An alle Kriminalistiker, Psychologen, Fallanalytiker, Begeisterte - und alle die es werden wollen. Setzt euren Gedanken freien Lauf und erstellt ein Täterprofil zu Alexander Meisner.
Hier ein Beispiel, wie sowas aussehen könnte:
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Beispielhafte Fallanalyse eines Dreifachmordes
(Fiktiv, aber realitätsnah und nach BKA-Fallanalyseprinzipien aufgebaut)
Fallbeschreibung (Ausgangslage):
Am frühen Morgen werden in einem Einfamilienhaus die Leichen einer Mutter (45), ihres Sohnes (17) und der Großmutter (72) gefunden. Alle drei wurden mit stumpfer Gewalt getötet. Es gibt keine Einbruchspuren, die Haustür war unverschlossen. Wertsachen blieben unangetastet. Die Tatzeit liegt vermutlich zwischen 00:00 und 03:00 Uhr.
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Fallanalytisches Täterprofil
1.
Tätertypisierung (Modus Operandi + Tatverhalten)
- Organisiert bis semiorganisiert: Täter hat gezielt gehandelt, war vorbereitet, aber Spurenlage zeigt auch emotionale Ausbrüche (z. B. “Overkill” an einem Opfer).
- Kein Raubmotiv: Tathandlung nicht durch materielles Interesse motiviert.
- Persönliche Beziehung zu den Opfern sehr wahrscheinlich.
- Erhöhtes Tatrisiko: Tat fand im Wohnbereich der Opfer statt, Täter nahm Risiko der Entdeckung in Kauf – spricht für emotionales Motiv, hohe Impulsivität oder Bindung.
2.
Tätermerkmale (psychologisch/sozial)
- Alter: Wahrscheinlich zwischen 25 und 45 Jahren.
- Geschlecht: Höchstwahrscheinlich männlich.
- Vorgeschichte: Möglicherweise bekannt bei Polizei wegen häuslicher Gewalt oder psychischer Auffälligkeiten.
- Beziehungsstatus: Eher alleinstehend oder in konflikthafter Beziehung.
- Beruflich: Eher unterqualifiziert oder in instabiler Arbeitssituation.
- Soziale Kompetenz: Eingeschränkt, wenig Empathie, ggf. narzisstisch oder antisozial.
3.
Tatmotivation
- Affekttat mit übersteigertem Kontroll- oder Rachemotiv.
- Möglicherweise ein Familienstreit eskalierte. Täter wollte „alle auslöschen“ (Hinweise auf narzisstische Kränkung, Besitzdenken).
- Eine Tat gegen die „Familieneinheit“ – Täter fühlte sich möglicherweise zurückgewiesen oder bedroht durch die Opfer.
4.
Nach der Tat
- Möglicherweise war Täter nach der Tat noch länger am Tatort.
- Kein Versuch, Tat zu vertuschen – spricht für emotionale Impulskontrolle, nicht für planmäßige Vertuschung.
- Täter kennt das Haus oder die Umgebung gut.
5.
Wahrscheinlichkeit zur Wiederholung
- Die Tat hat stark emotionalen Hintergrund. Wiederholungstat möglich, aber nicht wahrscheinlich, sofern das Motiv abgeschlossen ist.
- Falls Täter psychisch schwer gestört ist (z. B. paranoide Schizophrenie, narzisstische Persönlichkeitsstörung mit Wahn), ist Wiederholung nicht ausgeschlossen.