Tagebucheintrag – 3. März 2025, Donezk-Front
Ich sehe keine Wolken wegen dem ganzen Rauch und den drohnen. Kein Schnee, aber die Kälte kriecht trotzdem durch alles – durch die Kleidung, durch den Stahl, bis in die Knochen. Seit Tagen ist der Lärm nicht mehr verstummt. Artillerie im Norden, Drohnen über unseren Köpfen. Und zwischendrin wir.
Ich sitze hier in einem ausgebrannten Bus. Die Fenster fehlen, das Lenkrad hängt schief. Irgendwer hat ein Kreuz in die Wand geritzt, daneben steht „Вернусь домой“ – Ich komme nach Hause zurück. Ich weiß nicht, wer’s geschrieben hat. Vielleicht hat er’s geschafft. Vielleicht auch nicht.
Heute früh haben wir Befehl bekommen, weiter vorzurücken. Ukrainische Kräfte haben sich im Industrieviertel versteckt. Jeder Meter kostet uns Menschen. Seit zwei Tagen habe ich Oleg nicht mehr gesehen. Er war mein bester Freund hier. Vielleicht lebt er noch, vielleicht liegt er unter den Trümmern, ohne Namen.
Ich weiß nicht, ob ich überlebe. Wenn ich ehrlich bin: Ich spür es – irgendwas sagt mir, dass mein Weg hier endet. Und das macht mir Angst. Aber ich will nicht, dass mein letzter Gedanke Angst ist. Ich denke an meine Schwester. Sie hat mir letztes Jahr einen Brief geschrieben, da war noch Hoffnung in ihren Worten. Ich hoffe, sie behält mich nicht als Soldaten in Erinnerung, sondern als Bruder.
Ich war kein Held. Ich hab getan, was man mir gesagt hat. Oft ohne zu verstehen warum.
Wenn jemand dieses Buch findet – sagt ihr, dass ich sie liebe. Und dass ich Frieden nie so sehr geschätzt hab wie in diesen letzten Tagen.
— Sergej Ivanow, 24 Jahre alt
Russische Streitkräfte, 2. Motorisierte Brigade
Letzter Tagebuch Eintrag,
Seine Leiche wurde am 6.3.2025 entdeckt
Ich weiß nicht ob die Geschichte war ist
Ich glaube aber daran das sie es ist
Außerdem wie findet ihr die Geschichte und denkt ihr erlich das soviele männer freiwillig in so ein Krieg gehen