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Master in Physik und danach?

Hallo,

ich brauche konstruktiven input, weil ich selbst irgendwie nicht mehr weiter weiß.

Also ich studiere aktuell im Master Physik und werde bald durch sein. Jedoch bin ich sehr unsicher, wie es danach weitergehen soll. Aktuell bin ich 23. Mir ist bewusst, dass es unreif war mit 18 etwas zu beginnen ohne einen Plan zu haben, aber das kann ich nicht mehr ändern. Zu meiner Verteidigung: viele Zusammenhänge habe ich damals einfach nicht erahnen können.

In der Vergangenheit habe ich mir sehr viel Gedanken darüber gemacht, was mir wichtig ist. Mein Resümee ist, dass mir letztlich wichtig ist, dass es mir sozio-ökonomisch gut geht, der Beruf zu mir passt und im beste Fall sinnvoll ist.

In dem Zusammenhang beunruhigen mich aber die Prognosen, die dem hiesigen Arbeitsmarkt attestiert werden, schon sehr.

Versteht mich bitte nicht falsch. Es geht mir nicht um Materialismus oder Statussymbole. Ich möchte einen gewissen Lebensstand sichern, von dem ich als junger Mensch glaube, dass das in Zukunft nicht mehr so einfach möglich sein wird. Außerdem möchte ich gerne etwas positives bewirken, dass bei den Menschen ankommt. Das treibt mich an.

From the scratch habe ich mir folgende Ideen zusammengesammelt.

  1. Chemie/Biotech: Dem kann ich abgewinnen, dass ich grundsätzlich naturwissenschaftlich interessiert bin und das eben Naturwissenschaften sind, die eine Branche haben, im Gegensatz zur Physik. Je nach Unternehmen kann man auch sehr sinvolle Sachen machen. Von der Idee Chemie/Pharmazie o.ä. zu studieren, würde ich absehen, da die Zukunft dieser Branchen eher ungewiss sind, und man dann schon auch nen Doktor oftmals gebrauchen könnte. Mit 32 dann erst einzusteigen und dann einen ungünstigen Markt vorzufinden, wie sich gerade abzeichnet, möchte ich vermeiden. Da wäre meine Meinung, dass ich nicht so denken sollte, als sei ich noch 18.
  2. Ingenieurwesen: Mit Physik und meinen sehr technischen Bachelor-/Masterthemen könnte ich da ohne Zweitstudium einen Weg hinfinden. Teilzeit arbeiten und falls nötig parallel das Zweitstudium in Teilzeit wäre auch eine Idee. Einfach weil das an der Physik so viel näber ist, gibt es da mMn einfachere Zugänge. Aber auch hier scheint mir die Zukunft des freien Marktes eher ungewiss. Allen voran würden mich die Bereiche Luft- und Raumfahrt sowie Medizintechnik interessieren.
  3. Medizin: Persönlich fasziniert mich die Schnittmenge zwischen Medizin und Technik sehr und sehe das auch als einen sehr sicheren Beruf, weshlab sich die zusätzlichen Jahre schon lohnen könnten. Klar Zweitstudium und die Begründung ist ein Thema.
  4. Fluglotse: Wäre ein no brainer, falls das klappt, da man im Leben finanziell gar keine Sorgen mehr hat und es sicher ist. Nur eben die Tätigkeit wäre nicht wirklich spannend.
  5. Jura: Da habe ich eher gemischte Gefühle, da ich nur teilweise das Gefühl habe, dass es zu mir passt. Zwar argumentiere ich sehr gerne und schreibe ganz gerne Texte, jedoch wäre die riesen Menge an Text für mich eine ziemliche Umstellung und auch die Frage, ob es dann mit Anfang 30 und dem Staatsexmen so gut klappt, das weiß man ja nicht, wäre aber äußerst bitter wenn nicht.
  6. Dann kuriseren ja immer wieder lukrative Beschreibungen bzgl. WP und Steuerberater. Hierzu habe ich jedoch keinen Bezug und daher kein Gefühl, ob das zu mir passen könnte.

Ich hoffe auf konstruktiven Input.

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Was ist der Sinn des Lebens?

In der unaufhörlichen Suche nach dem Sinn des Lebens begegnen wir einer Vielzahl von philosophischen Diskursen, die sich über Jahrhunderte erstrecken und sich mit der Frage der Existenz und deren teleologischen Implikationen auseinandersetzen. Diese Fragestellung ist nicht nur von ontologischer Relevanz, sondern spiegelt auch die existenziellen Dilemmata wider, die das menschliche Dasein durchdringen. Wie der französische Philosoph Jean-Paul Sartre in seinem Werk L'être et le néant feststellt: „Die Existenz precediert l'essence“ – die Existenz tritt der Essenz voraus. Diese Prämisse impliziert, dass der Mensch nicht mit einem vorgegebenen Sinn geboren wird, sondern vielmehr die Verantwortung trägt, seinen eigenen Sinn zu konstruieren.

Die metaphysische Dimension der Sinnfrage wird bereits bei den antiken Philosophen erörtert. Platon postulierte in seinem Dialog Der Staat, dass die Erkenntnis des Guten die höchste Form des Wissens darstellt, welches den Menschen zu einem erfüllten Leben führen kann. Diese Idee wird im Kontext der eudaimonistischen Ethik von Aristoteles weitergeführt, der in seiner Nikomachischen Ethik den Begriff des „Eudaimonia“ als das höchste Gut definiert. Eudaimonia, oft übersetzt als „Glückseligkeit“, impliziert jedoch mehr als nur ein flüchtiges Vergnügen; es ist vielmehr ein Zustand der Vollkommenheit, der durch Tugend und die Ausübung von Arete (Tugend) erlangt wird.

In der modernen Philosophie stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens in einem postmetaphysischen Kontext. Der Existentialismus, insbesondere in der Auslegung von Søren Kierkegaard, erörtert die subjektive Erfahrung des Individuums und betont die innere Zerrissenheit zwischen dem Drang nach Authentizität und der Absurdität des Daseins. Kierkegaard formulierte die Idee des „Sprungs des Glaubens“, der als ein Akt der Entscheidung verstanden werden kann, der dem Individuum ermöglicht, Sinn in einem ansonsten chaotischen Universum zu finden.

Die postmoderne Kritik an der Suche nach einem objektiven Sinn wird vor allem von Denkern wie Michel Foucault und Jacques Derrida formuliert, die den Diskurs über die Subjektivität und die Relativität der Werte hinterfragen. Foucaults Konzept der „Biopolitik“ verdeutlicht, wie Machtstrukturen das individuelle Subjekt in seiner Sinnsuche beeinflussen. In dieser Hinsicht könnte man argumentieren, dass der Sinn des Lebens nicht nur eine persönliche Angelegenheit ist, sondern auch von sozialen und historischen Kontexten geprägt wird.

Eine weitere Dimension der Sinnfrage eröffnet sich durch die Auseinandersetzung mit der transzendentalen Philosophie Immanuel Kants. Kant erörterte in seiner Kritik der praktischen Vernunft, dass die moralische Gesetzmäßigkeit, die aus dem kategorischen Imperativ hervorgeht, dem Individuum einen übergeordneten Sinn verleihen kann. Es ist die Pflicht, das Gute zu tun und nach dem moralischen Gesetz zu handeln, die dem Leben eine Struktur und einen Sinn verleiht, auch wenn dieser nicht immer empirisch nachvollziehbar ist.

In der Synthese dieser philosophischen Strömungen zeigt sich, dass der Sinn des Lebens ein multifaktorielles Konstrukt ist, das sich aus der Wechselwirkung von individueller Selbstverwirklichung, gesellschaftlichen Normen und transzendentalen Prinzipien speist. Der Mensch ist folglich nicht der passive Empfänger eines vorgegebenen Sinns, sondern der aktive Gestalter seiner eigenen Existenz. Wie Albert Camus in Der Mythos von Sisyphos eindringlich beschreibt, liegt die Herausforderung der menschlichen Existenz darin, die Absurdität des Lebens zu akzeptieren und dennoch mit einem rebellischen Geist weiterzuleben.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Sinn des Lebens nicht in einer universellen Wahrheit verankert ist, sondern vielmehr eine individuelle Konstruktion darstellt, die sich im Spannungsfeld zwischen Existenz, Ethik und sozialer Wirklichkeit entfaltet. Der Mensch ist aufgerufen, in der Auseinandersetzung mit sich selbst und der Welt seinen eigenen Sinn zu finden, und dabei die Absurdität des Daseins zu umarmen, wie Camus es formuliert: „Man muss sich Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“

Vielleicht helfen euch meine Gedanken bei der Antwort!

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