Wie können Vegetarier und Veganer bloß ohne Fleisch Leben?

16 Antworten

Ach, ich lebe seit mehr als 10 Jahren ohne Fleisch und ohne Milchprodukte.

Den Anstoss dazu gab mir mein Umzug auf´s Land. Es gab dort einen Hühnerstall und einen großen Hühnerhof, also schaffte ich mir Hühner an.

Mit denen hatte ich dann jeden Tag zu tun und lernte sie gut kennen und schätzen, als Lebewesen zu schätzen.

Da wurde mir zum Einen bewußt, wie wirklich glücklich und ausgelassen Hühner in einer hühnergerechten Umgebung leben, wie sie kommunizieren, mitenander umgehen, miteinander tuscheln und auch Kommentare über mich ablassen 😂. Ohne Zweifel ist das so!

Da wurde mir der Gedanke unerträglich, eines von ihnen zu töten, um Fleisch auf dem Teller zu haben. Und weil ich das Huhn als denkendes, fühlendes Lebewesen schätzen gelernt hatte, wurden mir auch die anderen Tiere als denkende, fühlende Lebewesen bewußt. Da war es dann mit dem Fleischessen vorbei und kurz danach auch mit den Milchprodukten. Ich hatte mich einfach informiert, wie das in der Industrie vor sich geht und wollte keinen Anteil mehr daran haben.

Aber das war dann auch nicht die einzige Umstellung in meiner Ernährung. Von industriell verarbeiteten Lebensmitteln hab ich mich fast ganz verabschiedet und hab angefangen, im Bioladen einzukaufen.

Da war dann meine Kreativität in der Herstellung von Mahlzeiten gefragt. Damit habe ich gute Fortschritte gemacht und lecker muss es sein.

Ich kaufe also gesunde Lebensmittel und esse lecker. Was will man mehr?

Da auch Umweltschutz in meinem Leben eine große Rolle spielt, lasse ich die Natur in meinem Garten zu. Dadurch habe ich viele essbare Wildkräuter entdeckt, die ab Frühling wieder einen Großteil meiner Ernährung ausmachen.

Anfangs hatte ich schon mal die Konsistenz von Fleisch vermisst, dann aber Sojaprodukte zum Braten entdeckt. Diese Sojaprodukte bestehen dann ausschließlich aus Sojamehl ohne irgendwelche Zusätze. Das heißt dann "texturiertes Sojafleisch" und man kann es in unterschiedlichen Formen kaufen, mal als Medallions, mal als Steaks, Würfel oder Schnetzel. Damit läßt sich gut arbeiten. Wie man es würzt, liegt ja an einem selbst.

Die Würfel nehme ich z.B. gerne in gesalzenem Öl gebraten als Croutonersatz in meinem Salat. Die "Steaks" dann mit Apfel und Birnenstückchen, die Medallions mit Mangochutney, das Geschnetzelte mit allem möglichen Gemüse. Mal esse ich mehr davon, dann lange wieder gar nicht.

Hühner habe ich immer noch und esse die Eier weiterhin. Damit kann ich sehr gut leben. Ausserdem lebt man mit Hühnern in einer wunderbaren Symbiose. Alles, was in Küche und Garten anfällt, kommt auf den Hühnerhof, wo es entweder gefressen wird, oder durch Scharren zerkleinert, in den Boden eingearbeitet wird und kompostiert. Diese gute Erde, die sich dadurch bildet, läßt sich wieder im Garten verwenden.

Seit ich so lebe, werde ich auch nicht mehr krank. Nicht mal eine Erkältung, geschweige denn Grippe in den letzten 10 Jahren.

Ich sehe überhaupt keinen Grund, wieder Fleisch oder Milchprodukte zu essen. Für Milchprodukte reicht für mich schon das Argument, dass jedes Säugetier ab einem bestimmten Alter entwöhnt wird. Das ist ganz natürlich.

Ich nehme auch keine "Supplemente" oder sonstetwas in diese Richtung.

Graystorm 
Fragesteller
 31.12.2023, 15:17

Dann siehst bestimmt total Abgemagert aus. So zu Leben ist nicht Gesünder.

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5Leonarda  31.12.2023, 16:32
@Graystorm

Nee, ganz bestimmt nicht! Keine Ahnung, wie da drauf kommst! 🤣

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5Leonarda  31.12.2023, 17:18
@Graystorm

Nein, mir fehlt wirklich nichts. "Kraftfutter" bekomme ich auch pflanzlich und das brauche ich auch, weil ich körperlich arbeite. Und weil ich draussen arbeite, bekomme ich auch reichllch Vitamin D.

Vitamin B12 bekomme ich teils von Eiern und teils von den Wildkräutern, die ich ungewaschen verspeise.

Vitamin B12 Faktenblatt

Pflanzliche Produkte

Pflanzen enthalten im Allgemeinen kein Vitamin B12. Bodenproben haben jedoch gezeigt, dass Böden, welche nicht zu stark mit Chemikalien belastet sind, sehr viele Bakterien enthalten, die Vitamin B12 produzieren. Dieses B12 kann auf Pflanzen haften bleiben, wenn man diese erntet.
Dies könnte eine Erklärung dafür sein, dass in ländlichen Gegenden Indiens ein B12-Mangel praktisch unbekannt ist, selbst bei jahrelanger rein veganer Ernährung.
Da jedoch in den Industrienationen kaum noch Pflanzen direkt in der Natur gegessen werden, sondern zuvor immer gewaschen, geschält oder auf eine andere Art gesäubert werden, geht vom Ernteplatz bis zum Esstisch meist das wertvolle Vitamin an der Oberfläche verloren.
Hinzu kommt, dass durch die Gifte, die in der heutigen konventionellen Landwirtschaft eingesetzt werden, im Boden lebende Bakterien auch häufig mit vergiftet werden.
Wir haben also hochreine Nahrungsmittel und immer «reiner» werdende Böden.
Dadurch verschwinden auch immer mehr der nützlichen und überlebenswichtigen Bakterien.
Obwohl also früher die Menschen durch eine pflanzliche Ernährung mit wildgewachsenen und höchstens leicht gewaschenen Pflanzenprodukten durchaus B12 bekamen, kann man davon heute nicht mehr ausgehen.
Gemüse, Kräuter und Früchte aus dem Supermarkt werden so rein wie möglich angeboten, um auch alle möglichen Krankheitskeime zu entfernen.
Wenn man sich also nicht zu einem Grossteil von wildgewachsenen, ungesäuberten Kräutern und anderen ungesäuberten pflanzlichen Produkten ernährt, ist der Anteil an B12, den man über die (Supermarkt-)Ernährung heute bekommt, vernachlässigbar klein.
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wo sie sich zwingen sich das zu verbieten zu essen?

für viele ist dieser Verzicht kein Zwang. Und für andere gibt es zahlreiche Fleischersatzprodukte, von denen einige wenige tatsächlich wie ihr fleischliches Pendant schmecken.

Alex

Goldgeweher  04.04.2023, 09:27

Anstatt aber FleischERSATZprodukte zu essen, können sie sich Fleisch essen

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EinAlexander  04.04.2023, 09:34
@Goldgeweher
Anstatt aber FleischERSATZprodukte zu essen, können sie auch Fleisch essen

Ja. Und?

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Ich zwinge mich zu absolut gar nix - und "verzichten" muss ich auch auf rein gar nix !

Warum dies ?

Ich habe das Leid in mein Herz gelassen - und hatte dadurch den Mut, über meinen (buchstäblichen) Tellerrand zu blicken !

In all den Jahren hatte ich keine Sekunde einen "Jeeper" auf Fleisch und Co. - wäre das passiert, bräuchte ich nur meine Augen zu schließen :

Das unfassbare Leid - und die Schreie, die sich tief in meine Seele gruben, - hätten mich rasch wieder in die Realität zurückgeholt !

  • "Warum ich nicht Brüder esse ? Ganz einfach : Aus Familiensinn. Irgendwo muss Scham beginnen !" Wunderbar ehrliches Zitat von O.W. Fischer

Ich weiss aber, dass du lediglich provozieren möchtest - von daher...;)

Graystorm 
Fragesteller
 04.04.2023, 15:21

Warum sollte ich provozieren, das war nur eine Frage also komm runter.

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Baumfels  07.04.2023, 18:09
@Honeysuckle18

Ich glaub sie hat es wirklich nicht böse gemeint, vielleicht waren ein paar Formulierungen zu heftig, aber ich glaube es gibt viele Leute die sich nicht vorstellen können ohne Fleisch zu leben, also war die Frage nicht aus Provokation, sondern aus Neugierde und Verwirrung gestellt

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Das dürfte Gewohnheitssache sein. Nach ein paar Wochen dürften sich die Gelüste erledigt haben.

Herzlichen Glückwunsch. Du hast festgestellt was Konditionierung ist. Fleisch gehörte wohl immer in deiner Kindheit dazu.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aus Erfahrung lernen