Ist Homophobie Angst oder Feindschaft?

Feindschaft 45%
Beides 41%
Angst 14%

29 Stimmen

7 Antworten

Feindschaft

Manchmal kommt dies aber durchaus durch eine gewisse Angst zu Stande. Zum Beispiel Angst vor etwas unbekanntem, wenn man sich nicht mit der Thematik auskennt oder Angst vor den eigenen Gefühlen, da einige Homophobe selbst insgeheim Homosexuell sind, aber es nicht wahrhaben wollen.

Grundsätzlich eine negative Einstellung zu Homosexualität, die sich auch als Feindseligkeit äußern kann.

Bei Phobie in Homophobie geht es nicht primär um Angst. Für gewöhnlich fühlen homophobe Menschen nicht Angst, sondern Unsicherheit, Feindseligkeit oder Ekel.

Ein besserer Begriff ist deshalb Homo-Negativität, auf Englisch Homo Negativity.

Homo-Negativität beschreibt gut und eindeutig den Sachverhalt und ist nicht missverständlich.
Homonegativität und Homophobie sind in ihrer Bedeutung kongruent, sie bezeichnen dasselbe.
Jedoch betont Homonegativität die oppositionelle Haltung und ist im Gegensatz zu Homophobie nicht missverständlich.

https://www.grin.com/document/453812


Keineahnung457  22.05.2025, 20:46

Findest du, dass Homophobie das gleiche ist, wie eine negative Einstellung zu Homosexualität, auch, wenn man tolerant ist?

Tolerant sein heißt ja, den Mensch zu respektieren, obwohl man nicht gutheißt, was er tut.

Jnnsznxx  22.05.2025, 23:43
@Keineahnung457
Findest du, dass Homophobie das gleiche ist, wie eine negative Einstellung zu Homosexualität, auch, wenn man tolerant ist?

Wieso sollte jemand eine negative Einstellung gegenüber Homosexualität haben, wenn nicht aufgrund einer irrationalen Abneigung [Homophobie]?

Ein psychisch gesunder Mensch stört sich normalerweise nicht an dem Liebesleben und Sexualverhalten anderer Menschen, solange niemand dadurch Schaden nimmt.

Keineahnung457  23.05.2025, 06:32
@Jnnsznxx

Dass man es für falsch hält, heißt doch nicht, dass die Auslebung bei anderen einen stört.

Mayahuel  23.05.2025, 06:45
@Keineahnung457
hab nicht geschaut wer die Antwort geschrieben hat.

Und das zeigt, dass dich die Antwort nicht interessiert. Und du auch nicht gelernt hast.

Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität ist Teil der Persönlichkeit. Das ist nicht zu trennen.

Die Richterin im Fall Olaf Latzel sagt explizit, dass sich Homosexualität nicht vom Menschen trennen lässt (Latzel verurteilt nur die Handlung):

Die Unterscheidung zwischen Homosexuellen und Homosexualität ließ sie nicht gelten - was Latzel mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis nahm. "Homosexualität ohne Menschen ist nicht vorstellbar", erklärte sie. Die sexuelle Ausrichtung eines Menschen sei Teil seiner Identität.

https://www.sueddeutsche.de/politik/olaf-latzel-prozess-urteil-1.5127460

Ebenso die Antidiskriminierungsstelle des Bundes:

 Tatsächlich macht der Begriff sexuelle Identität im Gegensatz zu dem Begriff sexuelle Orientierung aber deutlich, dass es sich bei der Sexualität um einen Bestandteil des Selbstverständnisses einer Person handelt, der nicht nur durch die sexuelle Beziehung zu einer anderen Person bestimmt ist.

https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/

Und man muss auch nicht alles tolerieren. Nichts, dass nicht rational begründet werden kann. Und nichts, dass andere Menschen diffamiert/abwertet.

Keineahnung457  23.05.2025, 07:42
@Mayahuel

Okey, nicht schon wieder.

Wieso sollte mich die Antwort nicht interessieren? Ich habe halt nicht auf den Namen geschaut.

Und ich bin immer noch anderer Meinung, werte aber niemanden ab.

Mayahuel  23.05.2025, 09:00
@Keineahnung457
Wieso sollte mich die Antwort nicht interessieren?

weil dich nicht interessiert, dass Homosexualität ein Teil der Persönlichkeit ist.

, werte aber niemanden ab.

das »ich werte nur die Handlung ab« funktioniert nicht (bzw nur in deinem Kopf).

Homosexualität auf Handlung zu beschränken, ist bereits homophob. Und kommt aus der Zeit, als das Sodomie genannt wurde (jede sexuelle Handlung, die nicht geeignet ist, Kinder zu kriegen).

Da ist Homosexualität/Sodomie wie ein Blowjob oder Analsex.

Der Rassist sagt: Weiße und Schwarze dürfen nicht heiraten.

Der Homophobe sagt: Zwei Männer oder zwei Frauen dürfen nicht heiraten.

Beide haben ihre Meinung. Beide sind der Meinung, dass das keine Abwertung ist. Beide können nicht rational begründen.

Keineahnung457  23.05.2025, 09:53
@Mayahuel

Ich beschränke Homosexualität nicht auf Handlung. Ich denke, dass die Handlung Sünde ist und die Neigung nicht.

Meine Begründung ist, dass Gott Sexualität mit einem Rahmen geschaffen hat, und ich bin der Meinung, dass dieser Rahmen die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau ist. Das ist, wie ich Gott verstehe. Zudem denke ich, dass Gott 1. weiß, was das Beste für jeden einzelnen ist, und zwar besser, als wir selbst, und 2. das Beste für jeden einzelnen möchte. Die Begründung musst du nicht rational finden.

Ich habe auch nie gesagt, dass zwei Männer oder zwei Frauen nicht heiraten dürfen, sondern nur, dass ich es nicht gutheiße.

Mayahuel  23.05.2025, 10:10
@Keineahnung457
dass Gott

Weiße Christen haben in den USA ihren Rassismus mit Gott begründet: bis in die 1960er Jahre gab es in God's own Country Rassengesetze. Man hat sogar Sklaverei mit der Bibel gerechtfertigt.

Die Begründung musst du nicht rational finden.

Irrationale Begründung verurteile ich. Sie ist dumm und völlig beliebig.

Man kann alles mit "es ist der Wille der Götter" begründen.

 dass ich es nicht gutheiße.

Es ist Sünde. Und Sünde ist etwas Böses, etwas Schlechtes.

In Römer 1,29 hetzt Paulus gegen Ungläubige und Homosexuelle:

29 Sie strotzen vor Unrecht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit, sie sind voller Neid, Mord, Zank, Arglist, Verschlagenheit; Ohrenbläser sind sie, 30 Verleumder, Gotthasser, Frevler, Angeber, Prahler, erfinderisch im Bösen, ungehorsam den Eltern, 31 gedankenlos, haltlos, lieblos, ohne Erbarmen.

https://www.bibleserver.com/ZB/R%C3%B6mer1%2C29

Das ist kein "heiße ich bloß nicht gut".

Keineahnung457  23.05.2025, 11:02
@Mayahuel

Meiner Meinung nach geht es in dem Abschnitt um die Gesellschaft im Ganzen, nicht um Einzelpersonen.

Aber wenn wir schon in Römer 1 sind, was denkst du so über das Kapitel? Vor allem Vers 20 und die Verse direkt danach

Mayahuel  23.05.2025, 11:57
@Keineahnung457
um die Gesellschaft im Ganzen, nicht um Einzelpersonen.

Es geht um Ungläubige. Natürlich im Ganzen, und nicht einzeln aufgezählte Personen.

was denkst du so über das Kapitel? 

Überaus dumm und voller Hetze.

Laut Paulus muss jeder Gott, und zwar JHWH, erkennen können. Darum sind Ungläubige für ihren Unglauben nicht zu entschuldigen:

 19 Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart. 20 Denn sein unsichtbares Wesen – das ist seine ewige Kraft und Gottheit – wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es mit Vernunft wahrnimmt, an seinen Werken ersehen.
Darum haben sie keine Entschuldigung.

https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer1,20

Atheisten (bzw Andersgläubige) wissen also durchaus, dass Gott existiert ... lehnen ihn aber bloß ab. Das ist völlig absurd.

Das ist wie "da Blitz und Donner", darum Gott. Nicht nur irgendein Gott, sondern Zeus.

Wenig überraschend deshalb das Vorgehen des Vatikans:

Das Erste Vatikanische Konzil erklärte 1870 in der dogmatischen Konstitution „Dei Filius“, dass Gott mit Hilfe der menschlichen Vernunft sicher aus der geschaffenen Welt erkannt werden könne („Ecclesia tenet et docet, Deum, … naturali humanae rationis lumine e rebus creatis certo cognosci posse.“).
Derjenige, der diese Lehre bestreitet („Si quis dixerit … cognosci non posse …“), wird mit dem Ausschluss aus der katholischen Kirche (Anathema) bedroht („… anathema sit“)

https://de.wikipedia.org/wiki/Nat%C3%BCrliche_Theologie

Die Natur wurde nicht erschaffen. Der erste Mensch wurde nicht aus Lehm/Erde erschaffen. Und es gab keine weltweite Sintflut, die sogar Jesus persönlich erwähnt.

Keineahnung457  23.05.2025, 12:01
@Mayahuel

Vielleicht nicht, dass jeder Gott kennt, aber zumindest, dass jeder, der ehrlich forschen würde, ihn erkennen könnte.

Und natürlich wurde die Welt erschaffen. Meinst du wirklich, dass jemand, der die Natur kennt, davon ausgehen könnte, dass sie ohne Plan einfach so entstand?

Mayahuel  23.05.2025, 12:05
@Keineahnung457
ohne Plan einfach so entstand?

Kannst du erklären, warum Menschen eine Milchleiste wie Hunde und Ratten haben?

https://i.ibb.co/DH1Kcqny/a.png

Beim Menschen entsteht die Milchleiste in der siebten Woche der embryonalen Entwicklung und bildet sich kurz danach mit Ausnahme eines kleinen Teils in der Brustregion wieder zurück.

https://de.wikipedia.org/wiki/Milchleiste

Wenn Menschen zusätzliche Brustwarzen haben, dann auf dieser Milchleiste:

Polythelie – überzählige Brustwarzen. Eine oder sogar mehrere zusätzliche Brustwarzen können auf der so genannten embryonalen Milchleiste vorhanden sein.
Dabei handelt es sich um eine in der Embryonalentwicklung wichtige Anlagelinie, die von den Schamlippen zu den Achselhöhlen reicht. Polythelie betrifft übrigens nicht nur Frauen, sondern kann, wenn auch selten, bei Männern auftreten.

https://www.usz.ch/krankheit/anlagestoerungen-der-brust/

Kein intelligenter Schöpfer hätte so den Mensch erschaffen.

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Landwirbeltiere (also auch der Mensch) haben einen rückläufigen Kehlkopfnerv, der einen Umweg über das Herz macht. Bei der Giraffe sind das 5 Meter für eigentlich ein paar cm:

https://images.gutefrage.net/media/fragen-antworten/bilder/562063108/0_full.webp?v=1726125243000

Was hat sich dein Gott dabei gedacht?

Die Evolutionstheorie kann das prima erkären:

Fische haben keinen Hals und ihr Herz ist direkt unterhalb vom Kopf. Sie haben zwar keinen Kehlkopf, aber es gibt einen ähnlichen Nerv, der zum 6. Kiemenbogen führt. Verlängert sich im Lauf der Evolution der obere Teil der Wirbelsäule zu einem Hals, dann wandert das Herz in den Brustkorb hinab und zieht die großen Blutgefäße hinterher.

Bei manchen Menschen fehlt die rechte Arteria subclavia, die embryonal den rechten Kehlkopfnerven in Richtung Brustkorb dehnt und verlängert. Damit behält der Nerv seinen ursprünglichen, direkten, kurzen Verlauf: nur ein paar cm.

Dieser rückläufige Kehlkopfnerv wird also gedehnt und erfüllt ansonsten keine weitere Funktion.

Jnnsznxx  23.05.2025, 12:13
@Keineahnung457
Dass man es für falsch hält, heißt doch nicht, dass die Auslebung bei anderen einen stört.

Es existiert aber kein rationaler Grund, Homosexualität generell für falsch zu halten, da grundsätzlich niemand dadurch Schaden nimmt.

Die Begründung musst du nicht rational finden.

Deine Einstellung mit deinem Glauben zu begründen, ist de facto auch nicht rational. Wäre ein Glaube rational begründbar, wäre es kein Glaube, sondern Wissen.

Zudem denke ich, dass Gott 1. weiß, was das Beste für jeden einzelnen ist, und zwar besser, als wir selbst

Ich glaube auch, dass Gott das weiß, aber ich glaube nicht, dass du das weißt.

2. das Beste für jeden einzelnen möchte.

Das glaube ich auch.

Ich glaube, dass Gott meinen Freund und mich zusammengeführt hat. Ich liebe meinen Freund und er liebt mich; und ich sehe keinen Grund wieso ich diese Liebe infrage stellen sollte.

Keineahnung457  23.05.2025, 13:32
@Jnnsznxx
aber ich glaube nicht, dass du das weißt.

Da hast du natürlich recht. Zur Zeit verstehe ich die Bibel eben so, und darauf beruht meine Meinung. Im Himmel sehen wir ja dann, wer Recht hatte oder ob es mehrere Möglichkeiten gibt.

Wenn ich von meinem Glaube rede, rede ich nicht von "ich glaube, dass ...", wie man es in der Alltagssprache verwendet, sondern von einer Gewissheit. Für mich ist das, was ich über Gott glaube (die beiden Punkte, die ich genannt habe), fest. Alles andere baut darauf auf.

Mayahuel  23.05.2025, 13:38
@Keineahnung457
sondern von einer Gewissheit.

Gewissheit ohne Belege ist dumm und gefährlich.

verstehe ich die Bibel eben so,

mal so und mal so. Seit 2000 Jahren spielen Christen dieses Spiel.

Und immer hatten sie Gewissheit.

Auch Luther, als er das Verbrennen von Hexen forderte. Und der Vatikan, als dieser Juden über Jahrhunderte ins Ghetto steckte.

Immer hatten sie Gewissheit.

Keineahnung457  23.05.2025, 13:44
@Mayahuel

Bei dem mit der Gewissheit meinte ich, dass Gott gut ist, allmächtig, wohlwollend, allwissend, gerecht usw. und das Jesus für die Sünde aller Menschen gestorben und auferstanden ist. Das ist mein Fundament, auf dem meine gesamte Weltanschauung beruht.

Das mit Homosexualität ist ein anderes Thema, das für mich persönlich nicht alles entscheidend ist. Da habe ich nur eine Meinung dazu (nicht zu irgendwelchen Menschen, sondern zum Thema Homosexualität an sich), die vielleicht in 20 Jahren wieder anders aussieht.

Mayahuel  23.05.2025, 13:48
@Keineahnung457
Gott gut ist, allmächtig, wohlwollend, allwissend, gerecht

JHWH hat seinen Gotteskriegern Genozide und Sexsklaverei befohlen.

Jnnsznxx  23.05.2025, 13:50
@Keineahnung457
Zur Zeit verstehe ich die Bibel eben so, und darauf beruht meine Meinung. Im Himmel sehen wir ja dann, wer Recht hatte oder ob es mehrere Möglichkeiten gibt.

Na wenn du meinst. Ich halte diese Einstellung dennoch für hochgradig irrational und ungerechtfertigt.

Wir werden sehen...

Mayahuel  23.05.2025, 14:03
@Keineahnung457
JHWH hat seinen Gotteskriegern Genozide und Sexsklaverei befohlen.

Glaubst du mir nicht? Kam das Downvote von dir?

JHWH hat Sexsklavinnen im Zuge eines von ihm befohlenen Genozids befohlen:

1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Übe Rache für die Israeliten an den Midianitern,

Und sie zogen in den Kampf, wie es JHWH befohlen hat:

Und sie zogen aus zum Kampf gegen die Midianiter, wie der HERR es Mose geboten hatte, und töteten alles, was männlich war.

Nur weibliche Jungfrauen sollen als Belohnung für die tapferen Gotteskrieger am Leben gelassen werden:

17 So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die schon einen Mann erkannt und bei ihm gelegen haben; 18 aber alle Mädchen, die noch nicht bei einem Mann gelegen haben, die lasst für euch leben.

JHWH befiehlt, was mit dieser Beute (Sklavinnen) geschehen soll:

25 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 26 Nimm die gesamte Beute an Menschen und Vieh auf,

https://www.bibleserver.com/LUT/4.Mose31%2C25

Man musste also alle Menschen abschlachten, also auch Schwangere und Babys. Die weiblichen Jungfrauen mussten am Leben gelassen werden, um sie zu versklaven.

Beides

Irgendwo beides, aber in der Regel einfach bewusste Ablehnung/Intoleranz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin CE und selbst Teil von LGBTQ+

Im Prinzip ist das wie eine Spinnenphobie, irgendwo zwischen Angst Ekel und Abneigung, was zu feindlichen Verhalten führt.

Um das zu heilen setzt man den Betroffenen schrittweise mit immer kürzeren Abständen der Spinne aus bis das irrationale Emotionale Muster verschwindet und nicht mehr bei einer neuen Begegnung auftritt.

Homophobie beschreibt eine irrationale und generalisierende Abneigung gegenüber homosexuellen Menschen bzw. gleichgeschlechtlichen romantischen und intimen Interaktionen. Homophobie kann zu einer ausgeprägten feindseligen Haltung führen.

Tendzenziell äußerst sie sich also eher in Form von Feindseligkeit und weniger in Form von Angst.