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Ich sollte abgetrieben werden, wie komme ich damit klar?

1989 wurde meine Mutter mit mir schwanger. Sie war zu dem Zeitpunkt 41 Jahre alt.

Ihr erstes Kind hat sie nach einigen Tagen verloren. (Meine Schwester hatte vermutlich einen genetischen Defekt und ist 1970 zur Welt gekommen). Mein Bruder ist deutlich älter als ich und war zum Zeitpunkt der Schangerschaft schon ein Teenager.

In der DDR bekam man nur 2 Kinder. Die Ärzte und viele ihrer Freunde und Kollegen rieten ihr damals von der Schwangerschaft ab. Ich weiß davon, da meine Mutter mir davon erzählt hat. Ich soll den Menschen dankbar sein, die ihr gut zugeredet haben mich auf die Welt zu bringen.

Viele Jahre habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht, aber mit der Zeit wurde ich immer wütender. Es gibt Menschen auf dieser Erde, die mich nicht haben wollten. Auch wenn ich objektiv die Situation verstehe in der sich meine Mutter befand: Ich war nur ein Haufen Zellen und die meisten meinten es gut mit ihr. Es gab das Risiko, dass ich geistig oder körperlich behindert gewesen wäre und das wäre eine Belastung für meine Eltern gewesen. All das verstehe ich. Aber subjektiv muss ich dennoch ständig daran denken, dass es Menschen gab, die mich umbringen wollten. Auch wenn ich das Recht jeder Frau unterstütze, die aus welchen Gründen auch immer abtreiben will oder muss, macht mich das dennoch wütend.

Ich war zum Zeitpunkt als all das geschah noch kein allein lebensfähiger Organismus, aber wie kommt man damit klar, dass es Leute gibt, die nicht wollten, dass ich existiere?

Wie kommte ich damit klar, dass es Menschen gibt, die Kinder abtreiben würden einfach weil es gerade nicht in ihren Lebensplan passt. Ich meine nicht die Frauen, die darüber nachdenken und sich schwer mit solchen Entschiedungen tun, ich meine Frauen die sagen: "Naja, wenn ich schwanger werde treibe ich halt ab, das passt gerade nicht in meinen Plan, weil ich vorher noch ein Haus fertig bauen wollte. Vielleicht nächstes Jahr"

All das macht mich so wütend. Ich würde gern zu dem Arzt gehen, der damals zu meiner Mutter sagte: "Wenn sie meine Frau wären, würden sie das Kind nicht bekommen". Ich würde mich gern bei ihm vorstellen und ihm sagen, dass er mein Leben beenden wollte.

Abtreibung

Meine Ex ist schwanger und will nicht abtreiben?

Hallöchen, lieber (geschlechtslose) Leser.

Wie der Titel anmuten lässt habe ich ein Problem, das heutzutage oft vorkommt: ungewollte Schwangerschaft. Meine damalige Freundin (20) und ich (18) hatten, wie in einer Beziehung dieser Tage üblich, (geschützten) Sex. Jedoch gab es einige, hier unwichtige, Probleme und ich machte Schluss. Wenige Wochen später erfahre ich von einer Schwangerschaft, jedoch sieht sie ein, dass sie bei ihrer Arbeitslage kein Kind gebären, geschweige denn großziehen, möchte und beschließt abzutreiben. Nun aber will sie das Kind doch großziehen, was sie selbst bei ihrer Gesundheitslage in Lebensgefahr bringen könnte. Ich persönlich, noch ohne Abitur oder Ausbildung, könnte selbst kein Kind versorgen, abgesehen von geistiger Reife. Ich habe mich also entschlossen, nicht Vater zu werden, sie selbst hat zugestimmt mich auch nicht als Vater anzugeben. Ich weiß sie wollte schon immer Kinder, vor allem weil sie eigentlich als unfruchtbar galt... deswegen möchte ich sie nicht zwingen ihr die Hoffnung auf Nachwuchs zu nehmen. Gibt es eine Möglichkeit, wie ich mich versichern kann, in Zukunft nicht belangbar zu sein? es würde ungelogen meine Zukunft zerstören, denn irgendwoher müsste das Geld kommen, würde sie klagen...

Ich möchte keine Ver- oder Beurteilung meiner Entscheidungen, denn glaub mir, ich habe genug Nächte in den letzten Wochen erlebt, in denen ich in Selbsthass ertrank. Ich muss dieses eine Mal Rationalität udn Emotionalität, Logik vor Moral stellen, so schwer es mir auch fällt. Ich hoffe auf dein Verständniss und eine Antwort.

Mit freundlichen Grüßen,

der Schlaflose

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