Kernfusion – die besten Beiträge

Bleibt die Kernfusion eine Utopie der Menschheit?

Das was auf der Sonne passiert, will man auf der Erde nachstellen. Die Sonne benötigt nur 15 Millionen Grad bei etwa 250 Millionen bar, um die Fusion zu starten. Da wir diesen Druck niemals nachstellen können, brauchen wir deutlich höhere Temperaturen von mehr als 100-150 Millionen Grad. Alles soweit bekannt.

Auch, dass wir Deuterium und Tritium verwenden, um es zu erreichen. Wir versuchen uns mit Tokamak, mit Stellarator, sprechen über Lawson-Kriterium, Lamaradius, über magnetische Einschlüsse im Tokamak. Man spricht über Trägheitsfusion, Laserfusion, Pellets und wie man diese bauen möchte. Es kommen Hochtemperatur-Supraleiter zum Einsatz, es fallen Begriffe wie Field-Reverse-Configuration, es gibt a-neutronische Ansätze, also ohne freie Neutronen, weil die ja womöglich immer irgendwie Ärger produzieren, wenn die wogegen hauen und radioaktive Isotope produzieren. Versuche, mit Protonen auf Bor11 zu schießen, um dann drei Alpha-Kerne zu erzeugen...

Lohnt sich das? Ist es der Heilsbringer? Im Moment geben wir Milliarden aus für Fusionsforschung und es wird behauptet, es sei sauber und problemlos. Was nicht der Fall ist. Mit welchen Mengen an Abfällen müssen wir rechnen? Mit welcher Form von aktivierten Material ist zu rechnen und wie sind die Halbwertzeiten? Wie wäre das zu lagern?

Seit über 60 Jahren forschen wir, dennoch ist bisher nichts wirklich Weltbewegendes dabei herumgekommen. Wir sind noch Jahrzehnte von einem Versuchsreaktor entfernt. Von einer kommerziellen Nutzung noch weiter. Gut, wir verbrauchen keine fossilen Brennstoffe bei Kernfusion. So weit, so gut. Deuterium ist kein Problem, haben wir genug in den Ozeanen. Tritium ist schon eher ein Problem. Radioaktiv, geringe Halbwertzeit von 12 Jahren. Aber ein Betastrahler.

Kein Mensch kann aktuell sagen, was eine Kilowattstunde Fusionsstrom kosten würde. Doch es ist anzunehmen, dass bei den hohen Investitionskosten und den komplizierten technischen und physikalischen Prozessen vor, während und nach der Kernfusion, Fusionsenergie deutlich teurer als erneuerbarer Strom wäre. Hinzu käme ein noch größerer Ausbau der Übertragungsnetze zu Lasten der Umwelt.

Mit anderen Worten...

bisher nichts wirklich erfolgreiches. Vielleicht Erfolg versprechende Konzepte, aber keines bringt die Temperatur, keines schafft es mehr Energie zu erzeugen als hineingesteck wird.

Sollten wir uns, last but least, nicht anderen Möglichkeiten zuwenden?

Kernfusion, Kernphysik

Kleines Gedankenexperiment: welche Energie-Reihenfolge macht am meisten Sinn?

Ich denke die fossilen Brennstoffe waren ein willkommener Start für die Menschheit, man sollte sich aber aufgrund zahlloser Gründe davon wegbewegen.

Übergangsweise ist Solar- und Windenergie (sowie thermale Energie aus dem Erdboden) perfekt geeignet um unseren Energiebedarf abzudecken, ohne dem Planeten, der Biodiversität sowie den Menschen und Tieren Schaden zuzuführen. Ich denke Wind- und Solarenergie alleine reicht um ein vielfaches des weltweiten Energiebedarfs abzudecken, sobald alles adequat ausgebaut ist (adequat stelle ich hier gleich mit keine indirekten Negativauswirkungen für Mensch und Natur).

Langfristig und Super-Langfristig sollte der Mensch dennoch Kernfusion erforschen, anwenden können und praktikabel machen. Es ist eine, sobald etabliert, perfekte und hypermoderne Form der Energiegewinnung. Wir werden unabhängig von fossilen Brennstoffen, Windstärken und Sonnenstrahlen.

Einerseits haben wir dadurch einen besseren Katastrophenschutz; angenommen durch einen Vulkanausbruch wird die Erdatmosphäre verdunkelt und Sonnenlicht kommt nicht genug durch.

Super-Langzeit technisch wird Kernfusion interessant, sollte unsere Sonne in der extrem fernen Zukunft den Geist aufgeben (angenommen Dyson Swarms und Starlifting werden nicht längst das Problem kompensiert haben).

Was denkt ihr?

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