Liebe Community,
vor 9 Jahren bekam ich die Diagnose "Generalisierte Epilepsie mit Absencen". Das Ganze schien mir sehr fragwürdig, da der Neurologe ohne echte Nachweise die Diagnose und im Schnellverfahren stellte. Im EEG zeigte sich nur eine erhöhte Anfallsbereitschaft unter und nach Hyperventilation. Seitdem steht diese Diagnose an erster Stelle in meiner Krankenakte bzw. -datei beim Hausarzt.
Bei einem Termin vor einigen Jahren fragte mich mein Hausarzt, ob ich in neurologischer Behandlung sei. Ich erzählte ihm, dass die Diagnose doch inzwischen längst von einem anderen Neurologen ausgeschlossen worden sei. Ich war auch zum Langzeit-EEG in der neurologischen Abteilung eines Krankenhauses. Es war unauffällig. Mein Hausarzt sagte, er habe keinen Befund bekommen. Also reichte ich ihn nach.
Als ich 2023 zum Gesundheitscheck beim Hausarzt war, sprach mich die Sprechstundenhilfe (Azubi) auf Epilepsie an. Sie habe die Erkrankung auch und klagte mir ihr Leid! Ich fand es sehr unangenehm.
Anfang letzten Jahres wollte ich eine definitive Ausschlussdiagnose und ging zu einem sehr geschätzten Neurologen, bei dem schon mein Opa wegen seiner Epilepsie in Behandlung gewesen war. Da in dem EEG zur normalen Alpha-Aktivität auch immer wieder Spikes zu sehen waren, überwies er mich zur Epileptologie einer Uniklinik.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich dort sehr enttäuscht war von dem Verhalten des Arztes. Er versuchte ganz schnell, mich abzuwimmeln. Meine beschriebenen Aussetzer konnte er nicht deuten, sprach von Unterzuckerung oder Kreislaufproblemen. Ich musste ihm ein EEG förmlich aus dem Kreuz leiern. Es war unauffällig, obwohl er im Nachhinein so komisch entschuldigend sagte, jeder Patient beschreibe Absencen unterschiedlich. Wenn ich wollte, könnte ich ihm einen Ausdruck von dem auffälligen EEG von vor 9 Jahren zukommen lassen, das zur Diagnose Epilepsie geführt hatte. Er selbst glaube aber nicht an ein epileptisches Geschehen.
Ich habe meinem Hausarzt den Arztbrief von der Uniklinik gegeben und ihn gebeten, jetzt bitte die Diagnose zu löschen. Er aber meinte, es sei ja nicht zu 100% ausgeschlossen, da der Epileptologe noch den Ausdruck haben wolle.
Ich möchte aber nicht mehr an einen Arzt rantreten, bei dem ich vor mehreren Jahren ein einziges Mal gewesen bin und das alles wegen eines EEG, das wahrscheinlich fehlinterpretiert worden ist. Ich möchte auch nicht mehr mit dem unfreundlichen Arzt in der Uniklinik konfrontiert werden.
Wie werde ich den "Stempel" Epilepsie los?
Liebe Grüße
Moonandsun