Wieso gibt es so viele "moderne" Operninszenierungen
Wieso meinen viele Opernrregisseure sie müsten Opern, möglichst modern zu Gestalten. Nehmen wir mal als Beispiel diesen umstrittenen Tannhäuser, der in so einer Art Biogasanlage (kann mich nicht mehr genau erinnern) spielt. Wenn wir uns die Partitur des Tannhäusers ansehen, beschreibt Wagner genau, wie die Bühne auszusehen hat: "Die Bühne stellt das Innere des Venusberges dar. Weite Grotte, welche sich im Hintergrunde durch eine Biegung nach rechts wie unabsehbar dahinzieht. Im fernsten sichtbaren Grunde dehnt sich, ein bläulicher See aus" usw. .Wenn man auf diese "Regieanweisungen"Wagners achtet dürfte, doch solch eine Aufführung gar nicht zustande kommen. Aber scheinbar scheinen viele Regisseure diese konsequent zu überlesen, und da Sie für mich genauso zur Oper gehören wie Text und Musik (Wagner wird seine Anweisungen nicht ohne Grund reingeschrieben haben), stellt sich für mich die Frage ob man dann das ganze noch als z.B. Tannhäuser: Oper von Richard Wagner, bezeichnen kann. Und es nicht vielmehr: "Tannhäuser in einer Inszenierung von Regisseur X unterlegt mit Text und Musik von Richard Wagner" heißen, denn außer Text und Musik hat das ganze nicht mehr viel mit Wagner zu tun. Wie ihr bestimmt schon ahnen könnt, bin ich absolut kein Freund von modernen Aufführung, aber villeicht seid ihr ja anderer Meinung.