Wie viel Kohle braucht ein Zug auf 100km?
Eine Maximal beladene Dampflok. Und ein Wirkungsgrad wäre schön.
5 Antworten
Eine große Güterzug-Dampflok wie die DR-Baureihe 44 (Schwere Güterzuglok der Deutschen Reichsbahn) hatte:
- Kohleverbrauch: etwa 100–150 kg Kohle pro Kilometer unter Volllast
- Wasserverbrauch: etwa 10–20 L Wasser pro Kilometer
- Wirkungsgrad: etwa 6–8 % (thermodynamisch)
Rechnen wir mit einem Mittelwert:
- 125 kg Kohle/km × 100 km = 12.500 kg = 12,5 Tonnen Kohle
Das wäre ein typischer Verbrauch für eine große, voll ausgelastete Lok.
Der thermische Wirkungsgrad von Dampflokomotiven lag historisch bei 6–8 %.
Das bedeutet: Nur etwa 1/14 bis 1/12 der Energie im Kohleinhalt wird in nutzbare mechanische Energie umgesetzt – der Rest geht als Wärme, Reibung und Abwärme verloren.
stimmt leider nicht: Damals mit der S 3/6 von München nach Lindau über das Allgäu hat man rund 5 Tonnen Kohle gebraucht mit einem Schnellzug. Vorräte sind so im die 8010 Tonnen Kohle. meistens eher weniger. So hat der Tender der 44er 10 Tonnen Kohle, und man ist auch wesentlich mehr als 100 km gefahren, mit einer Tenderfüllung, siehe Buch von Helmut Kaleve:
Auf der Dampflok: Erinnerungen e. Lokführers Helmut Kaleve - Google Suche
In Günzach belud die Feuerwehr die Kessel der Dampflokomotiven mit Wasser. Auf 100 Kilometer verbraucht eine solche Lokomotive knapp zwei Tonnen Kohle und rund 14.000 Liter Wasser, dass in einem Kessel erhitzt wird.
Und es kommt natürlich immer auf das Modell an und wie viele Waggons es ziehen kann.
Hallo das ist nicht einfach zu erklären:
Je nach Loktyp. Strecke, Zuglast, Kesselgrösse, Leistung, Geschwindigkeit, Fahrplanlage, kann der Verbrauch in weiten Grenzen schwanken.
Eine C 5/6 am Gotthard auf 27%o Steigung verbraucht wesentlich mehr Kohle als eine Lok mit einem Schnellzug im Flachland.
Früher war es so, dass man davon ausgehen konnte, dass für einen Schnellzug über das Allgäu etwa 5 Tonnen Kohle gebraucht wurden. Wesentlich mehr dürfte auch heute in einer Schicht nicht gebraucht werden. Nun kam es natürlich drauf an, wie Schnell man unterwegs war. 3 Stunden von München nach Lindau mit dem Schnellzug, oder 8 Stunden mit dem Güterzug nach Kirchweyhe (Buch Helmut Kaleve)
Je nach Lok, Zuglast und Strecke benötigt eine Dampflok um die 10-15 Tonnen Kohle/100km.
Dazu noch einiges mehr an Wasser.
Der Kohleverbrauch hängt auch von deren Qualität ab. Schon vor dem Ende der Deutschen Steinkohle mußte die für Dampfloks verwendete Kohle importiert werden, weil aus deutschen Zechen keine Bruchkohle mehr kam. Mitunter läßt die Qualität der Importkohle aber zu wünschen, ein Heizer meinte mal das sei keine Kohle sondern Blumenerde.
Der Wasserverbrauch liegt sicher wesentlich höher. Immerhin fasst ein grosser Tender einer 01 oder 44er bis zu 34'000 Liter Wasser.