Gehört Dortmund zum Ruhrgebiet?

Es gibt da immer mal Streit, weil das Ruhrgebiet selbst nicht zu 100 % fest definiert ist. Man redet ja von Verdichtungsraum, Dortmund liegt aber am Rand.

Üblicherweise wird der RVR als Vergleich für die Grenzen des Ruhrgebietes hergehalten, allerdings ist das ein Zweckverband, der keine große "Macht" hat.

Hagen und Wesel wollten den RVR mal verlassen, da wurde aber erst mal nix draus, weil die 2/3 Mehrheit nicht erreicht wurde. Landschaftlich sind Westfalen, und das Sauerland auch nicht genau abgesteckt, es gibt politische und Verwaltungsgebiete und Landschaftsgebiete etc.. So gesehen würde Dortmund eher noch zum Sauerland zählen, zumindest die südlichsten Ortsteile, wie Bittermark und Kirchhörde, die auch geologisch und geographisch auf dem "Süderbergland" liegen, dass zum Rheinischen Schiefergebirge zählt und auch zu Teilen Hessens gehört. Der Begriff "Ruhrgebiet" hat keine starren Grenzen, geschichtlich also historisch gehörten dazu ursprünglich nur die Kerngebiete, Duisburg, Gelsenkirchen, und teilweise bis Bochum Teile des südlichen Kreises von Wesel gehören dann doch eher sogar zum zentralen Ruhrgebiet, weil ja Duisburg nicht weit weg ist. Man muss hier Landschaft, Kreise, Bezirke etc. trennen. Zb gehört Dortmund zum Regierungsbezirk Arnsberg, was ja tief im Sauerland liegt. Dortmund gehört zb zum RVR, den gibt es nun seit 1962, allerdings gehörte der Ortsteil Holzen erst 1975 zu Dortmund, Holzen war früher zur Stadt Schwerte zugehörig, Schwerte selber gehört dann widerru teilweise zum Sauerland mit den Ortsteilen Ergste usw..

Fazit: Es kommt immer auf die Sichtweise an, Kern des Ruhrgebietes ist wohl nur Duisburg, Gelsenkirchen, Essen, Herne usw.. Teile des Ennepe Ruhr Kreises, südliches Dortmund, Schwerte, besonders auch Hagen sind nicht immer zum Ruhrgebiet zählbar auch nicht verwaltungstechnisch, weil es Bestrebungen zum Austritt gibt, dass heisst es sind in Hagen und Wesel demokratische Mehrheiten vorhanden. Ich würde also zugespitzt sagen, dass der südliche Teil vom Kreis Wesel eher dem Ruhrgebiet verbandelt ist als Schwerte oder das südliche Dortmund, dass dann doch eher zum Sauerland ( Landschaft) gehört.

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Wie seht ihr das ?

Ja 50%
Nein, nicht zu 100 %, die südl. Stadtteile gehörten ja mal zu Schwerte wo kaum Kohle gefördert wurde 50%
Ja, früher mal, als es noch Zechen hier gab 0%
Ruhrgebiet, Sauerland
In welche Stadt soll ich ziehen (Ruhrgebiet - Frage aber eher allgemein)?

Hallo,

ich studiere in Bochum. Ich wohne aktuell aber noch im elterlichen Haushalt in Gelsenkirchen.

Mein Studium läuft gut, ich besuche allerdings nur die Pflichtveranstaltungen und muss somit nur 2-3x pro Woche nach Bochum. Den Rest mache ich im "home office" und habe nicht vor, das zu ändern. Der Anschluss nach Bochum ist ok, ein Weg dauert aktuell aber 1 Stunde.

Es stehen für mich irgendwie drei Städte zur Auswahl:

  1. Gelsenkirchen: Ich würde mir eine verkehrgünstiger gelegene Wohnung suchen und bräuchte dann noch etwa 30 min zur Uni. Für Gelsenkirchen spricht, dass hier meine ganzen Verwandten wohnen und auch die Freunde von früher, mit einem davon gehe ich recht häufig abends weg. Gelsenkirchen ist auch besser als sein Ruf und im Grunde gefällt es mir hier gut.

  2. Dortmund: Über das Studium habe ich einen sehr guten Kumpel kennengelernt, der aus Dortmund kommt und mit dem ich oft in Dortmund feiern war. Bei ihm ist es so wie bei mir mit Gelsenkirchen: Seine Freunde und Verwandten wohnen sonst alle in Dortmund, seine Freunde von früher hat er mir vorgestellt, wir waren oft in der Gruppe zusammen feiern. Wenn ich mit meinem Kumpel unterwegs war, habe ich meistens auch bei ihm gepennt, weil der Anschluss nach Gelsenkirchen nachts um 4 doch bescheiden ist. Das ist auch der Grund, weshalb ich selten spontan mit ihm weggehen konnte, was ich sehr schade fand - so war ich teils außen vor. Auf jeden Fall gefällt mir Dortmund sehr gut, die Stadt hat irgendwie Flair. Der Anschluss von Dortmund nach Bochum wäre je nach Wohnlage auch in 30-45 min zu machen. Mein guter Kumpel, der ein wichtiger Punkt für Dortmund ist, wird aber bald nach Bochum ziehen (wie das wird, kann ich mir kaum vorstellen - ich fand immer, er war so heimatverbunden und ich könnte mir vorstellen, dass er dann oft nach Dortmund pendelt).

  3. Bochum - scheinbar vielleicht das Naheliegenste? Immerhin studiere ich da. Je nachdem, wo ich hinziehen würde, bräuchte ich vielleicht 15 min zur Uni. Allerdings gehe ich ja kaum zur Uni :D 2-3x die Woche pendeln, macht den Kohl ja auch nicht fett. Wenn mein Kumpel hier hinzieht, könnte ich ja aber vielleicht mehr mit ihm unternehmen und stünde nicht mehr außen vor. Mein Leben neben dem Studium ist mir ziemlich wichtig. Dafür käme ich wohl nicht mehr so oft dazu, mit meinem Kumpel von früher was zu unternehmen (plump gesagt, hab ich mit meinem neuen Kumpel aber mehr Spaß). Bochum als Stadt gefällt mir allerdings nicht so übermäßig. Außerdem sind die Mieten in Bochum preis-leistungs-mäßig vergleichsweise hoch.

Was würdet ihr machen? Wohin würdet ihr ziehen? Mir wird gerade irgendwie bewusst, dass meine Freunde für diese Entscheidung ziemlich wichtig sind.

Essen, Wohnung, Umzug, Stadt, Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, umziehen
Frustriert - wer erklärt mir die Mentalität im Ruhrgebiet?

Hey!

Würde mich über ein paar Meinungen von "Ruhrgebiets-Kennern" freuen.

Ich bin 30 und vor 10 J. wg. Ausbildung vom Niederrhein ins Ruhrgebiet gezogen (aktuell Bochum). Ich war wirklich "guter Dinge". Aber ich bin hier einfach nie heimisch geworden. Hab ein paar Leute kennen gelernt, das schon. Aber so ganz allgemein stoße ich immer wieder sehr schnell an Grenzen.

Sind denn "Ruhrpott" und Rheinland wirklich so unterschiedlich von der Mentalität her? Seit ca. 2 Jahren bin ich beruflich sehr viel in ganz Deutschland unterwegs. Und ich muss sagen, ich komme fast überall (Schwaben ausgenommen ;-) deutlich besser klar, als im Pott. Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen, damit ihr versteht, wovon ich überhaupt spreche:

Ich finde, hier ist alles so endlos stressig! Verkehr ohne Ende, überall Staus, Baustellen. Die hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer. Aber das, was mich am meisten stört ist das Gefühl, dass "die Leute" so latent aggressiv sind, immer irgendwie "krawallig". Beim Bäcker freundlich zu grüßen, hab ich mir schon längst abgewöhnt, um nicht wie einer vom anderen Stern angeguckt zu werden. Oder wenn ich mal irgendwo nen Joke mache (was halt typisch rheinisch ist^^), dann lockert das in Berlin, Hamburg und anderswo gleich die Stimmung auf und man kommt in ein nettes Gespräch. Hier werde ich meistens nur angeguckt wie ein Auto.. Natürlich gibt es auch andere, das ist klar. Aber ich mein so die allgemeine Haltung.

Ich will dazu sagen, dass ich wirklich niemanden beleidigen möchte! Und damit es nicht falsch rüber kommt: Ich meine damit nicht, dass "der Ruhri" (so es ihn denn gibt) keinen guten Charakter hätte. Habe schon oft genug das Gegenteil erlebt. Wenn man wirklich mal näher in Kontakt mit jemandem kommt oder man sich gegenseitig bei irgendwas hilft, kann man sich voll auf die meisten Leute verlassen. Wovon ich rede, ist so ne "Alltagsfreundlichkeit", die den meisten hier irgendwie völlig abgeht. Ich sehe hier so viele hängende Gesichter. Nirgendwo wird man an der Ampel oder beim spontanen Blickkontakt so oft argwöhnisch angegafft wie hier. Was ist das? Was mache ich denn falsch?! Man hat mir mal gesagt, dass ich auf die Leute evtl. arrogant wirke. Aber ich weiß nicht, wieso - ich bin eigentlich immer offen gewesen und mit allen gut klar gekommen. Ich hab eigentlich ne sehr "freundliche" Art, die z.B. in Süddeutschland, Hessen oder eben im Rheinland auch gut ankommt. Vielleicht ist das hier "too much"? Ich hab keine Ahnung! Gibt es hier so ne ganz bestimmte "regionale Art", zu der man entweder dazu gehört oder nicht?

Noch mal: Ich will echt niemanden beleidigen. Ich kenne ne Menge Leute, die gerne im Ruhrpott sind (auch Zugezogene). Und es geht NICHT darum, den Leuten ein "schlechtes Wesen" zuunterstellen. Wie man hier z.B. zu seinen Freunden steht, ist echt cool. Aber genau deshalb verstehe ich ja auch nicht, wieso die Mentalität im Alltag so "hart" ist.. Oder interpretiere ich das einfach falsch? Bin gespannt auf eure Meinungen :-)

Sebastian

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