Was können Gründe dafür sein, dass jemand über mehrere Jahre hinweg Bürgergeld bezieht (außer Faulheit)?
9 Antworten
nicht diagnostizierte Erkrankung
Die meisten Bürgergeldempfänger, die ich kenne, sitzen Zuhause, rauchen, schauen TV und warten bis der Tag vorbei ist.
Jeder gesunde Mensch würde sein Leben irgendwie gestalten und was unternehmen.
Viele Bürgergeldempfänger machen das aber nicht.
Ja. Es gibt gerade bei dem von dir geschilderten selbstzerstörerischen Handeln durchaus Krankheitsbilder dafür. Ab und zu muss ich dir auch mal Recht geben in letzter Zeit. :-)
Krankheit
Mangelnde Bildung
Schlechte Marktlage
Dass die betreffende Person trotz entsprechender Bemühungen keinen Arbeitsplatz findet.
Man mag argumentieren, dass es immer wieder freie Arbeitsplätze gibt, die man auch mit eher geringer Qualifikation ausüben kann.
Das stimmt.
Aber, man kann keinen Betrieb zwingen, jemanden einzustellen.
Grundsätzlich gibt es bei uns im Betrieb für alle erstmal einen 1-Jahresvertrag, wovon 6 Monate Probezeit sind.
Bei BG-Empfängern plädiere ich dafür, dass sie mit 50 % beginnen. Wenigstens 2 Wochen lang. Dann weitere 2 Wochen 75 % und dann gerne 100 %.
Damit sie langsam wieder 'reinkommen.
Wenn der AN wünscht können wir auch einen Monat 50 % machen, und dann einen weitere Monat zu 75 %.
Manchmal stellen die Leute auch selbst fest, dass ihnen 100 % zu viel sind, aber sie mit 75 % sowohl zeitlich als auch finanziell klarkommen.
(50 % reicht bei uns gemeinhin schon, um in etwa gleich viel zu haben wie als Single-BG-Empfänger)
Was können Gründe dafür sein, dass jemand über mehrere Jahre hinweg Bürgergeld bezieht
Man könnte ggf. noch prüfen und unterscheiden, ob die betreffende Person wirklich Bürgergeld erhält, Sozialgeld, Grundsicherung oder vergleichbare Leistungen.
Gemeinhin sagt man da öfter pauschal "Bürgergeld"
Gründe könnten sein, dass jemand zwar als erwerbsfähig gilt (d.h. 15 Stunden pro Woche arbeiten kann) aber eben dennoch die gesamte Situation so ist, dass es auch nicht über diese 15 Stunden hinausgehen darf, und es täglich auch nicht mehr als 3 Stunden sein dürfen.
Wenn das ärztlich attestiert ist, bleib die Person im BG-Bezug.
Selbst wenn sie die 15 Stunden wöchentlich arbeiten würde, bliebe sie in aller Regel Aufstocker. Also weiterhin im BG.
Aber, es ist schon schwierig, Arbeitgeber zu finden, die so einen Job anbieten können.
Ich könnte zwar grad Leute brauchen, die 15 Stunden in der Woche arbeiten, aber es wären dann 2 x Nachtschicht mit je 7,5 Stunden. (nach Pause)
Bürgergeld gibt es erst seit 2023 und fraglich, wie lange noch.
Gründe für Dauer- bzw. für Langzeitarbeitslosigkeit können z.B. gesundheitlicher Art oder fehlende Qualifikation sein.
Kindererziehung, seelische und körperliche Erkrankungen, Behinderungen und Fortbildungen, die über längere Zeit gehen.
Regionale und persönliche Vermittlungshemmnise.
Faulheit begründet keinen Dauerbezug von BG