Eure Meinung über die SPD?
Eure ehrliche Meinung zählt! Ihr könnt es gerne auch näher Begründen.
LG
47 Stimmen
13 Antworten
Eigentlich bin ich für die Sozialdemokraten. Aber sie machen auch Fehler.
Alleine die Sache mit den Einbürgerungen sehe ich kritisch, vor allem das Geburtsortprinzip.
Meinst du die erleichterte Einbürgerung? Sehe ich ebenso kritisch.
Was meinst du mit Geburtsortsprinzip?
Kinder erhalten sofort bzw. automatisch die Staatsbürgerschafft:
Wenn das Kind in Deutschland geboren wird, ist es automatisch mit der Geburt Deutscher, auch wenn die Eltern nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, falls[9] sich ein Elternteil mindestens fünf (bis 26. Juni 2024 acht) Jahre gewöhnlich und rechtmäßig in Deutschland aufgehalten hat und ein Daueraufenthaltsrecht besitzt.[10]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Geburtsortsprinzip#Deutschland
Die AfD sieht das kritisch, was viele Sympathisanten bestimmt anzieht.
Ok. Kann man auch kritisch sehen finde ich. Vor allem, wenn die Eltern NICHT die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.
Die SPD ist zu einer identiätslosen Kompromiss-Partei verkommen. Was in ihrem Programm steht ist schon seit über 10 Jahren nicht mehr von großer Bedeutung.
Von einer ursprünglichen sozialdemokratischen Arbeiterpartei ist sie zu einer recht konservativen Koalitionspartei verkommen, die wenn überhaupt nur Mini-Entscheidungen im Sinne der sozialen Gerechtigkeit fällt.
Unter der SPD wurde der Niedriglohnsektor und damit verbunden das Arbeitslosengeld eingeführt. Beides hat nicht das Ergebnis geschaffen, das man sich erhoffte. Das was als Chance zum Aufstieg gedacht war, entwickelte sich zum sozialen Niedergang und der Bildung einer Unterschicht, die zu Mindestlohnpreisen oder darunter der Arbeit nachgeht und regelmäßig die Leistungen gekürzt bekommen soll.
Derweilen setzt sich ein ehemaliger Bundeskanzler für Abschiebungen im großen Stil ein und bei sozialpolitischen Entscheidungen wird lieber zu den Rentern als zu der jungen Generation geschielt.
Die einzigen verbleibenden Sozialdemokrat*innen bei der SPD befinden sich bei den Jusos. Der Rest ist von der Realpolitik eingeholt und völlig verbogen worden.
Unter Sozialdemokratie verstehe ich in allererster Linie eine soziale Steuer- und Wirtschaftspolitik. Warum muss man immer in eine bestimmte Richtung geschoben werden, wenn man beispielsweise in der Migration eine regressivere Haltung einnimmt, als z.B. die Linkspartei?
Die SPD ist eigentlich eine sozialistische Partei. Sozialdemokratie bedeutet nicht soziale Steuer- und Wirtschaftspolitik, sondern Demokratischer Sozialismus. Die SPD war mal eine Partei der Arbeiter. Davon ist nichts geblieben.
Warum man die SPD für ihre Haltung zur Migration kritisiert? Weil es völlig gegen ihre eigentlichen Ideale spricht und oben drauf die AfD stärkt. Die SPD hat sich insgesamt auch unabhängig von der Migrationspolitik nach rechts verschoben. Und das ist schlecht aus meiner Sicht.
Die SPD müsste sich - gemessen an ihrer Position - eigentlich dagegenstellen. Aber da sie inzwischen zu einer insgesamt konservativen Partei geworden ist, spielt das keine Rolle mehr. Und gerechte soziale Steuerpolitik betreibt sie ja auch nicht. Auch die SPD macht immer mehr Politik für Reiche und sorgt nicht dafür, dass es den schwächsten Glieder der Gesellschaft besser geht. Frag dich mal warum die heutigen Arbeiter flächendeckend die AfD wählt. Weil sich die Sozialdemokraten völlig entfremdet haben und den Sozialstaat vernachlässigen.
Ich stimme dir ja in Sachen Arbeiterpolitik zu, aber was hat das mit Thema Migration zu tun? Meiner Meinung nach sollte sich die SPD realpolitischen Gegebenheiten nicht entgegenstellen, sondern diese angehen.
Ich sage ja auch, dass das regressiv wäre, mit der Migrationspolitik, doch finde ich dies notwendig. Ich finde es notwendig, dass Migration gesteuert wird, dass viel stärker ausgesiebt wird, dass auch innenpolitisch sich etwas ändern muss.
Ich versuche es mal über eine Quelle mit Statistik zu verdeutlichen, dass die SPD allgemein nach rechts gerückt ist. Wohl gemerkt nagel ich die SPD nicht allein auf der Migration fest. Es ist nur ein Teil des ganzen:
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-02/rechtsruck-parteien-politik-gesellschaft-forschung
Leider befindet sich die Quelle hinter einer Paywall. Sie zeigt aber eine Statistik anhand zunehmender politisch rechten Inhalte in den Programmen der Parteien. Dabei sind Themen abgebildet wie Recht und Ordnung, gegen kulturelle Vielfalt, traditionelle Moral und Nationalstolz.
Die SPD zeigt von 2013 bis 2025 eine sehr deutliche Steigung des Diagramms, was bedeutet, dass rechte Themen über die Jahre zunehmend mehr Platz in ihrem Wahlprogramm eingenommen haben.
Bei den Grünen ist sogar ein exponentielles Wachstum zu erkennen an politisch rechten Themen.
Bei der Migration der SPD kritisiere ich den Populismus, der sich zunehmend in Richtung AfD entwickelt. „Wieder im großen Stil abschieben“ ist ein rechtspopulistischer Satz, der das Narrativ der Massenabschiebungen befeuert, welches wir von der AfD kennen. Klar ist Scholz nicht gleich die gesamte SPD. Dafür repräsentiert dieser aber die Partei und ihre Ideale.
Die SPD hat die pauschale Verschärfung des Asylrechts mit dem Asyl- und Sicherheitspaket durchgesetzt und spricht in den Medien immer wieder von „selbstverständlichen“ Abschiebungen. Wo ist da die Sozialdemokratie hin? Die SPD betreibt hier politisch rechten Diskurs und springt auf den Abschiebekurs mit auf, anstatt wie gesittete Sozialdemokraten die Ursprünge zu erfassen und das System der Integration und der Behörden selbst anzugehen bevor man ganze Bevölkerungsgruppen in Sippenhaft nimmt und mit Abschiebungen droht.
Die SPD sollte - wie es Sozialdemokraten tun sollten - über die Verbesserung und Stärkung der Behörden nachdenken sowie über die Investition in psychologische Arbeit und Gewaltprävention.
Abschiebungen helfen nicht, wenn das System selbst kaputt ist. Bevor man im „großen Stil“ abschiebt, sollte man die Ursachen für religiöse Radikalisierung ergründen sowie die Integration von Geflüchteten ausbauen und verbessern. Radikalisierung und Gewalt lösen sich durch Abschiebungen nicht in Luft auf, wenn sich der Geist nicht verändert.
Ist schon sehr: teils/teils. Dass die SPD jetzt als einzige Koalitionspartnerin für die Union in Frage kommt, zeigt, was an ihr schlecht ist - alles, was diese Tatsache begründet.
Was an ihr gut ist? Sie ist bereit, die Ideen der Linken aufzunehmen, sobald die Mehrheiten dafür bereitstehen.
Im derzeitigen Zustand eine an sich überflüssige Partei -- es mangelt der SPD krass an guten Politikern, die das Ruder übernehmen könnten.
Die einstige Arbeiterpartei hat irgendwie ihre Klientel und ihre Ziele verloren.
Ich bin mit der personellen Aufstellung momentan nicht zufrieden. Und auch in einigen Punkten ihrer Politik sind sie etwas abgedriftet. Aber ich finde es als äußerst wichtig diese Partei im Bundestag zu haben. Für mich ist sie die einzige "gemäßigte" Mitte. Für die CDU gilt fast (!) gleiches, weil ich finde das auch konservative Werte vertreten werden müssen. Auf dem Blatt Papier ist eine Zusammenarbeit von CDU und SPD das beste was es gibt (ACHTUNG -> NUR auf dem PAPIER)
VG
Zum Beispiel?