Die Streitfrage zwischen Satan und Jehova: Wird Jehovas Gerechtigkeit und Ruf tatsächlich in Frage gestellt?

10 Antworten

Diese Streitfrage wird lediglich postuliert.

In der Bibel selbst kommt sie, richtig festgestellt, nicht vor.

Es ist erstaunlich, finde ich zumindest, wie viel man in diesem Kapitel dieser Lektüre über den Teufel wissen will, was in der Bibel selbst gar nicht steht; und was man aber für Zeit investiert hat um sich in angebliche Denkweisen des Teufels hineinzudenken.

Grund dieser Lehre ist, das man Interessierten ein mindset übertragen möchte, wieso diese Welt angeblich so ist wie die ist, um auf Basis dieser Denkweise an die Gruppierung zu binden. Erklärung liegt im Anker und dem übertragenen Selbstbild. Siehe unten.

Denn eng angelehnt an der Streitfrage wird die Lehre vom "geistigen Krieg" den Jehovas Zeugen gegen alle anderen Ansichten, sofern sie abweichen, führen sollen. Selbst wenn es sich um authentische Christen handelt.

Es wird so dargestellt und übertragen, daß man sich suggestiv mit in diese Frage hineingezogen fühlen soll.

Im Idealfall bindet man sich so zu "Jehova hin" und fällt auf den Trick hinein der an die Gruppe binden soll. Gruppe = Jehovas Leute= Jehova.

Die Lehre der Streitfrage bildet also die psychologische Basis, mit der man dann also später weitere Sonderlehren ins mindset übertragen kann, und zwar immer wenn man sich auf die Streitfrage später bezieht. "Du willst doch dem Teufel eine Antwort geben, oder? Gut, dann machen wir weiter mit dem Studium..."

Vor allem der Anker, angeblich selbst darin verwickelt zu sein, wurde beispielhaft in einem Studienartikel im Sommer 2017 wiederholt, wenn ich mich richtig erinnere. Solche Wiederholungen sind immer wieder im Programm, da die suggestiven emotionalen Anker solcher Schlagwörter so noch mal aufgefrischt werden.

Weitere Informationen zu der psychologischen Wirkung von Schlagworten, nebenst vielen anderen psychologischen Werbetricks seitens der Wachtturmgesellschaft, findest du im link in meinem Profil.

LG-B

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autor von "Die Methodik-des-Wachtturms".

Du, das ist eine Sonderlehre der Zeugen Jehovas, einer christlichen Sondergemeinschaft... wer diesen Bibelkurs besucht, besucht einen Kurs einer Sekte... das sollte dir und auch allen, die das hier dann lesen, bewusst sein... und es ist sicher nicht ohne Grund, dass dieser Begriff "Streitfrage" in der Bibel nicht vorkommt... weil es eine Sonderlehre beschreibt... daher von mir auch keine Antwort auf diese Frage, sondern nur diese Meinung...

Aus dem Buch: Glücklich – für immer. Ein interaktiver Bibelkurs / LEKTION 26 Warum gibt es so viel Leid?

Also jw org bzw Wachtturm-Gesellschaft (Zeugen Jehovas).

Jehova dreht Däumchen, während Kinder in der Kinderkrebsstation elendig verrecken. Ja, zumindest bei mir hat er einen schlechten Ruf.

Und dieses "bald" bei Zeugen Jehovas heißt es schon seit mehr als 100 Jahren.

Russell und die Zeugen Jehovas machten für die Jahre 1878, 1881, 1914, 1918, 1925 und 1975 konkrete Aussagen über endzeitliche Ereignisse, die »über jedem Zweifel« oder »von Gott bestätigt« sind.

Hallo Theo,

die grundlegende Streitfrage zwischen Jehova und Satan dreht sich um die Rechtmäßigkeit und Gerechtigkeit von Jehovas Souveränität.

Satan stellte Gottes Herrschaft infrage, als er im Garten Eden behauptete, dass Menschen besser ohne göttliche Führung leben könnten. Er brachte Eva dazu, Gottes Gebot zu übertreten, indem er andeutete, dass sie selbst bestimmen könne, was gut und böse ist, und dass Gott sie in Wahrheit nur daran hindere, ihr volles Potenzial zu entfalten.

Diese Rebellion war nicht nur ein persönlicher Ungehorsam, sondern ein universelles Rechtsproblem: Satan stellte Jehovas Autorität und die Loyalität seiner Geschöpfe infrage. Er behauptete, dass Menschen Gott nur aus Eigennutz dienen und ihm den Gehorsam verweigern würden, wenn sie vor Herausforderungen gestellt werden. Die Geschichte Hiobs kann als Beweis dafür gesehen werden, dass Satan glaubt, er könne Menschen von Gott abbringen, indem er ihnen Leid zufügt.

Jehovas Antwort auf diese Streitfrage besteht nicht darin, Satan sofort zu vernichten, sondern Zeit zu lassen, um endgültig zu beweisen, dass nur seine Herrschaft wahre Gerechtigkeit und Frieden bringt.

Wir glauben, dass sich die Weltgeschichte seitdem um die Beantwortung dieser Frage dreht: Menschen, die Gott treu bleiben, zeigen, dass seine Herrschaft gerecht ist, während die chaotischen Zustände der Welt verdeutlichen, dass Satans Einfluss ins Verderben führt.

Die endgültige Klärung dieser Streitfrage wird durch Gottes Königreich unter der Herrschaft Jesu Christi erfolgen. Dann wird Jehova durch Harmagedon sein Recht als oberster Souverän bestätigen, Satans Einfluss beseitigen und eine gerechte Weltordnung für treue Anbeter herstellen.

LG Philipp


TheoLogik01 
Beitragsersteller
 29.01.2025, 14:39

Das dieser Glaube biblisch nicht zu begründen ist, habe ich oben anhand der Bibel erklärt (TheoLogik01 Ersteller vor 18 Stunden siehe Link: https://www.gutefrage.net/diskussion/die-streitfrage-zwischen-satan-und-jehova-wird-jehovas-gerechtigkeit-und-ruf-tatsaechlich-in-frage-gestellt#answer-580008651)

Philipp59  29.01.2025, 14:56
@TheoLogik01

Der Glaube, dass der Teufel ein Ankläger Gottes ist und durch sein Reden und Handeln Streitfragen von universeller Bedeutung aufgeworfen hat, geht deutlich aus der Bibel hervor! Die von Dir angeführten Bibeltexte sind keine Widerlegung des Gesagten, sondern werden von Dir nicht richtig angewendet.

Ein besonders deutliches Beispiel findet sich im Buch Hiob, wo Satan vor Gott erscheint und Hiob der Heuchelei beschuldigt. Er behauptet, Hiob sei nur deshalb gottesfürchtig, weil Gott ihn reich gesegnet habe. Damit stellt Satan nicht nur Hiobs Aufrichtigkeit infrage, sondern auch Gottes Gerechtigkeit, indem er andeutet, dass wahre Treue ohne materielle Belohnung nicht existiere.

Ein weiteres Beispiel für den Angriff des Teufels auf Gottes Ruf findet sich in 1. Mose 3, als die Schlange Eva verführt. Satan stellt Gottes Wahrhaftigkeit infrage, indem er behauptet, dass der Verzehr der verbotenen Frucht nicht den Tod bringen werde, sondern vielmehr göttliche Erkenntnis. Damit unterstellt er Gott, die Menschen bewusst in Unwissenheit zu halten, um seine eigene Macht zu sichern. Dies ist ein direkter Angriff auf Gottes Güte und Ehrlichkeit.

Auch in der Offenbarung wird Satan als Ankläger beschrieben. In Offenbarung 12:10 heißt es, dass er die Gläubigen Tag und Nacht vor Gott verklagt. Dies zeigt, dass er systematisch versucht, den Ruf Gottes zu beschädigen und die Beziehung zwischen Gott und den Menschen zu zerstören.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Teufel in der Bibel eindeutig als Ankläger auftritt, der Gottes Wesen infrage stellt und Misstrauen sät. Er beschuldigt die Menschen der Unaufrichtigkeit und stellt Gott als ungerecht und unzuverlässig dar, um seinen eigenen Einfluss zu stärken. Damit hat er auch verschiedene Streitfragen in den Raum gestellt!

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 29.01.2025, 15:01
@Philipp59

Das zitierte Konzept, dass der Teufel durch seine erste Lüge Jehovas Ruf geschädigt habe und dass Jehova seinen "guten Ruf" erst wiederherstellen müsse, steht in direktem Widerspruch zu mehreren zentralen biblischen Wahrheiten, die Jehovas Gerechtigkeit und Unschuld betonen.

1.      Jesaja 50,8: "Nahe ist der, der mich gerecht spricht; wer wird mit mir streiten? Lasst uns miteinander reden! Wer ist mein Gegner? Lasst ihn herzutreten!"

o   Diese Stelle zeigt, dass Jehova niemanden braucht, um seine Gerechtigkeit zu beweisen. Er wird nicht durch den Teufel oder irgendjemanden angeklagt, weil niemand gegen ihn rechtmäßig streiten kann. Jehovas Gerechtigkeit und sein Ruf sind unantastbar, und er muss seinen Ruf nicht "wiederherstellen", wie im Zitat angedeutet.

2.      Offenbarung 12,10: "Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: 'Jetzt ist das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Autorität seines Christus gekommen; denn der Verkläger unserer Brüder ist niedergeworfen worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.'"

o   Diese Passage zeigt, dass der Teufel, als "Verkläger", im Endgericht besiegt wird. Sie betont, dass der Teufel von Gott bereits besiegt wurde und dass Jehova als gerechter Richter weiterhin über alle herrscht. Das bedeutet, dass Jehovas Ruf nicht geschädigt werden kann. Die Vorstellung, dass Jehova erst seinen Ruf "wiederherstellen" muss, ist daher unvereinbar mit der Bibel, da Jehova schon als gerecht und souverän anerkannt wird.

3.      Römer 8,33: "Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der gerechtfertigt."

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 29.01.2025, 15:03
@TheoLogik01

Durch Jesu Tod und Auferstehung, hat der Ankläger seine Macht verloren, Gott rechtfertigt also den Sünder, und nicht ein Sünder Gott.

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 29.01.2025, 15:11
@TheoLogik01

Sünde: Christus hat die Strafe für die Sünde durch seinen Tod auf sich genommen (Römer 6:10; 1. Johannes 2:2).

Tod: Der Tod hat keine Macht mehr über diejenigen, die in Christus sind, weil sie das ewige Leben durch ihn empfangen (Johannes 11:25-26; 1. Korinther 15:54-57).

Philipp59  29.01.2025, 15:14
@TheoLogik01

Zu der Aussage in Jesaja 50:8

Diese bezíeht sich nicht auf Gott, sondern auf den Messias, der hier prophetisch spricht. Damit scheidet diese Argument aus.

Zu der Aussage in Offenbarung 12:10

Es stimmt, der "Verkläger" oder Ankläger, Satan der Teufel, wird im Endgericht besiegt werden. Das heißt aber doch nicht, dass er Gott und seine Diener nicht vorher angeklagt hätte! Das geht, wie ich vorhin gezeigt habe, ganz klar aus der Bibel hervor!

Philipp59  29.01.2025, 15:20
@TheoLogik01
Durch Jesu Tod und Auferstehung, hat der Ankläger seine Macht verloren, Gott rechtfertigt also den Sünder, und nicht ein Sünder Gott.

Du verfängst Dich hier in Deinen eigenen Worten! Du bezeichnest selbst den Satan als "Ankläger", und das ist er ja auch! Natürlich wird Gottes Ruf letztendlich wiederhergestellt werden. Trotzdem stehen bis dahin die erwähnten Streitfragen im Raum!

Bedenke bitte: Gott ist für den Gläubigen zwar unbestreitbar in allem heilig und absolut gerecht, doch nicht für seine Gegner, vor allem nicht für Satan. Es ist unbestreitbar, dass diese Gegner seinen einwandfreien Ruf infrage gestellt haben!

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 29.01.2025, 15:27
@Philipp59
Diese bezíeht sich nicht auf Gott, sondern auf den Messias, der hier prophetisch spricht. Damit scheidet diese Argument aus.

Lieber Philipp, ich gehe jetzt einmal davon aus das du ein Zeuge Jehovas bist, und möchte dir meine Sicht biblisch daher einmal etwas verständlicher Erklären. Es gibt eine Zeit vor dem Messias Jesus Christus, und nach Jesu Tod und Auferstehung, also eine Zeit des Alten Bundes, und eine Zeit des Neuen Bundes, das vieles veränderte, zum Beispiel die Beziehung zwischen dem Sündigen Menschen zu Gott durch das Opfer Jesu Christi. Durch Jesu Tod und Auferstehung würde der Sünder aufgrund des Opfers Jesu Christi vor Gott gerecht gesprochen, und somit würde die Macht Satans als Ankläger vor Gott entmachtet, somit kann der Sünder sich nicht auf Grund von guten Werken vor Gott Rechtfertigen, sondern Gott Rechtfertigte den Sünder, durch das Opfer Jesu Christi, wer an dieses Opfer Glaubt, der hat schon das Ewige Leben (siehe Römer 3:25)

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 29.01.2025, 16:08
@Philipp59

Um es dir anhand der Bibel etwas ausführlicher zu erklären.

1. Die „Streitfrage“ zwischen Jehova und Satan

Die Lehre der Wachtturm-Gesellschaft besagt, dass es eine Art „Streitfrage“ zwischen Jehova und Satan gibt, die sich um die Frage dreht, ob die Menschheit tatsächlich treu zu Jehova ist. Dieser „Streit“ betrifft die Zulassung des Bösen und Leidens, das die Menschheit auf die Probe stellt. Laut dieser Sichtweise lässt Gott Satan und das Böse zu, um den Menschen zu prüfen und zu sehen, ob sie ihm treu bleiben. Die Wachtturm-Gesellschaft stützt sich dabei auf Bibelstellen wie Hiob 1:6-12 und 1. Mose 3:1-6, wo Satan als der Herausforderer Jehovas dargestellt wird, der die Menschen zu einem untreuen Verhalten verführt.

2. Jakobus 1:13 und die Behauptung, dass Gott niemandem Leid bringt

In der Broschüre „Eine Gute Botschaft von Gott“ (auf Seite 5, Absatz 4) wird jedoch erklärt, dass Gott laut Jakobus 1:13 kein Leid über die Menschen bringt, um sie zu prüfen. Dieser Vers lautet: „Niemand, der in Versuchung gerät, sage: ‚Ich werde von Gott versucht.‘ Denn Gott kann nicht versucht werden, Böses zu tun, und er selbst versucht niemanden.“ Das bedeutet, dass Gott nicht der Urheber des Leidens ist, und es steht im Widerspruch zu der Vorstellung, dass Gott absichtlich Prüfungen durch Leid zugelassen hat, um den Menschen zu testen.

3. Der Widerspruch und die Lösung durch Jesu Opfer

Hier kommt die Lösung: Die Lehre über den „Streit“ zwischen Jehova und Satan ist in gewissem Sinne hinfällig, wenn man den vollständigen Plan Gottes betrachtet, wie er im Neuen Testament offenbart wird, besonders im Licht des Opfers Jesu Christi.

  • Jesus als die endgültige Lösung: Das Opfer von Jesus Christus am Kreuz bringt die endgültige Lösung für die „Streitfrage“. In Römer 5:18-19 heißt es: „Also, wie durch die Übertretung des einen [Adam] alle Menschen zur Verurteilung kamen, so kommt durch die Gerechtigkeit des einen [Jesus Christus] die Rechtfertigung und Leben für alle Menschen.“ Durch Jesu Opfer ist die Frage nach der Treue der Menschheit und der Unzulässigkeit des Bösen endgültig beantwortet. Es wird nicht mehr durch das Zulassen von Leid geprüft, sondern durch den Glauben an den Erlöser, der die Sünden der Welt getragen hat.
  • Das Leid und der Prüfungsaspekt: Im Kontext des Jakobus 1:13 und anderer Bibelstellen wird deutlich, dass Gott nicht der Ursprung des Bösen ist und auch nicht den Menschen absichtlich Leid zufügt, um sie zu prüfen. Stattdessen wird das Leid in der Welt durch den Einfluss des Teufels und den freien Willen der Menschen verursacht. Gott lässt Leid zu, aber er ist nicht der Verursacher.
  • Ein neuer Fokus im Neuen Testament: Die Streitfrage zwischen Jehova und Satan wird letztlich nicht mehr in dem Sinne „weitergeführt“, dass die Menschheit ständig auf die Probe gestellt wird, sondern vielmehr wird der Fokus auf das Erlösungswerk Jesu gelegt. Durch Jesus Christus haben die Menschen eine Lösung für ihre Sünden und die Konsequenzen des Bösen gefunden.
Fazit

Die „Streitfrage“, wie sie in der Lehre der Wachtturm-Gesellschaft dargestellt wird, könnte als nicht mehr relevant angesehen werden, weil durch das Opfer Jesu Christi die Frage nach der Treue der Menschheit und der Zulassung von Leid als Prüfungsinstrument beantwortet wurde. Jakobus 1:13 zeigt uns, dass Gott nicht der Urheber von Versuchungen ist, und dass das Leid nicht durch ihn zugelassen wird, um Menschen zu prüfen. Vielmehr wird die Lösung in der Erlösung durch Jesus Christus gefunden, der die Menschheit von der Macht des Bösen befreit hat. In diesem Licht verliert die Vorstellung eines fortlaufenden „Streites“ zwischen Jehova und Satan ihre Bedeutung.

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 29.01.2025, 16:13
@Philipp59

Dann Frage ich dich mal so, wodurch trägst du zur Klärung dieser Streitfrage bei?

Philipp59  30.01.2025, 06:10
@TheoLogik01

Ja es stimmt, ich bin eine Zeuge Jehovas. Doch das, was Du schreibst, ändert nichts daran, dass sich Jesaja 50:8 nicht auf Gott, sondern auf den Messias bezieht.

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 06:48
@Philipp59

Das ändert aber auch nichts daran, das es eine Streitfrage gäbe, die es heute noch zu klären gäbe, da Jesus Satan entmachtet hat, wie es auch schon Gottes Plan von Anfang an war (siehe 1.Mose 3:15). Somit kann sich auch niemand eine angebliche Blutschuld auf sich Laden, wenn man zum Beispiel nicht von Haus zu Haus geht, um dort zu Predigen, denn dann würde man sich bei Gott etwas erarbeiten wollen, um sich das Ewige Leben zu verdienen, aber das Ewige Leben erhält man durch den Glauben an Jesu Opfer, der Satan schon entmachtet hat.

Philipp59  30.01.2025, 06:49
@TheoLogik01
In der Broschüre „Eine Gute Botschaft von Gott“ (auf Seite 5, Absatz 4) wird jedoch erklärt, dass Gott laut Jakobus 1:13 kein Leid über die Menschen bringt, um sie zu prüfen. Dieser Vers lautet: „Niemand, der in Versuchung gerät, sage: ‚Ich werde von Gott versucht.‘ Denn Gott kann nicht versucht werden, Böses zu tun, und er selbst versucht niemanden.“ Das bedeutet, dass Gott nicht der Urheber des Leidens ist, und es steht im Widerspruch zu der Vorstellung, dass Gott absichtlich Prüfungen durch Leid zugelassen hat, um den Menschen zu testen.

Wir haben niemals behauptet, dass Gott Leid zulässt, um Menschen zu prüfen! Außerdem ist die Zulassung von Leid etwas anderes, als dieses zu verursachen. Tatsache ist aber nun mal, dass Gott (noch) nicht gegen das Leid in der Welt vorgegangen ist, obwohl er die Macht hat, es zu beenden. Logischerweise muss er mit der Zulassung von Leid einen Zweck verfolgen. Und dieser hängt eben mit der viel zitierten Streitfrage zusammen!

Das Opfer von Jesus Christus am Kreuz bringt die endgültige Lösung für die „Streitfrage“.

Also gibt es Deiner Meinung doch eine Streitfrage? Um es einmal genau herauszustellen: Es gibt nicht nur eine, sondern zwei Streitfragen. Um welche handelt es sich?

  1. Die erste und wichtigste ist die universelle Streitfrage, die sich um die Souveränität Gottes dreht. Satan stellte Gottes Herrschaft infrage, als er Eva dazu verführte, von der verbotenen Frucht zu essen. Damit stellte er die Behauptung auf, dass Menschen auch unabhängig von Gott erfolgreich sein könnten und dass Jehova nicht das Recht habe, uneingeschränkt zu herrschen. Gott lässt daher für eine begrenzte Zeit zu, dass verschiedene Formen menschlicher Selbstherrschaft ausprobiert werden, um zu zeigen, dass sie letztlich scheitern. Am Ende wird Jehova durch sein Königreich unter der Herrschaft Jesu Christi seine Souveränität endgültig bestätigen und die Streitfrage ein für alle Mal klären.
  2. Die zweite Streitfrage betrifft die Lauterkeit des Menschen gegenüber Gott. Sie wurde insbesondere in der biblischen Geschichte von Hiob aufgeworfen. Satan behauptete, dass Menschen Gott nur dann treu bleiben, wenn sie dafür Vorteile erhalten, und dass sie sich von ihm abwenden würden, sobald sie Leid erfahren. Hiob wurde als Beispiel geprüft, doch er blieb Gott trotz schwerer Prüfungen treu und widerlegte so Satans Behauptung. Wir glauben, dass jeder Mensch durch seine Lebensweise zu dieser Streitfrage Stellung nimmt. Wer Gott aus Liebe und nicht aus Eigennutz dient, trägt dazu bei, Satans Anschuldigungen zu widerlegen.

Es stimmt, Jesus hat durch seine Treue bis in den Tod eine klare Antwort in der Streitfrage um die Lauterkeit des Menschen gegenüber Gott gegeben. Doch in diese Streitfrage ist jeder Mensch involviert. Würde Gott die genannten Streitfragen als vollumfänglich geklärt ansehen, hätte er nicht mehr den geringsten Grund, das Böse und das Leid weiter zuzulassen! Dass er jedoch beides weiterbestehen lässt, ist der klare Beweis, dass in seinen Augen noch weiterer Klärungsbedarf besteht.

Im Kontext des Jakobus 1:13 und anderer Bibelstellen wird deutlich, dass Gott nicht der Ursprung des Bösen ist und auch nicht den Menschen absichtlich Leid zufügt, um sie zu prüfen.

Nichts dergleichen haben wir je behauptet!

Philipp59  30.01.2025, 06:51
@TheoLogik01
...denn dann würde man sich bei Gott etwas erarbeiten wollen, um sich das Ewige Leben zu verdienen,

Auch das haben wir nie behauptet!

aber das Ewige Leben erhält man durch den Glauben an Jesu Opfer, der Satan schon entmachtet hat.

Genau das ist auch unserer Standpunkt.

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 06:59
@Philipp59

Ich gehe zuerst auf folgendes ein ...

Die zweite Streitfrage betrifft die Lauterkeit des Menschen gegenüber Gott. Sie wurde insbesondere in der biblischen Geschichte von Hiob aufgeworfen. Satan behauptete, dass Menschen Gott nur dann treu bleiben, wenn sie dafür Vorteile erhalten, und dass sie sich von ihm abwenden würden, sobald sie Leid erfahren. Hiob wurde als Beispiel geprüft, doch er blieb Gott trotz schwerer Prüfungen treu und widerlegte so Satans Behauptung. Wir glauben, dass jeder Mensch durch seine Lebensweise zu dieser Streitfrage Stellung nimmt. ...

In der Geschichte von Hiob geht es tatsächlich darum, wie ein Mensch inmitten von Leid und Prüfungen seine Treue zu Gott bewahren kann. Aber die Vorstellung, dass das gesamte Leben des Menschen als eine Stellungnahme zur "Streitfrage" gegenüber Satan zu verstehen ist, ist eine spezielle Auslegung, die nicht zwangsläufig die breite biblische Perspektive widerspiegelt. Die Bibel spricht von der Beziehung zwischen Gott und den Menschen aus einer vielschichtigeren Perspektive: Es geht um Glaube, Vertrauen und das Streben nach Gerechtigkeit, nicht nur um die Widerlegung von Satans Anklagen. In der klassischen christlichen Theologie wird betont, dass der Mensch nicht für den "Beweis" gegenüber Satan leben sollte, sondern aus Liebe und Hingabe zu Gott.

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 07:05
@Philipp59

Zweitens ...

Die erste und wichtigste ist die universelle Streitfrage, die sich um die Souveränität Gottes dreht. Satan stellte Gottes Herrschaft infrage, als er Eva dazu verführte, von der verbotenen Frucht zu essen. Damit stellte er die Behauptung auf, dass Menschen auch unabhängig von Gott erfolgreich sein könnten und dass Jehova nicht das Recht habe, uneingeschränkt zu herrschen. Gott lässt daher für eine begrenzte Zeit zu, dass verschiedene Formen menschlicher Selbstherrschaft ausprobiert werden, um zu zeigen, dass sie letztlich scheitern.

Die Lehre, dass Gott für eine begrenzte Zeit menschliche Selbstherrschaft zulässt, um zu zeigen, dass sie letztlich scheitern muss, entspricht nicht ganz der biblischen Darstellung von Gottes Souveränität und der Bedeutung des freien Willens.

Erstens ist die Vorstellung, dass Gott absichtlich zulässt, dass menschliche Selbstherrschaft fehlschlägt, nicht direkt in der Bibel zu finden. In der Bibel wird die Menschheit eher als in einem Zustand von Freiheit und Verantwortung vor Gott dargestellt, in dem jeder Einzelne und die Gesellschaft als Ganzes vor die Wahl gestellt werden, sich für Gott oder gegen ihn zu entscheiden. Die Entscheidung von Eva und Adam, vom Baum der Erkenntnis zu essen, wird als ein Akt des freien Willens verstanden, der die Konsequenzen für die Menschheit hatte.

Zweitens stellt die Bibel die Souveränität Gottes nicht als ein temporäres Experiment dar, bei dem er abwartet, um zu sehen, ob Menschen ohne ihn erfolgreich sein können. Vielmehr wird Gottes Herrschaft als absolut und ewig dargestellt. Im Alten Testament wird oft betont, dass Gottes Plan für die Welt und die Menschheit schon vor der Schöpfung festgelegt war und nicht von menschlichen Handlungen oder Scheitern abhängt. In Psalm 103,19 heißt es: „Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet, und sein Reich herrscht über alles.“

Drittens zeigt die Bibel auf, dass menschliche Selbstherrschaft ohne Gott tatsächlich immer wieder zu Konflikten, Ungerechtigkeit und Verfehlung führt, was in vielen biblischen Erzählungen sichtbar wird, wie etwa in der Zeit der Richter oder in der Geschichte Israels. Aber das Ziel Gottes ist nicht, den Menschen zu zeigen, dass sie scheitern werden, sondern ihn dazu zu bringen, zu erkennen, dass wahre Herrschaft und Frieden nur in der Beziehung zu Gott möglich sind. In vielen Teilen der Bibel wird darauf hingewiesen, dass das wahre Leben und die wahre Freiheit im Gehorsam gegenüber Gott und in seiner Führung zu finden sind, und nicht im Versuch, ohne ihn zu leben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorstellung, Gott lasse menschliche Selbstherrschaft nur zu, um deren Scheitern zu beweisen, die biblische Darstellung von Gottes souveräner Herrschaft und seiner Bestimmung für die Menschheit nicht vollständig widerspiegelt. Gottes Plan geht weit über ein bloßes Experiment hinaus und umfasst die Einladung, in einer Beziehung zu ihm zu leben und ihm zu vertrauen.

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 07:12
@Philipp59

@TheoLogik01

...denn dann würde man sich bei Gott etwas erarbeiten wollen, um sich das Ewige Leben zu verdienen,
Auch das haben wir nie behauptet!

Haben Jehovas Zeugen das wirklich nie behauptet, kennst Du alle Publikationen die die WTG jemals veröffentlicht hat, so genau?

Die Ausgabe der Zeitschrift mit dem Titel >>Der Wachtturm 1970 1. 10. S. 599 Abs. 22 Aus den Gesetzen und Grundsätzen der Bibel persönlich Nutzen ziehen<< stellt jene, die nicht Predigen sogar mit Ehebrecher, oder Mörder gleich. Zitat:

Wird man unverzüglich bestraft, wenn man nicht predigt? Nein. Dennoch kann jemandem, der sich weigert, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, genauso der Eingang in Gottes Königreich verwehrt werden wie einem Ehebrecher, einem Homosexuellen oder einem Mörder. (Zitat Ende)

Philipp59  30.01.2025, 07:13
@TheoLogik01

So schnell kann niemand schreiben! Bitte fange an, selbst zu denken und überlass es nicht anderen!

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 07:17
@TheoLogik01
  •  5. Welcher Zusammenhang besteht zwischen der fleißigen Teilnahme am Predigtdienst und dem Freisein von Blutschuld?5 Gottes Diener, die den Auftrag haben, andere vor der herannahenden Vernichtung in der großen Drangsal zu warnen, können nur dann von Blutschuld frei bleiben, wenn sie diese Botschaft treu verkündigen. (Vergleiche Hesekiel 3:17-21.) ... Läßt du durch fleißige Teilnahme am Predigtdienst erkennen, daß du dir ebenfalls deiner Verantwortung bewußt bist?
  • uw Kap. 20 S. 154-160 - Anbetungs-Buch (uw)
TheoLogik01 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 07:19
@Philipp59

Wird es dir jetzt unangenehm wenn ich aus jw org zitiere?

Philipp59  30.01.2025, 07:21
@TheoLogik01

Dieses Zitat widerspricht nicht dem, was ich geschrieben habe! Das ewige Leben ist und bleibt eine Gabe, kann also nicht verdient werden. Aber Gott kann entscheiden, wem er diese Gabe gibt und wem nicht. Paulus war sich dieser Tatsache bewusst, als er schrieb, dass er "rein vom Blut aller Menschen" wäre (siehe Apostelgeschichte 20:26).

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 07:23
@Philipp59

Moment, tut es doch, denn die Gnade kommt durch den Glauben an das Opfer Jesu, und nicht aus Werksgerechtigkeit, was es aber ist, wenn man sagt, man müsse Predigen gehen, um von der Blutschuld befreit zu werden, das sind Werksleistungen, und keine Gnade.

Philipp59  30.01.2025, 07:28
@TheoLogik01

Es stimmt, die Bibel lehrt keine Werksgerechtigkeit - sonst hätte ich ja nicht von einer "Gabe" gesprochen. Eine Gabe oder ein Geschenk kann man sich in der Tat nicht verdienen. Doch wenn Gott sieht, dass der Glaube einer Person ohne entsprechende Werke, die die Echtheit des Glaubens beweisen würden, besteht, kann er entscheiden, jemandem die Gabe des ewigen Lebens nicht zu geben.

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 07:29
@Philipp59

In Apostelgeschichte 20, Vers 26, sagt Paulus:

„Darum bezeuge ich euch an diesem Tag, dass ich rein bin vom Blut aller.“

In diesem Vers spricht Paulus zu den Ältesten der Gemeinde in Ephesus und erklärt, dass er ihnen das Evangelium ohne Zurückhaltung oder Verzögerung verkündet hat. Er betont, dass er keine Schuld auf sich geladen hat, weil er ihnen das volle Wort Gottes weitergegeben hat, ohne es zu verbergen oder zu verkürzen. Der Ausdruck „rein vom Blut aller“ bedeutet, dass er keine Verantwortung dafür trägt, wenn jemand das Evangelium ablehnt, das bedeutet nicht, dass Paulus in Gefahr gewesen wäre, aus der Gnade Christi zu fallen, wenn er das Evangelium nicht gepredigt hätte. Paulus ist sich seiner eigenen Erlösung und der Gnade Gottes bewusst und drückt in vielen seiner Briefe aus, dass er sich vollkommen auf die Gnade Christi stützt (zum Beispiel in Epheser 2,8-9).

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 30.01.2025, 07:55
@Philipp59
Der Wachtturm 1954 1. 11. S. 643-644 - Der Wachtturm 1954
Es ist aber zu beachten, daß Jesus sagte, das ewige Leben hänge davon ab, daß wir eine gewisse Erkenntnis in uns aufnehmen. Ja, gleichwie wir die rechte Art buchstäblicher Speise in uns aufnehmen müssen, um unseren Körper am Leben zu erhalten, so müssen wir die rechte Art geistiger Speise zu uns nehmen, wenn wir ewiges Leben in Glück erlangen möchten. ... (Zitat Ende)

Philipp59 , wenn dort geschrieben steht, so müssen wir die rechte Art geistiger Speise zu uns nehmen, wenn wir ewiges Leben in Glück erlangen möchten, wird doch damit Ausgesagt, das man, das Ewige Leben doch nur erlangt, wenn man diese sogenannte geistige Speise zu sich nimmt. Die Wachtturm Organisation bezeichnet doch ihre Literatur, als diese geistige Speise einer sogenannten treuen Sklavenklasse, korrigiere mich bitt, wenn ich da falsch liege (die Herausgeber der Schriften der Watch Tower Society als diejenigen, die die geistige Speise in Form des Wacht-Turms und anderer bibelerklärender Publikationen austeilten. 1. 4. S. 211-218 - Der Wachtturm 1972).

Also, hängt das Ewige Leben nicht schon einmal nur davon ab, das man Jesus Christus erkennt, wie es in Johannes 3:17 richtigerweise heißt, sondern so wie es der Sklave erklärt, erhält man das Ewige Leben nur, wenn man deren Literatur liest.

Philipp59  31.01.2025, 06:45
@TheoLogik01
Der Ausdruck „rein vom Blut aller“ bedeutet, dass er keine Verantwortung dafür trägt, wenn jemand das Evangelium ablehnt, das bedeutet nicht, dass Paulus in Gefahr gewesen wäre, aus der Gnade Christi zu fallen, wenn er das Evangelium nicht gepredigt hätte.

Wenn ich eine Verantwortung habe und dieser nicht nachkomme, werde ich von der Autorität, die mir diese Verantwortung übertragen hat, zur Verantwortung gezogen! Paulus sowie alle anderen Christen haben die Verantwortung auf sich genommen, anderen die Gute Botschaft zu verkünden. Das ist mit dem in Übereinstimmung, was Paulus sagte:

Wenn ich nun die gute Botschaft bekannt mache, ist das kein Grund für mich zum Rühmen, denn eine Notwendigkeit ist mir auferlegt. Ja wehe mir, wenn ich die gute Botschaft nicht bekannt mache! (1. Korinther 9:16).

Das geht auch aus einem anderen Bibeltext hervor:

„So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, dass Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2. Korinther 5:20)

Ein Botschafter trägt eine offizielle Verantwortung. Wer diese Pflicht vernachlässigt, handelt gegen Gottes Willen.

Oder hier in Jakobus 4:17:

„Wer nun weiß, Gutes zu tun, und es nicht tut, für den ist es Sünde.“ (Jakobus 4:17).

Wenn jemand die Möglichkeit hat, Gottes Wort weiterzugeben, es aber nicht tut, begeht er eine Sünde.

Eine ebenfalls interessante Aussage des Apostels Paulus ist folgende:

Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie aber sollen sie hören ohne einen Prediger?“ (Römer 10:14)

Hier wird die Notwendigkeit der Verkündigung betont: Ohne Prediger gibt es keine Möglichkeit zum Glauben.

Und im Alten Testament wird am Beispiel des Propheten Hesekiel deutlich, dass das Verkünden einer von Gott aufgetragenen Botschaft, von der Leben abhängt, so wichtig ist, dass der Beauftragte zur Verantwortung gezogen wird, wenn er dieser nicht nachkommt:

„Und du, Menschensohn, ich habe dich dem Haus Israel als Wächter gegeben; du sollst das Wort aus meinem Mund hören und sie von mir aus warnen. Wenn ich zu dem Gottlosen sage: Du musst gewisslich sterben! — und du sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem Weg zu warnen, so wird er, der Gottlose, um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gottlosen vor seinem Weg gewarnt hast, damit er sich davon bekehrt, und er bekehrt sich nicht, so wird er um seiner Sünde willen sterben; du aber hast deine Seele gerettet.“ (Hesekiel 33:17-19).

Die Bibel zeigt klar, dass jemand, der die Wahrheit Gottes kennt, aber anderen nicht davon erzählt, Blutschuld auf sich laden kann. Hesekiel wird, wie hier gezeigt, als Beispiel eines Wächters genannt, der für das geistliche Wohlergehen anderer verantwortlich ist. Paulus überträgt dieses Prinzip auf das Predigen des Evangeliums. Daher sollte jeder, der Gottes Wort kennt, es auch weitergeben, um sich nicht schuldig zu machen.

Philipp59  31.01.2025, 06:57
@TheoLogik01

Jesus sagte gem. Matthäus 24:45:

„Wer ist nun der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Dienerschaft gesetzt hat, damit er ihnen ihre Nahrung zur rechten Zeit gebe?“ (Matthäus 24:45, Elberfelder Bibel)

Natürlich ist hier von geistiger Nahrung die Rede. Dieser "Sklave" ist, wie der Text zeit, keine Erfindung von Jehovas Zeugen. Gott hätte nicht für so einen "Sklaven" gesorgt, wenn keine Notwendigkeit bestehen würde, die von ihm ausgeteilte geistige Speise zu sich zu nehmen!

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 31.01.2025, 10:31
@Philipp59

Die Frage nach dem "treuen und klugen Diener" und der "Speise zur rechten Zeit" stammt aus Matthäus 24,45. In diesem Gleichnis spricht Jesus über die Verantwortung und Treue, die von seinen Nachfolgern erwartet wird, während sie auf seine Rückkehr warten.

Der "treue und kluge Diener" repräsentiert jeden Gläubigen, der die Aufgaben, die ihm von Gott anvertraut wurden, gewissenhaft und verantwortungsvoll erfüllt. Es geht darum, im Glauben standhaft zu bleiben und die Aufgaben, die Gott uns gegeben hat, mit Hingabe und Weisheit zu erfüllen. Dies kann in verschiedenen Formen geschehen, sei es durch das Lehren, das Dienen in der Gemeinde oder das Unterstützen anderer in ihrem Glaubensweg.

Die "Speise zur rechten Zeit" symbolisiert die geistliche Nahrung und Fürsorge, die wir anderen geben sollen. Es bedeutet, dass wir bereit sein sollen, anderen in ihrer geistlichen Reise zu helfen, indem wir sie ermutigen, lehren und unterstützen, wann immer es nötig ist. Es geht darum, die Bedürfnisse anderer zu erkennen und ihnen zur richtigen Zeit das zu geben, was sie brauchen, um im Glauben zu wachsen.

Dieses Gleichnis fordert uns auf, wachsam und bereit zu sein, die Aufgaben, die Gott uns gegeben hat, treu zu erfüllen. Es ist eine Einladung, darüber nachzudenken, wie wir in unserem Leben als "treue und kluge Diener" handeln können. Welche Aufgaben hat Gott dir anvertraut, und wie kannst du sie mit Weisheit und Treue erfüllen?

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 31.01.2025, 10:41
@Philipp59

In der Bibel gibt es einige Stellen, die darauf hinweisen, dass nicht jeder predigen oder lehren sollte. Ein Beispiel dafür findet sich im Jakobusbrief:

Jakobus 3,1 "Meine Brüder, nicht viele von euch sollen Lehrer werden, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden."

Diese Stelle betont die Verantwortung und die Rechenschaftspflicht, die mit dem Lehren und Predigen verbunden sind. Lehrer und Prediger tragen eine große Verantwortung, da sie die Wahrheit des Evangeliums vermitteln und andere im Glauben leiten. Deshalb sollten sie gut vorbereitet und von Gott berufen sein.

Ein weiteres Beispiel ist in 1.Timotheos 3,1-7 zu finden, wo die Qualifikationen für Älteste und Bischöfe beschrieben werden. Diese Passage hebt hervor, dass diejenigen, die lehren und führen, bestimmte Charaktereigenschaften und Fähigkeiten besitzen sollten.

Diese Stellen erinnern uns daran, dass das Predigen und Lehren nicht leichtfertig übernommen werden sollte. Es erfordert eine Berufung, Vorbereitung und ein Leben, das mit den Lehren Christi übereinstimmt.

Wäre der sogenannte Predigtdienst für alle ein muss, hätte Paulus das auch dementsprechend so gesagt, so wie Jehovas Zeugen heute laut Kolosser 2,16 den Sabbat nicht als Notwendig ansehen, um Gottes Zorn auf sich ziehen zu können.

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 31.01.2025, 10:53
@Philipp59

Der Missionsbefehl ermutigt uns, unseren Glauben aktiv zu leben und Gelegenheiten zu nutzen, um anderen von Jesus zu erzählen. Dies kann durch Gespräche, Taten der Liebe und durch das Zeugnis unseres Lebens geschehen. Es geht darum, ein Licht in der Welt zu sein (Matthäus 5,14-16).

Letztlich geht es darum, wie wir in unserem Alltag den Glauben leben und teilen. Wie kannst du in deinem Umfeld ein Zeugnis für Jesus sein? Vielleicht kannst du darüber nachdenken, wie du deine spezifischen Gaben und Möglichkeiten nutzen kannst, um anderen von der Liebe Gottes zu erzählen.

Philipp59  31.01.2025, 15:41
@TheoLogik01

Vielem von dem, was Du schreibst, kann ich durchaus zustimmen. Dennoch stimmen wir in etlichen Punkten nicht überein, da wir verschiedene Glaubensauffassungen vertreten. Unter diesen Umständen ist es sehr schwer, einen Konsenz zu finden.

Außerdem würde es beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen, wenn ich auf jeden der Punkte eingehen wollen, in denen wir unterschiedlicher Meinung sind.

TheoLogik01 
Beitragsersteller
 31.01.2025, 16:08
@Philipp59

Im Alten Testament war die Verkündigung des Heils oft mit der Botschaft des kommenden Messias verbunden. In Jesaja 52,7 spricht der Prophet von denen, die Frieden bringen und die gute Nachricht verkünden, indem sie den Menschen die Befreiung von der Gefangenschaft in Aussicht stellen. Diese "Füße" symbolisieren den Eifer und die Freude derjenigen, die das Evangelium verkünden – in diesem Fall die Ankündigung von Gottes Heilsplan. Typologisch gesehen deutet dies auf Jesus Christus hin, der als der wahre Friedensbringer und Retter in die Welt kam. Er ist derjenige, der das Evangelium verkündet, dass der Mensch durch ihn mit Gott versöhnt werden kann.

In Römer 10,15 wird diese Botschaft auf die Verkündigung des Evangeliums durch die Apostel und die Christen übertragen. Auch hier ist die "gute Botschaft" die Nachricht von Jesus Christus, die das Heil bringt. Es ist eine direkte Verbindung zwischen der alttestamentlichen Verheißung und der Erfüllung in Jesus.

Bedeutung der „lieblichen Füße“

Die Phrase „Wie lieblich sind die Füße“ in diesem Vers hat eine besondere symbolische Bedeutung. Füße standen im antiken Kontext häufig für den Weg und das Handeln einer Person. Wenn jemand "lieblich" oder "schön" genannte Füße hatte, dann war dies ein Ausdruck der Wertschätzung für die Person, die gute Nachrichten brachte. Es verweist auf die Freude und den Frieden, den die Botschaft des Evangeliums mit sich bringt.

Gegen die Betonung eines formellen Predigt- oder Missionsdienstes

Die Wachtturm-Gesellschaft betont oft den missionarischen Einsatz in einer sehr strukturierten und verpflichtenden Form, bei der jeder Gläubige als „Zeuge“ aktiv in der Öffentlichkeit predigen muss. Dabei wird der Vers aus Römer 10,15 so ausgelegt, dass es für die Gläubigen eine Pflicht sei, ständig und in einem systematischen Rahmen das Evangelium zu verkünden, was den Druck erhöht, in diesem Sinne als „Prediger“ tätig zu werden.

Jedoch zeigt der Gesamtzusammenhang der Schrift, dass die Verantwortung zur Evangelisation nicht zwangsläufig an den traditionellen Begriff der Predigt gebunden ist. Das evangelistische Wirken kann in einer Vielzahl von Formen geschehen, und nicht jeder Christ ist dazu berufen, ständig und öffentlich in einem formellen Rahmen zu predigen.

Der Unterschied: Evangelisation im alltäglichen Leben

Anstatt einer formellen Predigt, die als spezifische Aufgabe einer „professionellen“ religiösen Rolle betrachtet wird, zeigt die Bibel, dass die gute Nachricht auch im alltäglichen Leben verbreitet werden kann. Der Apostel Paulus spricht in seinen Briefen häufig davon, dass die Gläubigen durch das Zeugnis ihres Lebens, durch die Art und Weise, wie sie miteinander umgehen und wie sie den Nächsten lieben, das Evangelium in die Welt tragen. Diese Form der Evangelisation ist zugänglicher, persönlicher und weniger strukturiert als die formelle Predigt.

Zum Beispiel wird im 1. Petrus 3,15 dazu aufgerufen, stets bereit zu sein, Rechenschaft über den Glauben zu geben, aber nicht jeder ist dazu aufgerufen, dies in einer öffentlichen Predigt zu tun. Vielmehr soll das Leben der Gläubigen in einer Weise gestaltet sein, dass es Zeugnis für den Glauben gibt.

Die Füße, die "lieblich" sind, beziehen sich auf die Reise derjenigen, die die gute Nachricht von Jesus Christus und seinem Heil verkünden. Die Verkündigung des Evangeliums wird als etwas äußerst Positives und Erwünschtes dargestellt. In Römer 10,15 wird es unterstrichen, dass diejenigen, die den Menschen diese Botschaft von Errettung durch Jesus bringen, einen wundervollen Dienst leisten, der Freude und Hoffnung in die Welt bringt.

In einem tieferen Sinn könnte man auch sagen, dass die "lieblichen Füße" symbolisieren, dass Jesus selbst der erste ist, der die „gute Nachricht“ auf die Erde bringt. Der Erlöser kommt, und seine Botschaft ist der Höhepunkt des Heilsplans, den Gott für die Menschheit vorgesehen hat.

Fazit

Typologisch betrachtet zeigt Römer 10,15 auf Jesus Christus als den ultimativen Überbringer der guten Botschaft. Seine Füße, als derjenige, der das Evangelium verkündete, sind die „lieblichen Füße“, die in Jesaja 52,7 prophetisch angekündigt wurden. Diejenigen, die diese Botschaft von Jesus weitertragen, übernehmen den Dienst der Verkündigung und bringen ebenfalls „lieblich“ das Heil zu den Menschen.

Aus dem Buch: Glücklich – für immer.

Das ist von den ZJ, das kannst den Hasen geben.