Beruht unser Wohlstand auf die Ausbeutung von Afrika, wodurch wir uns einen Vorsprung ,,erarbeiten" konnten?

JA 54%
NEIN 46%

35 Stimmen

6 Antworten

Nicht allein aufgrund der Ausbeutung Afrikas, sondern aufgrund der Ausbeutung der Natur (Bodenschätze, landwirtschaftliche Nutzfläche), der Unterschichten, Südamerikas ...


verreisterNutzer  04.11.2024, 23:04

Hast RECHT.

Hätte ich etwas verallgemeinern können.

JA

Und es wird auch noch länger so bleiben Südamerika und Afrika haben viele wichtige Ressourcen und wir Europäer nehmen uns leider was wir wollen


FinWi  05.11.2024, 09:22
wir Europäer nehmen uns leider was wir wollen

So ein Quatsch ... es gibt zwar Importe aus aller Welt, aber die werden bezahlt und freiwillig hergeben.

Gesellschaft625  05.11.2024, 14:57
@FinWi

Bezahlt ja aber für lächerliche Preise und der einzigen die diese Ressourcen gerne hergeben sind auch die die damit viel Geld machen

Panamacity3  05.11.2024, 09:38

"...wir Europäer nehmen uns leider was wir wollen"

Unfug. Die dortigen Herrscher verkaufen ihre Bodenschätze u.ä. und bereichern sich persönlich. Die Europäer bezahlen dafür.

Gesellschaft625  05.11.2024, 14:56
@Panamacity3

Ah ja und das verändert was? Wir haben die Macht das zu verändern und tun wir es? Nein weil wir billige Ressourcen wollen

Panamacity3  05.11.2024, 16:58
@Gesellschaft625

Wie bitte? Da würden doch genau Leute wie Du steil gehen, wenn wir uns in afrikanische Angelegenheiten einmischen.

JA

Als es im 15. Jahrhundert zum ersten Kontakt zwischen Europa und dem subsaharischen Afrika kam, war letzteres ein Flickenteppich aus unterschiedlich organisierten Gesellschaften, von Jäger-und-Sammler-Gesellschaften und Stammesverbände bis hin zu ausgedehnten Feudalreichen. Die fortschrittlichsten dieser afrikanischen Feudalreiche standen den europäischen Feudalreichen zu dieser Zeit in wenig nach, was politische Strukturen oder Technologie anging - wichtige Ausnahmen waren Schießpulver und Hochseefahrt.

Dieser kleine Vorsprung wurde aber in den folgenden 5 Jahrhunderten durch Ausbeutung enorm ausgeweitet.

Im frühen 16. Jahrhundert begannen die europäischen Seefahrernationen mit dem transatlantischen Sklavenhandel, das bedeutete, sie verschifften Millionen Afrikaner nach Amerika und die Karibik, um dort ihre Arbeitskraft in Bergwerken und auf Plantagen auszubeuten. Die enormen Profite dieser Unternehmungen ermöglichten im europäischen Kernland die Kapitalakkumulation und den Aufbau einer Industrie und damit exponentielles kapitalistisches Wachstum. Um nur ein Beispiel herauszugreifen: Das Kapital, das James Watt für den Bau der ersten Dampfmaschine einsetzte, stammte aus dem Handel mit Sklavenprodukten.

Es profitierten nicht nur die Kolonialmächte selbst von der Sklaverei, sondern indirekte auch andere europäische Mächte, die Kolonialprodukte verarbeiteten und Schiffe und Geld für den Sklavenhandel bereitstellten, dabei nicht zuletzt die deutschen Staaten.

In Afrika waren die Auswirkungen des Sklavenhandels katastrophal; die einen Gesellschaften wurden durch den massiven Raub von Menschen destabilisiert, die anderen entwickelten sich zu Sklavenhändlern. Für die geraubten Sklaven erhielten die afrikanischen Kollaborateure Konsumgüter und Schuck, aber nichts, was für den Aufbau einer eigenen Industrie nützlich gewesen wäre. Einige afrikanische Herrscher verlangten genau das, Waffen und Maschinen, um die Basis für eine eigene Entwicklung zu schaffen, aber dies wurde durch die europäischen Händler bewusst verhindert.

Auf den Sklavenhandel folgte der Kolonialismus, der die Aufteilung des gesamten Kontinents durch eine Handvoll europäischer Herrscher umfasste. Zwischen den Kolonien und den europäischen Zentren bestand ein ungleicher Tausch: aus den Kolonien wurden Rohstoffe, Mineralien und Feldfrüchte exportiert, die billig und unter Einsatz von Zwangsarbeit produziert wurden, und aus Europa flossen teure industriell verarbeitete Produkte zurück, die aber wegen der europäischen Monopole dennoch von den Afrikanern gekauft werden mussten. Dieser Nettofluss von Reichtum aus den Kolonien in die Zentren ermöglichte dort eine beschleunigte kapitalistische Entwicklung, während in den Kolonien weiter einfache Werkzeuge verwendet wurden. Auch mussten die Kolonien große Zahlen von Kolonialsoldaten stellen, die dazu beitrugen, den Einfluss der europäischen Großmächte auszuweiten und gegen ihre Konkurrenten zu verteidigen.

Heute ist der Kolonialismus größtenteils beendet, aber er hat ein explosives Erbe hinterlassen. Die willkürlichen Grenzziehungen und die Teile-und-Herrsche-Politik der kolonialen Administrationen sind die Grundlage für ethnische und religiöse Spannungen in vielen modernen afrikanischen Staaten.

Außerdem, und das ist noch wichtiger, wird die afrikanische Wirtschaft weiterhin von europäischen Konzernen kontrolliert und es besteht weiterhin ein ungleicher Tausch in die Zentren (Neokolonialismus). Um ihre Interessen zu wahren mischen sich die reichen Länder weiter in die Angelegenheiten der souveränen afrikanischen Staaten ein und zwingen ihnen durch wirtschaftliche und gelegentlich sogar militärische Maßnahmen ihren Willen auf.

In zahlreichen afrikanischen Ländern herrschen autoritäre Präsidenten oder Diktaturen, die die Ausbeutung ihrer Bevölkerung durch europäische Konzerne aufrecht erhalten und im Gegenzug von ihnen gestützt werden und sich selbst hemmungslos bereichern dürfen. Antikoloniale oder gar sozialistische Regierungen, die den Einfluss Europas zurückdrängen und eine eigenständige Entwicklung in Gang setzen wollten, wurden und werden massiv sabotiert, destabilisiert und in einigen Fällen wurden ihre Anführer unter Beteiligung europäischer Geheimdienste ermordet, um sie durch gefügige Marionetten zu ersetzen. Die bekanntesten Beispiele hierfür sind Patrice Lumumba, Präsident des Kongo, und Thomas Sankara, Präsident von Burkina Faso.

NEIN

Nein, das ist ein Verschwörungsmythos. Südkorea hat zB. keine grosse kolonialistische Vergangenheit, und ist eines der fortschrittlichsten Länder !!

JA
Beruht unser Wohlstand auf die Ausbeutung von Afrika,

Nicht nur. Aber zu einem großen Teil.

Alex