Wieso entwickelt sich die Gesellschaft derzeit zurück?

4 Antworten

Hallo Ladeboss,

vor zwei Tagen hast du hier auf „social media“ gefragt:

Wie kann ich herausfinden, wer ich eigentlich bin? Man muss im Leben wissen, wer man eigentlich ist.

Und nun meinst du zu wissen, dass die „Gesellschaft“, in der du lebst, sich eindeutig zurückentwickelt – und das entscheidend durch die negativen Einflüsse von „social media“.

Ist die Gesellschaft, in der wir leben, nicht ein so komplexes Gebilde, dass wir mit eindeutigen Entwicklungszuschreibungen immer verkehrt liegen?

Anders wäre es, würden wir in einer Diktatur leben, die persönliche Freiheiten radikal unterdrückt.

Aber dir steht es doch frei, beispielsweise auf deinem Weg zur Selbstfindung wenigstens vorübergehend auf soziale Medien radikal zu verzichten. Dann bliebe dir die interessante Alternative, anderen Menschen von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Auch könntest du einen der einmaligen Menschen aus deiner Gesellschaft wirklich kennenlernen:

DICH SELBER!

Und die Selbsterkenntnis könnte dir zeigen, wie du deinen bescheidenen Beitrag zur Weiterentwickung dieser komplexen Gesellschaft leisten kannst.

Ob also die Gesellschaft sich zurück- oder weiterentwickelt - was immer das heißt - hängt also auch von dir ab!

Wer auf die Gesellschaft schimpft vergisst meist, dass sie oder er dazugehört.

Ladeboss 
Fragesteller
 04.01.2023, 15:58

Meine aktuelle Frage hat zu der früheren frage, damit nichts zutun. Wir verdümmen aktuell und das haben einige Experten herausgefunden.

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Pescatori  04.01.2023, 22:55
@Ladeboss
Wir verdümmen aktuell und das haben einige Experten herausgefunden.

Welche Experten haben das denn mit welchen Begründungen herausgefunden?

Zweifellos befinden sich auch die intellektuellen Fähigkeiten von uns Menschen im ständigem Wandel. Doch Experten, die den Wandel nur als "Verdümmen" begreifen können, dürften doch wohl ziemlich dumme Experten sein, die meinen, die Vielschichtigkeit gesellschaftlichen Lebens mit ein paar Testverfahren erschöpfend abbilden zu können.

Aber vielleicht kannst du ja von fundierten psychosozialen Studien berichten, die erklären, was mit "gesellschaftlicher Rückentwicklungen" gemeint ist und wie sie bewiesen wird.

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Stimme da auch voll zu, aber vergleiche es lieber mit den 70er/80er/90er Jahren, da waren die Menschen noch um einiges "normaler", intelligenter und glücklicher.

Social Media verdummt, wurde bereits in mehreren Studien durch Ärzte belegt, das Internet an sich selber ( Internet Explorer) ist an sich eine wunderbare Infoquelle, Wikipedia, Ersatzteilshops, Forums, PDF-Texte usw.

Aber der ganze andere Mist, man sieht ja das Produkt daraus!

Ladeboss 
Fragesteller
 04.01.2023, 05:20

Stimme dir völlig zu. Ich hab extra 2015 erwähnt, da es eine kurze Zeitspanne war. 90er Jahre ist dazu ein deutlicher und extremer Unterschied. Ich selber bin der Meinung, dass wir Menschen was dagegen tun sollen. In China klappt das. Außer in Westen.

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Pescatori  04.01.2023, 14:17
@Ladeboss

Hier ein kleiner Einblick in das, was in China klappt:

https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/china-uiguren-internierungslager-101.html

In China klappt es, dass jemand, der über die Folterlager berichtet, selber gefoltert wird. Meinst du, dass unsere Gesellschaft sich weiterentwickelt, wenn aus ihr ein Folterstaat wird?

Ich hoffe ich irre mich, wenn mir der Gedanke kommt, dass du die Entwicklung zu einer brutalen Diktatur für Fortschritt hältst.

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Ladeboss 
Fragesteller
 04.01.2023, 16:06
@Pescatori

ich finde selber, finde China ist ein schreckliches Land. Ich verabscheue das Land, und weiß gut was sie für taten getan haben. Abgesehen von der Diktatur und etc, ist China gut im "Kontrolle" der social media Bereich. Beispielsweise, TikTok: Bei denen werden Sachen eingeblendet, was mit Bildung zu tun hat. Und wir im Westen verdümmen. Trotzdem schrecklich was dort passiert…

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Atzej  04.01.2023, 06:25

In den 70er und 80er Jahren z.B. war noch die ganze DDR-Bevölkerung eingemauert und wurde erschossen, wenn sie versuchte, in die Bundesrepublik zu gelangen oder einfach weggesperrt. Da war nix mit "glücklicher" oder "intelligenter"...

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Der Mensch entwickelt sich nicht zurück, nur die Richtung ist eine Andere und der "ältere" Mensch versteht den Sinn dahinter nicht.

Dass man das Gefühl hat, dass alles verdummt hat eher damit zu tun, das ALLES irgendwo auf einer Leinwand landet und nicht mehr kontrolliert wird. Früher wurde jede Radiosendung auf "gute Sprache" kontrolliert, das macht heute keiner mehr. Früher gab es viele Menschen die einen Beruf ergriffen haben, der ihnen Spaß macht (letztendlich). Heute suchen Menschen sich oft Berufe aus, weil sie "angenehm" sind. Dann werden Menschen zu Lehrern, die selbst gar nicht so gut waren und schon gar nicht für ihre Sache brennen. Von Psychologie keine Ahnung haben und ihre eigene Meinung als Schulstoff darbieten.
Das Social Media Problem ist nur, dass WIR uns ständig verfügbar machen. Das überfordert unser Gehirn. Keine Ruhezeiten führen nunmal zu schlechten Entscheidungen und vielleicht auch weniger verfügbares Gehirn beim Denken. Aber im Grunde fangen wir an "weitläufiger" zu denken. Jeder hat 40 Themen mehr, für die er sich interessiert. Jeder kann alles wissen wenn er will. Aber natürlich gibt das auch viele falsche Informationen. Logisch. Desto mehr Masse, desto mehr Fehler. Das sorgt wiederum für Chaos - ich bin krank? ich google und denke ich weiß jetzt was ich habe. Und zu 90% ist es Blödsinn. JEDER Müll wird gegoogelt - ich weiß gar nicht wie viele Menschen sich mehr mit Internetblasen beschäftigen als mit sich selbst. Aber auf sich selbst und den eigenen Körper hören verlernen wir. Kein Wunder, dass wir unzufrieden sind wenn nichts zu einem zu passen scheint.

Und glücklicher? Wenn ich 24/7 verfügbar bin und die Zeit die ich für mich hätte schlichtweg Anderen oder Social Media schenke, wie will man da auf Dauer glücklich sein? Menschen hetzen diesem Gefühl des Erfolgs hinterher und blenden völlig aus, wer sie selbst sind. Solange du irgendetwas hinterherrennst, kriegst du nie genug Luft um dich selbst zu spüren. UND es schürt die Unzufriedenheit - man vergleicht sich, man urteilt, man sieht nur noch Fehler und nicht Fortschritt. Wenn man immer nur hinterherrennt, ist man nie Erster :P Nie zufrieden - nie glücklich. Weils IMMER wen gibt ders besser hat. Logisch.

Wie ich das sehe kann nur glücklich werden, wer zufrieden ist mit dem wie er ist und wo er steht. Das heißt ja nicht, dass er seinen Weg aufgibt. Aber hier und jetzt und in dieser Sekunde ist man zufrieden mit dem, was man hat. An den verschiedenen Ecken, wo man denkt es wäre noch Arbeit zu tun arbeitet man dann nach und nach. Verbessert, was einem nicht passt. Aber NICHT indem man sich vergleicht sondern indem man den eigenen Weg sucht. Dann fühlt man sich auch wieder als Individuum und nicht als einer von 80 Millionen die ohnehin alle nur Geld oder Ruhm nachlaufen und nie ankommen.

Kann auch am Generationenwechsel liegen, denn da Kinder die Erfahrungen ihrer Eltern nicht bereits im Erbgut mitbekommen, sondern selber alles neu lernen müssen, machen sie halt automatisch wieder die gleichen Fehler wie frühere Generationen. Ganz besonders in der Hinsicht, daß die Kriegsgeneration, die die Folgen solcher Fehler noch am eigenen Leib mitbekommen hat im Wegsterben begriffen ist, und die heutigen Jugendlichen oft gar nicht mehr glauben oder lernen wollen, was damals passiert ist, wie die Leute damals Fliegenfängern a la Hitler, Stalin, Mao auf den Leim gingen und daher heute das gleiche mit Putin, Assad, Orban und wie sie heißen, wiederholen. Das ist kein deutsches, sondern länderübergreifendes Phänomen.