Wann kann Mecklenburg Vorpommern so reich sein wie Bayern oder NRW?
2 Antworten
Bezogen auf das Pro-Kopf Durchschnittseinkommen vs. Einnahmen und Ausgaben auf Landesebene ist NRW alles andere als reich. In den letzten 5-10 Jahren tauschten Meck-Pomm und NRW sogar teils häufiger mal ihre Plätze in der Rangliste der Empfängerländer beim Länderfinanzausgleich.
NRW ist allerdings auch nach wie vor mit Abstand noch das Bundesland mit den meisten Einwohnern.
Meck-Pomms größten Potenziale lägen auch wegen der dortigen Landschaftsstrukturen hauptsächlich in den Schwerpunkten Tourismus, regenerative Energien, IT und ggf. noch Rechenzentren bzw. Netzknoten und Datenspeicherung.
Transferlogistik ginge ggf. auch noch, aber da dann halt in Konkurrenz mit Polen auch nur noch vollautomatisiert + regenerativ möglichst günstig mit Energie versorgt. Die meisten potenziellen Arbeitsplätze wären dort aber tatsächlich wohl eher im Bereich IT/Planung und Tourismus zu vermuten.
Die Frage, wann Mecklenburg-Vorpommern (MV) so reich sein kann wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen (NRW), ist komplex und hängt von vielen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Faktoren ab. Ein paar wichtige Punkte:
🏗️ Ausgangslage:- MV gehört derzeit zu den wirtschaftlich schwächeren Bundesländern Deutschlands.
- Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf liegt deutlich unter dem von Bayern und NRW.
- MV hat eine geringe Industrie- und Unternehmensdichte, aber gute Potenziale in Bereichen wie Tourismus, erneuerbare Energien und Landwirtschaft.
- Ausbau von Verkehrsnetzen, schnellerem Internet, Logistikzentren.
- Ziel: MV attraktiver machen für Unternehmen und Fachkräfte.
- Universitäten und Fachhochschulen gezielt fördern.
- Forschungszentren schaffen (z. B. im Bereich grüne Technologien, Meeresforschung, Medizintechnik).
- Beispiel: Batteriefabriken, Windkraftanlagen-Produktion, Biotechnologie.
- Dafür braucht es gezielte Wirtschaftsförderung und Bürokratieabbau.
- MV verliert nach wie vor junge Menschen an westdeutsche Städte.
- Es braucht Anreize zum Bleiben und Zurückkehren (z. B. attraktive Jobs, Wohnraum, Lebensqualität).
- Tourismus ist stark, aber oft saisonal und niedriglohnintensiv.
- Höherwertige Angebote, Nachhaltigkeit und Digitalisierung könnten helfen, mehr Wertschöpfung zu erzeugen.
Selbst bei optimalen Rahmenbedingungen ist ein wirtschaftliches „Aufholen“ kein kurzfristiger Prozess.
- Kurzfristig (5–10 Jahre): Verbesserung der Lebensqualität und wirtschaftlichen Dynamik spürbar.
- Mittelfristig (10–20 Jahre): Annäherung an den deutschen Durchschnitt möglich.
- Langfristig (30+ Jahre): Gleichziehen mit Bayern oder NRW denkbar – wenn strategisch investiert wird und globale Trends (z. B. Energiewende) genutzt werden.
MV kann Bayern oder NRW wirtschaftlich aufholen, aber das ist ein Generationenprojekt. Es braucht klare politische Strategien, gezielte Investitionen und mutige Strukturreformen. Chancen gibt es, vor allem durch die Energiewende, Forschung und die Digitalwirtschaft – entscheidend ist, ob diese genutzt werden.