Wie viel schwieriger ist das Informatik-Studium als die Ausbildung zum Fachinformatiker?

5 Antworten

Hi Hdrg3104

ich bilde hier Fachinformatiker aus - und habe als einen meiner Studienschwerpunkte Wirtschaftsinformatik gehabt. Hier nur mal ein paar Ideen:

  • machbar ist beides - aber es kommt immer auf den Einzelnen an. Bist du ein Theoretiker, der sich auch abstrakte Sachen ins Hirn pflanzen kann (auch Mathe und alles was danach kommt) - das wäre ein Studium (zumindest der Einstieg). Wenn es dir mehr liegt, die Sachen anzufassen, sofort verfügbare Lösungen zu präsentieren - das wäre eher der Fachinformatiker - ABER SEHR GROB VEREINFACHT.
  • Freizeit: das kommt ganz auf dich an. Machst du ein Studium und nimmst dir viel Freizeit, dann wird halt der Abschluss entsprechend. Das Gleiche passiert aber auch beim Fachinformatiker.
  • Denken: Wenn du weniger denken willst, solltest du von beiden Richtungen Abstand nehmen - die IT-Welt ist eben eine bunte Mischung aus Theorie und Praxis, die sich zudem auch noch permanent ändert. Das Gleiche gilt auch fürs Lernen.
  • "nur eine Ausbildung": wieder kommts auf dich an. Diese Aussage ist nicht richtig. Wer seine Ausbildung macht, um hinterher das Gehirn auf Standby zu schalten, da ist es richtig - weniger Denken. Wer aber (egal welche Richtung) nach vorne sieht und strebt, wird schnell eine Annäherung feststellen. Klingt komisch, aber ich erkläre, warum. Beispiel Studium (Informatik): du lernst, bildest dich vielleicht noch ein bisschen weiter und wirst Manager. Beispiel Ausbildung (habe ich hier - ein AzuBi von mir vor 12 Jahren): Ausbildung durchgezogen, Zusatzausbildungen (freiwillig) draufgesetzt und entsprechendes Engagement gezeigt - ist jetzt auch Manager). Kommt immer auf dich an.

Mal generell: wenn du studierst und nicht vorwärts kommst, ist das anscheinend nichts für dich - ich kenne das. Der Grund ist unwichtig. Du kannst auch den Fachinformatiker machen und dich weiterbilden und kannst Vergleichbares erreichen - Kommt immer auf deinen Einsatz an.

Viel Glück im Leben

Jedes Studium ist weit anspruchsvoller als eine gewöhnliche Lehrzeit.

Eben deswegen benötigt man ja für ein Studium (gleich welchen Faches) einen deutlich wertvolleren Schulabschluss. Sein Zweck: Er muss Studierfähigkeit garantieren.

Schachpapa  13.01.2023, 23:34

Und das macht er (der Abschluss Allgemeine Hochschulreife) leider nicht mehr. Nach aktueller Statistik beginnen 54% der Schüler eines Jahrgangs ein Studium. Und etliche brechen es auch wieder ab.

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Rubezahl2000  13.01.2023, 23:45
@Schachpapa

Im Schnitt bricht in Deutschland fast jeder 3. Student sein Studium ab.
Und in MINT-Studiengängen scheitert sogar fast jeder 2.

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grtgrt  13.01.2023, 23:58
@Schachpapa

Ja, so ist es leider. Die Bildungspolitik (mindestens die der letzten 25 Jahre) hat mehr schlecht als recht gearbeitet und muss nun leider erkennen, dass das, was sie da in viel zu undurchdachter Weise angerichtet hat, große Probleme zur Folge hat, die man vorher nicht hatte:

Im blinden Eifer, Neues durchzusetzen, hat man nie gefragt, in welchem Ausmaß das Neue denn nun wirklich Verbesserung oder doch eher Verschlechterung darstellt. Jetzt erst sieht man, dass nur wenig besser, aber deutlich mehr schlechter wurde als es vorher gelöst war. Umsteuern wird man erst, wenn der Schmerz unerträglich werden sollte, was noch lange dauern kann.

Schwierig wird all das auch deswegen, da sich ja nicht nur die Vorstellungen der Bildungspolitiker und professionellen Bildungsexperten ständig ändern, sondern auch das Verhalten und die Gewohnheiten der betroffenen Jugendlichen und der Gesellschaft insgesamt.

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Ja, natürlich. Eine Ausbildung zielt immer auf eine eher handwerkliche Tätigkeit ab. Da muss man eher machen und es geht darum wie man etwas macht und welche. Hintergrund man dazu braucht. Im Studium geht es eher um wissenschaftliches Denken. Da muss man verstehen warum es das überhaupt gibt, alles herleiten, berechnen, ergründen. Im Studium fehlt deshalb oft ein vernünftiger Anteil an Praxiswissen. Deshalb ist es für Theoretiker besser.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich kann dir nur sagen, dass man beim Informatikstudium sehr gut in Mathematik sein muss. Bei der Ausbildung ist das angeblich weniger wichtig.

Viel, viel schwerer. Vor allem, wegen Mathe. Die meisten scheitern im Studium am Matheteil. In der Ausbildung ist Mathe kaum Thema. Es liegen also Welten dazwischen.