Freundin – die besten Beiträge

Reagiere ich zu empfindlich?

Ich habe hier eine junge GF-Userin per Zufall kennengelernt. Wir haben beim ersten Mal fast die ganze Nacht gechattet. Mir ging es damals seelisch nicht gut … und ich habe die zahlreichen, fast täglichen Gespräche oder wenigstens kurze Grüße, Smileys, … bis in die Tiefe meines Herzens mitgenommen.
Ich liebe sie sehr. Aber wir werden aus verschiedenen Gründen (Alter, Lebenssituation, Entfernung, ein paar Einstellungen, die differieren, …) keine Beziehung daraus machen, also eine romantische - dafür kennen wir uns gegenseitig wie sicher kaum jemand zweites. Wir offenbaren uns - auch in unserer Zuneigung zueinander, aber auch in allen Problemen - wie ich es bei kaum jemand anderem kenne. Ich fühle mich auf dieser Ebene auch von ihr grenzenlos zurückgeliebt. Ich habe im Kopf diese Beziehung geklärt, mein Herz wird aber völlig durchgewalkt, auch von dem, was bei ihr nicht gut läuft. Ich würde oft gerne helfen und ihr viel Gutes tun, das geht aus verschiedenen Gründen leider nicht …

Sie ist seit vielen Monaten in einen Jungen aus ihrer Schule verliebt, sagen wir mal, in seine Optik. Sie weiß erst seit kurzem, wie er überhaupt heißt, kennt ihn sonst überhaupt nicht, wagt aus Schüchternheit auch nicht, ihn anzusprechen … seit Monaten versuche ich sie zu motivieren, dass sie Kontakt aufnimmt … sie hat sich jetzt überwunden und ihm einen anonymen Liebesbrief geschrieben - er weiß also sehr wahrscheinlich nicht, dass der von ihr ist.

Das Dilemma geht also weiter.

Ich habe ihr schon monatelang versucht, klarzumachen, dass sie mit ihm reden muss, sie muss ihn ja auch mal innerlich kennenlernen, wie er so tickt, Hobbies, … das ist aber bei ihr ein Riesenproblem. Wir reden also ständig über dieses Thema.

Gestern abend - gleiches Thema - war sie - wieder einmal - ein paar Minuten abwesend und präsentiert mir dann plötzlich die Antwort eines jungen GF-Users, vllt auf eine Frage von ihr, sie solle ihn einfach ansprechen, das wäre kein Problem. 2 oder 3 knappe Sätze von einem anonymen User … und schreibt dann, das wäre für sie hilfreich gewesen. Es wäre ja so einfach.

Auf meine ironische Bemerkung, ach, wenn das so einfach ist, schreibt sie nur, ja.

Ich habe dann gemeint, da hätten wir Stunden, Wochen, Monate an Gesprächen uns sparen können, worauf sie meinte, ja. Und sagt dann: Die einfachste Lösung ist oft die naheliegendste.

Da ich nicht glaube, dass sie mir ihre Introvertiertheit vorgespielt hat, bin ich sehr schnell sehr traurig und sehr wütend geworden und habe mich dann direkt verabschiedet.

Ich mag gerade nicht mit ihr chatten, ich fühle mich ohne Ende verletzt.

Wir reden monatelang, ich beruhige sie, bin für sie da, höre zu, versuche sie zu ermutigen, weine mit ihr, lache mit ihr … dann kommt sie mit so einem spontanen anonymen Satz … und bestätigt mir dann auch noch, dass sie „hilfreich“ angeklickt hat.

Ich komme mir … sorry … verarscht und gedemütigt vor … habe so viel Energie verbraucht, denke den ganzen Tag an sie … sie liest auch nicht alle meine Bemerkungen, wie ich gemerkt habe, habe ihr eine kleine Freude auf einem anderen Kanal machen wollen … mein Hinweis, da mal nachzuschauen wurde ignoriert …

Ich habe beschlossen, mal ein paar Tage offline zu bleiben, bis wenigstens mein Ärger abgeklungen ist … ChatGPT meint auch, das wäre wichtig … aus Selbstschutz und auch, um meine Trauer zu verarbeiten.

Reagiere ich zu heftig? Ihr müsst nicht viel antworten … Wie hättet ihr euch gefühlt?

Trauer, Ärger, beste Freundin, Freundin, Streit

Komplizierte Kennlernphase was kann ich tun?

Ich lerne gerade eine Frau kennen, die mich sowohl optisch als auch charakterlich sehr anspricht. Unsere Kennenlernphase läuft bisher wirklich gut, wir verstehen uns hervorragend und ich merke, dass sich bei mir echte Gefühle entwickeln. Allerdings gibt es zwei Dinge, mit denen ich innerlich zu kämpfen habe und die bei mir eine gewisse Blockade auslösen. Zum einen hat sie mir offen erzählt, dass ihr Bodycount bei 12 liegt – was an sich kein objektives Problem sein sollte, aber in mir Unsicherheit auslöst, da ich bisher nur zwei ernsthafte Beziehungen hatte und insgesamt weniger Erfahrung habe. Ich frage mich, warum mich das so beschäftigt, obwohl ich rational weiß, dass vergangene Erfahrungen nichts über den Wert eines Menschen aussagen.

Zum anderen hat sie mir anvertraut, dass sie vor etwa zehn Jahren Opfer einer Vergewaltigung wurde. Sie sagt, dass sie damit abgeschlossen hat, aber kürzlich hat sie erwähnt, dass sie manchmal noch Panikattacken bekommt, wenn sie sich an den Geruch des Täters erinnert. Das hat mich emotional sehr getroffen und auch verunsichert – nicht, weil ich ihr das in irgendeiner Weise ankreide, sondern weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll, wenn wir uns weiter annähern. Ich habe keine Erfahrung mit traumatischen Erlebnissen bei einer Partnerin und ich möchte nichts falsch machen oder sie ungewollt retraumatisieren.

Ich bin also in einem inneren Zwiespalt: Einerseits fühlt es sich an, als könnte zwischen uns etwas wirklich Echtes entstehen. Andererseits weiß ich nicht, ob ich emotional bereit bin, diese Verantwortung mitzutragen oder ob meine Unsicherheit langfristig der Beziehung schaden könnte. Ich frage mich, ob ich diesen Weg ernsthaft weitergehen soll oder ob es besser wäre, es auf eine Freundschaft zu begrenzen, obwohl sie deutlich signalisiert, dass sie sich mehr vorstellen kann. Ich bin mir meiner Gefühle bewusst, aber ich möchte auch verantwortungsvoll und fair mit ihr umgehen – und mit mir selbst.

Gefühle, Freundin

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