Will das Freundin sich gesünder ernährt?
Sind seit einem halben Jahr zusammen und kommen beide unfassbar gut miteinander klar und sind deshalb der festen Überzeugung, dass wir es so ernst meinen, dass wir die Beziehung, komme es, was es wolle, aufrecht und glücklich erhalten, um später einmal zu heiraten und Kinder zu kriegen. Jetzt der Problempunkt, der mir in letzter Zeit Sorgen bereitet: Ich achte sehr, sehr stark auf meine Gesundheit, aber nicht im Sinne von Zwängen, wie oft die Hände waschen oder anderweitig im Übermaß bei Ernährung durch Diäten, sondern einfach, indem ich möglichst natürliche und unverarbeitete Lebensmittel esse und mehrmals die Woche Sport mache oder spazieren gehe. Anfangs in der Kennenlernphase ist meine Freundin mehrmals die Woche ins Fitnessstudio gegangen, weswegen ich dachte, sie ist auch gesundheitsbewusst. Weil mir ihre fröhliche und sympathische Art außerdem so gut gefallen hat, wollte ich sie auf jeden Fall genauer kennenlernen. Deshalb habe ich Dinge, die für mich eigentlich (aus guten Gründen, ich erfinde ja nicht einfach, dass das ungesund ist) tabu sind, welche sie getan hat, schlichtweg übersehen, weil ich dachte, dieses eine Kriterium kann mich ja nicht daran hindern, so einen tollen Menschen kennenzulernen. Diese Dinge, von denen ich spreche, sind: bei McDonald’s oder anderen Fast-Food-Restaurants essen, nach Hause liefern lassen, Softdrinks wie Cola Zero trinken oder ungesundes Eis aus der Kühltruhe essen. Weil sie eben Sport gemacht hat und auch mehrmals Kommentare zu ihrem Körper gemacht hat, also dass sie unzufrieden ist und locker mal 10 kg abnehmen müsste, um zufrieden zu sein, dachte ich, ich kann sie vielleicht auf dem Weg unterstützen, ohne sie wirklich einzuschränken, wie z. B. zu sagen, sie darf nur noch so und so viele Kalorien essen und nur noch Salat und Obst oder so. Sie hat nämlich oft zu mir gesagt, wenn sie abnehmen will, muss sie sich täglich hungern lassen, etc. Deswegen habe ich ihr gut zugesprochen und versucht, zu zeigen, dass man nicht so genau darauf achten muss, wie viel man isst, wenn man denn gesunde Sachen statt Fast Food isst, da man ja durch den Sättigungsprozess genau die richtige Menge isst, statt wie bei Fast Food, wo dieser ausgetrickst wird.
Jetzt die jetzige Lage: Sie ist, außer zur Arbeit und Einkaufen zu gehen, ziemlich den ganzen Tag zu Hause, ohne jegliche Bewegung oder Sport (wenn ich nicht bei ihr bin, ansonsten laufen wir wenigstens mal ein bisschen rum).
Und obwohl ich ihr das oft gesagt habe, wie wichtig mir diese Sache ist, bestellt sie sich manchmal Fast Food nach Hause und trinkt immer, wenn wir essen gehen, Cola Zero, oder sie isst Eis und bietet es mir auch an. Was mich aber am meisten verunsichert hat, war, als sie mich letztens erst gefragt hat, ob wir nicht zu McDonald’s gehen wollen.
Ist das von einer Person zu übergriffig, so wie ich auf die Gesundheit seines Partners achten zu wollen? Wie soll ich vorgehen? Wir haben schon so eine feste Bindung, dass so eine Sache keineswegs der Grund sein sollte, die Beziehung aufzulösen, aber mit dem Hinblick, später einmal Kinder zu bekommen, habe ich einfach Angst, weil ich die Kinder eben auch gesund erziehen will. Ich denke halt immer, dass meine Absicht ja nur zu ihrem Besten ist, weil ich sie liebe, will ich eben genauso viel auf sie Acht geben, wie ich es mit mir mache. Ich habe ihr auch extra mehrmals gesagt, dass ich sie so liebe, wie sie ist, und ich es nicht schlimm finde, wenn sie nicht sportlich aussieht, solange sie sich gesund ernährt und ab und zu Sport macht, aber es fühlt sich an, als würde ich gegen eine Wand reden. Was meint ihr?
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5 Antworten
Ich würde das so akzeptieren bei ihr. Wenn sie jetzt nicht gleich kiloweise Eis schlabbert und nicht jeden Tag Zu MacDonalds geht ist das nicht problematisch. Und molligere Frauen haben doch auch etwas.. Wenn der Charakter und das Wesen bei ihr stimmt, dann stört das andere nicht wirklich.
Ihr könnt ja auch zusammen gesund kochen..
LA
Schwieriges Thema. Die Motivation für gesunde Ernährung / Lebensweise mit Sport etc muss von ihr selbst ausgehen. Du kannst es fördern, sagen "ich geh laufen, kommst mit?" oder "wollen wir mal zusammen Badminton spielen oder was leckeres kochen?" aber letztlich muss es von ihr kommen. Sonst ist sie doch ständig genervt und fühlt sich bevormundet.
Es ist natürlich einerseits gut, dass du dir Sorgen um ihre Gesundheit machst, andererseits würde ich es glaub ich auch als nervig und übergriffig empfinden, wenn ständig an mir und meiner Lebensweise rumgekrittelt würde. Entweder du entwickelst eine gewisse Akzeptanz und ihr einigt euch auf einen Kompromiss (2x pro Monat Mc Donalds, dafür jede Woche gemeinsam Sport) oder du musst doch nochmal genau hinterfragen, wieviel Gemeinsames ihr wirklich teilt.
Ist das von einer Person zu übergriffig, so wie ich auf die Gesundheit seines Partners achten zu wollen?
Zu sehen, dass eine Person sich ungesund ernährt, und es ansprechen? Nein. Die Ernährung eines anderen Menschen reglementieren zu wollen? Ja. Absolut.
Sie hat ein Recht auf eine ungesunde Ernährung. Sie hat ein Recht auf ein Leben als Couch potato. Jede Entscheidung, das zu ändern, muss ihre sein. Nicht deine.
Es wird Zeit, sich der Wahrheit zu stellen, dass eure Beziehung nicht so ganz harmonisch ist, sondern es ein Problem gibt.
Es gibt übrigens einen großen Unterschied zwischen "weniger wiegen wollen" und "die Ernährung umstellen wollen".
Boah..!
Du weisst doch sehr genau, dass du krank übergriffig bist.
Du überträgst deine Essstörung Orthorexie auf deine Partnerin.
Mit Liebe hat das gar nichts zu tun.
Du bist ein Typ der Partnerinnen als sein Eigentum sehen.
Der Frau kann man nur raten, sich ganz schnell von dir zu trennen.
Hoffen wir mal, dass sie es merkt!
Rote Karte. Ihr Leben ihre Entscheidung, du kannst nicht von ihr dieses oder jenes verlangen nur weil du es so machst