Wie werden Menschen ohne die Hölle "bestraft"?

22 Antworten

Hallo anonym27787,

Dein Religionslehrer hat Recht, wenn er sagt, dass es gar keine Hölle gibt! Aber steht denn das Wort "Hölle" nicht in vielen Bibelübersetzungen? Es stimmt, dass viele Bibelübersetzungen den Begriff "Hölle" verwenden, doch vermittelt dieses Wort nicht den Sinn der entsprechenden Wörter aus dem Urtext der Bibel. In der Hauptsache geht um die folgenden drei Wörter: Scheol, Hades und Gehenna.

Keines dieser Wörter beschreibt jedoch einen Ort, an dem Menschen für immer gequält werden! Die Wörter Scheol (hebräisch) und Hades (griechisch) bedeuten das Gleiche: das allgemeine Grab der Menschheit. Das Wort Gehenna gebraucht Jesus mehrmals in Verbindung mit einem buchstäblichen Ort, der allen Juden bekannt war.

Dabei handelte es sich um einen großen Müllabladeplatz vor den Toren Jerusalems. Beachtenswert hierbei ist, dass auf diesem Müllplatz mittels Schwefel zwar ständig ein Feuer unterhalten wurde, doch wurde niemand lebendig in die Gehenna geworfen. Dort landete zum einen Hausmüll und zum anderen die Kadaver von verstorbenen Tieren und gewöhnlich auch die Leichen von Schwerverbrechern, die man nicht als würdig ansah, normal begraben zu werden.

Diesen schrecklichen Ort namens Gehenna nahm Jesus als ein passendes Symbol für die ewige Vernichtung einer Person, bei der aus der Sicht Gottes feststeht, dass sie für das ewige Leben nicht infrage kommt. Was heißt das? Nun, normalerweise haben Menschen nach dem Tod die Aussicht, durch die Auferstehung wieder zum Leben zu kommen. Diejenigen aber, die in die sinnbildliche Gehenna geworfen werden, bleiben für immer im Tod.

Diese Hintergründe werden von denjenigen, die an die Höllenlehre glauben, schlichtweg außer acht gelassen. Sie beharren darauf, dass Jesus in Verbindung mit der Gehenna, also dem Müllabladeplatz, von einem tatsächlichen Höllenfeuer gesprochen habe. Aber weder lässt sich eine Hölle mit Gottes Liebe vereinbaren, noch ergibt es irgendeinen Sinn, jemanden für ein relativ kurzes sündiges Leben für immer mit Feuer zu quälen!

Aber was ist dann die Strafe für unverbesserlich böse Menschen? Nun, Gott hat kein Interesse daran, jemanden zu quälen, schon gar nicht für immer! Weiter oben habe ich bereits die Antwort auf die Frage gegeben, was die Strafe ist: Diejenigen, die in die sinnbildliche Gehenna geworfen werden, werden für immer tot sein. Das ist nicht grausam, aber gerecht!

LG Philipp

Raubkatze45  25.08.2023, 12:33

Gott lässt Menschen, die er für die Ewigkeit geschaffen hat, nicht ins Nichts zurückfallen. Das glauben nur die Zeugen Jehovas. Die Hölle ist völlige Abwesenheit Gottes. Diese bedeutet automatisch alles, was nicht Liebe, Glück, Licht ist, sondern Hass, Verzweiflung, Finsternis. Nicht Gott will und schafft diesen Zustand, er ergibt sich aus dem gelebten Willen, ohne Gott auskommen zu wollen. Es gibt keine "sinnbildliche" Gehenna. Die Worte Christi widersprechen den seltsamen Auslegungen der Zeugen - ebenso wie die 144.000 und die Leugnung der Gottheit Christi.

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Im Grunde bestrafen wir uns selber, indem wir unsere eigene Hölle schaffen.

Beispiel:

Menschen die einen falschen und kranken Stolz haben (es gibt auch einen gesunden Stolz), bestrafen sich dadurch, dass sie ihre Persönlichkeit nicht zum Positiven weiterentwickeln können und bei Widerstand von anderen z.B. gehässig sind.

Ich könnte hier fiele Beispiele bringen. Im Grunde geht es aber auch immer um Liebe.

Wer wirkliche Liebe geben kann, kann diese auch von anderen annehmen. Fiele können das aber nicht wirklich und meinen sich Liebe kaufen zu müssen, was z.B. Großeltern gerne bei ihren Enkeln machen. Liebe kauft man sich nicht mit Geschenken.

Fiele Menschen sind aber nur bösartig, weil sie keine Liebe in sich tragen, bzw. tief in sich durch persönliche Verletzungen eingesperrt haben, so dass die Liebe in ihnen nicht mehr raus kann, weswegen sie auch keine Liebe geben können.

Leider sind wir alle darauf trainiert nur das Schlechte im Anderen zu suchen und übersehen zu gerne die positiven Dinge, die ein anderer für uns getan / gesagt hat.

Oft genug habe ich feststellen müssen, dass mir das selber unterlaufen ist. Aber das ist eben der Sinn des Lebens. Gott hat das Leben auf der Erde für uns geschaffen, dass wir eben diese Dinge lernen und immer weiter zur Liebe in uns und somit zur Liebe anderer finden.

Woher ich das weiß:Hobby – persönliche Erfahrungen und spezielle Literatur
anonym27787 
Fragesteller
 12.08.2023, 09:31

Ich finde diesen Gedanken wirklich plausibel und irgendwie wunderschön... Vielen Dank! Die Hölle ist also kein Ort, sondern ein Zustand, welchen man selbst schafft?

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dito1966  13.08.2023, 08:30
@anonym27787

Ja, das ist so richtig.

Es ist immer unsere eigene Entscheidung, wie weit wir uns in unserer eigenen Gedankenwelt durch Wut, Hass und anderer Dinge verstricken und somit unsere eigene Hölle erschaffen.

Gott hat uns den freien Willen gegeben und davon wird er nie abrücken. Gott ist die Liebe und somit wird Gott uns auch nicht bestrafen, da wir das ja letztendlich selber machen. Würde Gott uns bestrafen wollen, könnte er gar nicht die unermessliche Liebe sein. Wer liebt, der verzeiht.

Der Satz im Vaterunser „ und führe uns nicht in Versuchung“ ist nicht richtig. Dass liegt daran, dass das Vaterunser welches Jesus uns gelehrt hat, eine schlechte und stark vereinfachte Übersetzung ist. Diese schlechte Übersetzung wurde aus Unwissenheit gemacht und nicht mit schlechter Absicht. Das ist aber eine andere Geschichte.

Ist man jemanden positiv gesinnt, dann kann man auch positive Energie in sich selber beobachten, wenn man seine Gedanken mal kurz auf sich selber lenkt.

Ist man jemanden negativ (Wut, Hass, usw.) gesinnt, kann man das mittels schlechter eigener Körperenergie spüren, was für niemanden schön ist.

Das wir unsere eigene positive oder negative Welt selber erschaffen hat Debby Ford in ihrem Buch „Die dunkle Seite der Lichtjäger“ sehr gut beschrieben. 

Zitat (inhaltlich korrekt wiedergegeben) : „Es ist immer deine eigene persönliche Entscheidung, ob du unschöne Lebenserfahrungen negativ siehst und somit in deiner eigenen Hölle weilst, oder du daraus deine positiven Lehren ziehst und somit für deinen weiteren Lebensweg besser Gerüstet bist.“

Wir sind auf der Erde um aus unseren Fehlern zu lernen. Die Fehler die wir machen sind an sich nicht schlecht. Fehler sind nur dazu da uns einen Hinweis zu geben, dass wir da noch was zu lernen haben.

Die stärkste Kraft im Universum ist die Liebe, nichts ist stärker als diese Kraft.

Die verführerischsten Kräfte im Universum sind Hass, Wut, Neid, Missgunst, aber auch Angst.

Es ist immer unsere eigene Entscheidung ob wir daraus lernen wollen, oder in unsere eigene Hölle gehen.

Mach dir keine Sorgen, wenn du auch mal negative Gedanken hast. Das negative ist dafür da, damit wir es kennenlernen und somit zur Liebe finden.

Nur wer das negative kennt, kann die Liebe erkennen.

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berloff  30.09.2023, 01:07
@anonym27787

So ist es, aber wenn viele Menschen am selben Ort sind, die in einem solchen Zustand des Unfriedens, Hasses, Hochmuts, Eitelkeit, Neids usw. leben, dann kann der Ort an dem sie sich befinden auch zur Hölle nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere werden ! Somit wäre beides, Zustand und Ort hier auf der Erde richtig.

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Es gibt nicht nur nicht die christliche Hölle - Es gibt auch nicht das christliche/muslimische Paradies.

Insofern brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen!

Ansonsten hat Dein Relilehrer Recht: Hölle ist ein Zustand, in den Du Dich selbst hineinmanövrierst oder hineinmanövrieren lässt - aus dem Du aber auch Dich selbst wieder befreien kannst!

Ich teile die Meinung Deines Lehrers insofern, dass ich ebenfalls nicht von einer buchstäblichen Hölle ausgehe.

Ich kann mir allerdings eine Apokatastasis (also eine Art der Wiederherstellung oder einer Allversöhnung) nach dem Tod vorstellen. Ob das Dein Lehrer ähnlich sieht weiß ich natürlich nicht.

Eine Allversöhnung würde letztendlich tatsächlich ausnahmslos alle Menschen betreffen, also auch Leute wie Hitler. Selbst der Teufel (an den ich allerdings nicht glaube) wäre theoretisch davon betroffen.

Ich würde tatsächlich nicht an einen Gott glauben können (wollen), der eine mit körperlichen Qualen verbundene (womöglich auch noch ewige) Hölle kreiert.

sweetvanilla7  13.08.2023, 02:10

Ich auch nicht.

A.sineinen Gott will und kann ich nicht glauben.

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Hallo

Also

Der Mensch besteht aus Körper und Seele

Wenn du also die Seele nicht mehr im Fokus hast, sondern nur die Materie, (sinnesgelüstlich lebst, im Extrem wärest du Atheist), dann wirst du auch materialistisch leiden, hast du vielleicht schon erkannt. Denn der Mensch ist nicht nur Materie und sein Lebensziel ist auch nicht rein materialistisch

Ausserdem wirst du in deinem Tode, von der Materie getrennt

Also von all dem, was du meintest, seiest du. zB deine Persönlichkeit, deine Erinnerungen, all dein Hab und Gut

Diese Trennung ist bestimmt nicht leicht. Denn sie ist der Tod (vom Allbekannten)

Das ist für mich die Hölle. Wobei es natürlich auch noch eine gibt, die Menschen auf Erden schaffen

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich, der Mensch, ein Rätsel