Hey, also vorab. Meine (Ex)Freund und ich waren 10 Jahre zusammen. Kennengelernt haben wir uns schon in der Ausbildung. Er war immer schon der Träumer und in sich gekehrt, man musste ihm immer alles aus der Nase ziehen. Hat mich am Anfang aber nie gestört, da er wirklich ein lieber ist. Er hat mich an einen Teddybären erinnert, der immer kuscheln wollte und nie meine Seite verlassen hat. Ich habe mich am Anfang wirklich geliebt und geborgen gefühlt, weswegen ich mich wirklich schnell in ihn verliebt habe.
Wir haben bis zur ersten Trennung förmlich aneinander geklebt aber nach 2 Jahren habe ich mich getrennt, da ich immer das Gefühl hatte, dass ich die treibende Kraft in der Beziehung sein musste. Ich würde von mir behaupten, dass ich fast schon gegensätzlich zu ihm bin. Rede viel, bin gesellig, habe (zu Anfang der BZ) noch gerne gefeiert und bin oft mit Freunden weg. War ständig auf der Suche nach dem nächsten Ziel (erst Ausbildung, dann Weiterbildung, dann Job, Hobbys usw.) manchmal auch bevor das einer überhaupt erledigt war. Ich kann es nicht gut abhaben zu stagnieren oder Zeit zu verschwenden aber ihm schien es für sich selbst nie wichtig zu sein, bis es mir aufgefallen ist. Ich habe ihn oft ermutigt seine Aufgaben zuende zu bringen und einen Schritt weiter zu schauen auch wenn es vllt auf dem ersten Blick noch nicht wichtig vorkam.
Naja ich wollte mich dann trennen, weil ich das Gefühl hatte zu seiner Mutter zu mutieren, die ihm ständig sagt, was er tun sollte und wieso. Ich wollte zusammen ziehen und wollte Richtung gemeinsame Zukunft gehen und er hat keine wirklich Meinung. Die Trennung ging genau einen Monat. Dachte es sei das Ende aber nach einem Monat hat er mir geschrieben und gesagt, dass er die Beziehung vermisst und mich und wir gemeinsam planen sollten (ich habe ihn auch extrem vermisst). Ich musste zu der Zeit aus meiner Wohnung raus und bin umgezogen. Er kam sehr sehr oft zu Besuch, da habe ich ihm gleich vorgeschlagen zusammenzuziehen. Er hat erst gezögert aber nach ein paar Monaten ist er dann doch eingezogen, leider war die Wohnung nicht optimal und wir brauchten was anderes. Da fing der Stress wieder an, nur ich habe gesucht und er hatte keine große Meinung zu nichts, bis ich ihm gesagt habe wenn er nicht mit sucht könnten wir beide auch erstmal wieder zu unseren Eltern ziehen. In wenigen Monaten hatte er eine super Wohnung und wir sind umgezogen.
Gut 5 Jahre Beziehung. Ab hier würde ich sagen ist die BZ wie jede andere verlaufen, erst Höhen und Tiefen mit Alltagsproblemen dann Streitereien bezüglich wo stehen wir stehen und wo es hin gehen soll und nie wurden meine Fragen beantwortet. Es wurde zunehmend die Augen verdreht oder daraufhin gewiesen, dass wir das schon Mal auf dem Tisch hatten (ich wollte Haustiere - er nicht aber er nannte keinen Grund / ich wollte wissen wo er sich in 5 Jahren sieht - er hatte keine Ahnung / ich habe über Haus und Kinder nachgedacht und er hatte dazu nichts zu sagen). Er hat nie wirklich viel über sich geredet ohne gefragt zu werden. Ich hatte irgendwann die Schnute voll, ich war wieder davor Schluss zu machen, weil wir eindeutig nicht gleich ticken und uns eher von einander entfernt hatten. Es wurde sich nicht mehr gesagt, dass man sich liebt. Wir haben nicht mehr gekuschelt und der Sex war vom Tisch (vor allem meinerseits) wir waren praktisch Mitbewohner die sich das Bett teilten. Bis ich anfing wirklich im Gästezimmer zu schlafen, weil mich alles an ihm genervt hat und ich mich so ignoriert und verletzt gefühlt habe (Bis fast täglich Streit). Dann fing er an bei mir anzukommen und wollte sich dann doch über unsere Zukunft unterhalten und auch wenn es seine Zeit gedauert hat, wollte er doch alles. Er wollte Kinder und irgendwann ein Haus usw. aber er wüsste noch nicht zu wann genau man mit der Planung anfängt nur das er es auch will. Wir haben uns darüber fast ein Jahr unterhalten und ich habe echt versucht meine Ansprüche etwas runterzustellen und mich über Dinge weniger aufzuregen und Verständnis zu haben bis er vermehrt über Kinder gesprochen hat und ich echt dachte, ja gut anscheinend wollen wir doch das gleiche.
Im letzten Jahr bin ich überraschend schwanger geworden und er hat einen Nervenzusammenbruch bekommen. 3 Monate hat er versucht mir eine Abtreibung einzureden (er wusste eig. ich hätte es nie gemacht). Es war zwar unpassend aber machbar.. naja ich habe ihn rausgeschmissen und dann wieder zurück geholt und dann doch wieder rausgeschmissen, weil ich das Gefühl hatte, dass er sich komplett von mir und der Schwangerschaft distanzierte. Er war einfach nicht mehr der selbe und ich verstehe irgendwie nicht wieso.. aber ich vermisse ihn unglaublich.. viele sagen, er stand nur unter Schock aber ich habe mich echt verletzt und abgewiesen gefühlt. Hätte ich was anderes machen sollen?