"Man kann sich vermutlich kaum vorstellen wie das dort gezwiebelt hat!" - Ist das unangemessen, wenn jemand in einer Dokumentation über Auschwitz so spricht?!
27 Stimmen
10 Antworten
Der Begriff "gezwiebelt" ist eine umgangssprachlich abwertende Redensart, die normalerweise für eine chaotische oder verworrene Situation verwendet wird. Sie ist völlig unangemessen, um die unvorstellbaren Gräueltaten und das Leid der Opfer im Holocaust zu beschreiben. Der Vergleich mit einer alltäglichen, chaotischen Situation ist unangemessen und zeigt ein fehlendes Verständnis für die Dimension des Holocaust.
LG aus Tel Aviv
Es wirkt pietätlos in Anbetracht dessen, dass dort unzählige Menschen grausam zu Tode kamen, ermordet wurden.
Man kann sogar über fiktive Dinge diskutieren.
Das passiert hier bei Gutefrage täglich. Um mal bei Politik zu bleiben: Es gibt hier Leute, die ganz genau wissen, wie und was Putin denkt, aber keinen Beleg dafür haben (ein mitgeschnittenes Gespräch, einen Tagebucheintrag ...).
In Auschwitz wurde nicht "gezwiebelt", es wurde gemordet!
...und ich glaube nicht, dass du darauf wirklich eine Antwort gebraucht hättest. Jedem halbwegs vernünftigen Menschen ist klar, dass wir innerhalb dieser Geschichte von Vorkommnissen sprechen, die im Ausmasse ihrer Gräul gar nicht mehr richtig in Worten zu fassen sind.
Den Ausdruck "zwiebeln" kenne ich eigentlich nur als umgangssprachliche Bezeichnung für schikanieren, hart rannehmen. Der Satz müßte dann lauten "... wie man dort gezwiebelt wurde". Bei so einer Formulierung denkt man aber eher an eine strenge Schule oder einen Kasernenhof, nicht an ein Massenvernichtungslager.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß in einer Dokumentation so ein Satz drinsteht, das klingt mehr nach einem mißlungenen Schulaufsatz.
Wer hat das denn überhaupt gesagt?