Hallo zusammen,
wir befinden uns aktuell in einer sehr belastenden Situation und bitten um juristische Einschätzung oder Erfahrungswerte:
Meine Partnerin ist als anonyme Online-Creatorin tätig (keine Klarnamen, keine privaten Daten, kein öffentlicher Bezug).
Wir leben mit unserem Kind bei meiner Familie im gemeinsamen Haus (vier Generationen). Diese Tätigkeit ist unser Privatleben – rechtlich zulässig und bewusst abgeschirmt.
Nun haben Nachbarn begonnen, gezielt über sie zu reden, obwohl sie keinerlei Bezug zur Onlinewelt haben dürften. Über Dritte erfahren wir, dass Aussagen gemacht wurden wie:
- „Man weiß ja, was sie macht…“
- „Könnte man mal erzählen, was da läuft.“
- „Die verkauft sich im Netz.“
- Und besonders verletzend: „Er verkauft seine Freundin für 500 €“
Diese Aussagen werden in unserem direkten Umfeld gemacht, erreichen Bekannte, Verwandte, und untergraben aktiv unseren Ruf.
Wir werten dieses Verhalten als:
- Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts (Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG)
- Üble Nachrede (§ 186 StGB)
- Verleumdung (§ 187 StGB)
- Beleidigung (§ 185 StGB)
- Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bild/Informationen (§ 201a StGB – falls es zur Weitergabe oder Veröffentlichung kommt)
- Und in Teilen als versuchte Rufmord-Kampagne, insbesondere durch die Unterstellung der „Prostitution“ und des „Verkaufens der Freundin“
Was wir vorhaben:
- Eine strafbewehrte Unterlassungserklärung durch den Anwalt
- Abmahnung an die Person(en)
- Falls nötig, einstweilige Verfügung und/oder Strafanzeige
- Prüfung auf zivilrechtliche Schritte (Schmerzensgeld / Schadensersatz bei öffentlicher Rufschädigung)
Wir verfügen über Screenshots, über Dritte übermittelte Aussagen und Zeugen für die Verbreitung.
Fragen:
- Reicht die Bedrohung durch Andeutungen und entwürdigende Aussagen, um eine Unterlassung oder Verfügung juristisch durchzusetzen?
- Greifen die genannten Straftatbestände eurer Erfahrung nach schon in der Phase der Androhung und Verbreitung im sozialen Umfeld?
- Ist es realistisch, bei öffentlicher Bloßstellung / falschen sexuellen Unterstellungen auf Schadensersatz oder Schmerzensgeld zu klagen?
- Was sollten wir dokumentieren, um juristisch sauber vorzugehen?
Vielen Dank für eure Hilfe besonders, weil uns das als junge Familie mit Kind emotional und sozial sehr belastet.