Warum sind wir in Deutschland so mutlos den Autoverkehr in Städten zu reduzieren?
London, Paris, Brüssel, Kopenhagen, Oslo, Barcelona, Utrecht usw. viele europäische Städte haben in den letzten Jahren radikal auf den Umbau der Städte gesetzt und einen und dem Fuß- und Radverkehr mehr Raum gegeben. Durch die Schaffung besserer Alternativen sollte der privater Autoverkehr auf ein Minimum reduziert werden. Das kommt auch der Wirtschaftsverkehr zu Gute, der nicht mehr im Stau steht oder Zeit mit Parkplatzsuche vergeudet. Zwar werden in Städten wie Berlin schon heute nur 20 % der Wege mit dem Auto zurück gelegt, aber das Auto dominiert nach wie vor das Stadtbild.
Dabei geht es nicht nur darum wie ich von A nach B komme. Es braucht mehr Grün in den Städten um ein besseres Stadtklima und mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. Die Schadstoffbelastung geht zurück und es gibt weniger Verletzte und Tote im Verkehr. Die gewonnenen Freiräume werden genutzt um sich draußen zu treffen.
9 Antworten
Auch in Deutschland gibt es Städte, welche es versuchen. Deutschland ist traditionell ein Land der Autofahrer. Das war in den 50ger Jahren besonders schlimm, wo die wenigen erhaltenen Reste der Altstädte weg gerissen wurden für eine autogerechte Stadt.
In Hannover ist man am Rückbau des Straßennetzes im Zentrum, dafür wird der öffentliche Nahverkehr erweitert und neue, sowie breitere Radwege errichtet https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Verwaltungen-Kommunen/Die-Verwaltung-der-Region-Hannover/Region-Hannover/Region-investiert-in-sichere-und-komfortable-Radwege https://hannover-region.adfc.de/artikel/region-hannover-vorrangnetz-fuer-den-alltagsradverkehr-in-der-kommt-gut-voran
Das stößt auf den Widerstand von einen Teil der Bevölkerung, welche mit Scheinargumenten kommen, dass dann ältere Menschen nicht mehr in die City kommen. Dabei nutzen gerade Ältere eher den öffentlichen Nahverkehr oder, wenn noch fit genug das Rad. Anlieger, Krankentranzporte, Anlieferverkehr darf natürlich ins Zentrum mit Ausnahmebestätigung.
Sehr schön sind die neu angelegten Radschnellwege ins Zentrum. Da fahre ich gerne von mir aus in die Stadt https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Mobilit%C3%A4t/Fahrradstra%C3%9Fen-und-Velorouten/Velorouten-in-Hannover/Veloroute-02
Meines erachtens gewinnt dadurch die Stadt und wird langsam wieder mit neuen Leben erfüllt.
Sehr positiv überrascht war ich von der neuen Einkaufspassage in Hildesheim vom Bahnhof bis ins Zentrum. Da war ich erst vor kurzem https://www.hildesheim-tourismus.de/sehen-und-erleben/shopping/einkaufsstrassen-zentren Zuvor zog sich der Weg endlos, nun ist durch dieses neue Konzept der Bahnhof mit der Stadt verbunden.
Weil es bei uns oft Städtbaulich gar nicht möglich ist das alles umzustrukturieren. Desweiteren ist unser Verkehr viel zu dicht um das alles wirklich sinnvoll umsetzen zu können. In London ist der "Erfolg" sehr bescheiden. Die Staus sind nach wie vor das dominierende Bild
Amsterdam ist auch aktuell Verkehrstechnisch die absolute Hölle. Entweder du stehst im Stau oder zahlst für einen Parkplatz Preise, für die du eine Wohnung mieten kannst.
Und warum dann nicht einfach auf öffentlichen Verkehr umsteigen? ich war letztes Jahr bei Zaandvoort am Meer und bin absolut problemlos ohne Auto bis nach Amsterdam gekommen und bin auch dort eigentlich recht zügig überall hingekommen ohne Auto. Und vor allem auch noch günstig.
Für Autofahrer mag das gelten, die meisten Amstadamer Haushalte werden aber gar kein Auto haben. Deswegen macht es auch wenig Sinn die Stadt komplett auf Autos auszurichten.
Im Gegenteil, die Straßen in deutschen Städten sind kriegsbedingt im Gegensatz zu vielen anderen Europäischen Städten viel breiter. Nach dem Krieg wurden übrigens nochmal mehr Häuser für die autogerechte Stadt abgerissen, als im Krieg zerstört wurden. Es ließe sich also gut eine Fahrbahn für den Radverkehr nutzen. Und warum es Städtebaulich nicht möglich ist höhere Parkgebühren zu erheben, leuchtet mir auch nicht ein.
Bei vielen bzw. entgegengesetzen Interessen kommt es immer drauf an ob/wo Alternativen geboten werden können...
...wenn zum Bleistift der P+R-Parkplatz mitten in der Stadt ist (kenn so einen Fall), ist das kaum ein Anreiz für den letzten halben km auf Öffis umzusteigen...
..."aussterbende Innenstädte" als Gegenargument gegen die Reduzierung von Autoverkehr...
Ich würde gerne die Öffis nutzen, vom Land aus ist das aber nur sehr eingeschränkt und nur mit hohen Mehrkosten an Geld und v. a. Zeit möglich...
... andererseits Frage ich mich, warum viel in großen Städten überhaupt noch täglich mit dem Auto fahren...
Gibt es in Deutschland auch und manchmal sieht man auf den tollen neuen Radwegen sogar Radfahrer.
Weil wir das nicht wollen.
Und das Auto ist auch nur ein willkommener Buhmann.
Es gibt wesentlich umweltschädlichere Dinge, als das bisschen Auto.
Warum sollte das hier nicht möglich sein. Guck dir mal Bilder z.B. aus den Niederlanden vor 30, 40, 50 Jahren an und vergleiche mit heute.
Hier ein Beispiel aus Uetrecht: https://www.thecooldown.com/green-business/utrecht-netherlands-highway-transformation/
Und eins aus Amsterdam: https://dailyhive.com/calgary/sharing-amsterdams-story-of-transformation-into-a-city-for-people