld. Der GU oben drüber hats zeitlich nicht hingekriegt und unser Zeitfenster eben um einige Wochen verkleinert und den Druck weitergegeben.
Ich denke erstmal so kleine Pausen holt sich jeder nebenbei, wo es möglich ist. Egal ob man Büroarbeiter ist und mal auf reddit hängt, einer Newsseite, sich einen Kaffee holt, mit den Kollegen quatscht oder bewusst eine kleine leichtere Tätigkeit reinschiebt.
Ich denke das ist in vielen anderen Berufen ähnlich, sofern sie nicht so monoton sind, dass man gar nix anderes machen kann.
Und natürlich ist Büroarbeit auch richtige Arbeit. Stress, Erreichbarkeit, dauernd vom Wichtigen zum Wichtigeren springen usw. das macht bei so einer Tätigkeit auch was aus. Der Bewegungsmangel hat ebenso seine Folgen bzw. brauch dann einen Ausgleich außerhalb der Arbeit.
Die Belastung ist halt eine andere. Ruft da während der Rufbereitschaft alle paar Tage nachts einer an und ich komme paar Tage in Folge kaum zum Schlafen oder es gibt dicken Crunch in der heißen Projektphase, dann ist das trotzdem sehr stressig, sowohl mental als auch körperlich.
Was normale Pausen angeht, die sind gesetzlich regelt. Wichtig ist natürlich, dass einem diese Pause nicht verwehrt wird. Bei uns kräht aber glücklicherweise kein Hahn nach und ich mache z.B. keine dedizierte Pause.
Ich hasse mittags nichts, ich wüsste gar nicht was ich tun soll. Löcher in die Luft starren und auf die Uhr gucken, wann es endlich weitergeht? Das würde mich deutlich mehr stressen, mal davon ab, dass die Gesamtzeit auf der Arbeit zunehmen würde, was natürlich auch mehr Stress in die Freizeit danach bringt. Wäre also in dem Fall für mich persönlich komplett kontraproduktiv.
Merkst Du, dass Du Dich selbst widersprichst?
Habe gesagt, dass wenn jemand beispielsweise 50 Stunden pro Woche im Büro arbeitet, dann lohnen sich meiner Ansicht keine 45 Minuten Pause, da man sowieso während der Arbeitszeit am Büroplatz nebenbei was kleines snacken/essen kann oder sich auch mal zurücklehnt und aus dem Fenster schaut mäßig.
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Kein Mensch auf dieser Welt kann im Büro 10 Stunden lang hintereinander, Sekunde für Sekunde, effektiv netto durcharbeiten. Das ist eine pure Lüge.
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Man stellt sogar fest, dass eine kürzere Arbeitszeit, mehr Produktivität einbringt. Daher verstehe ich nicht, wie sowas auf Unverständnis trifft?
In großen Unternehmen der freien Wirtschaft ist das absolut normal, sogar zu wenig. Da sind eher 55-60h normal. Der Arbeitgeber tritt also mit seinen Füßen auf das Arbeitsrecht, obwohl man vielleicht selber in der Abteilung Arbeitsrecht arbeitet. Höchst paradox