Was hat es mit solchen Beschimpfungen auf sich?
Also wenn Männer andere als Sohn einer Prostituierten beschimpfen - ich kann den Begriff hier nicht schreiben - oder zu ihnen sagen, dass sie Geschlechtsverkehr mit der Mutter dieses Mannes haben.
Ich mein, irgendwie hab ich das Gefühl, das ist schon etwas, das sich eher in den Köpfen von Migranten abspielt, wo die Frau ein Besitz ist.
Ich empfinde das ehrlich gesagt als tief gestört! Wer will denn schon Sex mit einer Frau, die so alt ist, dass es die eigene Mutter sein könnte. Ist das nicht krank? Was hat es damit auf sich?
6 Antworten
Es geht bei solchen Beleidigungen vor allem darum, die Ehre der Person und besonders die Ehre der Mutter zu beschmutzen.
Der Ehrbegriff ist in gewissen Kulturen noch von extrem hoher Bedeutung und die Verletzung der Ehre ist daher ein wirksames Mittel, eine ganze Familie zu treffen und bei anderen unmöglich zu machen. Daraus resultieren in solchen Kulturen dann auch gerne mal Blutfehden, die über Generationen geführt werden. So richtig schön primitiv.
"H*rensohn" ist hier seit ewig und drei Tagen ein Schimpfwort, nicht anders als "son of a b*tch" im englischsprachigen Raum, wird allerdings m. E. nicht so häufig benutzt, um einen Mann verbal runterzumachen bzw. zu beleidigen. Grundsätzlich ist damit zwar ein sehr schiefes Frauenbild verbunden. Vermutlich denken sich aber diejenigen, die andere derart primitiv und vulgär beschimpfen, gar nicht viel dabei; sie kommen m. E. aus einer bildungsfernen, sozial schwachen Schicht und leben an einem sozialen Brennpunkt, wo eine solche Ausdrucksweise an der Tagesordnung ist und wo auch meistens eher das Faustrecht gilt, als dass man sich verbal - und dabei zivilisiert! - auseinandersetzt.
Wenn ich "seit ewig und drei Tagen" sage, dann meine ich das auch so. Ich bin Mitte des letzten Jahrhunderts geboren. Die ersten Einwanderer, die zunächst noch als sogenannte Gastarbeiter kamen (zuerst Italiener, dann Jugoslawen, dann Türken), dann aber blieben, haben das o.g. Schimpfwort nicht mitgebracht - das gab's auch vorher schon.
Die ersten Einwanderer, die zunächst noch als sogenannte Gastarbeiter kamen (zuerst Italiener, dann Jugoslawen, dann Türken), dann aber blieben, haben das o.g. Schimpfwort nicht mitgebracht - das gab's auch vorher schon.
Meine Rede!
"Son of a b+tch" ist viel harmloser als H*rensohn und nicht passend für einen Vergleich.
Ah ja? Darüber befindest also du? Dann ist der englische "bastard" wohl auch harmloser als der deutsche "Bastard" und "sh*t" weniger stark als "Sche*ße"?
Was willst du mir mit irgendwelchen Rap-Songs von Typen wie Bushido sagen?
Und was hat jetzt der Ehrenmord damit zu tun, wie der Begriff "H*rensohn" unter das Volk gekommen ist?
Du schmeißt da vieles wahllos durcheinander! Sag mir, was ist eigentlich dein Anliegen?
Wer einen anderen Menschen mit Worten verletzen will, wird in der Regel zu Abwertungen von dessen Persönlichkeit greifen.
Bei mäßiger Schärfe werden Defizite auf Intelligenz, Wissen oder fehlende Informiertheit artikuliert. Wenn der Angriff heftiger sein soll, wird der Bildungsstand abgewertet oder die Herkunft. Auch Vergleiche mit negativ konnotierten Tieren werden dann gezogen.
Wenn man den anderen besonders hart treffen will, dann bieten sich noch weit stärker tabuisierte Bezichtigungen an, die eine absolut unehrenhafte Herkunft (Sohn einer Prostituierten) benennen oder den Betreffenden als Kind einer moralisch nicht geschätzten sexuellen Begegnung diffamieren.
Bilanz: Im Ausleben von Feindseligkeiten im privaten Bereich werden vor dem Einsatz blanker physischer Gewalt in der Regel verbale Gefechte geführt, und die greifen dann auf massive Beleidigungen und Kränkungen zurück.
Man sollte jedoch stets bedenken, dass das Ausagieren von Aggressionen auf der verbalen Ebene einfach zum Leben dazugehört und sich keine großen Gedanken machen, dass damit dem Gegner besondere Perversionen unterstellt werden.
"Wenn man den anderen besonders hart treffen will, dann bieten sich noch weit stärker tabuisierte Bezichtigungen an, die eine absolut unehrenhafte Herkunft (Sohn einer Prostituierten) benennen oder den Betreffenden als Kind einer moralisch nicht geschätzten sexuellen Begegnung diffamieren."
Nein, um eine Frau als H...e zu bezeichnen oder die Mutter als H..re zu bezeichnen, gehört schon mal das entsprechende Frauenbild mit an Bord.
Die Frage, die du mir beantworten kannst, ist, was das Verachtenswerte an einer Prostituierten ist.
Damit treffen wir des Pudelskern. Der User hat das übrigens überrissen!
Da thematisierst du ein modernes Problem, das erst in unserer Zeit durch den Wandel in der Wertschätzung der Prostituierten entstanden ist. Unsere Zeit sieht Prostituierte als Menschen, die einer sozial geschätzten Tätigkeit nachgehen. Diese Grundhaltung ist jedoch noch keineswegs in die Wertewelt einer seit langer Zeit etablierten Sprachwelt eingegangen, zumal wir sehr viele neue Mitbürgerinnen und Mitbürger gewonnen haben, die gerade die alten etablierten Werte als für sich gültig reklamieren. Muslime haben halt doch überwiegend ein Frauenbild, das sich in erheblichem Umfang mit dem deckt, was in den mitteleuropäischen Kulturen über Jahrhunderte gültig war.
Bilanz: Wir müssen also leider feststellen, dass der Clash der Kulturen ein Teil moderner Konflikte ist, und eben das findet seinen Ausdruck in den Weisen, wie Menschen sich versuchen verbal zu bekämpfen.
"Da thematisierst du ein modernes Problem, das erst in unserer Zeit durch den Wandel in der Wertschätzung der Prostituierten entstanden ist. Unsere Zeit sieht Prostituierte als Menschen, die einer sozial geschätzten Tätigkeit nach geht"
Gott ... Die Tätigkeit ist heute auch nicht geschätzt. Wir haben einfach nicht mehr so ein Frauen-Bild. Eine Prostituierte kann einem leid tun. Keine Frau ist gern eine Prostituierte.
Prostituierte als Schimpfwort zu gebrauchen, zeigt, dass man ein schwer gestörtes Frauenbild hat.
Naja, letztlich hast Du das selbst schon ziemlich gut beantwortet - eben weil die Gedanken - vorsichtig formuliert - schon sehr gewöhnungsbedürftig sind, ist das durchaus als Beleidigung gedacht, weil man dem "Empfänger" dann genau diese Abartigkeit unterstellen will. Und natürlich verbindet man mit so einer Wortmeldung auch ein sehr negatives Bild von Prostituierten.
Das sind gängige Beleidigungen in der deutschen Sprache, deren Bedeutung oft nicht wortwörtlich genommen wird. Nur weil ich jemanden als Vollpfosten bezeichne, sehe ich diesen nicht plötzlich als echten Pfosten.
Vollpfosten ist da ganz was anderes ... Aber vielleicht fehlt manchen Leuten auch einfach das Gespür für Sprache bzw. die Fähigkeit Dinge zu analysieren.
Das "Gespür der Sprache" sagt es ist eine Beleidigung. Hat sich so entwickelt. Genauso wie "Bastard" eine Beleidigung ist, obwohl die eigentliche Bedeutung nicht beleidigend ist bzw. nur war.
Für viele ist Bastard heute noch eine Beleidigung. So wie H...re, Behinderter, Schwuler.
"Son of a b+tch" ist viel harmloser als H*rensohn und nicht passend für einen Vergleich. Jemand der Frauen als H+ren beschimpft ist meistens auch jemand, der den Begriff Schwuler als Schimpfwort benutzt.
Hör dir halt mal so einen Deutschrap-Song an. Das muss man eigentlich gar nicht diskutieren ... SHINDY FEAT. BUSHIDO - STRESS OHNE GRUND (ZENSIERT) HD VERSION - YouTube
Es gibt normalerweise von Deutschen auch nicht den Ehrenmord ...