Zug Vollbremsung?
Moin,
Ich sitze gerade im Zug und aus dem nix hatte der Zug eine Notbremsung gemacht und der Lokführer sagte, es sei eine technische Störung. Als wir weiter gefahren sind, kam noch eine Durchsage, dass aufgrund der Störung der Zug an JEDEM Bahnübergang halten muss. Das hat er auch gemacht und ist an jedem Bahnübergang zum stehen gekommen für vielleicht 10 Sekunden. Ich habe aber gesehen, dass alle Bahnübergänge wie immer funktionieren. Da war meine Frage erstens... woher weiß der Lokführer, was genau passierte? 2. Was könnte das Problem sein? Hat es wer selber schonmal erlebt? Danke
5 Antworten
- Wahrscheinlich weiß er es vom Fahrdienstleiter ("Mensch im Stellwerk, der Weichen und Signale stellt") oder von der Betriebszentrale.
- Die Bahnübergänge melden, dass sie nicht zu sind. Also hilft nichts außer hinfahren und nachsehen. Und selbst wenn die Schränken dann unten sind, heißt das auch lange nicht, dass sie es auch bleiben. Dementsprechend muss man so handeln, wie wenn der BÜ offen wäre: entweder steigt man aus und betätigt einen Schlüsselschalter oder man pfeift dreimal und rollt dann langsam rüber.
Wenn der Zug in einer Lokführerüberwachten Bahnübergangseinschaltstrecke unter 20 km/h kam, und Stillstand ist unter 20 km/h, dann hat er vor allen folgenden Bahnübergängen zu halten. Der Halt wird im "Fahrtenschreiber" dokumentiert und er hat sich abgesichert, für den Fall, dass ein Verkehrsteilnehmer den Bahnübergang dennoch quert und es zu einem Unfall kommt. Lichtsignale sind an den Bahnübergängen nicht vorhanden.
Der Lokführer hat vielleicht schon ein Handy oder Funkgerät, über das er über Störungen informiert wurde. Früher gab es extra dafür entlang der Strecke feste Telefone.
Bei einer Signal- oder Schkankenstörung gibt es immer einen Notfallplan. Vermutlich besagt dieser am Bahnübergang anzuhalten. Das heißt aber nicht, dass die Schranke an sich nicht funktioniert. Kann auch sein, dass das Stellwerk das Signal, ob die Schranke wirklich geschlossen ist, nicht bekommt.
Jeder Bahnübergang hat vorher ein Überwachungssignal. Ist dieses gestört, kann das das Verhalten erklären.
Hieße aber jedes ist gestört. Aus dem kalten macht auch niemand eine Gefahrenbremsung ohne Signal. Wenn das auf Freier Strecke war ist es der Zug.
Naja vielleicht hat der Zugführer zu spät bemerkt, dass das Überwachungssignal nicht das anzeigt was es sollte und wurde per Funk von der Leitstelle informiert als die den Punkt auf der Karte nicht langsamer werden sahen.
Ist aber reiner Spekulatius.
Wenn es sich um eine Bahnübergangs-"Kette" handelt, und er ist im Einschaltbereich eines einzigen BÜs unter 20 km/h gekommen, muss er "durchsichern". Er hält vor jedem BÜ, löst damit eine Hilfseinschaltung aus, versichert sich, dass ein rotes Licht für die Verkehrsteilnehmer leuchtet (bestenfalls vom Führerstand) und fährt zum nächsten Bahnübergang. In Süddeutschland hatte ich eine Strecke in der 10 Bahnübergänge eine Kette bildeten. Bei Störung am ersten BÜ war der Fahrplan Makulatur.
Wenn der Zug eine Vollbremsung macht und der Zugführer eine Störung meldet ist das definitiv der Zug selbst.
Dann fährt er so weiter das er vorsichtig gebremst ausrollen kann.
Denn wir wissen,
Sarkasmus on
An unbeschränkten Bahnübergängen (die es immer noch gibt) Ist IMMER das Auto stabiler als ein Zug...
Sarkasmus Off.
Ihr werdet am nächsten Bahnhof den Zug wechseln dürfen,
Hab erst gedacht an einer vergessenen PZB Überwachung, die nicht bestätigt wurde
Auch in der Schweiz gibt es viele Haltestellen mit Halt auf Verlangen. Da braucht es diesen Knopf.
Wenn er an jedem Bahnübergang halten muss ist der Zug das Problem kein Signal. Denn würde eine Zug davor sein, Steht man am Signal nicht am Bahnübergang.