Wieso zwingt man Straftäter nicht, gemeinnützige Arbeit zu machen?
So ein Gefängnis kostet ja 150-200€ pro Tag. Die die Steuerzahler finanzieren.
Könnte man nicht Ersatzstrafen einführen, wo man mehr Freiheiten hat - und dann zB ein Tierheim nur von Straftäter geleitet wird?
Dass sie quasi Unterkunft und Essen finanziert bekommen - und im Gegenzug sich für XY Jahre verpflichten, irgendwas zu arbeiten, was der Gesellschaft hilft.
Natürlich nur, sofern die Leute keine Gefahr für die Allgemeinheit sind.
6 Antworten
Im Knast gibt es Arbeitspflicht.
Und zwar nicht für gemeinnützige Vereine, sondern entweder knastinterne Aufgaben wie putzen, Küche, etc. oder für richtige Wirtschaftsunternehmen. Kleinteile für BMW sortieren für 1,30€ pro Stunde, von denen die Häftlinge die Hälfte für ihren monatlichen Einkauf von Kaffee, Tabak etc. verwenden dürfen. Der Rest geht für Haftkosten drauf und egal ob man 3 oder 10 Jahre gesessen hat werden maximal 1600 € angespart und bei der Entlassung für ein "neues Leben" ausgezahlt.
Davon kann man bestenfalls die Kaution für eine kleine Wohnung bezahlen und eine Matratze und einen Kühlschrank kaufen.
Im offenen Vollzug arbeiten die Häftlinge draußen in normalen Jobs. Hoeneß hat irgewas mit der Jugend von Bayern München gemacht (außerdem ist der kein Maßstab) und kommen nach Feierabend für die Nacht in den Knast.
Aber auch ansonsten arbeiten nicht alle Häftlinge.
Es gibt einfach zu wenige Jobs.
Die meisten wollen.
Die unfreiwillig arbeitslos sind bekommen keine Strafe, außer dass sie kein Geld zum Einkaufen haben, wenn ihnen das nicht Freunde und Verwandte schicken.
Die wirklich nicht wollen werden 23 Stunden eingeschlossen, haben nur 60 Minuten Hofgang und können zusätzlich auf diverse andere Arten sanktioniert werden. Fernsehsperre, Einkaufssperre, Freizeitsperre.
Während des geschlossenen Vollzugs hat Uli Hoeneß in der Wäschekammer der JVA gearbeitet.
Jeder, der sich sich bewährt hat, kann nach der Hälfte der Haftzeit (wie es bei Uli der Fall war) in den offenen Vollzug kommen. Das ist ein ganz normales Prozedere im Rahmen der Resozialisierung und kommt sehr oft vor, und ist keine Sonderbehandlung.
Während Uli im offenen Vollzug war, hat er in der Jugendabteilung des FCB gearbeitet.
Die Frage ist falsch gestellt und ohne Kenntnis der Materie. Erstens leben wir in einem Rechtsstaat, wo niemand zu etwas gezwungen wird, es gibt Urteile. Wenn jemand zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt wird, um ihm eine Chance zugeben, kann er diese theoretisch sogar verweigern. Dann muss er allerdings die Konsequenzen tragen und ins Gefängnis. Im Gefängnis selber wird schon immer gearbeitet, allerdings in der BRD unter Einhaltung der Menschenrechte. In der DDR oder in anderen Ländern ohne Menschenrechte gab und gibt es Zwangsarbeit und das Produkt wurde dann gewinnbringend verkauft, oft unter falschen Etiketten, so dass niemand wusste, dass Häftlinge dies hergestellt haben. Im Übrigen betraf das auch viele Häftlinge, die unrechtmäßig im Gefängnis saßen, zum Beispiel weil sie politisch eine andere Meinung hatten oder im Fall der DDR das Land verlassen wollten. Es ist also definitiv so, dass im Gefängnis gearbeitet wird, man kann dort sogar Berufsabschlüsse erwerben, um nach der Zeit dort sein Leben ohne Kriminalittät finanzieren zu können. Aber immer unter Einhaltung der Gesetze.
Je nach Ursache für die Strafe und Charakter des Häftlings wäre es verantwortungslos diese in Bereiche zu lassen, wo es mehr Möglichkeiten zur Flucht gibt oder weitere Straftaten entstehen könnten.
Zudem wäre der Personaleinsatz viel höher. Es braucht mehr Leute die auf die Häftlinge aufpassen außerhalb der Gefängnismauern als innerhalb. Die Kosten würden also sogar steigen.
Teils gibt es aber Möglichkeiten bei denen Häftlinge innerhalb der Mauern arbeiten können.
Und strafen die aus gemeinnütziger Arbeit bestehen gibt es ja auch. Denn nicht jeder Verurteilte würd zwingend mit Gefängnis bestraft...
Im Endeffekt eine hervorragende Idee.
Zwar muss man in den bundesdeutschen Gefängnissen arbeiten, hilft damit aber z.B. nur der Wirtschaft, billiger produzieren zu können. Playmobil lässt z.B. in Gefängnissen produzieren.
Wieso zwingt man Straftäter nicht, gemeinnützige Arbeit zu machen?
Macht man.
Arbeitspflicht gibt es nicht für alle. Der Ulli hat bestimmt nicht gearbeitet. Die Größen dürfen auch am Tage nach Hause und müssen nur nachts im Knast schlafen.