Gilt das auch für männliche Opfer?

10 Antworten

Ich sehe hier erst mal zwei Dinge, die getrennt von einander sind.

Es werden jetzt gewisse Aktionen einheitlich unter Strafe gestellt. Soweit so gut.

Das sind Taten, von denen primär oder ausschließlich Frauen betroffen sind. Im Grunde steht ja aber die Tat selbst unter Strafe, also sind auf dem Papier, wo zutreffend, auch betroffende Männer abgedeckt.

Die Tatsache, dass Frauen überproportinal betroffen sind, sorgt leider dafür, dass männliche Opfer oft übersehen und/oder nicht ernst genommen werden. Dies ist ein gesellschaftliches Problem, kein juristisches. Dass dem so ist ja auch daraus hervor, wie der Artikel geschrieben wurde sowie einem Zitat darin.

Aber deine Frage sehe ich damit als beantwortet: es gilt auch für männliche Opfer. Wäre ja auch schrecklich, wenn nicht.

Franz577 
Fragesteller
 08.02.2024, 09:12

Danke, das hast du gut auf den Punkt gebracht!

Traurig an der Sache finde ich eben nur, dass dieses gesellschaftliche Problem besteht.

Alle wollen bunt, weltoffen und integrativ sein, aber viele haben kein Problem damit, ein ganzes Geschlecht (in diesem Fall das männliche) auszugrenzen.

Denn Männer sind ja die "Bösen" oder zumindest die "Harten", die nur Täter, aber niemals Opfer sein können.

Und das Allerschlimmste ist, dass nicht nur Frauen, sondern auch viele Männer so denken und somit die Probleme, Sorgen und Nöte ihrer eigenen Geschlechtsgenossen nicht ernst nehmen, obwohl sie jederzeit auch selbst betroffen sein könnten.

Während Frauen sich überwiegend solidarisch gegenüber anderen Frauen zeigen, fehlt diese Solidarität zwischen Männern sehr oft.

Solidarität unter Männern gibt es allenfalls gegenüber Leidensgenossen, aber von nicht betroffenen Männern werden andere Männer oftmals nur als "Weicheier" belächelt.

U.a. vermutlich aus Angst davor, andernfalls selbst auch als Weichei zu gelten und das ist zutiefst beschämend!

0
LilaInPink  08.02.2024, 14:45
@Franz577

Ich gebe dir Recht, dass dieses gesellschaftliche Problem nicht bestehen sollte. Gleichzeitig würde ich sagen, dass die Situation besser geworden ist. Gesellschaftlicher Wandel braucht Zeit und kann nicht von einen Tag auf den anderen Erzwungenen werden.

Um mal ein Gegenbeispiel zu nennen, ich halte wenig vom Kampfbegriff "alte, weiße Männer", die Frauen und Minderheiten unterdrücken und jetzt endlich bekehrt werden müssen. Das sind Menschen, aufgewachsen in ihrer Zeit, mit ihren Werten, in ihrem Umfeld. Die, die noch nicht umgedacht haben, werden es nicht mehr zu Lebzeiten tun. Da hilft es nicht, immer penetranter zu werden, im Gegenteil würde ich sagen.

Was will ich damit jetzt sagen? Wir sind auf einem guten Weg. Änderung findet am schnellsten statt, wenn sie gelebt wird.

Dass diese Gesetze so erlassen wurden ist doch erst mal etwas Gutes, dadurch wird ja keinem Mann etwas weggenommen, im besten Fall profitieren sie davon. Oder nicht? 🙂

0
Franz577 
Fragesteller
 08.02.2024, 15:49
@LilaInPink
Gleichzeitig würde ich sagen, dass die Situation besser geworden ist.

Ja und nein, würde ich sagen.

Ja, weil sich das Bild des Mannes inzwischen etwas gewandelt hat und er nicht immer nur der "Harte" sein muss, sondern auch Gefühle zeigen darf.

Aber das ist noch lange nicht bei allen angekommen.

Und nein, weil ich manchmal den Eindruck habe, dass die früher eher unterdrückten Frauen nun ihre neue "Macht" genießen und es ihrerseits jetzt den Männern "heimzahlen" wollen.

Sie überspannen daher den Bogen und schießen oftmals über das Ziel der Gleichberechtigung hinaus, was in einigen Fällen zu einer Benachteiligung der Männer oder Besserstellung der Frauen führt.

Oder anders gesagt:
Was die früheren Männergenerationen den Frauen angetan oder zugemutet haben, müssen die heutigen Männergenerationen ausbaden, obwohl sie gar nichts dafür können.

Manche dieser Missstände wurden erkannt und nachgebessert (z.B. in Form einer Stärkung der Rechte von Vätern unehelicher Kinder), aber so manches liegt aus meiner Sicht immer noch im Argen bzw. ist unfair geregelt.

Die in früheren Zeiten herrschende Benachteiligung der Frauen abzuschaffen, war sicher richtig und wichtig.

Aber man darf dabei nicht das Augenmaß verlieren, sodass es nun in eine Benachteiligung der Männer ausartet.

0
LilaInPink  08.02.2024, 17:12
@Franz577
Aber das ist noch lange nicht bei allen angekommen.

Wie gesagt, sowas braucht Zeit. Bei manchen wird es das nie.

und es ihrerseits jetzt den Männern "heimzahlen" wollen.

Erlebst du das im persönlichen Leben oder ist diese Ansicht durch irgendwelche Social Media Posts geprägt? Ich meine die Frage Ernst. Wir sind alle durch unsere persönlichen Erfahrungen geprägt. Ich kenne keine Frau, die männerhassend ist und "endlich Vergeltung" will. Ich bin keine. Diese Frauen mag es natürlich trotzdem geben. Solange das aber nur eine laute Minderheit im Netz ist, ... was solls? Solche Leute findet man zu allen Themen.

aber so manches liegt aus meiner Sicht immer noch im Argen bzw. ist unfair geregelt

Ja - in beide Richtungen. Schon allein weil jeder Unterschied sowohl positiv als auch negativ gesehen werden kann. Das wird sich auch nie vollständig lösen. Es wird immer voreingenommene Menschen geben. Aber wie du schon sagst: immer noch. Zeigt ja wieder, dass es ein Prozess ist, der in eine positive Richtung geht.

0
Franz577 
Fragesteller
 09.02.2024, 07:43
@LilaInPink
Erlebst du das im persönlichen Leben oder ist diese Ansicht durch irgendwelche Social Media Posts geprägt?

Teils teils, auch wenn ich im täglichen Leben nicht allzu viele Situationen erlebe, in denen ich mich als Mann benachteiligt fühle. Aber es gibt sie, wenn auch manchmal nur im Kleinen. Ein Beispiel hierfür wären Frauenparkplätze. Zwar sind diese nur eine unverbindliche Empfehlung und wer sich als Mann trotzdem draufstellt, hat nichts zu befürchten, aber allein schon die Idee missfällt mir und ich halte sie auch für fragwürdig.

Denn auch Männer können sich nachts unsicher fühlen oder Opfer eines Überfalls werden. Dies nimmt man aber offensichtlich hin, während man glaubt, Frauen hiervor besonders schützen zu müssen.

Solange das aber nur eine laute Minderheit im Netz ist, ... was solls?

Naja, man sieht ja, was Minderheiten so alles bewirken können.

Nur eine laute Minderheit ist für das Gendern, trotzdem fand es Einzug in unsere Sprache.

Nur eine laute Minderheit ist dafür, dass man nicht mehr "Mohrenkopf" oder "Zigeunerschnitzel" sagen oder sogar manche Lokale etc. umbenennen soll, trotzdem wird es gemacht.

So viel zum Thema "laute Minderheit".

0
LilaInPink  09.02.2024, 09:42
@Franz577
Teils teils

Was hat dein Beispiel mit meiner Frage zu tun, beziehungsweise, dem von dir vorherig angesprochenen Punkt:

dass die früher eher unterdrückten Frauen nun ihre neue "Macht" genießen und es ihrerseits jetzt den Männern "heimzahlen" wollen.

Also im Ernst, nicht verpflichtende Empfehlungen kommen bei dir mit "Macht genießen" gleich?

Sorry, da verlierst du mein Verständnis. Es gibt für beide Geschlechter gravierende und relevante Benachteiligungen. Und wie gesagt, alle Ungleichbehandlungen wirst du nie wegbekommen. Wenn wir an dem Punkt sind, wo Frauenparkplätze das kritische Problem sind, dann ginge es uns gut. Stand jetzt gibt es eine sinnvolle Begründung für Frauenparkplätze.

trotzdem fand es Einzug in unsere Sprache

Die, die gendern wollen, tun es, die anderen eben nicht. Und jetzt? Wo ist dein Problem?

dass man nicht mehr "Mohrenkopf" oder "Zigeunerschnitzel" sagen

Ich sehe immer mal wieder Lokale, die "Zigeunerschnitzel" auf der Karte stehen haben. Auch hier, wo ist das Problem? Unternehmen und Wirte gehen freiwillig mit der Zeit und zeigen Rücksicht. Die, die nicht wollen, machen das nicht. Es gibt auch in Bayern weiterhin Lokale, die ihre Colabiermischen in der Speisekarte nach stark pigmentierten Personen benennen. Kann man machen, muss man aber nicht.

All das passiert auf freiwilliger Basis. Was stört dich denn daran?

0
Franz577 
Fragesteller
 09.02.2024, 12:25
@LilaInPink

Natürlich sind Frauenparkplätze nicht das Hauptproblem, aber es gibt eben viele solcher kleinen Dinge der Bevorzugung oder Benachteiligung.

Aber nur wenn ausschließlich Frauen und keine einzigen Männer zu Opfern von Überfällen werden könnten, dann würde ich das für sinnvoll erachten.

Sobald aber auch nur ein einziger Mann ebenfalls überfallen werden kann, ist es für mich nicht einzusehen, warum man nur ein Geschlecht hier bevorteilt.

Und ja, es geschieht Vieles auf freiwilliger Basis, aber es wurden auch schon Lokale oder Apotheken umbenannt, die den "Mohr" im Namen hatten, weil bestimmte Minderheiten dies angeprangert haben und sich die Inhaber dann unter Druck gesetzt fühlten.

Zwar hätten sie keine rechtliche Handhabe gehabt, aber da hört für mich die "Freiwilligkeit" schon irgendwie auf.

0
LilaInPink  09.02.2024, 15:06
@Franz577
aber es gibt eben viele solcher kleinen Dinge der Bevorzugung oder Benachteiligung

Eben, für beide Seiten. Und ab einem gewissen Punkt sollte man sich fragen, was relevant ist und was hingegen ein kleines Ärgernis, das man hinnehmen kann.

Aber nur wenn ausschließlich Frauen und keine einzigen Männer zu Opfern von Überfällen werden könnten, dann würde ich das für sinnvoll erachten.

Wir reden hier aber nicht nur von Überfällen, sondern auch von sexuellen Übergriffen, wovon Frauen eben überproportional betroffen sind. Aber das ist im Grunde zweitrangig, für die, die das anbieten, ist es eine ökonomische Entscheidung. Wodurch gehen mir mehr Kunden verloren: wenn Frauen ausbleiben, die sich nicht sicher fühlen oder wenn Männer ausbleiben, die dich ungerecht behandelt fühlen. Du kannst solche Parkplätze boykottieren. Oder selbst Parkplätze betreiben, die keine Frauen oder sogar Männerparkplätze anbieten. Ist vielleicht ein lohnenswertes Geschäftsmodell.

und sich die Inhaber dann unter Druck gesetzt fühlten

Du musst mit der Zeit gehen oder mit der Zeit gehen. Als selbstständige Person liegt es an jedem selbst, seine Zielgruppe zu erkennen und so zu handeln, wie man es für am nachhaltigsten hält.

Noch mal: ich sehe das Problem nicht. Hier geht es allein um Präferenzen.

0

Im Bezug auf Beschneidungen wird das ganze (so vermute ich) nur Frauen betreffen. Dies richtetet sich allerdings nicht per se "gegen Männer" wie du dies zu verstehen scheinst, sondern achtet eher auf religiöse Befindlichkeiten.

Vom medizinischen Schaden her ist, weibliche Beschneidung (so weit mir bekannt) deutlich extremer und gilt deswegen auch im Rahmen, der genannten Befindlichkeiten als intolerabel. Männliche Beschneidung, wenn auch medizinisch meist unnötig, gilt eher aufgrund, der von dir beschriebenen "liberalen Werte" als verwerflich, kann in diesem Rahmen also wie gesagt, mit Rücksicht auf religiöse Befindlichkeiten eher toleriert werden.

Was den Rest angeht, so wird das auch gelten, wenn das Opfer männlich ist.

Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 09:01
sondern achtet eher auf religiöse Befindlichkeiten

Naja, aber genau da liegt ja der Hund begraben.

Die körperliche Unversehrtheit steht eigentlich über religiösen Befindlichkeiten und ich halte das Entfernen der Vorhaut für einen schweren körperlichen Eingriff, der nicht gegen den Willen eines Mannes oder Jungen zu erfolgen haben darf.

Könnte man problemlos gesetzlich so verankern, denn auch Religionsfreiheit hat ihre Grenzen.

1
IanGaepit  07.02.2024, 09:03
@Franz577

Ich habe meine Antwort noch erweitert, vermutlich während du den Kommentar verfasst hast. Ich hab den Punkt dahingehend schon adressiert.

Männliche Beschneidung, wenn auch medizinisch meist unnötig, gilt eher aufgrund, der von dir beschriebenen "liberalen Werte" als verwerflich, kann in diesem Rahmen also wie gesagt, mit Rücksicht auf religiöse Befindlichkeiten eher toleriert werden.

Ich persönlich bin in das Thema nicht investiert. Ich wollte dir lediglich die Gründe nennen.

1

Die männliche Beschneidung kann zwar in einigen Fällen als Körperverletzung gewertet werden, ist aber weder sexuelle Gewalt noch Verstümmelung. Würde man die männliche Beschneidung zu diesem Gesetz dazu nehmen dnn dürften Männer sich auch nicht freiwillig beschneiden lassen.

Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 09:31

Warum nicht? Man könnte das Gesetz ja explizit so ausformulieren, dass es nur dann eine Straftat ist, wenn es NICHT freiwillig geschieht.

Wobei das eigentlich gar nicht nötig ist.

Denn auch eine Tätowierung oder selbst das Abschneiden von Haaren kann als Körperverletzung gewertet werden, wenn es nicht freiwillig geschieht (so wie eigentlich jeder Eingriff in den Körper gegen den Willen eines Menschen).

0
kaorichan  07.02.2024, 09:46
@Franz577

Das Problem ist, wenn man es einfach nur verbietet wird es von vielen dennoch gemacht und fällt meist halt auch nicht auf. Deswegen darf man männliche Kinder in Deutschland nur Beschneiden wenn es nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt wird. Gäbe es diese Möglichkeit nicht würden die Beschneidungen in einem deutlich unsichereren Rahmen durchgeführt werden und bei Komplikationen würde auch kein Arzt aufgesucht werden. Beides wäre deutlich gefährlicher für das Kind.

Männliche Beschneidungen werden ja auch nicht nur aus religiösen Gründen durchgeführt sondern wurden auch von Christen aus hygienischen Gründen gemacht, weshalb es immernoch einen anderen Stellenwert hat.

0
Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 10:49
@kaorichan
sondern wurden auch von Christen aus hygienischen Gründen gemacht

Was aber nachweislicher Unsinn ist, denn ein beschnittener Mann ist nicht pauschal "hygienischer" als ein unbeschnittener.

Oder anders gesagt, seinen Schniedel waschen muss auch ein beschnittener Mann regelmäßig.

Sich ohne medizinische Notwendigkeit die Vorhaut entfernen zu lassen, ist jedenfalls mitunter das Dümmste, was ein Mann tun kann.

Er büßt damit die Empfindlichkeit seines Penis ein und auch die Masturbation wird dadurch erheblich erschwert sowie die Orgasmusfähigkeit verringert.

Die Natur wird sich schon was dabei gedacht haben, warum es eine Vorhaut gibt und der Mensch sollte sich nicht über sie stellen.

0
Hat man das nur vergessen zu erwähnen oder ist dies nicht geplant?

nein, hat man nicht vergessen. Die Beschneidung des Mannes gilt in Deutschland nicht perse als Körperverletzung.

Anders wie bei der Frau. Möchte man dies, würde das bedeuten dass man wie bei der Beschneidung der Frau es unter keinen Umständen zustande kommen darf.

Es gibt bei der Beschneidung der Frau keine Regeln der ärztlichen Kunst dass es rechtfertigt eine Frau einer Beschneidung zu unterziehen. Anders bei der Beschneidung vom Mann.

Deshalb kann man die Beschneidung des Mannes nicht mit der Beschneidung der Frau vergleichen, sondern muss einen anderen Weg finden die Beschneidung des Mannes zu verbieten ohne diejenigen einzuschränken bei denen eine Beschneidung medizinisch unabdingbar ist. Auch wenn das sehr wenige sein können,

Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 09:07

Die medizinische Notwendigkeit habe ich ja explizit ausgeklammert und das sollte eigentlich selbstverständlich sein.

Aber jede andere Beschneidung GEGEN den Willen eines Mannes ist definitiv auch eine Körperverletzung!

1
TJDettweiler  07.02.2024, 09:10
@Franz577

Auch medizinisch notwendige Operationen geschehen gegen den Willen der Leute. Ein medizinischer Eingriff hat nichts mit Freiwilligkeit zutun.

1
orangade  07.02.2024, 09:11
@Franz577
 GEGEN den Willen eines Mannes

Oder kleinen Jungens.

1
orangade  07.02.2024, 09:14
@TJDettweiler

Es geht dem Fragsteller offenbar um Beschneidung von Jungs aus religiösen oder kulturellen Gründen ohne deren Einverständnis oder ohne vollumfängliche Aufklärung über gesundheitliche Risiken.

2
Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 09:14
@TJDettweiler
Auch medizinisch notwendige Operationen geschehen gegen den Willen der Leute. Ein medizinischer Eingriff hat nichts mit Freiwilligkeit zutun.

Also das ist jetzt schon eine sehr abenteuerliche Argumentation und v.a. auch falsch. Niemand wird gezwungen, sich einer OP zu unterziehen und eine Vorhautverengung ist jetzt nichts Lebensbedrohliches. Wenn ein Mann diese also nicht operieren lassen will, kann ihn niemand dazu zwingen. Er wird es aber meist freiwillig tun, weil das sicher etwas sehr Unangenehmes ist.

0
Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 09:15
@orangade

Genau so ist es! Von freiwilliger oder medizinisch notwendiger Beschneidung redet ja niemand!

2
TJDettweiler  07.02.2024, 09:16
@orangade

zu den häufigsten Operationen bei Babys zählen sowieso Operationen an Urogenitalsystem.

Also an Harn und Geschlechtsorganen

0
orangade  07.02.2024, 09:18
@Franz577

Bei Jungs ist es eben nicht freiwillig, wenn Eltern aus religiösen oder kulturellen Gründen bestimmten, dass der Penis beschnitten werden soll.

Das Kind hat nicht die Möglichkeit nein zu sagen, weil emotionaler Druck ausgeübt wird und es kann gesundheitliche Risiken der OP in den Alter noch nicht vollumfänglich erfassen.

Einen erwachsenen Mann zwingt dagegen niemand zur Beschneidung. Allerdings können Partner oder Partnerin dazu drängen.

1
orangade  07.02.2024, 09:19
@TJDettweiler
zu den häufigsten Operationen bei Babys zählen sowieso Operationen an Urogenitalsystem.
Also an Harn und Geschlechtsorganen

Und?

0
TJDettweiler  07.02.2024, 09:22
@orangade

Bei Babys ist nie ein Eingriff freiwillig.
Trotzdem das mit der Beschneidung von Frauen zu vergleichen ist vollkommen daneben. Denn da hat jemand nicht verstanden was die Beschneidung der Frau bzw. kleinen Mädchen ist und zu welchem Zweck sie durchgeführt wird.

0
TJDettweiler  07.02.2024, 09:26
@orangade

Interessant ist auch dass bei der Diskussion Beschneidung von Jungs in der Regel von muslimischen Menschen gesprochen wird aber nie von jüdischen Menschen.

Vielleicht geht es dabei aber auch um die Diskussion Antisemitismus. Wer weiß.

0
orangade  07.02.2024, 09:30
@TJDettweiler

Dieser Verlust an sensorischer Funktion beim beschnittenen Penis war ein gewichtiger Faktor für die Verbreitung der Zirkumzision aus nichtreligiösen Gründen in den USA seit Ende des 19. Jahrhunderts.[2]

Ende des 19. Jahrhunderts bewarben Ärzte die Zirkumzision als Mittel zur Heilung oder zur Prävention von Lähmungen, Schlaflosigkeit, Verdauungsprobleme, Epilepsie und Skoliose, Wahnsinn, Promiskuität, HomosexualitätEnuresis, Albträume, Spermatorrhö und Masturbation. Alle der aufgelisteten Begründungen zur Zirkumzision wurden auf die Masturbation zurückgeführt.[2]

Die Masturbation unter Jungen wurde so zum Hauptbeweggrund für die Beschneidung.[3] Die unter Medizinern vertretene Theorie war, dass wenn dem Penis Schmerzen zugefügt würden und empfindliches Gewebe entfernt würde, Jungen und Männer davon abgehalten würden zu masturbieren.[3]

Ärzte warben ausdrücklich dafür, dass die Operation ohne Betäubung durchgeführt werden sollte, sodass sie als Strafe wahrgenommen würde und bei dem Jungen, der dem verbotenen Akt der Masturbation schuldig war, eine schmerzhafte Erinnerung hinterließ.[3]

https://flexikon.doccheck.com/de/Sexuelle_Auswirkungen_der_Zirkumzision

1
orangade  07.02.2024, 09:33
@TJDettweiler
Interessant ist auch dass bei der Diskussion Beschneidung von Jungs in der Regel von muslimischen Menschen gesprochen wird aber nie von jüdischen Menschen.

Ich habe hier weder Muslime noch Juden explizit erwähnt, sondern nur von religiösen und kulturellen Gründen gesprochen.

Ich weiß, dass bei beiden religiösen Gruppen Beschneidungen an Jungs durchgeführt werden.

1
Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 09:36
@orangade
Jungen und Männer davon abgehalten würden zu masturbieren

Ja, schlimm sowas. V.a. verstehe ich nicht, warum die Masturbation nur bei Jungen und Männer verwerflich war, nicht aber bei Mädchen und Frauen.

0
TJDettweiler  07.02.2024, 09:43
@Franz577
Niemand wird gezwungen, sich einer OP zu unterziehen und eine Vorhautverengung ist jetzt nichts Lebensbedrohliches.

Dann geh vielleicht mal auf eine Kinderkrankenstation und frage Kinder die operiert wurden wer entschieden hat dass die operiert wurden. Ob das auf ihrer Freiwilligkeit Erfolg ist und ob ihre Operationen überlebensnotwendig waren. Die meisten werden dir mit ; nein antworten.

Ich ein von kleinauf körperbehinderter Menschen kann dir aus eigenerErfahrung sagen, dass Kinder sehr oft operiert werden und langwierige Heilungsphasen durchlaufen und sie die letzten sind die gefragt werden ob die das wollen.

Die Eltern wollen aus ihrer Überzeugung heraus das beste für ihr Kind auch wenn das nicht selten bedeutet dass eine langwierige Operationsphase in der Realität nicht gebracht oder Beschwerden verschlimmert oder neu geschaffen haben.

Also, bitte Kinder werden nie nach irgendwas was ihren Körper betrifft gefragt

0
TJDettweiler  07.02.2024, 09:55
@orangade

Nein, die Beschneidung der Jungen hat nichts mit der Masturbation der Jungen zutun. Das ist vollkommener Blödsinn. Jungen und Mädchen in Judentum und Muslimischen Glauben wurden damals verheiratet bevor überhaupt die Pubertät eintrat, weshalb sollte bei verheirateten Kindern und Jugendlichen irgendjemand etwas gegen Masturbationen haben?

Bei Mädchen werden die Teile des weiblichen Genitals verstümmelt damit die Frau niemals beim Sex Lust empfinden kann um die Fähigkeit des Fremdgehens zu verhindern.

Es dient zur Kontrolle über das Sexuallebens der Frau. Wo kann man das mit der Entfernung der Vorhaut vergleichen?

0
TJDettweiler  07.02.2024, 10:04
@orangade
Ende des 19. Jahrhunderts bewarben Ärzte die Zirkumzision als Mittel zur Heilung oder zur Prävention von Lähmungen, Schlaflosigkeit, Verdauungsprobleme, Epilepsie und Skoliose, Wahnsinn, Promiskuität, HomosexualitätEnuresis, Albträume, Spermatorrhö und Masturbation. Alle der aufgelisteten Begründungen zur Zirkumzision wurden auf die Masturbation zurückgeführt.[2]
Die Masturbation unter Jungen wurde so zum Hauptbeweggrund für die Beschneidung.[3] Die unter Medizinern vertretene Theorie war, dass wenn dem Penis Schmerzen zugefügt würden und empfindliches Gewebe entfernt würde, Jungen und Männer davon abgehalten würden zu masturbieren.[3]
Ärzte warben ausdrücklich dafür, dass die Operation ohne Betäubung durchgeführt werden sollte, sodass sie als Strafe wahrgenommen würde und bei dem Jungen, der dem verbotenen Akt der Masturbation schuldig war, eine schmerzhafte Erinnerung hinterließ.[3

Achso, weil im 19. Jahrhundert angeblich junge Männer und Jungen an der Masturbationen gehindert werden sollen haben schon die Ägypter zu seiner Zeit ihre Jungen beschnitten.

Weil die hatten Seher die Tausende von Jahren in die Zukunft gereist sind und von den Ärzten im 19. Jahrhundert dann erfahren haben dass man jungen und Jugendliche unter allen Umständen an der Masturbationen hindern solle.

Ach komm, das glaubst du doch selbst nicht

0
IanGaepit  07.02.2024, 10:06
@Franz577
Ja, schlimm sowas. V.a. verstehe ich nicht, warum die Masturbation nur bei Jungen und Männer verwerflich war, nicht aber bei Mädchen und Frauen.

Nun, die "sexuelle Reinheit" von Frauen wurde von meisten Gesellschaften historisch immer höher "geschätzt" als die "sexuelle Reinheit" von Männern. Mädchen wurde dabei mit unter schon sehr früh beigebracht das sie sexuell zurückhalten sein müssen, was sich sicherlich auch auf die sexuelle Selbstentdeckung und damit auch auf die Mastrubation ausgewirkt hat.

Selbst heute, in Zeiten in den die Frau als "sexuell befreit" gilt, dürfte die Rate der Frauen und Mädchen die, vor allem regelmäßig masturibieren deutlich geringer liegen als die der Männer und Jungen. Mit unter spielt hier ggf. auch die biologische Prädisposition der Geschlechter mit ein.

Aus Sicht der damaligen Gesellschaft gab es bei Frauen und Mädchen einfach kein sichtbares "Mastrubationsproblem." Hätte es dieses gegeben wäre dies von Seiten der Gesellschaft damals vermutlich als noch verwerflicher als bei Männern und Jungen gesehen worden.

1
orangade  07.02.2024, 10:08
@TJDettweiler
Nein, die Beschneidung der Jungen hat nichts mit der Masturbation der Jungen zutun. Das ist vollkommener Blödsinn. 

Der Text stammt aus dem Medizinlexikon und beleuchtet, woher der Wunsch zur Beschneidung bei Jungs im 19. Jh. kam... Das ist Geschichte. Du kannst nicht einfach behaupten das sei "Blödsinn". So war es nun mal halt!

0
TJDettweiler  07.02.2024, 10:16
@orangade

Tu, ich nicht. Aber du hast Entscheidendes weggelassen. Einen kleinen Satz:

Dieser Verlust an sensorischer Funktion beim beschnittenen Penis war ein gewichtiger Faktor für die Verbreitung der Zirkumzision aus nichtreligiösen Gründen in den USA seit Ende des 19. Jahrhunderts.[

Dass das in Europa, Asien, Afrika, Australien überhaupt publiziert wurde steht da nirgends.

Dass in den USA aber bis heute eine viel zugeknöpftere Sexualmoral gilt als in Europa dürfte auch dir bekannt sein.

0
Apokalypse143  07.02.2024, 09:08

Wenn es für eine Beschneidung beim Mann keinen medizinischen Grund gibt, ist es auch hier absolut mit nichts zu rechtfertigen. Dass es dennoch etwas anderes ist, sehe ich auch so.

1
männliche Beschneidung

...ist weder eine Verstümmelung, noch sexualisierte Gewalt.

Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 09:03

Sehr wohl ist es das, wenn es GEGEN den Willen eines Mannes oder ohne dessen ausdrückliches Einverständnis erfolgt!

So einen Quatsch kann eigentlich nur eine Frau von sich geben...

1
BillyShears  07.02.2024, 09:14
@Franz577
Sehr wohl ist es das

Nop

So einen Quatsch kann eigentlich nur eine Frau von sich geben...

Bist wohl bisschen misogyn, was? Bin nur keine Frau.

1
Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 09:19
@BillyShears

Mir egal, es bleibt trotzdem Quatsch. Oder würdest du es OK finden, wenn man dich betäuben würde und du dann ohne Vorhaut wieder aufwachst?

1
BillyShears  07.02.2024, 09:25
@Franz577

Ich habe vieles mitmachen müssen was meine Eltern für mich entscheiden haben.

0
Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 09:26
@BillyShears

Und deshalb findest du es gut bzw. tolerierst es, wenn das auch andere Männer mitmachen müssen?

1
BillyShears  07.02.2024, 09:35
@Franz577

Ich toleriere es wenn Erziehungsberechtigte ihre Berechtigung wahrnehmen, ja.

0
Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 09:37
@BillyShears

Körperliche Gewalt oder körperliche Eingriffe gegen den Willen eines Menschen haben aber nichts mit "Erziehung" zu tun.

0
BillyShears  07.02.2024, 09:39
@Franz577

Das ist richtig.

Darunter fällt die männliche Beschneidung ja nicht.

0
Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 10:51
@BillyShears

Doch, natürlich. Die Beschneidung ist ein körperlicher Eingriff. Was denn sonst?

0
BillyShears  07.02.2024, 11:03
@Franz577

Ein körperlicher Eingriff ist nicht gleich körperliche Gewalt. Da stimme ich den anderen Antworten hier zu.

0
Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 13:14
@BillyShears

Bevor wir uns jetzt in Haarspaltereien verlieren:

Auch wenn es keine körperliche Gewalt ist, so ist ein körperlicher Eingriff gegen den Willen eines Menschen und ohne medizinische Notwendigkeit trotzdem eine strafbare Handlung.

0
BillyShears  07.02.2024, 13:17
@Franz577
Auch wenn es keine körperliche Gewalt ist

Korrekt.

so ist ein körperlicher Eingriff gegen den Willen eines Menschen

Worauf basiert diese Annahme?

0
Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 14:22
@BillyShears

Darauf, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass alle Männer, die im Kindesalter aus religiösen Gründen beschnitten wurden, dies auch so wollten.

0
BillyShears  07.02.2024, 14:39
@Franz577

Also basiert das alles nur darauf, dass Du es dir nicht vorstellen kannst. Okay.

0
Franz577 
Fragesteller
 07.02.2024, 15:00
@BillyShears

Ja, und? Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass alle Frauen, die im Kindesalter beschnitten wurden, das so wollten.

Du etwa?

0