Frage an Christen: Reiße ich mein Auge damit aus?

Nein... 87%
Ja, du erfüllst damit tatsächlich diese Bibelstelle 13%

15 Stimmen

12 Antworten

Nein...

Wir brauchen uns nicht selbst zu geißeln, sondern sollen Buße tun.

Buße hat nichts mit Bußwerken zu tun, sondern bedeutet "Änderung der Gesinnung".

Unsere Sünden werden uns vergeben, wenn wir Vergebung haben möchten. In 1. Johannes 1,9 steht: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit".

Wichtig ist aber, dass wir "Buße" tun, was bedeutet, dass wir unsere Gesinnung ändern sollen. Wenn wir um Vergebung von bestimmten Sünden bitten und dabei schon im Hinterkopf haben, dass wir diese Sünden wieder begehen möchten, hat das mit Buße überhaupt nichts zu tun, ganz im Gegenteil. Doch Jesus möchte, dass wir ein heiligeres und reineres Leben führen und will uns damit im Endeffekt in wirkliche Freiheit führen.

Die antiken orientalischen Sprachen verwenden im Gegensatz zu unserer Sprache sehr viel Bildersprache.

Jesus geht es dabei um die richtige Einstellung und dies wird in deutlichen Bildern illustriert.

Ich zitiere mal aus dem Walvoord-Bibelkommentar zu diesen Versen in Matthäus 5:

"Gleich im ersten Beispiel geht es um ein sehr wichtiges Gebot: "Du sollst nicht töten" (2Mo 20,13). Die Pharisäer lehrten, dass einen Mord begeht, wer einem anderen das Leben nimmt. Jesus dagegen verbot nicht nur die Tat selbst, sondern auch die innere Einstellung, die einer solchen Handlung zugrunde liegt. Natürlich ist Mord etwas Schlimmes, doch schon der Zorn, der möglicherweise zur Tat führt, ist genauso schlimm wie der Griff zum Messer. Ja selbst das Zürnen und Sich-Überheben über einen anderen, das sich darin ausdrückt, dass man ihm Schimpfworte an den Kopf wirft (wie etwa das aramäische "Raca" - "Du Narr"), ist ein Zeichen für ein sündiges Herz. 

Wer so etwas tut, ist offensichtlich ein Sünder und daher dem höllischen Feuer verfallen ("Hölle" heißt wörtlich "Gehenna"; vgl. Mt 5,29-30; 10,28; 18,9; 23,15.33; sieben der insgesamt elf Verweise auf die "Gehenna" stehen im Matthäusevangelium). "Gehenna" ist ein Synonym für das Hinnomtal, das südlich von Jerusalem lag und wo in einem ständig brennenden Feuer die Abfälle der Stadt verbrannt wurden. Es wurde zu einem beliebten Bild für die ewige Strafe, der die Bösen entgegengingen.

Ausschlaggebend ist also die innere Haltung des Menschen, die "in Ordnung gebracht" werden muss. Brüder sollten sich versöhnen, wobei es gleichgültig ist, ob der "Unschuldige" (Mt 5,23-24) oder der "Ankläger" (V. 25-26) den ersten Schritt tut. Ohne eine solche Versöhnung bedeuten alle Gaben, die auf dem Altar dargebracht werden, nichts. Schon auf dem Weg zum Gerichtshof soll ein Beklagter versuchen, sein Problem mit seinem Nächsten zu lösen, andernfalls sollte ihn der Hohe Rat, der aus 70 Mitgliedern bestehende jüdische Gerichtshof, ins Gefängnis werfen, bis er den letzten Pfennig bezahlt hat."

Jesus hat manchmal schon krasse Worte und krasse Beispiele/Gleichnisse verwendet, um etwas zu verdeutlichen.

Normalerweise versteht man aber, dass es nicht so gemeint ist, sich tatsächlich ein Auge auszureißen oder sich eine Hand abzuhacken.

Genauso wie man versteht, dass man mit dem jetzigen irdischen Körper sowieso nicht "ins ewige Leben" geht.

Daher auch die Verstümmelung dessen nicht dazu führen würde, dass man einäugig oder ohne Hand ins ewige Leben eingeht.

Das macht deutlich, dass der Text eine Metapher ist.

Btw.:

Du verstehst ja hoffentlich "Ich mach Dir Beine" nicht so, dass jemand hergeht, und Dir Beine anfertigt...

oder:

"Schau dass Du Land gewinnst" bedeutet nicht, dass Du nun durch irgendwelches Glücksspiel um Land spielen sollst.

Also:

Schere nicht alles über einen Kamm, steh nicht auf der Leitung und falle nicht aus allen Wolken.

Lass Dich nicht an der Nase rumführen, und fahre nicht aus der Haut.

Mach aus der Mücke keinen Elefanten, dann ist alles in Butter.

Schwebe lieber auf Wolke sieben.

Nein...

Die Bibel ist eine irre antike Textsammlung und nichts davon ist "Gottes Wort". Sie macht auch irre - den, der sie sklavisch und wörtlich nimmt, wofür wir keinerlei Grund haben.

Nein...

Selbstgeißelung ist nicht gut für dich.

Dein Körper so auch dein Verstand sind ein Tempel Gottes 🙏🏼

In solchen Momenten, wende deinen Blick zu Gott. In ihm finden wir unsere Ruhe. Seine Gegenwart nimmt unsere Panik und beschenkt uns mit Sanftmut. Gedanken kommen und gehen und jeder hat Gedanken, die gegen das Gebot der Liebe sprechen. Das ist noch keine Sünde. Investiere keine Zeit in diese Gedanken und lasse sie vorpüerziehen.

Gedanken sind unheimlich denn sie können nichtig sein oder das ganze Leben zerstören. Es kommt darauf an ob du dich ihnen hingibst oder nicht.

Lg 😊🙏🏼

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 1.Joh.4:16 Gott ist Liebe.

ich würd mich auf jeden Fall nicht selbst beleidigen. Ich bin da auf Eckhart Tolles Seite, dass man den Gedanken beobachten soll, vielleicht Jesus um Führung zu bitten. Aber nicht bewerten. Hinter den Gedanken ist Gott.