Meinung des Tages: Sollten Glücksspiele in Deutschland strikter reguliert werden?

Mal eben kurz ein Los kaufen, online Pokern oder vor Ort in eine Spielhalle gehen - die Möglichkeiten des legalen Glücksspiels in Deutschland sind vielzählig. Doch auch der Schwarzmarkt, das illegale Glücksspiel, boomt. Braucht es hierzulande (noch) strengere Regulierungen?

Zahlen, Daten und Fakten

Besonders die Umsatzentwicklung der Glücksspielbranche sticht ins Auge: Waren es im Jahr 2000 26.951 Millionen Euro, so stieg die Zahl bis 2021 auf ganze 44.144 Millionen Euro an.

Die Beträge ergeben sich zusammengerechnet aus folgenden Glücksspielmöglichkeiten: Spielbanken mit Glücksspielautomaten, Spielhallen bzw. Gaststätten mit Geldspielautomaten, Sportwetten (Zahlen ab 2020), Deutscher Lotto- und Toto-Block (hierzu zählen: Zahlenlotto, Eurojackpot, Fußballtoto, Oddset, Spiel 77, Super 6, Glücksspirale, Sofort-Lotterien, Bingo, Keno, Plus 5 und Sieger-Chance), Klassenlotterie (nordwest- und süddeutsche), Fernsehlotterie (ARD Fernsehlotterie, ZDF Aktion Mensch), Sparkasse/Bank (PS-Sparen, Gewinnsparen), sowie Pferdewetten und Postcode-Lotterie.

Wie sich erkennen lässt, gibt es eine Menge an Auswahl - entsprechend ist auch die Bewertung des Suchtpotentials hoch.

Spielsucht und -gefährdung in Deutschland

4,6 Millionen Deutsche sind spielsüchtig oder stark gefährdet. Konkret sind davon 3,3 Millionen gefährdet, 1,3 Millionen sind bereits abhängig von Glücksspiel.

Besonders zugenommen haben dabei die Sportwetten, allerdings werden auch Onlineglücksspiele immer beliebter. Ein Problem, nicht nur weil die Verfügbarkeit dabei 24 Stunden, sieben Tage die Woche beträgt, sondern auch, weil besonders Jugendliche dadurch ebenso gefährdet werden.

Dies geschieht mitunter durch die sogenannten Lootbox-Angebote. Glücksspiel in Deutschland ist zwar erst ab 18 Jahren, jedoch gibt es massenweise Videospiele, die etwa schon ab null Jahren freigegeben sind und Lootboxen anbieten. Dabei handelt es sich um Überraschungspakete, die in etwa einen Euro kosten. Gewonnen werden können dabei besondere Figuren oder wichtige "Objekte", die einem helfen, im Spiel voranzukommen. 2020 betrugen die Einnahmen durch Lootboxen weltweit 15,2 Milliarden US-Dollar.

Der Suchttherapeut Christian Groß warnt vor diesen Lootboxen - viel zu gefährlich seien diese Glücksspielmomente in den Computerspielen, die ein immenses Risiko bergen, dass Kinder und Jugendliche später in eine Abhängigkeit geraten könnten.

In Belgien gelten Lootboxen seit 2018 als illegales Glücksspiel, vergangenes Jahr wurde in Wien das beliebte Spiel FIFA mit den Lootboxen das erste mal als Glücksspiel eingestuft.

In Deutschland berufen sich die Anbieter nach wie vor auf die geltenden Gesetze - gegen welche sie laut eigenen Aussagen nicht verstoßen.

Der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert fordert, dass künftig Spiele mit Lootboxen eine eindeutige Alterseinstufung haben sollen.

Aber was geschieht nach einem Gewinn?

Auch hier gibt es immer wieder Schlagzeilen - Menschen, die hohe Summen gewonnen haben und plötzlich dennoch pleite sind? Wie ist das überhaupt möglich - wie mit einem Gewinn umgegangen werden kann, dabei beraten beispielsweise sogenannte "Gewinnberater" - pünktlich zur Volljährigkeit von gutefrage hat Verena Ober, Gewinnberaterin für Großgewinne bei Lotto Bayern, gestern Eure Fragen beantwortet. Das habt Ihr verpasst? Kein Problem, ihr könnt das spannende Special jederzeit hier nachlesen.

Unsere Fragen an Euch: Habt Ihr schon einmal ein Glücksspiel gemacht? Denkt Ihr, eine strengere Regulierung wäre nötig, etwa auch um illegalem Glücksspiel entgegenzuwirken? Oder sollte es gänzlich verboten werden? Wie schätzt Ihr die Gefahr der sogenannten Lootboxen ein?

Wir freuen uns über Eure Antworten und wünschen Euch ein schönes Wochenende!

Viele Grüße
Euer gutefrage Team

Quellen:
https://www.dhs.de/suechte/gluecksspiel/zahlen-daten-fakten
https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Jahrbuch_Sucht/JBSucht2023_S089_Kapitel2-4_Korrektur2.pdf
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/spielhallen-suche-nach-ausweg-aus-der-schmuddelecke-19400771.html
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/suchtbeauftragte-will-sportwetten-staerker-regulieren-19310746.html
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/computerspiele-gluecksspiel-kinder-100.html


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Was tun?

Folgendes Problem:

Meine Mutter ist vor kurzem umgezogen.

Als wir alles in die Wohnung geschleppt hatten, fing irgendwann eine Frau richtig aggressiv rumzuschrein. Wir dachten, dass das daran lag, weil wir vielleicht etwas zu laut waren und sie sich gestört gefühlt hatte.

Mittlerweile wohnt sie nun fast seit einem Monat hier und diese Frau ist Terror pur. Sie schreit jeden Tag rum, richtig aggressiv. Sagt immer "das man den Mund halten soll.." (nett ausgedrückt) und ruft ständig rassistische Dinge aus dem Fenster. (Damit kann sie uns eigentlich nicht meinen, da wir deutsch sind.) Jedenfalls geht das dann auch stundenlang so. Knallt ständig das Fenster zu, schreit im Hausgang rum, knallt ihre Haustür immer auf und zu.

Heute Nacht fing sie damit um 2 Uhr an. Ein verärgerter Nachbar hat zurück geschrien und gesagt das sie endlich still sein soll. Dies hat die Dame (die übrigens direkt über meiner Mutter wohnt) noch mehr auf die Palme gebracht und sie schrie noch lauter los. Warf mit Beleidigung um sich (wie immer). Ca 10 min später traf dann auch die Polizei ein. Die Polizisten haben mit ihr geredet und seitdem ist Ruhe.

Leider ist dies kein Einzelfall, denn wie bereits erwähnt macht sie fast jeden Tag so einen Terror. Die Dame kam auch schon mal runter und hat gegen die Haustür meiner Mutter gehämmert und geschrien. (Man sieht sogar nun Faustspuren an der Tür. Bzw ist halt eingedellt.) Dies kam auch schon 2x vor. Meine Mutter hat natürlich Angst.

Die Frau bräuchte wahrscheinlich Hilfe, hat denke ich eine psychische Störung. Aber hier bekommt man keine Hilfe. - Weder die Polizei macht etwas, noch Notärzte. Meiner Meinung nach gehört diese Frau in die Psychiatrie.

Es wurde schon des öfteren Einsatzkräfte gerufen (Polizei, Krankenwagen..) Meistens reden die kurz mit ihr, die Frau schreit die Einsatzkräfte ebenso an und beleidigt diese. Irgendwann gehen sie halt einfach. 🤷‍♀️

Meine Mutter hat auch schon mehrmals dem Vermieter geschrieben, der sich nur entschuldigt und mittlerweile auch gar nicht mehr drauf antwortet.

Hier wohnen auch Kinder im Haus, die sicherlich auch jedesmal große Angst haben.

Aktuell sind wir auf der Suche nach einer neuen Wohnung für meine Mutter, da das hier wirklich auf die Psyche geht. Zuhause sollte man sich sicher und wohl fühlen, was hier einfach nicht möglich ist. Meine Mutter traut sich nicht vor die Tür, aus Angst dieser Frau zu begegnen.

Es kam auch des öfteren schon vor, dass sie überall den Strom abstellt im Haus, da der Stromkasten leider für jeden zugänglich ist. Vor kurzem hat diese Frau auch einfach den Namen meiner Mutter an der Klingel und am Briefkasten "abgekratzt".

Es ist wirklich schlimm.

Was könnte man denn theoretisch noch tun, damit dieser Terror endlich aufhört?

Wie gesagt, wir suchen bereits eine neue Wohnung für sie, allerdings wird das ja auch wahrscheinlich noch ein Weilchen dauern, bis man etwas gefunden hat.

Leben, Mutter, Wohnung, Angst, Polizei, Krankheit, Aggression, Einsatz, Krankenwagen, Psyche, Psychiatrie, schreien

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