Ein behindertes Kind abtreiben? Moral?

Das Ergebnis basiert auf 86 Abstimmungen

Moralisch vertretbar 63%
Moralisch abstoßend 21%
Sonstiges 16%

57 Antworten

Naja. Unter „Leben“ verstehe ich lieben, lachen, weinen, trauern, erleben, schenken, nehmen und natürlich ein Teil der Gesellschaft zu sein.
Körperlich behinderte Kinder können das, da sehe ich kein Problem.

Aber bei geistig behinderten Kindern, die ihre Umgebung nicht richtig wahrnehmen können, nie Liebe geben werden und obendrein als Außenseiter gelten, selbst wenn man sie gesellschaftlich akzeptiert, werden nie ein menschenwürdiges Leben führen können, wie die anderen 95% der Gesellschaft.

Ist es dann richtig von „Leben“ zu reden, wenn das Kind nicht die Möglichkeit hat, das zu tun, was andere können, ja was du jetzt tun kannst?
Es wird nie Eigenverantwortung über sein Leben besitzen, nie eine sexuelle Beziehung haben und auch nie nachkommen und das Wunder der Geburt miterleben.

Ist das Leben? Ich finde nicht.
Ich bin nicht dafür, dass man geistig behinderten Menschen was antut, aber die Wahrscheinlichkeit, erst gar nicht geboren zu sein, würde ein rational denkender Mensch eher in Betracht ziehen wollen, anstatt ein Leben lang sich selbst und anderen Arbeit aufzuhalsen. Erst recht wenn man bedenkt, dass derjenige kein eigenes Leben hätte, sondern eher einen Rollstuhl, an den er für den Rest seines Lebens gefesselt sein wird.

Moralisch vertretbar

Diese Entscheidung sollte jedem selbst überlassen werden.

Persönlich finde ich es vertretbar, weil ich das Menschsein am Bewusstsein festmache (Bewusstsein des Selbst / sich selbst in Raum und Zeit bewusst sein / Individualitätsbewusstsein / Zugriffsbewusstsein...).

D.h. vermutlich nicht, dass ich ein (geistig) behindertes Kind oder völlig demente Eltern nicht lieben würde, aber vollwertige Menschen sind sie für mich letztlich nur im gesetzlichen Sinne und aus der gesellschaftlichen Konvention heraus.

Ergo würde ich einer Abtreibung eines Embryos mit schweren Defekten auf jeden Fall zustimmen.

Moralisch abstoßend

Ich habe viel Kontakt mit behinderten Menschen gehabt und kann deswegen nur sagen, dass es moralisch für mich in keinster Weise vertretbar ist ein Kind abzutreiben, nur weil es behindert ist. Wer Vater/Mutter werden möchte sollte sich (meiner Meinung nach) im Klaren sein, dass es auch behinderte Kinder gibt. Ja, diese brauchen mehr Zuwendung und Pflege, aber sie geben einem in Gegenzug auch so viel Liebe und Lebensfreude zurück. Jemand, der noch nie längere Zeit mit behinderten Menschen zu tun hatte, kann das schlecht nachvollziehen.

Moralisch vertretbar

Es ist nicht morlaisch vertretbar der Frau diese Entscheidung abzunhemen. Es bleibt ihre entscheidung zusammen mit dem Partner die damit Leben müssen. Alles andere ist religöse Bevormundung die moralisch nicht vertretbar ist.

Jedes Kind benötigt das, was du so eben aufgelistet hast. Und es kann auch bei jedem Kind anstrengend werden. Als Mutter sollte man sein Kind so lieben, wie es ist und sich soviel Mühe geben wie möglich. Schließlich kann das behinderte Kind auch nichts dafür, dass es so ist. Man tötet sozusagen ein Lebewesen. Und wenn man das erstmal realisiert, ist es echt schlimm. Ist ja jedem seine Entscheidung, aber bei sowas sollte man wirklich gründlich nachdenken.

Fatmagyl 
Fragesteller
 30.06.2018, 12:55

Sehe ich genauso, was ich jedoch mit meinen Punkten meinte, ist dass nicht jedes Elternteil mit solch einem Fall psychisch klar kommen würde, aber ja natürlich verdient jedes Lebewesen Liebe, Zuwendung und Pflege :)

1
toffitae  30.06.2018, 13:00

Ja das stimmt auch wieder, aber ich denke, wenn man sein Kind wirklich liebt, wäre das einem egal und man würde trzdm so etwas "riskieren" auch wenn es manchmal schwierig werden könnte. Wenn man aber denkt, dass man so etwas eben nicht durchhalten könnte und mit so etwas nicht klarkommt, sollte man es lassen, auch wenns ziemlich traurig ist :)

2