Woher weiß man ob man heterosexuell ist?

16 Antworten

Hey, 

Ich kann dir leider keinen wissenschaftlich fundierten Essay über Biologie und Gene bieten, aber ich kann dir mitteilen, was ich für Erfahrungen sammeln konnte: 

Was letztendlich die meisten Menschen heutzutage machen, ist nicht nach gesellschaftlich verstärkter Heteronormativität, sondern nach persönlicher Präferenz zu gehen. Ersteres wird uns zwangsläufig immer beeinflussen, zweiteres ist die tatsächliche, sexuelle Orientierung, die da ist, ob nun ausgelebt oder unterdrückt. 

Heterosexualität und Gesellschaft

Wenn dich das Thema interessiert, empfehle ich dir sehr, dich mal mit Judith Butler und "Gender Performativität" zu beschäftigen. In dieser Theorie geht es auch um die gesellschaftliche Etablierung von heterosexuellen Normen, die sich unter anderem auch dadurch definieren, andere Sexualitäten zu unterdrücken. 

Heterosexualität und Du

Um festzustellen, ob man als Person hetero ist, muss man seine unmittelbare sexuelle Reaktion beobachten. Oder: Was macht mich an, was nicht? Will ich Frauen näher sein oder Männern? (Ich beschränke mich der Einfachheit halber auf diesen Dualismus, aber auch Geschlechter an sich sind, wie Sexualität(en), divers). 

Das ist es letztendlich auch, was dich "outet": Zu wem du dich sexuell hingezogen fühlst. 

Einen Gencode, der dich ultimativ einer sexuellen Orientierung zuordnet, gibt es nicht.

Ich hoffe, ich konnte helfen oder wenigstens zu neuen Fragen anregen. :-)

PS: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass selbst Zwillinge nicht dieselbe sexuelle Orientierung haben müssen. 

(Was ein hinkender Vergleich ist, da wir natürlich nicht von Klonen sprechen, aber daran sieht man, dass Sexualität nicht determiniert ist!)

ninaxx2  10.12.2017, 16:00

Judith Butler ist sowas von Schwachsinnig. Man muss sich nur mit ein paar Ihrer Theorien beschäftigen um drauf zu kommen das diese Frau eine Idiotin ist.

Allein Ihre Haltung zur Burka sagt schon einiges aus über Ihre Geisteshaltung

Eine Weiße priviligierte Lesbe aus den USA die meint für Minderheiten sprechen zu können.. smh

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Man weiß wenig über die Ursachen der Homosexualität. Man weiß nur, dass sie überall im Tierreich vorkommt (bei Tieren, die sich geschlechtlich fortpflanzen). Letzten Endes entsteht kein Mensch ohne Keimzelle und Erbanlagen. Trotzdem spielen die Gene bei der Homosexualität nicht die einzige und hervorstechende Rolle, sonst müssten eineigige Zwillinge in einem höheren Ausmaß die gleiche sexuelle Orientierung aufweisen. Es gibt noch mehr Einflüsse als die traditionell diskutierten Erbe und Umwelt. Während der Schwangerschaft werden Föten prägenden Einflüssen von Hormonen ausgesetzt und es gibt Kaskaden von Abläufen, die letzten Endes bei den meisten Menschen dann spätestens in der Pubertät die sexuelle Orientierung hervorbringen. Auch was das Geschlecht anbelangt, gibt es nicht nur die Chromosomen (X und Y) die eindeutig bestimmen, was man einmal sein wird.

Zu deiner eigentlichen Frage: die meisten Menschen wissen spätestens in der Pubertät, zu welchem Geschlecht sie sich hingezogen fühlen. Es gibt aber einen erheblichen Prozentsatz derer, bei denen das nicht ausschließlich ist oder bei denen es auch mal Ausnahmen geben kann.

Hi!

Das Thema interessiert mich eigentlich nicht, weil mir egal ist, was die Leute zuhause „in ihren Schlafzimmern“ machen.

Hätte aber jemand ein Gen finden können, dass die sexuelle Ausrichtung festlegt, wüsste das wohl jeder, das würde sicher monatelang durch die Presse gehen.

Und ehrlich: das würde auch keiner wollen, man stelle sich die Konsequenz vor, wenn man schon vor der Geburt testen könnte, ob das Kind homosexuell sein wird. Ist jetzt natürlich nur Rumgespinne, der Gedanke und hoffentlich noch lange Zukunftsmusik. Nicht nur auf Homosexualität bezogen.

Homophobie ist natürlich nicht schön - aber andere Arten der Diskriminierung sind das auch nicht. 

Irgendwer schrieb hier, dass die Jüngeren doch schon eher hinterfragen. Da musste ich kurz lachen. Sie glauben nur andere „Lügen“. 

Beispiel: vor 150 Jahren war Homisexualität „böse“, ein Bäuchlein aber ein Zeichen von Wohlstand. Heute wird eine Person, die nicht absolut schlank ist, auch diskriminiert. 

Aber jetzt komm ich vom Thema ab.

Hi,

das fühlt man. Das genetische Programm, in dem das festgelegt ist, wie du orientiert bist, bestimmt dein Denken und Handeln bis zum letzten Atemzug, daher kann man es auch nicht "heilen", wenn es wundersam erscheinen sollte. Das unter Strafe stellen hat auch nichts gebracht, weil derjenige diese Neigung umsetzen wird, koste es was es wolle, selbst hinter einer scheinbar intakten Ehe, wird dieses Verlangen nie versiegen.

Die Homosexualität wird durch Vererbung beeinflusst. Da sich Homosexuelle biologisch nicht fortpflanzen können, hätte diese Veranlagung eigentlich längst ausgelöscht sein können, durch Selektion und Nichtweitergabe dieser Eigenschaft. Da dies nicht der Fall ist, spricht es dafür, dass es sich dabei weniger um die Weitergabe verantwortlicher "Homosexuellen-Gene" handelt, sondern um verschiedenartige Regulation der gleichen Gene, die ein Heterosexueller auch hat. Man spricht da von sog. "Epigenetik". 

Eine Frau hat geschlechtsspezifische epigenetische Merkmale, die auch ihre sexuelle Präferenz bestimmen. Ergebnis: "Normalerweise" liebt sie Männer. Wenn die Frau diese eigenen epigenetischen Merkmale versehentlich an ihren Sohn weitervererbt, was "normalerweise" nicht stattfindet, dann erhält dieser Sohn weibliche Eigenschaften, die sich bis auf seine sexuelle Präferenz auswirken, d.h. er wählt Männer als Sexualpartner. Dagegen kann er sich nicht wehren und er betrachtet dieses Verhalten als normal, selbst wenn er dafür von anderen ausgegrenzt wird oder versucht wird zu "läutern". 

Wenn der Vater seine geschlechtsspezifischen epigenetischen Merkmale "versehentlich" an seine Tochter vererbt, was "normalerweise" nicht der Fall ist, dann erhält die Tochter männliche Eigenschaften, die sich bis auf ihre sexuelle Präferenz auswirken, d.h. sie wählt Frauen als Sexualpartner. Dagegen kann sie sich ebenfalls nicht wehren und betrachtet das Verhalten als normal.

Das genetische Programm ist so mächtig, dass derjenige von der Präferenz durchdrungen, gleichsam beseelt ist, ohne dass es ihm möglich sein wird, sein Verhalten losgelöst zu reflektieren, um eventuell später eine andere Option zu wählen, z.B. weil es andere (z.B. Eltern) so wünschen, ihm oder ihr also das homosexuelle oder lesbische ausreden wollen. Das wäre genauso als wenn man aus einem fertigen Kuchenteig das Mehl oder den Zucker wieder in Reinform herausnehmen wollte.

Gruß, Cliff

Hallo Snowwhite,

Sigmund Freud war ein Psychoanalytiker und stellte die Theorie auf, dass bspw. ein Junge, welcher einen ablehnenden Vater hatte, später versucht, "dieses Loch" inform von Homosexualität zu ersetzen. Diese Theorie würde aber dann auch vorraussetzen, dass bei Millionen Menschen, welche Homosexuell sind, etwas in der Kindheit nicht so lief wie es hätte laufen sollen.

Fiel mir gerade zu diesem Thema ein.

LG
Stevengrey

NoHumanBeing  08.12.2017, 01:21

Die Hypothesen von Freud sind inzwischen größtenteils überholt.

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ninaxx2  09.12.2017, 20:58

Die meisten Schwulen haben auch wirklich sehr oft ein extrem inniges Verhältnis zur Mama.. Nicht zum Vater, immer zur Mutter...

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