Welche Risikofaktoren begünstigen eine rechte Gesinnung?
Schlechte Bildung allein kann nicht die Ursache sein, denn die neurechte Influencerin Naomi Seibt schloss ihr Abitur mit einem Schnitt von 1,0 ab und konnte zahlreiche Siege bei Schülerwettbewerben erzielen. Auch die rechtspopulistische AfD-Politikerin Alice Weidel kann einen erfolgreichen Bildungsweg vorweisen.
Auch Armut ist in Hinblick auf Elon Musk - den reichsten Mann der Welt, der seit geraumer Zeit durch das Verbreiten von rechtsextremen Verschwörungsnarrativen auffällt - als alleiniger Grund ausgeschlossen.
Welche Lebensumstände sind es dann, die ein Abdriften in rechte Kreise prädisponieren?
30 Stimmen
12 Antworten
Auch Armut ist in Hinblick auf Elon Musk - den reichsten Mann der Welt, der seit geraumer Zeit durch das Verbreiten von rechtsextremen Verschwörungsnarrativen auffällt
Tut er nicht.
Rechts und links sind rein wirtschaftliche und sozialpolitische Begriffe die heute so simpel meistens gar nicht mehr anzuwenden sind da die meisten Parteien, Ideen, Probleme und Interessen verschiedene Aspekte und Ansätze kombinieren.
Nationalkonservatismus/ Neue Rechte zb nach Alain de Benoist ist ziemlich hybrid bis klar kritisch gegenüber dem modernen Kapitalismus in der Frage nach rechts/links. Die Nationalkonservativen in Frankreich zb sind gespalten. Debout la France zb setzt auf wirtschaftlich liberale Ansätze, Le Pens Rassamblement National setzt stärker auf staatlichen Eingriff zb.
[...]
Politische Einstellung im reinen Grundsatz richtet sich in aller Regel nach keinem dieser Aspekte.
Eher danach, dass viele Menschen in vielen Themen eher a-politisch sind und das wählen oder für OK befinden mit dem sie aufwachsen oder es ihnen einigermaßen passabel geht. Wenn ein System parteilich und politisch festgefahren ist, dann wählen oftmals zu erst die Leute anti systemisch welche negative Folgen und Entwicklungen spüren oder Nachteile haben. Wer profitiert oder es einfach ignorieren kann der wird zb länger eher den heutigen liberalen und ,,woken" Mainstream wählen weil er es nicht anders kennt und so eben noch bequem über die Runden kommt - es gibt keinen Grund etwas in Frage zu stellen. Oder etwas zu wählen womit dann doch eine etwas stärkere Umstellung im Leben eventuell kommen würde. So gibt es Leute die Zielen von Parteien zugeneigt sind aber aus persönlichen, monetären etc Gründen aber doch anders wählen.
Hier in Flandern wählen zb teilweise 60-70 Prozent der 16-23 Jährigen die beiden Nationalisten, quer durch alle Schichten und Gruppen.
Bildung hat nichts mit links/rechts zu tun, kann aber ein Faktor sein wie das Wahlverhalten von Menschen dann ausfällt.
Das geht aber in alle Richtungen. Also ich würde ja jemanden der sagt ,,ich wähle in Flandern Grün weil N-VA und VB wollen keine Migration zulassen und sprechen von ethnokultureller Identität - und ich will nicht wieder zurück zu den Nazis " entweder als Agit-Troll einstufen oder eben als politsch ähnlich,, ungebildet" wie jemand der sagt ,,ich wähle AfD damit die kommunistische Merkel-Diktatur endet".
Aber muss ja jeder selbst wissen.
Um es mit einem Zitat von Gerhard Bronner zu sagen:
Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi.
Insofern ist mangelnde Intelligenz ein Risikofaktor. Ein anderer und wichtigerer: Mangelnder Anstand!
Das kann sogar richtig sein. Schließlich gab und gib es Länder, in denen Nazis an der Macht sind und ggf. auch die Mehrheit bilden. „Nazi“ ist natürlich ein schwieriger Begriff in sich, ändert aber nichts daran, dass sich damit totalitäre, demokratiefeindliche und rassistische Kräfte zusammenfassen lassen. In Deutschland sind wir weit von 50% entfernt. Und auch die rechtspopulistische AfD ist eben nur in Teilen gesichert rechtsextrem.
Also erstmal: Ich wähle nicht rechts und habe noch nie rechts gewählt. Nicht einmal konservativ.
Aber die Formulierung Deiner Frage klingt wie: "Welche Risikofaktoren begünstigen Fettleibigkeit, Lungenkrebs und Leberzirrhose?".
Das ist das Problem an den Sympathisanten der Grünen - die tendieren dazu alle Menschen, die nicht ihre Meinung teilen für geistig minderbemittelt zu halten.
So kommt kein Dialog zustande. Das wird als arrogant und von oben herab erlebt.
Ich akzeptiere hingegen andere Auffassungen und Visionen für die Zukunft, solange sie mich nicht direkt in meiner Existenz bedrohen.
Und ich rede sowohl mit Rechten wie Linken auf Augenhöhe, solange Ehrlichkeit vorhanden ist und ein echter Dialog gewünscht wird. Ist das nicht der Fall kann ich noch immer toxisch, polemisch oder zynisch reagieren.
Naja, letztlich müsste man erstmal schauen, was du als 'rechts' siehst. Dass 'Rechts' nicht automatisch 'schlecht' ist würde ich dir gerne erklären, aber ich denke nicht, dass ich damit viel Erfolg haben würde.
Ansonsten wird wohl aufwachsen und entsprechende Prägung eine Rolle spielen. Wenn du bereits in ein konservatives Elternhaus mit bestimmten Werten geboren wirst, die dir anerzogen werden, dann wird schonmal eine Grundlage geschaffen. Auch persönliche Erfahrungen, persönliche Werte, die man für sich selbst herausarbeitet etc. etc. können durchaus eine Rolle spielen.
Ggf. auch einfach der Umstand, dass einen z.B. rechts-konservative Positionen eher überzeugen, weil sie einem logischer oder nachvollziehbarer erscheinen. Oder das Suchen nach einer Alternative, wenn die 'nicht rechten' Parteien einen Enttäuschen und man dementsprechend gezielt einen anderen Kurs einschlagen möchte.
Persönliche Erfahrungen, Einfluss von anderen Menschen, Wohnort/Geburtsort etc.
Warum stimmt jemand für die AfD?
Genauso könnte man fragen: Warum mag jemand keine Ananas?
Tausende äußere Einflüsse im Laufe der Jahre, sowie die Denkweise der Person beeinflussen so etwas
Mangelnde Intelligenz ist auch oft der Grund warum Menschen 50% des politischen Spektrum mit Nasis gleichsetzen..