"Woher kommst du" nervt mich nur noch?
Ich fand es anfangs ganz nett, aber neulich gab es schon wieder eine Situation, in der ich innerlich gestöhnt habe. Wenn ich sage, ich wohne in ... geben sich die Leute dann nicht zufrieden und wollen von mir hören, dass ich aus Deutschland komme.
Ich habe nun mal einen Akzent okay, aber es nervt mich einfach, dass "Where are you from?" gleich das erste ist, was andere Leute mich fragen. Irgendwann später im Gespräch, wenn man irgendwie drauf kommt, fände ich es nett, aber es ist so häufig, dass diese Frage am Anfang kommt. Ich habe schon versucht, ihn so gut es geht zu verschleiern, aber das ist mir halt auch nur begrenzt möglich (gerade in stressigen Situationen) und ich weiß nicht, ob ich mit 26 Jahren überhaupt noch eine Möglichkeit habe, ihn abzulegen?
An die Leute gerichtet, die ähnliche Fragen hören, wie geht ihr mit diesen Fragen um? Was antwortet ihr? Gibt es irgendwelche "schlagfertige" Antworten?
Oder übertreibe ich gar nur?
4 Antworten
So wirklich was dran ändern wirst du nicht können. Dieses Thema ist halt sehr offensichtlich und naheliegend für Leute, die sich mit dir unterhalten wollen und nach einem Thema suchen. Und keiner weiß, dass es dich nervt...
Ich hab das andersrum mit Ausländern/Migranten in Deutschland: Womit soll ich anfangen, wenn ich einfach ein Bisschen quatschen möchte? Der fremdländische Hintergrund fällt oft offensichtlich ins Auge und die Frage nach der Herkunft ist nicht allzu persönlich oder tiefgehend. Mehr noch, weil ja klar ist dass jeder irgendwoher kommt, weiß ich dass der andere irgendwas darüber sagen kann und ich ihn nicht in eine "äh, weiß ich nicht" Situation bringe. Also eigentlich ein guter Eisbrecher. Außerdem interessieren mich fremde Kulturen tatsächlich, das ist für mich kein beliebiges Thema. Deshalb stelle ich diese Frage sehr gerne als Eisbrecher.
Ich schlage vor, du akzeptierst dass dir diese Frage regelmäßig gestellt wird. Denn wie gesagt, ändern kannst du es nicht und wenn du dich davon ärgern lässt, schreckst du nur Menschen ab mit denen sich evtl. später ein interessanteres Gespräch ergibt.
das ist nun mal so, wenn man eindeutig als Nicht-Deutscher erkennbar ist.
Zum Beispiel kann ich den größten Teil meiner Familie bis 1511 zurückverfolgen, und das in Deutschland. Nur eine Urgroßmutter stammt halb aus Griechenland und halb aus Italien. Gerade ihre Gene sind aber domianter.
So eindeutig ist es also nicht immer, ob jemand "un-deutsch" ist.
Alle 26 jährigen sollten in der Lage sein, ein Gespräch zu leiten. D.h., sie können frei entscheiden, ob sie auf ein Thema eingehen möchten, oder nicht. Außerdem können sie erwünschte Gesprächsthemen anknüpfen.
Das muss nicht akzentfrei sein. Mit dem Hinweis: "lange Geschichte, erzähle ich ein anderes Mal" folgt nur ganz selten eine philosophische Erörterung über die Bedeutung von "später".
Ich werde auch gefragt, ich antworte dann dass mein Elternteil XY aus YX kommt.Manchmal kommen dann weitere Fragen.
Ich empfinde nicht als schlimm gefragt zu werden. Ich empfinde dass als Interesse zeigen.
Warum sollte ich das auch als unangenehm empfinden? Es gibt ja keinen Grund weshalb ich mich schämen oder minderwertig fühlen müsste.