Ist die Pädagogik zu feministisch ideologisch geprägt?
Versteckte Misandrie
21 Stimmen
5 Antworten
Ich denke deine Frage ist viel zu einfach gehalten.
Das beginnt schon einmal damit, dass es nicht die Pädagogik gibt, sondern in der Pädagogik gibt es sehr viele Ansätze und Paradigmen - und ja: auch feministisch geprägte Ansätze.
Das ist allerdings sicher nicht etwas schlechtes, sondern erst durch diese unterschiedlichen Blickwinkeln und den Konflikten, die daraus resultieren, entsteht eine gewisse Tiefe.
So ist es in allen Wissenschaften.
Genauer ist "die Pädagogik" überhaupt nicht "feministisch" geprägt. Meine Tochter studiert derzeit Lehramt mit Schwerpunkt Sonderpädagogik und kommt mit allerlei pädagogischen Konzepten in Kontakt. "Feministisch" (was immer das nun auch sein soll) ist da nix.
Ja, das hast du ja auch berechtigt beklagt. Es ist an der Gesellschaft Männer wieder für den Beruf des Lehrers zu motivieren, auch in der Grundschule.
Die Pädagogik nicht,
aber wenn Kinder oft erst in der 6.ten Klasse zum ersten Mal eine männliche Erziehungs/Lehrperson haben liegt schon zwangsläufig eine weibliche Prägung vor.
Diese Aussage stimme ich zu. Wünsche mir auch ein ausgeglicheneres Verhältnis unter den Lehrkräften. Kinder und Jugendliche haben auch in ihrem Elternhaus mit beiden Geschlechtern zu tun. Und wen innerhalb der Schule fast nur weibliche Lehrkräfte vorhanden sind, kann auch unter heranwachsenden eine falsche Gewichtung von Verhaltensmustern eintreten. Muss nicht zwangsläufig so sein, aber die Gefahr besteht.
Ich glaube, die Pädagogik als Wissenschaft nicht, aber was mir nicht gefällt, ist, dass in meiner Erziehung immer nur so weiche Werte wie Empathie, Kooperation, Hilfsbereitschaft usw. hochgehalten wurden. Was dann fehlt, ist die emotionale Kompetenz, wie man mit Wut und Aggressionen umgeht, und dass man lernt (war bei mir so), dass diese Dinge irgendwie nicht okay seien. Ich habe tendenziell das Bild vermittelt bekommen, dass das schlechte Emotionen seien, was Quatsch ist - das hat eine bestimmte Kraft, die für Klarheit sorgen kann, wenn man das konstruktiv einsetzt. Zweitens sind solche Emotionen gut, um sich effektiv abgrenzen zu können. In diesem Punkt sind Menschen in einer pädagogischen Funktion manchmal ein bisschen hilflos / ratlos oder verurteilen das einfach pauschal.
Viele pädagogische Strömungen sind feministisch geprägt. Das ist aber keine Ideologie und bedeutet auch keine Misandrie.
Feministisch nicht, aber wird sie ihre Tätigkeit nicht immer auch mit einem "weiblichen Touch" führen?