Warum gibt es diese Schulfächer nicht?

13 Antworten

Warum gibt es diese Schulfächer nicht?

Schule ist keine “Rundum-sorglos-Lebenshilfe“.
Ziel der allgemeinen Schulbildung ist die Vorbereitung auf Ausbildung, Studium und Beruf. Nicht mehr und nicht weniger.

Und in Anbetracht des Lehrermangels ist nicht zu erwarten, dass neue, zusätzliche Schulfächer geplant sind.


SchakKlusoh  06.12.2024, 22:29

Eltern müssen auch in die Pflicht genommen werden.

Rubezahl2000  06.12.2024, 22:33
@SchakKlusoh

Ja klar.
Für alle in der Frage genannten Themen sind die Eltern zuständig - nicht die Schule.

vanOoijen  07.12.2024, 11:54
@Rubezahl2000

Sehe ich auch so. Wenn Eltern ihre Kinder nicht richtig erziehen, kann das kaum die Schule auffangen.

Divanikima 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 22:34

Das ist sehr schade und wird Staat und Gesellschaft auf Dauer sehr teuer zu stehen kommen.

Die Schule, die eigentlich Wissen vermitteln soll, kann nicht die Aufgaben der Familie übernehmen, nur, weil die Familien nicht mehr in der Lage sind, sich um ihre Kinder zu kümmern und ihnen das Leben und den Umgang damit beratend zu erklären, sondern sie kümmern sich oft nur noch um sich selber, um das eigene Wohlbefinden, die eigene work-life-balance und um eigene Ruhezonen, in die man flüchtet, wenn man mit seinen Kindern nichts mehr zu tun haben will.


Divanikima 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 22:38

Und wie, glaubst du, kann man Eltern dazu bringen ihre Erziehungsaufgabe mehr und besser auszuführen?

priesterlein  06.12.2024, 22:51
@Divanikima

Tja, die Zeiten, in denen auch die Schulen erzieherische Maßnahmen zur Verfügung hatten, wurden abgeschafft. Die Eltern MÜSSEN damit zurechtkommen, auch wenn einige am liebsten alleinerziehend sind und dann klagen, dass sie so alleine damit sind. Dem Kind Werte zu vermitteln, an denen es sich orientieren kann, wenn es neues selber lernen muss, und das muss jeder Mensch mal: Etwas selber lernen, kann ein Außenstehender nicht übernehmen, denn es geht um die Werte innerhalb dieser Familie.

Mit Gefühlen umzugehen ist ein schwieriges Thema, vor allem, da es im größeren Maßstab mit anderen Problemen zusammenfällt: Geschlechtsentwicklung, Hormonchaos und Wachstumssorgen. Aber das können auch die Eltern dem Kind nicht abnehmen, sondern ihm nur ein stabiles Gerüst bieten.

Die sozialen Medien sind dabei leider in keiner Weise hilfreich, sondern arbeiten genau gegen die Familienbildungen und erschweren sie: Während sich früher die Leute mit dem Umfeld einschliffen und entwickelten, kommt es nun zu dem Effekt, dass sich die Kinder, die lernen müssen, Orientierungen zu entwickeln, mit der ganzen Welt vergleichen und das sehe ich als übergroße Überforderung mit Millionen Möglichkeiten auch außerhalb dessen, was man eigentlich zur Verfügung hat.

Das zu regeln kann die Schule nicht abnehmen. Australien versuchte gerade, das zu regeln, indem sie soziale Medien für Menschen unter 16 Jahren verbieten wollten. Könnte man das durchsetzen, wäre es ein riesiger Schritt hin zu normaler, menschlicher Entwicklung, aber ich befürchte, dass dieser Zug schon lange weg ist.

Die Generationen werden immer mehr gestörte Elemente haben und das führt dann irgendwann zu einer Säuberung, weil diese Elemente dann das Futter für extreme und radikale politischen Wege sind, die wiederum diese Elemente dann bei genug Macht beseitigen wollen.

Divanikima 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 22:56
@priesterlein

Klingt nicht nach einer guten Entwicklung, aber wahrscheinlich hast du recht.

Die sozialen Medien abzuschaffen bzw. für Jugendliche sehr stark einzugrenzen wäre tatsächlich ein wichtiger Schritt. Ich weiß auch nicht, ob das gelingen kann.

priesterlein  06.12.2024, 23:01
@Divanikima

Ob ich Recht habe, ist dabei irrelevant und man kann nur hoffen, dass ich damit kein Recht habe. Ich male halt gerne mit Schwarz und verbinde mit dieser Farbe Punkte, die vielleicht gar nicht miteinander verbunden gehören. Ich schreibe meinen Gedanken hinterher und weiß selber nicht, was am Ende rauskommt, wenn man einfach nur der Logik schlimmer Entwicklungen folgt.

An den genannten Zuständen kann meiner Meinung nach kein Schulfach etwas ändern. Da müssen dann eventuell Angebote mit freiwilliger Teilnahme in die Bresche springen, die dann für Kinder sind, die selber schon merkten, dass die Welt sie niederzudrücken droht und die Hilfe zum Umgang damit wollen, die sie vielleicht bei ihren Eltern nicht finden.

Divanikima 
Beitragsersteller
 07.12.2024, 06:49
@priesterlein

ja, dein letzter Abschnitt klingt schon sehr negativ. Könnte ja auch trotz allem in eine positive Richtung gehen...falls die Menschen in der Lage sind etwas zu erkennen....oder die richtigen Menschen an die Macht kommen. Tolle Ansätze gibt es genug.

Ich glaube, dass man viele Kinder mit freiwilliger Teilnahme (zusätzlich zum Unterricht) nicht erreicht, da deren Eltern das gar nicht unterstützen würden.

Android654  06.04.2025, 10:55

Übrigens zwar thematisch am Rande aber umso auffälliger ist die Entwicklung, dass Eltern aus einer Identitätskrise heraus kombiniert mit narzisstischen Tendenzen ihre Kinder in die Auslage stellen um sich dort mit ihnen zu brüsten. Zwar kenne ich das auch von früher und meinen eigenen Eltern bei schulischen Erfolgen, aber so gesehen fällt mir das als Vater jetzt erst recht sehr stark ins Auge. Heute schneidet dabei Social Media hinein, viele präsentieren ihre Kinder einem Millionen Publikum. Es tut mir leid, aber vor allem Mütter missbrauchen hier das Kind als quasi persönliche Auszeichnung. Das Kind wird dann als Verlängerung des Egos gehandelt und nicht als eigenständiges Individuum. Die scheinbar fürsorgliche Elternschaft ist dann wiederum nur Marketing im Außen und wird im Kreise ihrer Gleichgesinnten noch bestätigt. Heutige Lehrer können ein Lied von intervenierenden Eltern singen und sollte es der Uniprofessor sein. Insgeheim spürt man das sehr stark, wenn Kinder als Mittel zur Selbstbestätigung verwendet werden. Elternschaft ist auch nur bedingt Freundschaft sondern vielmehr Führungsverantwortung und die setzt Eigenverantwortung voraus.

5Leonarda  07.12.2024, 11:53

Das ist schon ziemlich traurig.

Hallo,

zum einen gehören hier auch die Eltern in die Pflicht genommen, die Schule kann nicht alles auffangen, was im Elternhaus verdaddelt wird. Zum anderen braucht es dafür keine eigenen Schulfächer, sind beide Themen doch Bestandteile verschiedener Unterrichtsfächer, wie Deutsch, Geschichte, Ethik, Religion, Sozialkunde usw.

AstridDerPu


Divanikima 
Beitragsersteller
 09.12.2024, 07:14

In der Theorie schon, aber es braucht Praxiserfahrung und dafür ist in den anderen Fächern nicht genügend Zeit. Gefühle zu fühlen und richtig zu kommunizieren muss über Jahre eingeübt werden, besonders, wenn man es daheim nicht lernen kann (viele Eltern können es ja selbst nicht).

Deutschland ist leider so, dass viel reformiert wird, aber nicht wirklich über den Sinn nachgedacht wird und stattdessen irgendwelche Reformen beschlossen werden, um einfach nur eine Reform zu haben anstatt etwas, was sinnvoll ist zu machen.


5Leonarda  07.12.2024, 11:54

Ja, oft gibt es eine Reform nach der anderen, und der Bevölkerung wird die Illusion vermittelt, dass sich etwas verbssert hat.

Divanikima 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 22:11

Ja, sehe ich auch so. Da müsste viel mehr auf den wirklichen Bedarf geachtet werden.

Nicht für alles ist die Schule zuständig.


Divanikima 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 22:50

Noch nicht. Aber ich fände es gut, weil man viele Eltern nicht erreicht und die Kinder müssen den gesunden Umgang mit Emotionen sowie eine ehrliche Kommunikation irgendwo lernen.