Was genau hat den Urknall ausgelöst und welche Bestandteile gab es im ,,Nichts"? 🛰️🔭📡
Schließlich kommt von 0 auch nichts. Also was war die 1 ?
9 Stimmen
7 Antworten
Hallo SocialApologet,
die Frage beruht nur auf einem Missverständnis.
Die moderne Physik beschreibt den Urknall NICHT als eine Entstehung aus dem "Nichts". Die Physik beschreibt den Urknall als eine Art "Phasenübergang", bei dem sich praktisch alles im System ändert. Unsere Physik entsteht mit dem Urknall, genau wie unser Raum und unsere Zeit. Nichts von dem, was wir im Universum kennen, kann gesichert über den Urknall hinaus vorausgesetzt werden.
Die Sache mit dem "Urknall aus dem Nichts" findet sich eigentlich nur in höchst schlampigen Dokus/Artikeln oder gar auf kreationistischen Webseiten, die das kosmologische Modell verunglimpfen möchten oder es einfacher finden, gegen Strohmänner zu argumentieren.
Daneben muss man sagen, dass ein "von nichts kommt nichts" natürlich streng genommen auch kein valides Argument ist, wenn es um den Urknall geht, weil es aus Alltagserfahrung geboren ist. Es ist ein Spruch, der eher äquivalent ist zu "ohne Fleiß kein Preis". Die Vorgänge beim Urknall entziehen sich unserer Alltagserfahrung aber komplett. Unser Bauchgefühl versagt sogar schon bei sehr viel weniger komplexen Problemen, es sollte eigentlich klar sein, dass man damit beim Urknall nicht weiter kommt.
Oft liest man auch Fragen wie "warum ist etwas und nicht nichts" - wobei es oft so dargestellt wird, als wäre dieses ominöse "nichts" eigentlich doch der zu erwartende Normalzustand. Doch das ist nach allem, was wir über die Welt wissen, zu bezweifeln: Wir wissen, dass die Natur auf der Ebene der kleinsten Dinge unscharf ist. Dem nur mit der einzigen Möglichkeit der Nichtexistenz aller theoretisch möglichen Dinge gleichzusetzenden Nichts" stehen somit alle denkbaren anderen Zustände aller theoretisch möglichen Dinge gegenüber. Die Unschärfe auf Quantenebene könnte Nichtexistenz hochgradig unwahrscheinlich bis praktisch unmöglich machen.
Wie alle naturwissenschaftlichen Fragestellungen ist die Frage nach dem Urknall keine religiöse. Naturwissenschaft beruht auf dem schwachen ontologischen Naturalismus - und hat mit religiösen Überzeugungen nichts zu tun. Wer seinen Glauben dagegen auf den Beobachtungshorizont beim Urknall stützen möchte, der ist nicht Theist, sondern Kreationist - und schafft per definitionem einen Lückenbüßergott.
Grüße
Wie es in meiner Antwort steht: "Nichts von dem, was wir im Universum kennen, kann gesichert über den Urknall hinaus vorausgesetzt werden." Wir wissen nichts über den Urknall hinaus. Dies aber, weil wir nicht darüber hinaus beobachten können: Der Urknall ist ein Beobachtungshorizont.
Beobachtungshorizonte sind aber kein Argument für übernatürliche Entitäten. Früher stand auch auf weißen Flächen auf der Karte "hier wohnen Drachen" - taten sie aber nicht...
Danke für deinen langen Text. Das ist aber sehr unbefriedigend und das liegt nicht an dir, sondern an dem dem Thema.
Also am Ende wissen wir sehr wenig.
Du sprichst die Unschärfe in der Quantenebene an. Wenn wir sagen, dass es immer kleiner wird und unendlich ist: stoßen wir dann nicht an die infinite regression?
Somit wäre die jetzige Existenz nicht möglich. Also gibt es einen Anfang und ein Ende. Das Universum hat auch eines – wieso sollte man sich beim ,,davor" ein anderes Modell aussuchen, um es ohne einen Schöpfer zu erklären?
Ich meine: wir wissen ja absolut nichts und in unserer Existenz und in unsere objektiven Realität ist das Schöpfer-Schöpfungssystem allgegenwärtig. Wieso sollten wir das beim Universum nicht miteinbeziehen?
Danke für deinen Aufwand 🤝
Das ist aber sehr unbefriedigend
Wenn es Dich nicht "befriedigt", dass wir beim Urknall einen Erkenntnishorizont haben, dann folgt daraus aber nun einmal genau __gar nichts__. 😉
"Gott" (in welcher Definition von "Gott" auch immer) ist hier nämlich auch keine Antwort - sondern ein willkürlich gesetzter Abbruch der Fragekette: Ab hier postulieren wir einfach ein Wunder,...
Du sprichst die Unschärfe in der Quantenebene an. Wenn wir sagen, dass es immer kleiner wird und unendlich ist: stoßen wir dann nicht an die infinite regression?
Nein, "infinite regression" ist etwas anderes. "Infinite regression" ist, wenn wir immer weiter und weiter nach der nächsten Ursache fragen. Die Unschärfe der Natur ist dagegen etwas, das in unserem Universum nachgewiesen ist und bereits bei endlich großen Dingen auftritt. Sie könnte eine grundsätzliche Eigenschaft der Natur sein.
Somit wäre die jetzige Existenz nicht möglich.
Nein, das folgt nicht aus dem, was ich gesagt habe. Was ich gesagt habe ist, dass wenn die eine Möglichkeit "Nichtexistenz" einer extrem großen Vielzahl anderer Möglichkeiten (von Existenz) gegenübersteht, so ist es unplausibel, die einzelne Möglichkeit als wahrscheinlicher anzunehmen.
wir wissen ja absolut nichts und in unserer Existenz und in unsere objektiven Realität ist das Schöpfer-Schöpfungssystem allgegenwärtig.
Aber mitnichten. Transzendente Annahmen sind immer eine Zusatzannahme, bei der erst zu beweisen wäre, dass sie unabdingbar notwendig sind. Was Du hier willst, ist einfach eine "leichte Antwort", wobei Du unter den Tisch kehrst, dass Du eben gar keine "Antwort" bekommst, sondern den erwähnten erzwungenen Abbruch der Fragekette an der willkürlichen Stelle, an der es Dir in Deine religiösen Überzeugungen zu passen scheint.
Für mich gibt es den Schöpfer und da spielen mir Atheisten auch immer in die Karten, da ihre Erklärung: ,,ich weiß es nicht" ist.
Ich finde das immer schade. Auch in deinem Texte zeigte sich der Grundsatz: ,,zu komplex, weiß man nicht, aber Gott ist es nicht"
Das ist auch keine gute Grundlage.
Feinabstimmung zeigt immer auf eine Intelligenz. Als Beispiel: die Industriemaschine oder das Programm.
Auch das Schöpfer-Schöpfungssystem ist zu sehen: der Baum lässt den Samen fallen und es entsteht ein Neuer usw.
Gott ist da für mich kein Lückenfüller, sondern eine nötige Konsequenz.
Ich sehe darin keinen Sinn zu sagen, dass es davor ,,nichts" gab und dass etwas alles ausgelöst hat. Woher kommen die ganzen Informationen für die Expansion?
Woher kommen die Informationen für die Materie usw.
Und wieso sollte man als Atheist: den theistischen Ansatz ausschließen, wenn man selbst ungefähr bei ,,keine Ahnung" ist?
Die Feinabstimmung usw zeigen doch ein klares Gesetz (Naturgesetze)... Braucht es da keinen Gesetzgeber mit Verstand – wie es auch beim Programmierer und seinem Programm ist?
Für mich gibt es den Schöpfer und da spielen mir Atheisten auch immer in die Karten, da ihre Erklärung: ,,ich weiß es nicht" ist.
Das ist genau der kreationistische Trugschluss, den ich oben beschreibe.
Aus der Existenz eines Beobachtungshorizontes folgt genau gar nichts.
Feinabstimmung zeigt immer auf eine Intelligenz.
Das ist der Texas-Sharpshooter Fehlschluss: Ein Lebewesen wird immer und unvermeidbar in einem Universum sein, dessen Parameter für seine Existenz passend sind. Denn ohne diese Voraussetzung wird es nicht entstehen und überhaupt nichts beobachten oder fragen.
Gott ist da für mich kein Lückenfüller, sondern eine nötige Konsequenz.
Ob es Dir gefällt oder nicht: Deinen Gott als Platzhalter für das Fehlen naturwissenschaftlicher Erklärungen (die allein auf der Unmöglichkeit einer Beobachtbarkeit beruht) einbringen zu wollen, ist die Definition eines Lückenbüßer-Gottes. Es ist genau die Vorgehensweise, die seit historischer Zeit schon zig Götter überflüssig gemacht hat. Donnergötter und Kollegen sind längst arbeitslos - und Du hoffst lediglich, dass das Deinem Gott nicht passiert, weil Du ihn so schön an einen Beobachtungshorizont gesetzt hast. Damit unterscheidet sich aber Deine Motivation gerade nicht von der, die hinter all den Donnergöttern stand.
Woher kommen die Informationen für die Materie usw.
Die Natur braucht keine "Information", die Natur liest keine Zeitung.
Die Materie entsteht erst nach dem Urknall - und da gibt es schon die Gesetze der Physik.
Und wieso sollte man als Atheist: den theistischen Ansatz ausschließen, wenn man selbst ungefähr bei ,,keine Ahnung" ist?
Das habe ich oben schon erklärt, ich schreibe es Dir aber gerne noch mal hin:
"Gott" (in welcher Definition von "Gott" auch immer) ist hier auch keine Antwort - sondern ein willkürlich gesetzter Abbruch der Fragekette: Ab hier postulieren wir einfach ein Wunder,...
Vllt wurden paar Abteilungs-Götter arbeitslos, aber der einzige Schöpfer wird nie arbeitslos – denn du wirst auch nie eine Antwort finden.
Ich habe oft das Gefühl , dass Atheisten eher auf das Gott-Basing gehen und nebenbei ihren Atheismus auf die Grundlage: ,,wir wissen es nicht" setzen.
Ich meine: du kannst ja auch die objektive Realität (Schöpfer-Schöpfungssystem) nehmen und damit arbeiten, jedoch wird versucht eine alternative Realität zu finden und das vergebens.
Was genau bringt dich dazu einen Schöpfer auszuschließen, wenn du dich selbst auf das ,,ich weiß es nicht" stützt? Oder bist du Agnostiker und ehrlich?
der einzige Schöpfer wird nie arbeitslos – denn du wirst auch nie eine Antwort finden.
Verstehst Du, warum genau das die Definition eines Lückenbüßer-Gottes ist?
Ich habe oft das Gefühl , dass Atheisten eher auf das Gott-Basing gehen
Tue ich nicht, ich weise Dich lediglich auf die logischen Fehler in Deiner Argumentation hin. Und es ist nun einmal so, dass aus der Tatsache, dass wir über den Urknall hinweg nicht beobachten können und wir deshalb hier offene Fragen haben müssen, über Gott nicht das Geringste folgt. Aus Nicht-Wissen folgt nichts.
Was genau bringt dich dazu einen Schöpfer auszuschließen, wenn du dich selbst auf das ,,ich weiß es nicht" stützt?
Was ist so schwer für Dich daran, Dir einzugestehen, dass Du auch keine Antwort hast, sondern nur willkürlich ein Ende der Fragestellung erzeugst?
Ansonsten: ich hab´s oben in meiner Antwort schon geschrieben: Naturwissenschaft stützt sich auf den schwachen ontologischen Naturalismus. Religiöse Antworten auf naturwissenschaftliche Fragen sind ein Kategorienfehler. Deswegen sind alle 3 Ankreuzmöglichkeiten Deiner "Umfrage" fehl am Platze - keine hat etwas mit dem Thema zu tun. Aus keiner ergibt sich die Antwort auf Deine Frage darüber.
Vielleicht wäre es dann doch ehrlicher, gleich in der Fragestellung zu betonen, dass Du die Frage nur stellst, um ein wenig zu missionieren und ein Bibelstündchen abzuhalten... 😉
Ich habe tatsächlich mit Antworten gerechnet, aber das ist bei dem Thema echt schwierig.
Die Bibel hat hier nichts verloren. Bei mir ist Gott der Lückenbüser und bei dir das ,,wissen wir noch nicht und werden wir vermutlich auch nie"
Eigentlich haben wir das selbe Problem. Der Unterschied:
Meine ,,Lückenbüser" hat in der objektiven Realität einen Beleg, denn alles läuft nach dem Schöpfer-Schöpfungssystem.
Bei dir ist es eine alternative Realität, die das ganze umgeht.
Es ist schwierig und ein sehr unbefriedigendes Thema. Die Bibel erklärt tatsächlich die Schöpfungstage sehr akkurat.
Erst Wasser, dann kam erst Land und erst Wasser Tiere und dann Landtiere usw. Die Chronologie ist sehr akkurat – obwohl es kein wissenschaftliches Buch sein sollte.
Die Bibel erklärt tatsächlich die Schöpfungstage sehr akkurat.
Nein. Kreationisten behaupten das gerne, aber das stimmt nicht.
Erstens ist es schlicht falsch, dass zuerst das Wasser da war. Die Erde ist heiß und glühend gewesen. Geregnet hat es auf das heiße Gestein erst später.
Zweitens werden in der Schöpfungsgeschichte Sonne und Mond erst nach den Pflanzen geschaffen. Und das geht offensichtlich nicht.
Meine ,,Lückenbüser" hat in der objektiven Realität einen Beleg,
Nope.
Lass es. Das wird keine schlüssige Argumentation mehr, wenn Du jetzt behauptest, es gäbe valide, objektive Gottesbeweise und Naturwissenschaft wäre eine "alternative Realität"...
Vielleicht solltest Du einmal in Ruhe darüber nachdenken, dass Dich hier und in Deiner offensichtlich aus diesem Dialog entstandenen Wutfrage viele User unabhängig voneinander auf dieselben logischen Trugschlüsse aufmerksam gemacht haben.
,,Gott erschuf Himmel und Erde"
Da kannst du deinen heißen Planeten hinzufügen. Der Ur-Ozean umfasste die gesamte Welt!
Die Sonne würde nicht erst da erschaffen, sondern wurde erst sichtbar durch die dicke Atmosphäre.
Die Bibel soll kein wissenschaftliches Buch sein. Dafür ist es ziemlich akkurat.
wenn Du jetzt behauptest, es gäbe valide, objektive Gottesbeweise
Unsere Realität zeigt uns, dass komplexere Dinge – komplexere Schöpfer brauchen.
Programmierer = Programm
Ausgewachsener Baum = Samen
Usw.
Wieso sollte der Anfang der Erde dann simpler sein und nur durch paar ,,Ultra -Elementarteilchen" entstehen?
Das Universum ist feinabgestimmt... Das zeigt nicht auf Zufall – sondern auf einen Plan.
Wenn Gott ein Lückenbüser ist: wo schließt du deine Lücke? Mit dem ,,wissen wir noch nicht"
Da kannst du deinen heißen Planeten hinzufügen. Der Ur-Ozean umfasste die gesamte Welt!
Es gab nie einen "Ur-Ozean". Und die Ozeane entstanden nachdem die Erde lange abgekühlt war. Die Darstellung "Erst Wasser, dann kam erst Land" ist historisch falsch.
Die Sonne würde nicht erst da erschaffen, sondern wurde erst sichtbar durch die dicke Atmosphäre.
Erstens mal steht das nicht im Genesistext. Da werden Sonne und Mond explizit erst an den Himmel gesetzt, nachdem die Pflanzen schon geschaffen wurden.
Zweitens ist es historisch falsch.
Bitte versuche mir nicht zu verkaufen, die Genesistexte wären "chronologisch akkurat". Das sind sie nicht.
Das Universum ist feinabgestimmt... Das zeigt nicht auf Zufall – sondern auf einen Plan.
Ich kopiere hier mal schnell rein, was Du oben offensichtlich nicht gelesen hast:
Das ist der Texas-Sharpshooter Fehlschluss: Ein Lebewesen wird immer und unvermeidbar in einem Universum sein, dessen Parameter für seine Existenz passend sind. Denn ohne diese Voraussetzung wird es nicht entstehen und überhaupt nichts beobachten oder fragen.
Wenn Gott ein Lückenbüser ist: wo schließt du deine Lücke? Mit dem ,,wissen wir noch nicht"
Was Du hier nicht verstehst, ist dass ich kein Bedürfnis habe, die Lücke zu schließen. Im Gegenteil lebt Naturwissenschaft von offenen Fragen. Denn offene Fragen eröffnen die Möglichkeit, sie zu stellen und vielleicht einmal eben doch zu fundierten Antworten zu gelangen. Unser Wissen kann nie "vollständig" sein - aber ich finde es beachtenswert, dass eine unbedeutende Spezies, die (in kosmischer Sicht) recht kurze Zeit auf einem unbedeutenden Planeten eines durchschnittlichen Sterns lebt, so unheimlich viel über das Universum herausgefunden hat. Die Welt ist spannend und es ist spannend, dass wir so viel über sie herausfinden können.
Deswegen ist es für mich auch nicht derart unerträglich, an einen Erkenntnishorizont zu stoßen, dass ich zwanghaft diese offene Frage dann mit religiösen Sprüchen töten muss. Denn wie gesagt: "Gott" ist hier keine Antwort; es ist ein Abbruch der Fragemöglichkeiten, ein Verbot weiterer Erkenntnis. Es gibt nicht mal eine rationale Erklärung, warum der Gott, den Du hier als Korken auf die Frage knallst, irgendetwas mit dem christlichen Gott des AT zu tun haben soll. Warum nicht Shiva, Manitu, Odin oder der Große Grüne Argelanfall?
Mir persönlich ist es egal, was Du glaubst. Aber Du solltest Dir klar machen, dass Du hier versucht hast, mit logischen Trugschlüssen zu missionieren - und dabei prompt nur Applaus von anderen Kreationisten bekommst. Alle anderen machen Dich auf die Fehler in Deiner Argumentation aufmerksam. Wenn Dich das dermaßen ärgert, vielleicht solltest Du einfach das Missionieren sein lassen?
Es macht keinen Unterschied wie du den Schöpfer nennst. Es kann auch ein Steichholz sein. Solange es die Eigenschaften hat: passt das.
Gott ist die unerschaffen Urquelle aller Informationen. Diese hatten den Plan für alles und so kam es auch: wir sind da – in einem Universum (feinabgestimmt)
Danke für die Diskussion. Dir noch einen schönen Abend/Nacht 🤝
Was Du hier treibst, ist moderne Missionierung. Du stellst eine vermeintlich simple Frage und hoffst das Jemand antwortet, dem Du dann widersprechen kannst und durch Dein vorher langwierig erworbenes Wissen "beweisen" kannst, dass es einen Gott geben müsste. Eventuell hast Du Dir den "harten Brocken" UteausMünchen sogar bewusst ausgesucht, aber ich denke eine Wissenschaftlerin lässt sich nicht so leicht vor Deinen Karren spannen.
Die Wissenschaft macht keinen Hehl daraus, zu sagen, dass man es nicht weiß. Die Urknall Theorie beschreibt nur die Entwicklung kurz nach dem "Urknall". Was vor dieser Epoche war, weiß man nicht. Hier fallen alle Theorien zusammen und geben Nonsense antworten.
Setzt man Gott an den Anfang, um das "wissen wir nciht" zu umgehen, dann erhöht man nur die Komplexität der Frage. Denn alle Naturgesetzte resultieren in dem Universum, wie wir es heute kennen - ein Gott ohne Belge würde die Theorie nur unbegründeter machen.
Früher machten Menschen Gott/Götter für alles was sie nciht erklären konnten verantwortlich. Wenn man nicht weiß, wie Evolution passiert, könnte man auch von einem Gott ausgehen. Aber je mehr die Menschen rausgefunden haben, desto mehr verdrängten sie auch Gott immer an die Grenzen des Wissens.
Feinabstimmung ist auch immer ein pseudoargument. Wir können uns die Fragen natürlich nur deshalb stellen, da die Parameter in unserem Universum leben hier auf der Erde möglich machen. Man könnte auch fragen, wieso gibt es auf dem Mars kein Leben? Wieso gibt es hier keine Feinabstimmung, sodass es dort auch möglich ist? Das würde gegen einen Gott sprechen. außer man nimmt an, dass Gottes Idee es gewesen sein muss, nur hier auf der Erde Leben zu ermöglich. Aber man sieht, man kann es sich natürlich so drehen und biegen wie man möchte, es bleibt keine Grundlage, Gott rechtzufertigen.
Man geht heute eher davon aus, dass der Urknall aus einer Quantenfluktuation geraus entstanden ist als Folge einer inflationären Ausdehnung des Raumbereichs der Quantenfluktuation. Die Energie der inflationären Ausdehnung hätte sich dann in Strahlung und Materie umgewandelt, was letztlich der Urknall war. So stellen manche Forscher sich das vor, die Singularität wäre damit nicht nötig gewesen.
Und wie ich gerade in Max Tegmarks Buch "Das Mathematische Universum" las, ist die Theorie der "ewigen Inflation" mehr und mehr das Model, von dem inzwischen die meisten Kosmologen mehr und mehr überzeugt sind.
Und nach dieser Theorie ist der Urknall der Zusammenbruch der inflationären Ausdehnung in einem bestimmten Teilbereich des inflationären Gesamtraums, der sich um diesen Bereich herum, in dem die Inflationäre Ausdehnung durch zufällige Quantenfluktuationen zusammenbrach, mehrheitlich weiterhin inflationär ausdehnt, -- bis dann an anderer Stelle und anderer Zeit die Inflation erneut für einen - diesmal anderen Raumbereich zusammenbricht, was gleichzusetzen wäre mit dem Urknall für diesen Raumbereich.
Danke für die Antwort. Setzt dies aber keinen anderen Raum voraus?
Richtig, deswegen wäre dann auch der Urknall nicht aus einer Singularität entstanden, es müsste also ein Raum dagewesen sein (eine Quantenfluktuation benötigt das Vorhandensein von Raum) und damit hätte es auch vor dem Urknall etwas gegebenen. Dieser Raum kann unvorstellbar klein gewesen, aber auch unvorstellbar groß.
<Etwas>, also unser materielles Universum, kann nicht aus >nichts< heraus entstehen. Es muss aus etwas anderem heraus kommen. Dieses andere etwas ist das feinstoffliche spirituelle Universum welches auch jetzt, parallel zu unserem grobstofflichen Universum existiert, schon immer und für immer, also quasi ewig.
Die Frage nach einer Ursache für jeden Wirkung ist alleine der Tasache geschuldet, dass wir uns schlicht nichts anderes vorstellen können. Aber unsere Vorstellungskraft ist nunmal nicht das Maß aller Dinge.
Aber du gehst auch davon aus, dass es eine unerschaffe Sache gegeben haben muss, um das Dilemma der infinite regression zu verhindern?
Zumindest wäre das - aus unserer Sicht die einzig sinnvolle Erklärung. Aber nochmal, ich bin in erster Linie der Meinung, dass wir dieses Vorgehen schlicht nicht begreifen können und es daher sinnlos ist, sich darüber Gedanken zu machen.
Und bist du der Meinung, dass diese unerschaffen Sache eher ein tot war oder lebendig?
Tote Dinge machen ja nichts. Lebende schon.
Definiere tot und lebend wie du willst. Es war kein Organismus, aber es hat ja etwas großes gemacht
Und bist du der Meinung, dass diese unerschaffen Sache eher ein tot war oder lebendig?
Natürlich tot, zumindest nach unserer Definition von Leben. Sonst hätte dieses "etwas" ja auch eine Vorgeschichte.
Tote Dinge machen ja nichts. Lebende schon.
Naturkatastrophen sind auch nicht lebend und verursachen so einiges...
Aber wie kam das ins Rollen?
Eine Naturkatastrophe wird ja durch andere Dinge beeinflusst und somit entsteht ein Reaktionskette.
Bei dem unerschaffen Anfang wäre es eigentlich anders oder gab es eine Gruppe von unerschaffen Dingen?
Möglich, aber das ist mir persönlich zu philosophisch.
Ich persönlich begnüge mich mit dem Wissen, dass Zeit keine Konstante ist und sie, je näher man an den Urknall rückt, gegen Unendlich läuft. Damit erübrigt sich die Frage nach einem vorher und nachher.
Was meisten du mit dem unendlich?
Dass es keine Zeit gab und davor nichts wirklich bewegt und exestieren konnte?
Wir erleben Zeit als gleibleibende Konstante, jede Minute ist für uns gleich lang. Stell Dir vor, man könnte sich auf ihr frei bewegen, ähnlich wie auf den uns bekannten 3 räumlichen Dimensionen. Ihre Extreme wären dann 0 und Unendlich. Angenommen, die Zeit würde unendlich schnell sein, würde das bedeuten, dass Ursachen und Wirkungen nicht mehr, wie für uns aufeinander folgen, sondern gleichzeitig stattfinden. Es gäbe dann kein Vorher und kein Nachher. Diesen Zustand der Gleichzeitigkeit nennen wir Singularität und es wird angenommen, dass genau dieser Zustand "vor" bzw. während dem Urknall vorgeherrscht hat.
Anhang:
Der Phasenübergang zeigt auch zwei Phasen/Zustände. War war der erste Zustand und was kann das gewesen sein?