Ist der Koran unverfälscht und hat Mohammed ihn aufgeschrieben?

5 Antworten

Damit etwas "unverfälscht" ist, muss es ein Original geben. Selbst das ist nicht nachgewiesen. Und natürlich hat Mohammed ihn nicht selbst geschrieben. Das ist erst lange nach seinem Tod passiert.

Mohammed konnte gar nicht schreiben.

Tja, das Projekt "Corpus Coranicum" hat letztlich genau das bestätigt, was man seit den Funden alter Koranmanuskripte in Sanaa (Jemen) ohnehin bereits ahnen konnte: "den einen" Koran hat es ursprünglich nicht gegeben.

Offenbar sind nach Muhammads Tod unterschiedliche Verschriftlichungen seiner Worte angefertigt worden, die man als "Koran" (= Rezitation) bezeichnete, und die alle von sich behaupteten, allein die authentische Version der Offenbarung darzustellen.

Zwar gibt es heute tatsächlich nur einen kanonischen Koran, aber ob dieser auch die richtige Version unter den zahlreichen Texten darstellt, die in der frühislamischen Zeit offensichtlich kursierten, kann heute niemand mehr feststellen. Dafür müsste man schon eine Zeitreise machen und diesen Muhammad persönlich fragen, was genau er denn nun gelehrt hat.

Fazit: der heutige Koran ist zwar seit frühislamischer Zeit weitgehend authentisch, konkurrierte damals aber mit alternativen Versionen, gegen die er sich wohl erst unter den Kalifen durchsetzen konnte. Ob der heutige Koran also die exakte Überlieferung des Propheten darstellt, ist ungewiss.

Der Koran ist nicht verfälscht! Zwei Männer haben ihn zu einem Buch gemacht ja - aber es gibt zahlreiche andere Menschen die den Koran auswendig konnten und deren Manuskripte wurden alle gesammelt und von Zaid und Abu Bakr zusammengetragen und zu einem Buch gemacht. Zudem gelten alle Manuskripte als absolut zuverlässig und Zaid konnte den Koran perfekt auswendig da er ein Gefährte des Propheten (wie auch Abu Bakr) war. Gerade beim Koran hat man auf 1000% Authentizität geachtet.


2desmond 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 11:51

und wie erklärst du die blauen, grünen, gelben und roten Stellen, die Fehler und Abweichungen markieren?

verreisterNutzer  08.12.2024, 11:59
@2desmond

Sind wahrscheinlich die verschiedenen Lesearten des Korans die aber die Bedeutung nicht ändern. Ich kann dir gerne einen Koran als pdf Form schicken der den heutigen Lesestandards entspricht.

2desmond 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 13:14
@verreisterNutzer

Nein. Schau dir doch mal die Links in der Frage an, die bezeichnen andere Worte, andere Bedeutungen, Hinzufügungen, Auslassungen etc. Es steht doch da ...

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Die verschiedenen Farben in gedruckten Qur’an-Ausgaben (z. B. Blau, Grün, Rot) beziehen sich nicht auf den Text des Qur’an selbst, sondern auf die Druckstile, die bestimmten Zwecken dienen. Der Inhalt des Qur’an ist immer derselbe, unabhängig von den Farben oder der Gestaltung. Hier sind die Hintergründe:

1. Der Inhalt des Qur’an bleibt unverändert

Im Islam wird der Qur’an als das unverfälschte Wort Allahs angesehen. Der Text, wie er ursprünglich in Arabisch offenbart wurde, ist in allen authentischen Ausgaben weltweit identisch. Es gibt keine unterschiedlichen Qur’ane, sondern nur verschiedene Darstellungen oder zusätzliche Hilfsmittel für die Leser.

Diese Ausgaben enthalten immer den originalen arabischen Text des Korans, der seit der Zeit des Propheten nicht verändert wurde.

2. Bedeutung der Farben in verschiedenen Qur’an-Ausgaben

Die Farben (z. B. Blau, Grün, Rot) werden im Qur’an aus verschiedenen praktischen Gründen verwendet:

a) Farbkodierung für die Lesung

• Manche Ausgaben verwenden Farbmarkierungen, um den Lesern beim korrekten Rezitieren zu helfen.

• Farben wie Rot oder Blau markieren oft Regeln der Tajwid (Regeln für die korrekte Aussprache im Quran-Recitieren).

Beispiele:

• Rot: Nasalierungen (Ghunna).

• Grün: Verlängerungen (Madd).

• Blau: Leise ausgesprochene Buchstaben.

b) Besondere Designs oder Ästhetik

• Einige Qur’ane werden mit farbigen Rändern oder Texten (z. B. blau oder grün) gestaltet, um sie optisch ansprechender zu machen.

• Die Farben haben dabei keine religiöse Bedeutung. Sie dienen rein der Gestaltung.

Einige Qur’ane verwenden unterschiedliche Farben für optische Akzente, wie farbige Ränder, Überschriften oder dekorative Elemente im Text. Diese Designs sind künstlerisch und sollen den Koran visuell ansprechend machen. Sie haben keine religiöse Bedeutung und beeinflussen nicht den Inhalt oder die Gültigkeit des Textes.

3. Unterschiede bei der Überlieferung

Einige Qur’an-Ausgaben basieren auf verschiedenen Lesarten (Qira’at), die jedoch alle authentisch sind und von den Gefährten des Propheten überliefert wurden.Diese Lesarten unterscheiden sich in der Aussprache und Betonung bestimmter Worte, aber der Inhalt bleibt unverändert

• Die häufigste Lesart weltweit ist Hafs ’an ’Asim.

• In einigen Regionen (z. B. Nordafrika) wird die Lesart Warsh ’an Nafi bevorzugt.

Die Unterschiede zwischen diesen Lesarten betreffen jedoch nur Aussprachevarianten und nicht den eigentlichen Inhalt des Korans.

4. Fazit: Welcher Qur’an „gilt“?

Alle Ausgaben, die den ursprünglichen arabischen Text des Qur’an korrekt enthalten, sind gültig.

• Die Farben (z. B. Blau, Grün, Rot) oder Design-Unterschiede beeinflussen die Gültigkeit nicht.

• Die verschiedenen Farben oder Designs (wie Blau, Grün, Rot) haben keinen Einfluss auf die Gültigkeit des Textes, sondern dienen lediglich dazu, die Lesbarkeit zu erleichtern, die Rezitation zu unterstützen oder den Koran ästhetisch zu gestalten.

• Wichtig ist, dass der Text inhaltlich mit dem ursprünglichen Qur’an übereinstimmt, wie er zur Zeit des Propheten Muhammad (ṣallallāhu ʿalayhi wa sallam) offenbart wurde.

Zusammengefasst: Alle Ausgaben des Korans, die den arabischen Text korrekt wiedergeben, sind gültig, und die Farben oder Designmerkmale haben keinen Einfluss auf die Authentizität des Textes.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Und Allah weiß es am Besten!

2desmond 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 12:49
Die verschiedenen Farben in gedruckten Qur’an-Ausgaben
Es kommt nicht auf die Farbe von Buchdeckeln an,

es geht um die wissenschaftlichen Markierungen in den tausenden unterschiedlichen Korantexten, die vorliegen.

Und hier noch ein grüner Koran.