Wenn alles objektiv bedeutungslos ist – ist es dann überhaupt noch schlimm, die Objektivität aufzugeben?
8 Stimmen
3 Antworten
Wenn sowieso alles egal ist, kannst du die Objektivität auch gleich im Sonderangebot mit entsorgen.
Für Menschen ist Objektivität oft ein Werkzeug, um gemeinsam zu kommunizieren, Konflikte zu lösen oder Wahrnehmungen abzugleichen.
Andere machen sie zu ihrer Lebensgrundlage.
Gleichgültigkeit ist etwas Objektives.
Man stelle sich vor, Richter würden subjektiv urteilen.
Oh mein Gott, dann würden am Ende ja 88 % der Mütter das Sorgerecht bekommen… und 92 % der Unterhaltspflichten würden an Männer gehen… und bei Vaterschaftsstreit gäbe es enge Fristen, damit bloß keiner mehr anfechten kann…
…
… Moment mal. 🤔
Sicherlich gibt es Aspekte, bei denen Richter teilweise auch subjektiv urteilen, bspw ob jemand Reue zeigt, sich entschuldigt, Dinge die sich strafmildernd äußern.
Kameras sind objektiv.
Bei Richtern ist die Objektivität Teil des Berufs, für den sie bezahlt werden. Objektiv zu sein ist für sie insofern nicht bedeutungslos, als dass sie das damit verdiente Geld zum Überleben brauchen.
Aber in anderen Berufen sieht das anders aus. Und mir stellt sich eine noch viel tiefer gehende Frage:
Sollte man lieber ein Leben führen, das man der objektiven Wahrheit verpflichtet, und daran vergehen - oder ist es besser, Subjektivität zu erlauben und an nicht Beweisbares zu glauben, wenn das zu mehr Gemeinschaft und Lebensfreude führt?
Redest du mit deinen Freunden anders als mit unsympathischen Leuten, obwohl sie vergleichbare Fehler gemacht haben?
Wem kannst du eher verzeihen?
Ich meine, dass es logisch ist, Unterschiede zwischen Objektivität und Subjektivität zu machen, sonst wäre man bestimmt sehr schnell alleine. Schließlich werden auch mir meine Fehler und Macken von Freunden verziehen.
Um Konflikte zwischen zwei anderen Personen zu schlichten, hilft oft eine objektive Sichtweise.
Meine Freunde sind objektiv unsympathische Leute und subjektive Sympathie ist mir fremd, daher kann ich die Frage leider nicht beantworten. Ich bin aber auch ziemlich anders, ziemlich allein und wahrscheinlich auch ziemlich gestört.
Erstmal funktioniert es nicht, dass sie objektiv unsympathisch sind und dir subjektive Sympathie fremd ist. Die Leute sind subjektiv unsympathisch. Vermutlich gibt es welche (bspw deren Familie), die sie sympathisch finden. Wir handeln und reagieren immer aus unseren eigenen Erfahrungen. Auch wenn die Mehrheit dir zustimmen würde, dass sie unsympathisch sind, ist es subjektiv.
Du solltest das Wort "noch" in deiner Denkweise einbauen. Sympathie ist dir noch fremd. Das kann sich in Zukunft noch ändern.
Was bedeutet, dass Du anders bist? Individualität ist die Normalität.
Dann finde ich eigentlich alle Menschen unsympathisch.
Ich glaube eher, dass Du noch keine richtigen Freunde hast.
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