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Ist die Wahlreform das Ende der CSU?

Die sogenannte Ampel möchte ja das Wahlrecht reformieren was auch mit einer einfachen Mehrheit möglich ist. In dieser Reform wird unter anderem die Grundmandatsklausel gestrichen durch den die Regionalpartei CSU immer sicher in den Bundestag einziehen konnte egal ob sie Bundesweit die fünf Prozent Hürde schafft oder nicht da sie bei Direktmandaten immer sehr stark ist. (Letzte Bundestagswahl lag die CSU bei 6%) Diese Sicherheit fällt nun weg und die CSU könnte theoretisch bei der nächsten Wahl aus dem Bundestag fliegen. Damit würden der Union alle stimmen aus Bayern fehlen.

Nun zu meiner Frage:

Glaubt ihr die CDU würde sich in diesem Fall dazu entschließen die CSU "sterben" zu lassen und lieber eine Bayern CDU aus willigen CSUlern zu gründen oder glaubt ihr sie würde einfach drauf pokern, dass die CSU die 5% schafft?

Das wieder Rückgängig zu machen wäre ja wohl kaum möglich da die einzigen Parteien die mit der Union in der Sache zusammenarbeiten würden die AfD und die Linke (Falls die den Einzug in den Bundestag überhaupt schafft) wären und mit denen Arbeitet die Union nicht zusammen.

Hier falls jemand nicht genau weiß wovon ich spreche:

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/wahlrechtsreform-rechtliche-huerden-101.html

CSU behalten 50%
Was anderes 31%
Bayern CDU gründen 19%
Politik, Recht, Bayern, Bundeskanzler, Bundestag, Bundestagswahl, CDU, Die Grünen, Partei, SPD, Wahlen, CSU, Wahlrecht, AfD, CDU/CSU, Wahlen 2021

Warum ist man gerade in Bayern oft so konservativ bzw. reaktionär?

Wenn ich zum Beispiel Artikel vom Bayerischen Rundfunk lese, möchte ich manchmal einfach nur den Kopf schütteln. Wenn es um Themen des Feuilletons geht, so herrscht beim Bayerischen Rundfunk genau dieses Weltbild vor: "Die Frau mit Bauernkopftuch jätet den Bauerngarten, in dem Bauernpflanzen wachsen und der von einem Bauernzaun umzäunt ist, der Mann bringt das Geld nach Hause und Sonntags geht man in die Kirche." Dieses Weltbild wird in Artikeln des Bayerischen Rundfunks immer wieder herauf beschworen und als das Ideal dargestellt.

Es gibt den Journalisten Dieter Wieland, einen erzkonservativen Journalisten, der vorallem in den 70er und 80er Jahren Reportagen gedreht hat, in dem er gegen jedwede moderne Architektur gewettert hat und jedwede Modernisierung des dörflichen Lebens als verwerflich dargestellt hat. Dass viele Frauen lieber arbeiten, als den Bauerngarten am Bauernhaus mit dem Bauernzaun zu pflegen, sah er als die Wurzel allen Übels. In seiner Dokumentation "Unser Dorf soll hässlich werden" und "Grün kaputt" geht er u.a. sehr hart mit Frauen ins Gericht, die einen pflegeleichten Garten wollen, um mehr Freizeit zu haben.

Aber auch unser Professor für Kirchenrecht treibt mich regelmäßig innerlich zur Weißglut. Wenn er in seiner "guten Stube" wie er es nennt, sitzt, immer einen Anzug trägt, vor der holzvertäfelten Wand mit dem riesigen Kreuz, und er dann im fränkischen Akzent die erzkonservativsten Thesen vom Stapel lässt, dann ist er für mich die Personifizierung Bayerns. Und dann kommt immer noch seine Haushälterin ins Bild, die ihn einen Gugelhupf bringt.

Und dann fängt er immer an, von seiner Kindheit 50er Jahren zu schwärmen, als "Buben" noch "Buben" und "Madeln" noch "Madeln" waren und die "Buben" auf die Berge "gekraxelt" sind, um den "Madeln", die zu Hause in der "Stube" saßen, ein Edelweiß zu pflücken. Oder der "gute Herr Lehrer,", der die "Lausbuben" verdroschen hat, weil sies ja so sehr "verdient" haben und ihnen somit "geholfen" hat, wieder auf den "rechten Weg" zu kommen. Und Samstags beim Beichten, wenn er als "reuender Sünder" dem "guten Herrn Pfarrer" seine "Lausbubenstreiche" gebeichtet hat, hat er sich immer so gefreut, wenn ihm der "liebe Heiland" vergeben hat.

Ich bin ja selbst eher bürgerlich und wähle eher die CDU. Aber mit dieser erzkonservativen weiß-blau Romantik kann ich nichts anfangen. Dieses starre Festhalten an einer Welt, die es nur in Heimatfilmen gab. Ich kann das einfach nicht verstehen.

Wie seht ihr das?

Verhalten, Menschen, Deutschland, Politik, Bayern, Gesellschaft, konservativ

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