Unintelligentes Design: Entstehung und Bedeutung von Darwins Evolutionstheorie
1859 veröffentlichte Charles Darwin eine Theorie, die unser Verständnis vom Leben, aber auch von uns selbst auf den Kopf stellte. Eines der (meiner Meinung nach) geschichtlich wirkmächtigsten Welterklärungsmodelle lässt uns verstehen, warum es uns gibt, wie Arten an ihre Umwelt angepasst werden, warum die Geschichte des Lebens eine Familiensaga ist, warum es für die Artenvielfalt keines intelligenten Designs bedarf und warum die Evolution kein Ingenieur ist, sondern ein Bastler.
Welche Bedeutung messt ihr der Evolutionstheorie zu?
Unintelligentes Design: Entstehung und Bedeutung von Darwins Evolutionstheorie
5 Antworten
Welche Bedeutung messt ihr der Evolutionstheorie zu?
Nun ja, sie ist die bahnbrechenste Theorie auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften überhaupt. Letztendlich basiert die gesamte moderne Biologie auf der Evolutionstheorie. Egal, ob Verhaltensforschung, Genetik, Ökologie, Humanbiologie, Medizin, ... Für all das ist die Evolutionstheorie das Fundament.
Ich finde es aber wichtig zu betonen, dass sich im Lauf der letzten 165 Jahre unser Evolutionsbild stark geändert hat. Die moderne Evolutionstheorie (synthetische Evolutionstheorie) ist sehr viel konkreter und umfassender als Darwins Evolutionskonzept, wenngleich natürlich immer noch stark von Darwins Arbeit beeinflusst. Darwin war genial, keine Frage. Aber er war auch nicht unfehlbar und die moderne Generationen nach ihm haben seine Theorie maßgeblich erweitern und korrigieren können.
Das ist richtig. Die Erkenntnisse der Genetik haben seine Theorie noch einmal in einen anderen Zusammenhang gestellt. Darwin kommt insbes. ein historischer Verdienst zu, ähnlich Newton bei dem sich nachträglich (moderne Physik) auch nicht alles als richtig herausgestellt hat
Welche Bedeutung messt ihr der Evolutionstheorie zu?
Sie ist ein Grundpfeiler in der Biologie.
Und wird heute Synthetische Evolutionstheorie genannt. Sie ist die Erweiterung der klassischen Evolutionstheorien von Charles Darwin und Alfred Russel Wallace, durch Erkenntnisse der Genetik, Populationsbiologie, Paläontologie, Zoologie, Botanik und Systematik.
Die Evolutionstheorie ist eine altehrwürdige Theorie. Doch so manches ist nicht bewiesen. Eines davon: Die Makroevolution, wie aus einer Art andere Arten entstanden sind. Adaption und Varietät führen zu Veränderungen innerhalb einer Art.
Ein anderes Klima, andere Nahrungsquellen, andere Fressfeinde. Der Anpassungsprozess der isolierten Population an die aktuellen Gegebenheiten führt nach und nach zu einer Entfernung von der Ursprungsform.
Das ist eine gedankliche Fortführung der Anpassung. Doch um glaubwürdig zu sein, müssten Fossilienfunde vorhanden sein. Zwischenstufen zwischen einer Art und einer anderen. Aber die gibt's nicht.
Inzwischen sind mehr als 160 Jahre vergangen und alle seitdem gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse/Nachweise/Belege unterstützen die Evolutionstheorie.
Eine Bedeutung jenseits der Biologie ist, dass es sich hier um die 2. Freudsche Kränkung der Menschheit handelt: Der Mensch ist nun nicht mehr Ebenbild Gottes, und als krönender Abschluß der Schöpfung durch Gott persönlich in seinem Meisterwerk mit großen Plänen und Erwartungen geschaffen, sondern lediglich eine Spottgeburt aus Dreck und Feuer, entstanden durch Zufall aus vernunft- und seelenlosem Biomüll, stets unfertig und im Wandel begriffen. Dies ist eine Beleidigung der Menschen, die sich doch als Kinder Gottes begreifen mit den damit verbundenen Optionen und der Fürsorge Gottes insbesondere für die Ewigkeit.
Andere Meinungen zu psychologisieren und den Leuten andere Motive unterschieben ist kein Argument.