"Israels Gewalt in Gaza wird in deutschen Medien kaum beachtet", stimmt ihr zu?
Israels Gewalt in Gaza wird in deutschen Medien kaum beachtet
Das wahre Ausmaß des Leids findet in Deutschland zu wenig Beachtung.
Was sich in Gaza abspielt, ist schwer in Worte zu fassen: Über 50.000 Tote, abertausende Verletzte, Heimatlose, Amputierte. Kinder ohne Eltern, ganze Familien ausgelöscht, Stadtteile in Trümmern.
Krankenhäuser, Schulen, UN-Gebäude, Universitäten: vom israelischen Militär zerstört, geräumt, funktionslos gemacht. Auch Journalistinnen und Journalisten werden weiter zur Zielscheibe.
Dramatische Lage in Gaza
Der Hunger in Gaza ist so akut, dass laut UN-Angaben Kinder an Unterernährung sterben. Hilfsorganisationen schlagen Alarm. Das Welternährungsprogramms warnt: Lebensmittelvorräte könnten bald komplett erschöpft sein.
Auch immer mehr UN-Expertinnen und -Experten nennen, was in Gaza geschieht, einen Völkermord – Amnesty International, Human Rights Watch, Ärzte ohne Grenzen und ECCHR teilen diese Einschätzung – oder sehen zumindest Anzeichen dafür.
Ein besonders verstörender Vorfall ereignete sich am 23. März, als 14 palästinensische Rettungskräfte sowie ein UN-Mitarbeiter nahe der Stadt Rafah vom israelischen Militär getötet wurden.
Ein Video des Einsatzes vom Handy einer der getöteten Sanitäter zeigt, dass die Einsatzfahrzeuge klar zu erkennen und mit Blaulicht unterwegs waren. Als sie am Einsatzort eintrafen, eröffneten israelische Soldaten das Dauerfeuer auf die Hilfskräfte. Erst eine Woche später wurden die verscharrten Leichen und Fahrzeuge entdeckt. In einem Massengrab von einem Suchtrupp der UNO.
Damit hier kein falscher Zweifel aufkommt: Was hier beschrieben wird, sind offensichtlich Kriegsverbrechen. Und sie stehen nicht isoliert. Bereits letztes Jahr kam der UN-Menschenrechtsrat zu dem Schluss, dass zahlreiche israelische Angriffe auf die zivile Infrastruktur in Gaza als Kriegsverbrechen zu werten sind.
Seit Israel das vorläufige Waffenstillstandsabkommen mit der Hamas Mitte März gebrochen hat, hat sich die Intensität der Angriffe auf Gaza deutlich erhöht.
Doch während internationale Medien wie BBC, Guardian oder Al-Jazeera breit berichten, bleiben deutsche Hauptnachrichtensendungen – wie die Tagesschau, Heute Journal oder die Tagesthemen – auffällig still. Wenn sie berichten, dann oft mit passiver Sprache, fragmentarisch oder in unkritischer Berufung auf israelische Militärquellen.
Einseitige Berichterstattung in Deutschland
Diese Art der Berichterstattung ist politisch. Sie ist auch ein Ausdruck von Verdrängung.
Man kann zu Israel und zu seiner Regierung stehen, wie man möchte. Aber wer es ernst meint mit Menschenrechten,dem Völkerrecht und mit einer Würde des Lebens, die ja universell gilt, sollte zu Gaza längst nicht mehr schweigen.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/kommentar-israel-gaza-deutschland-presse-schweigen-100.html
Würdet ihr dem zustimmen?
Wenn nicht, welche Punkte würdet ihr kritisieren?