Ist Homophobie Angst oder Feindschaft?

Feindschaft 48%
Beides 35%
Angst 17%

23 Stimmen

7 Antworten

Grundsätzlich eine negative Einstellung zu Homosexualität, die sich auch als Feindseligkeit äußern kann.

Bei Phobie in Homophobie geht es nicht primär um Angst. Für gewöhnlich fühlen homophobe Menschen nicht Angst, sondern Unsicherheit, Feindseligkeit oder Ekel.

Ein besserer Begriff ist deshalb Homo-Negativität, auf Englisch Homo Negativity.

Homo-Negativität beschreibt gut und eindeutig den Sachverhalt und ist nicht missverständlich.
Homonegativität und Homophobie sind in ihrer Bedeutung kongruent, sie bezeichnen dasselbe.
Jedoch betont Homonegativität die oppositionelle Haltung und ist im Gegensatz zu Homophobie nicht missverständlich.

https://www.grin.com/document/453812


Keineahnung457  22.05.2025, 20:46

Findest du, dass Homophobie das gleiche ist, wie eine negative Einstellung zu Homosexualität, auch, wenn man tolerant ist?

Tolerant sein heißt ja, den Mensch zu respektieren, obwohl man nicht gutheißt, was er tut.

Jnnsznxx  22.05.2025, 23:43
@Keineahnung457
Findest du, dass Homophobie das gleiche ist, wie eine negative Einstellung zu Homosexualität, auch, wenn man tolerant ist?

Wieso sollte jemand eine negative Einstellung gegenüber Homosexualität haben, wenn nicht aufgrund einer irrationalen Abneigung [Homophobie]?

Ein psychisch gesunder Mensch stört sich normalerweise nicht an dem Liebesleben und Sexualverhalten anderer Menschen, solange niemand dadurch Schaden nimmt.

Keineahnung457  23.05.2025, 06:32
@Jnnsznxx

Dass man es für falsch hält, heißt doch nicht, dass die Auslebung bei anderen einen stört.

Mayahuel  23.05.2025, 06:45
@Keineahnung457
hab nicht geschaut wer die Antwort geschrieben hat.

Und das zeigt, dass dich die Antwort nicht interessiert. Und du auch nicht gelernt hast.

Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität ist Teil der Persönlichkeit. Das ist nicht zu trennen.

Die Richterin im Fall Olaf Latzel sagt explizit, dass sich Homosexualität nicht vom Menschen trennen lässt (Latzel verurteilt nur die Handlung):

Die Unterscheidung zwischen Homosexuellen und Homosexualität ließ sie nicht gelten - was Latzel mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis nahm. "Homosexualität ohne Menschen ist nicht vorstellbar", erklärte sie. Die sexuelle Ausrichtung eines Menschen sei Teil seiner Identität.

https://www.sueddeutsche.de/politik/olaf-latzel-prozess-urteil-1.5127460

Ebenso die Antidiskriminierungsstelle des Bundes:

 Tatsächlich macht der Begriff sexuelle Identität im Gegensatz zu dem Begriff sexuelle Orientierung aber deutlich, dass es sich bei der Sexualität um einen Bestandteil des Selbstverständnisses einer Person handelt, der nicht nur durch die sexuelle Beziehung zu einer anderen Person bestimmt ist.

https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/

Und man muss auch nicht alles tolerieren. Nichts, dass nicht rational begründet werden kann. Und nichts, dass andere Menschen diffamiert/abwertet.

Keineahnung457  23.05.2025, 07:42
@Mayahuel

Okey, nicht schon wieder.

Wieso sollte mich die Antwort nicht interessieren? Ich habe halt nicht auf den Namen geschaut.

Und ich bin immer noch anderer Meinung, werte aber niemanden ab.

Mayahuel  23.05.2025, 09:00
@Keineahnung457
Wieso sollte mich die Antwort nicht interessieren?

weil dich nicht interessiert, dass Homosexualität ein Teil der Persönlichkeit ist.

, werte aber niemanden ab.

das »ich werte nur die Handlung ab« funktioniert nicht (bzw nur in deinem Kopf).

Homosexualität auf Handlung zu beschränken, ist bereits homophob. Und kommt aus der Zeit, als das Sodomie genannt wurde (jede sexuelle Handlung, die nicht geeignet ist, Kinder zu kriegen).

Da ist Homosexualität/Sodomie wie ein Blowjob oder Analsex.

Der Rassist sagt: Weiße und Schwarze dürfen nicht heiraten.

Der Homophobe sagt: Zwei Männer oder zwei Frauen dürfen nicht heiraten.

Beide haben ihre Meinung. Beide sind der Meinung, dass das keine Abwertung ist. Beide können nicht rational begründen.

Keineahnung457  23.05.2025, 09:53
@Mayahuel

Ich beschränke Homosexualität nicht auf Handlung. Ich denke, dass die Handlung Sünde ist und die Neigung nicht.

Meine Begründung ist, dass Gott Sexualität mit einem Rahmen geschaffen hat, und ich bin der Meinung, dass dieser Rahmen die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ist. Das ist, wie ich Gott verstehe. Zudem denke ich, dass Gott 1. weiß, was das Beste für jeden einzelnen ist, und zwar besser, als wir selbst, und 2. das Beste für jeden einzelnen möchte. Die Begründung musst du nicht rational finden.

Ich habe auch nie gesagt, dass zwei Männer oder zwei Frauen nicht heiraten dürfen, sondern nur, dass ich es nicht gutheiße.

Mayahuel  23.05.2025, 10:10
@Keineahnung457
dass Gott

Weiße Christen haben in den USA ihren Rassismus mit Gott begründet: bis in die 1960er Jahre gab es in God's own Country Rassengesetze. Man hat sogar Sklaverei mit der Bibel gerechtfertigt.

Die Begründung musst du nicht rational finden.

Irrationale Begründung verurteile ich. Sie ist dumm und völlig beliebig.

Man kann alles mit "es ist der Wille der Götter" begründen.

 dass ich es nicht gutheiße.

Es ist Sünde. Und Sünde ist etwas Böses, etwas Schlechtes.

In Römer 1,29 hetzt Paulus gegen Ungläubige und Homosexuelle:

29 Sie strotzen vor Unrecht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit, sie sind voller Neid, Mord, Zank, Arglist, Verschlagenheit; Ohrenbläser sind sie, 30 Verleumder, Gotthasser, Frevler, Angeber, Prahler, erfinderisch im Bösen, ungehorsam den Eltern, 31 gedankenlos, haltlos, lieblos, ohne Erbarmen.

https://www.bibleserver.com/ZB/R%C3%B6mer1%2C29

Das ist kein "heiße ich bloß nicht gut".

Feindschaft

Manchmal kommt dies aber durchaus durch eine gewisse Angst zu Stande. Zum Beispiel Angst vor etwas unbekanntem, wenn man sich nicht mit der Thematik auskennt oder Angst vor den eigenen Gefühlen, da einige Homophobe selbst insgeheim Homosexuell sind, aber es nicht wahrhaben wollen.

Beides

Irgendwo beides, aber in der Regel einfach bewusste Ablehnung/Intoleranz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin CE und selbst Teil von LGBTQ+

Im Prinzip ist das wie eine Spinnenphobie, irgendwo zwischen Angst Ekel und Abneigung, was zu feindlichen Verhalten führt.

Um das zu heilen setzt man den Betroffenen schrittweise mit immer kürzeren Abständen der Spinne aus bis das irrationale Emotionale Muster verschwindet und nicht mehr bei einer neuen Begegnung auftritt.

Homophobie beschreibt eine irrationale und generalisierende Abneigung gegenüber homosexuellen Menschen bzw. gleichgeschlechtlichen romantischen und intimen Interaktionen. Homophobie kann zu einer ausgeprägten feindseligen Haltung führen.

Tendzenziell äußerst sie sich also eher in Form von Feindseligkeit und weniger in Form von Angst.