Warum können Menschen mit schlechten Dingen nicht gut umgehen?

2 Antworten

Jüngere wurden von Helikoptereltern auf Watte gebettet und alles Negative wurde ihnen vom Hals gehalten. Mutti wollte gern neben Finn Sören im Unterricht sitzen um aufzupassen, dass nur ja niemand das Sohnilein mobbt.

Und dann kommen solche Leute im Leben an und müssen lernen:

Nein, du bekommst diesen Crush nicht, weil der sich gar nicht für dich interessiert.

Nein, den Studienplatz bekommst du nicht, weil ein anderer bessere Noten hat.

Nein. Die Wohnung hat dir jemand mit besserem Einkommen weggeschnappt.

Nein. Der andere Bewerber für den Job war fitter.

Huch. Und dann muss Finn Sören erstmals begreifen, dass er ja gar nicht das höchstbegabte Superkind ist, wie es die Mutti immer sagte, sondern nur einer von vielen mittelmäßigen Wohlstandsverwahrlosten, die immer dachten, dass ihnen das Leben die gebratenen Wachteln (oder Tofu) ganz von allein und unaufgefordert in den Rachen kippen würde.

Tjaja, das nagt am Ego, was? Aber hey, ich feix mir einen und bin froh in einer normaleren Zeit geboren zu sein, hole mir Popcorn und gucke dabei zu, wie sie bei den Psychiatern Schlange stehen, die nun all die Erziehungsarbeit leisten müssen, die Helikoptermutti vermasselt hat.

Aber innerhalb von Freundschaften/Familien? Finde das traurig. Keine Anteilnahme, kein da sein. Wenn es keine guten Emotionen sind, sind sie schlichtweg überfordert.

Sie sind nicht mit der 'Emotion' an sich überfordert sondern mit der Frage was geht und was ggf. zu viel ist. Damit was man eigentlich sagen darf und was nicht.

Das ist halt eben bei jedem, der grade was schlechtes miterlebt individuell und Leute gehen damit ganz verschieden um. Es ist ein vollkommen legitimer Gedankengang zu sagen 'X geht mit seiner Kündigung anders um als ich'... das ist dann aber das Ende der Fahnenstange und gern spricht man nie darauf an.

Ich denke man ist gerade deswegen zurückhaltend weil einem klar ist, dass die Angelegenheit für den anderen bedeutend ist... und da möchte man nicht falsch reagieren.

Wenn die Welt nicht zuhört, wieso sollte man sich dann mitteilen?

Ich denke schon dass Freunde etc. etc. zuhören würden.

Es kostet so viel Mut und Vertrauen seine ehrlichen Gedanken zu teilen. Wie verletzend muss es sein, wenn diese runtergespielt oder ignoriert werden?

Und genau das möchten Menschen eben vermeiden, indem sie sich nicht als Gesprächspartner zur Verfügung stellen. Einige menschen MÖCHTEN in dem Moment in dem sowas passiert an die Hand genommen werden und brauchen jemanden, der sie erdet und nicht genauso jammert.
Andere Menschen möchten einfach nur jemand, der sie in den Arm nimmt und ihnen eine Schulter zum Ausweinen bietet und ggf. auch mittrauert.

Das ist halt enorm individuell und du sagst es ja richtig: Falsch zu reagieren macht es ggf. noch deutlich schlimmer.

Kommt euch das bekannt vor?

Nein. Was aber daran liegt, dass ich an Leute, die ich als 'Freunde' bezeichne enorm hohe Anforderungen stelle. Ich erwarte aber auch von niemandem x-mal nachzufragen 'wie gehts dir und brauchst du was?'

Und während des Gesprächs versuchten sie Verständnis für die andere Seite zu vermitteln, obwohl diese die Täter/in waren.

Ja, das kenne ich. Denn genau SO bin ich. Ich bin halt eher der Freund, der dann Lösungsorientierte Vorschläge anbietet oder selbst versucht das Verhalten beider Parteien nachzuvollziehen um zu schauen was sie dazu bewogen hat zu handeln wie sie handeln.