Wie kann man einen aggressiven Hund in die Flucht schlagen?

9 Antworten

Damit würdest Du einen Hund, der wirklich die Absicht hat Dich zum Frühstück zu verspeisen nicht abhalten. Im Gegenteil. Wenn's schiefgeht bist Du nicht schnell genug auf dem Baum - die Katze schon...

Ich verstehe nicht woher diese irrationalen Ängste immer kommen ? Kaum ein Hund greift einfach einen fremden Menschen auf der Straße an.

Wenn Du solche Angst hast, dann überleg Dir nicht wie Du Dich "wehren" kannst - das klappt im Ernstfall sowieso nicht - sondern lerne etwas über Hunde. Dann kannst Du besser einschätzen was der Hund der da auf Dich zukommt im Sinn hat.

Meistens ist es Neugier - einfach gucken wollen wer da kommt. Das sind oft Junghunde - völlig harmlos.

Oder es ist eine Warnung - das sind Hunde die in ihrem Territorium sind und Du bist der Eindringling. In dem Falle ist es ratsamer sich vorsichtig zurückzuziehen und zu de-eskalieren.

Oder Du hast die Individualdistanz des Hundes verletzt, indem Du zu nahe an etwas bist, das der Hund als sein Eigentum betrachtet (Ball, Stöckchen, Frauchen - was auch immer). Auch in diesem Fall ist Rückzug die bessere Variante.

Oder Du läufst zu schnell und direkt auf einen Hund zu oder zu nah am Gartenzaun - er fühlt sich von DIR bedroht. Auch hier sofort Abstand herstellen.

Also in wirklich den allermeisten Fällen ist es so daß sich der Hund von DIR bedroht fühlt und nicht umgekehrt.

Shiranam  10.03.2018, 09:55

Eigentlich finde ich deine Antwort ja ganz gut, außer:

"...Du hast die Individualdistance des Hundes verletzt...". Ich meine, hier ist die Rede von fremden Hunden irgendwo auf der Straße. Ist es denn wirklich schon so weit, dass man schauen muss, wo das Tier lang will oder steht? Muß ich als Mensch den Gehweg meiden, weil da ein Hund ist? Das darf doch nicht sein, dass ich neben einem Hund nicht langlaufen kann, weil ich dann seine Individualdistance nicht wahre!

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Goodnight  10.03.2018, 10:22
@Shiranam

Das ist leider so, weil sehr sehr viele Hundehalter ihre Hunde nicht erziehen.

Sich einen Strassenhund von wo auch immer zulegen und den absolut nicht im Griff haben ist leider Standard geworden.

Dein Schutz geht vor deinem Recht.

Natürlich ist es strafbar, wenn dich ein Hund bedroht.

In einer akuten Gefahrensituation ist Deeskalation (fast) immer besser.

Eine Anzeige sollte darauf folgen.

Man muss Hunde sehr gut einschätzen können um zu wissen, wann man eingreift und wann nicht.

Nach meiner Erfahrung sind viele Hunde verblüfft wenn man ihnen Sitz! befiehlt und setzen sich hin.

Allerdings kenne ich die überdrehten Passanten nur zu gut, die in jedem Hund einen aggressiven Hund sehen.

Was ich schon von solchen Leuten grundlos, einfach nur weil mein Hund neben mir her ging, bedroht und einmal schon geschlagen wurde, geht auch auf keine Kuhhaut..

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Dahika  10.03.2018, 14:27
@Shiranam

Komisch. So eine Sache habe ich noch nie erlebt. DAs sind doch fast alles Bild-Zeitungsgeschichten.

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Haha, meine alte Hündin hat sich von Katzen nicht beeindrucken lassen. Die meinte es sehr ernst, wenn sie gegen Katzen ging und ließ sich durch Buckel machen, fauchen, spucken und schlagen nicht verjagen. Das musste auch der Nachbarskater lernen. Der hatte nur Glück, dass wir gleich zu seiner Rettung eilten und meine Hündin gehorsam genug war ihn wieder loszulassen. Sie hatte ihn nämlich schon am Schlawittchen und war kurz davor es zu Ende zu bringen.

Ein Hund der das ernst meint wird sich so nicht verscheuchen lassen. Im Gegenteil, der wird das wohl noch als Provokation erkennen und dann fliegen dir 42 spitze, scharfe Zähne entgegen, die in einem Kiefer stecken der kräftig genug ist Knochen zu knacken.

Lass das lieber und halte dich an die passiven Techniken. Die Setzen nämlich darauf dem Hund Beschwichtigungssignale zu senden, damit er sich beruhigt und ihn auf Abstand zu halten. Das ist meiner Meinung nach der klügere Weg.

Imago8 
Fragesteller
 10.03.2018, 09:50

Hm...vielleicht funktioniert die "Katzentaktik" nur bei wilden Tieren zuverlässig. Was denkst du, warum wollte dein Hund den Kater umbringen?

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EvaRelativ  10.03.2018, 11:05
@Imago8

Da gibt es sicher mehrere Gründe. Zum einen mag mein Vater keine Katzen in seinem Garten. Ich nehme an anhand seiner Körperhaltung hat sie dann Katzen auch schnell als unerwünscht eingestuft. Den einen Tag saß der Kater dann in der Ecke und kam nicht mehr weg. Da hat sie ihn gepackt - so schnell konntest du gar nicht gucken! Da kam dann wohl auch der Jagdtrieb mit durch. Und letztendlich kommen Hunde und Katzen ja meist eh nicht gut miteinander aus, wenn sie sich nicht kennen, da die Körpersprache komplett gegensätzlich ist. Beim Hund heißt Rute hoch erhoben "Hier bin ich der Boss, ordne dich freiwillig unter oder ich helf dir dabei." Bei Katzen heißt das "Hallo, nett dich zu sehen, wollen wir Freunde sein?"

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Hab es, selten genug, aber doch, eine Hand voll mal durchgezogen. Hat sicher geholfen, dass ich mich in den jeweiligen Fällen geärgert hab, die Körpersprache authentisch war.

Dadurch ging auch das Fauchen recht gut, es war richtig laut. Und kräftiger Satz aus dem Stand auf das (sorry) blöde Mistvieh zu. Da gabs für den Jund dann nur mehr Turbo.

Aber Achtung. Hunde erkennen sehr gut ob gespielt, oder ernst, ob du eigentlich Angst hast, oder eher den Gedanken, “schleich di, Vieh, oder I zreiß di in da Luft“. Wenn du bluffst, dann musst gut sein drin, oder aber di musst bereit sein, dem Hund, der z.B. grad unbegründet hergeschnappt hat, wirklich eine drüberzugeben. (Ähnliches gilt für bosjagte Hunde - und ja die gibts - die sich einen Spaß machen, vorbeigehenden aufzulauern, und dann von hinten aus einen halben Meter Entfernung ins Ohr zu bellen, um vor Freude über den Grund zu tollen wenn der Betroffene in einem Satz quer über die Straße springt.

Der hat den Trick nach den Gegenschreck (Reflex, statt wegspringen, das ging ganz ohne Kopfbeteiligung) bei mir nie mehr probiert.

Ich bin ehrlich gesagt, noch nie einem aggressiven Hund begegnet. Jedenfalls nicht auf der Straße. Vielleicht verhalte ich mich anders?

Ich würde mich hüten, selbst aggressiv zu reagieren. GAr nichts machen, ruhig stehenbleiben, dem Hund nicht in die Augen gucken, ist die Devise. Sonst reizt du ihn nur.

Ach doch, einmal ist es mir passiert. Ich suchte eine Bekannte, die ihr Pferd auf einem Bauernhof stehen hatte und betrat die Scheune. Es war aber niemand da, außer dem Bernhardiner des Hauses. Also kein ganz kleiner Hund. Er war ganz freundlich. Ich wollte wieder gehen, da baute sich der Riese vor mir auf, mit Körperkontakt, knurrte und sagte: "Du kommst hier nicht weg." Uuppsss. Ich rührte mich nicht von der Stelle, sagte nur: "Liebes Hundi, braves Hundi." Aber er ließ mich nicht gehen. Ich rief dann mit schwacher, säuselnder Stimme: "Hallo, ist hier jemand." Aber es hörte mich natürlich keiner.

WAs tun? Nach ein paar vergeblichen Versuchen, ihn zu überzeugen, mich doch gehen zu lassen, habe ich ihn dann mit sehr freundlichen Worten am Halsband genommen und freundlich gesagt. "Wir beide, wir gehen jetzt." Und das war für den Hund ok. Er ging neben mir her, und als wir das Grundstück verlassen hatten, ließ er mich auch gnädig gehen.

Ich muss aber zugeben, dass ich auch keine Angst vor Hunden hatte, obwohl mir bei dem Bernhardiner schon mulmig war.

Und dann war ich mal bei einem Araberzüchter, weil ich dort vielleicht ein Pferd kaufen wollte. "Kommen Sie mit", sagte die Hausfrau. "Wir müssen durch die Scheune zum Pferdestall."

Sie öffnete die Scheunentür. Dort war es ziemlich dunkel. Und aus den Augenwinkeln sah ich einen riesigen Schatten aufstehen und auf mich zukommen. Es war ein Mastino Napolitano. (Listenhund Kat. 1). Okeeee. Ich hielt ihm meine Hand zu schnuppern hin, da sah ich weitere Schatten auf mich zukommen. Am Ende war ich von 8 riesigen Mastinos umzingelt. Also RUHE bewahren. "ich bin gar nicht gefährlich. Ich bin ganz lieb. "

"Die fressen mich jetzt aber nicht, oder?" fragte ich die Hausfrau mit etwas schwacher Stimme. "Nein, nein," meinte die fröhlich. "Ich züchte Mastinos. Die sind ganz lieb."

DAs waren sie auch. Knutschkugeln

Von daher ist es das Wichtigste, absolute Ruhe zu bewahren. Keine hastigen Bewegungen machen. Dann passiert in 99% der Fälle gar nichts. Wenn man natürlich sozusagen zum Gegenangriff übergeht, wird man bei größeren Hunden den Kürzeren ziehen. Also lieber den Hunden klar machen, dass man ganz lieb und ungefährlich ist.

Ok, ich gebe zu, um Ruhe zu bewahren, darf man vermutlich sowieso keine Angst vor Hunden haben.

Aber, abgesehen von den beiden Malen, habe ich mich noch nie von einem Hund bedroht gefühlt. Noch nie!!!

Tief Luft holen und schreien

Ein Bekannter von mir ist hat sich auf alle Viere auf den Boden fallen lassen und hat den Hund angeschrien. Wir haben das von weitem gesehen. Der Mann hat eine sehr laute und tiefe Stimme. Der hst das regelmässig gemacht

Du Hund war weg.

Wäre ich Hundebesitzer oder viel in der Natur unterwegs, hätte ich einen Pfefferspray dabei

Imago8 
Fragesteller
 10.03.2018, 13:03

Pfefferspray habe ich schon. Aber ich würde gerne auch ohne auskommen, zumal ich es manchmal vergesse mitzunehmen.

Was war das für eine Situtation? Wollte der Hund ihn wirklich angreifen?

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KaeteK  10.03.2018, 13:09

Ja, es sah so aus.

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