Meine Schwester erzählte mir gestern, dass sie seit zwei Jahren als Kassenkraft neben ihrem Studium arbeitet und manchmal die Brötchen-Ecke sauber macht. Jetzt ist eine neue Mitarbeiterin im Unternehmen, weil die andere Hauptmitarbeiterin gekündigt hat. Dass sie überhaupt die Brötchen macht, ist eigentlich sehr nett, da sie sich nur als Kassenkraft beworben hat.
Gestern wurde ihr 20 Minuten später mitgeteilt, dass sie die Brötchen machen muss, und die neue Mitarbeiterin sagte: „Wäre ich nicht gekommen, hätte das niemand gemacht.“ Meine Schwester hat sich entschuldigt, und die andere hat zunächst freundlich reagiert. Jede Hauptmitarbeiterin ist immer vorher gekommen und hat nett gefragt: „Wer will mir helfen hinten bei den Brötchen?“ Man hat sich immer abgesprochen.
Dann war meine Schwester am Brötchenmachen, und plötzlich kam die neue Mitarbeiterin mit neuen Aufgaben: „Oh, mir ist ein Glas gefallen, mach das mal hinten sauber.“ Meine Schwester antwortete: „Ich muss erstmal die Brötchen machen.“ Die anderen Mitarbeiter haben den Wagen immer fertig gemacht; selbst das musste sie alleine erledigen. Dann kam die neue Mitarbeiterin mit weiteren Aufgaben: „Hey, bring mal diese Produkte zurück ins Regal. Achso, hier ist noch eine Flasche, bring die mal eben…“ Sie hat sich so gestresst gefühlt. „Ach, kannst du noch neues Papier holen und den Müll wegbringen?“
Gegen Ende sagte meine Schwester, dass es spät sei. Daraufhin hat die andere Mitarbeiterin es negativ aufgefasst und meinte zu den Kollegen: „Hallo, das ist normal. Sonst müsste man ja fünf Minuten vorher die Leute rausschmeißen, oder nicht?“ Und das in einem unangenehmen Ton.
Meine Schwester fühlt sich nicht gut behandelt. Am Ende meinte die neue Mitarbeiterin noch: „Mach den Kragen raus, das sieht total doof aus.“ Meine Schwester ist sehr temperamentvoll, blieb aber ruhig, weil sie keine Lust hatte, sich zu streiten. Die Weinflasche hat sie am Ende nicht weggeräumt, denn es ist nicht ihre Aufgabe, das abzuschreiben.
Was sagt ihr dazu?
Soll sie das ansprechen?
