Wie ist eure Einstellung im Bezug auf Energie?

Das Ergebnis basiert auf 54 Abstimmungen

Für Erneuerbare Energien und gegen Atomkraft 44%
Für erneuerbare Energien und ein bisschen für Atomkraft 33%
Für Atomkraft und ein bisschen für erneuerbare Energien 9%
gegen die Energiewende 7%
Gegen erneuerbare Energien und für Atomkraft 6%

14 Antworten

Für erneuerbare Energien und ein bisschen für Atomkraft

Ich bin grundsätzlich gegen die Technologie Atomkraft. Das ist eine Technologie, die keine Zukunft hat. Ich finde es allerdings absolut sinnbefreit in dem Szenario in dem wir uns gerade befinden die Atomkraftwerke, die ja bereits gebaut sind, ohne Not abzuschalten.

Digibike  15.08.2023, 11:25

Grundsätzlich schon. Allerdings ist die Dahingehend, daß der Ausstieg seit den 90iger beschlossen ist, aber durch "Stimnenfang" immer wieder "gekippt" oder verschoben wird - dabei aber zum einen lustig weiter Atommüll produziert wird und zum anderen andere Technologien ausgebremst werden, weol eben "kein Schmerz" da ist... Leider funzt der Mensch nur nach dem Prinzip "jetzt muß ich...", um bestehendes zu hinterfragen. So kommt es auch, daß wir mal "dick" in Photovoltaik waren, mittlerweile nach 10 Jahren "Durststrecke" mittlerweile China "dick" im Geschäft ist, während hier alles kaputt gestrichen wurde... Selbst nach 2014 wurde lieber Gas subventitioniert... Welch Visonärer Weitblick.

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Für erneuerbare Energien und ein bisschen für Atomkraft

Genauer gesagt: "Für Erneuerbare Energien und ERST EINMAL Atomkraft".

Atomkraft ist die einzige Klimaneutrale Energiequelle die "überall" in großem Maßstab funktioniert die wir derzeit haben.

Wind funktioniert bei Flaute nicht, Solar funktioniert nicht nachts. Also erst mal kein Ersatz bis wir genug davon herstellen können und das dann auch noch speichern können.

Es ist gut und Richtig in diese Technologien zu investieren. Je mehr, desto besser! Mehr Effizienz bei Erzeugung und Verbrauch ist auch wichtig.

Aber was wir jetzt haben, das reicht nicht. Atomkraft ist keine gute Lösung, aber die einzige die wir derzeit haben.

Natürlich ist Atomkraft gefährlich, natürlich macht das Probleme. Klar kann das eine Katastrophe biblischen Ausmaßes erzeugen. Aber sind die Alternativen Kohle/Gas/Öl denn wirklich besser?

Und weil wir unsere recht guten AKW abschalten, müssen die Länder drumherum ihre wackligen und nachweislich Baufälligen AKW weiter laufen lassen damit Europa keine absolute Katastrophe erleidet.

Denn bricht das Stromnetz zusammen - und unsere Grünen arbeiten stark daran - dann dauert das bis zu 2 Wochen das wieder komplett an zu fahren. Also bis zu zwei Wochen keinen Strom, kein fernsehen, keine Logistik, keine Lebensmittelproduktionen, kein Essen normal zum kaufen. Keine Arbeitsplätze funktionieren usw.

Das wird einen gewaltigen, niedagewesenen Wirtschaftsschaden geben, die dickste Wirtschaftskriese aller Zeiten, viele Menschen werden sterben, auch Nutztiere in Massentierhaltung werden qualvoll verenden. Starke Menschen werden die schwachen verprügeln - oder schlimmeres - um denen Essen weg zu nehmen. Menschen werden durch die Wälder streifen und alles erschießen bzw. totschlagen was sich bewegt um Fleisch zu haben. Im Winter wird alles abgeholzt um sich zu wärmen.

Mehr Umweltschaden geht nicht!

Die Polizei kriegt Kekse - und was kriegen die Menschen die lebenswichtige Medikamente brauchen?

Wie empfindlich das Stromnetz ist, kann man hier sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=dVJYG44Wswg

Aber die, die da im Film reden, die haben Wasserkraft und Pumpspeicherwerke. Klar, der Voralberg hat als allererstes wieder Strom. Nicht aber Berlin, Köln, München!

Und die Windräder drehen sich zwar, zählen aber nicht als "rotierende Masse", das sind AKW, Kohle- und Ölkraftwerke. Die meisten Gaskraftwerke sind Sekundäre regelung.

Ohne AKW, KKW und ÖKW kann das Europäische Stromnetz mit derzeitiger Technik nicht funktionieren! Noch nicht! Und genau da müssen wir ran. Einfach nur abschalten, das ist gefährlich und unverantwortlich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Bluemie  15.08.2023, 12:01
Atomkraft ist die einzige Klimaneutrale Energiequelle

Das ist falsch. Atomkraft ist (wenn erstmal die Kraftwerke stehen) eine CO2-arme Energiequelle, aber keinesfalls eine CO2-neutrale.

Wind funktioniert bei Flaute nicht, Solar funktioniert nicht nachts.

Das ist richtig. Falsch dagegen sind deine Rückschlüsse.

Und weil das so ist, wie Du das beschrieben hast, benötigen die EE auch ein Backup. Idealerweise wären das Speicherlösungen, wie Du auch richtig geschrieben hast, die aber noch nicht in dem erforderlichen Umfang zur Verfügung stehen.

Wo Du aber den entscheidenen Fehler machst, ist die AKW als Backup zu sehen, obwohl sie die Kraftwerke mit der mit Abstand höchsten Trägheit sind. Gerade die eignen sich also überhaupt nicht als Backup.

Im Gegenteil, in Schlewig-Holstein mußten zahlreiche WKA wegen zu hoher Last im Netz abgeschaltet werden, weil es mit dem AKW-Emsland nicht so einfach ging. Die betreiber der WKA mußten trotz Abschaltung wegen der Verträge trotzdem weiter bezahlt werden. Was für ein sinnloses Geld rausschmeißen, nur weil für ein AKW in der Gegend ein paar Monate Laufzeitverlängerung durchgesetzt wurde.

Verabschiede Dich mal von der Grundlast. Für eine Energiestrategie bei EE sind aber eher Spitzenlastkraftwerke erforderlich. Eben genau dann, wenn eben die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. Vorrübergehend werden das Gaskraftwerke sein, später mal Power-2-Gas-Lösungen.

Ohnehin bieten auch heute schon die EE eine gewisse Grundlast, mehr als die drei abgeschalteten AKWs. Hier sind Biogaskraftwerke, Pumpspeicherkraftwerke und sogar die Windkrafträder bieten einen Teil der Grundlast, vor allem Off-shore.

Auch für ein stabiles 50Hz-Netz sind doch längst alle technischen Lösungen vorhanden. Die müssen nur endlich mal konsequenter Umgesetzt werden. Da braucht es keine Atomkraft.

Ich sehe das alles gar nicht so schwarz. Wir haben im letzten Winter nicht die vorausgesagten Blackouts bekommen, werden das auch im nächsten Winter nicht und auch das europäische Stromnetz wird mit Sicherheit nicht zusammenbrechen.

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Commodore64  15.08.2023, 23:48
@Bluemie
Das ist falsch. Atomkraft ist (wenn erstmal die Kraftwerke stehen) eine CO2-arme Energiequelle, aber keinesfalls eine CO2-neutrale.

LIes und zitiere bitte ganze Sätze. Irgendwelche zusammengestoppelte Satzteile kann jeder nehmen um dagegen sein zu können.

Ich habe geschrieben "die "überall" in großem Maßstab funktioniert die wir derzeit haben". Offshorekraftwerke, Pumpspeicherkraftwerke, etc funktionieren nun mal nicht überall.

Wo Du aber den entscheidenen Fehler machst, ist die AKW als Backup zu sehen, obwohl sie die Kraftwerke mit der mit Abstand höchsten Trägheit sind.
Das ist falsch. Atomkraft ist (wenn erstmal die Kraftwerke stehen) eine CO2-arme Energiequelle, aber keinesfalls eine CO2-neutrale.

Von Backup habe ich nicht geredet. Man kann den Damp einfach durch den Kühlturm jagen statt den zu nuten und dann in wenigen Sekunden wieder mehr auf die Turbinen geben. Von Wirtschaftlichkeit habe ich nichts gesagt. Alles muss erst mal gebaut werden und erzeugt so CO2. Die bereits vorhandenen AKW müssen nicht erst gebaut werden. Und strenggenommen erzeugt alles CO2. Auf jeden fall ist ein AKW besser als Fossil was CO2 angeht.

Eben genau dann, wenn eben die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. Vorrübergehend werden das Gaskraftwerke sein, später mal Power-2-Gas-Lösungen.

Wenn - wenn - wenn .... dann. Und davon rede ich ja. Beachte mal meinen Einführungssatz. "ERST MAL für Atomkraft". Und dann habe ich gefordert mehr in EE zu investieren. Einfach damit dann dann wenn es so weit ist - und das sollte so schnell wie möglich sein - dann auf EE sicher umsteigen.

Auch für ein stabiles 50Hz-Netz sind doch längst alle technischen Lösungen vorhanden. Die müssen nur endlich mal konsequenter Umgesetzt werden.

Das ist ja genau das was ich geschrieben habe. Erst mal EE Technologie gründlich fördern und aufbauen, dann umschalten wenn es Sinnvoll ist.

Wir haben im letzten Winter nicht die vorausgesagten Blackouts bekommen, werden das auch im nächsten Winter nicht und auch das europäische Stromnetz wird mit Sicherheit nicht zusammenbrechen.

Das wäre schön. Das ist so wie "Ich hatte noch nie einen tödlichen Unfall, also werde ich niemals einen tödlichen Unfall haben!"

Nur weil das so gerade gut gegangen ist, heißt das nicht, dass das dauerhaft so bleibt. Und im Winter liefen die AKW ja noch. Der Winter mit AKW ist kein Beweis, dass es ohne AKW weiterhin funktioniert.

Die kopflose Pfuscherei am Stromnetz und Terrorismus ist nicht die einzige Gefahr. Schwere Unfälle oder Fehlentscheidungen (man erinnere sich an den Beinahe Blackout wegen der Durchfahrt der Queen Elisabeth) können immer passieren. Und irgendwann kommt mal eine große Sonnenerruption. Bei der letzten sind Telegraphenanlagen komplett abgefackelt. Das Stromnetz muss man dann runter fahren um es zu schützen - und dann tagelang wieder anfahren. Das ist seit bestehen des Verbundnetzes noch nie passiert. Die meisten Studien sagen etwa 2 Wochen vorraus bis das Netz komplett wieder normal arbeitet.

Auch die Amis haben das erkannt, der Biden investiert ja kräftig sehr zum missfallen seiner Wähler die ja am leibsten kein Geld ausgeben wollen. Die wollen ihr Netz so stabil kriegen, dass ein Sonnensturm dem nichts anhaben kann oder das das Netz danach sehr schnell wieder angefahren werden kann.

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Bluemie  16.08.2023, 10:08
@Commodore64

Aslo wenn einem ein möglicher gigantischer Sonnensturm als letzte Rechtfertigung für die Kernkraft einfällt?

Glaubst Du tatsächlich, dass bei einer großen Sonnenerruption die AKWs nicht beeinträchtigt wären?

Und nein. Die bereits vorhandenen AKWs können nicht mehr genutzt werden. Die befinden sich bereits im Rückbau. Eine "Wiederbelebung" wäre sicherlich technisch problemlos möglich. Aber es würde sehr viel Zeit vergehen, Sicherheitsüberprüfungen würden anstehen und man müßte erstmal wieder neue Brennstäbe bestellen. Unterschätz das nicht. Es würden viele Jahre vergehen und viele Millarden neues Steuergeld kosten.

Ich sehe auch nicht, dass die abgeschalteten AKWs einen wesentlichen Beitrag zur Netzstabilität gebracht hatten. Die hatten gerade mal einen Anteil von etwa 4% vom Strommix. Dieser Anteil wurde in diesem Jahr längst wieder mit dem Zubau von EE kompensiert.

Aber ja. Ich gebe Dir ja insofern recht, dass es total falsch war, gleichzeitig aus Kohle und Atom aussteigen zu wollen. Das habe ich ja hier in meiner Antwort auch so geschrieben. Es wäre wesentlich besser gewesen, zunächst komplett aus der Kohle und anschließend später aus Atom auszusteigen. Aber diese Entscheidungen sind jetzt getroffen. Die sollten jetzt auch nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Jede/r, der sich hier eine Renaissance der Kernkraft wünscht, hat sich noch nicht mit den unverhältnismäßig hohen Kosten und extrem langen Bauzeiten für neue AKWs beschäftigt. So viel Zeit haben wir nicht mehr mit unserer Energiewende im Kampf gegen den Klimawandel.

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Commodore64  16.08.2023, 10:46
@Bluemie
Aslo wenn einem ein möglicher gigantischer Sonnensturm als letzte Rechtfertigung für die Kernkraft einfällt?

Du hast es anscheinend immer noch nicht verstanden. Mir geht es nicht darum auf biegen und brechen Atomkraft zu behalten. Mir geht es nicht um Geld sparen.

Ich mache mir Sorgen über die Auswirkungen von dem willkürlichem Abschalten um des abschaltens willen ohne Rücksicht auf Verluste.

Und warum sollten AKWs den Sonnensturm verhindern? Mir geht es um die Netzsicherheit bzw. die Folgen eines großen Blackouts. Ein AKW kann das nicht verhindern. Wir müssen die Energieversorgung so gestalten, dass wie ohne AKW auskommen und ein Sonnensturm möglichst geringe Auswirkungen haben. Das gelingt aber nicht durch willkürliches abschalten von KKW und AKW ohne vorher Maßnahmen zu treffen das Netz nach der Abschaltung mindestens so stabil zu halten.

Ich behaupte nicht, dass AKWs die Lösung sind - IM GEGENTEIL. Das habe ich mehrfach geschrieben. Aber jetzt alles zu versuchen Sinnlos umzustellen auf biegen und Brechen ist gefährlich.

Ich bin für EE und langfristig die Abschaffung von AKW. Wie mehrfach geschrieben.

Die befinden sich bereits im Rückbau.

Und genau da ist der Fehler. Den hätte man damals nicht machen dürfen.

Die hatten gerade mal einen Anteil von etwa 4% vom Strommix. Dieser Anteil wurde in diesem Jahr längst wieder mit dem Zubau von EE kompensiert.

Es geht um Stabilität, nicht Leistung! Schau Dir mal den "50 Hz" an den ich oben rein gestellt habe. Es geht um rotierende Massen in den Turbinen und Generatoren, die Schwungmasse des Stromnetzes. Die meisten EE können die nicht ersetzen. NOCH NICHT. ICH SAGE AUSDRÜCKLICH NICHT NIEMALS! Und Kraftwerke die besonders viele rotierende Massen beisteuern sind nun mal die KKW und AKW, also genau das was wir ja los werden wollen. Nur vorher müssen wir Ersatz schaffen, also Technologien erfinden bzw. aufbauen die das können.

Jede/r, der sich hier eine Renaissance der Kernkraft wünscht, hat sich noch nicht mit den unverhältnismäßig hohen Kosten und extrem langen Bauzeiten für neue AKWs beschäftigt.

Das wünsche ich mir nicht. Wo bitter hast Du das denn her? Klar ist Menschen sterben lassen billiger. Schau Dir mal an wie viele Menschen durch "wenige Stunden" Stromausfall in New York gestorben sind. Und dann mal 2 Wochen vorstellen.

Also noch mal, erst investieren und aufbauen um die Netzsicherheit hin zu kriegen die wir brauchen, dann abschalten, nicht umgekehrt!

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Bluemie  16.08.2023, 11:25
@Commodore64
Ich bin für EE und langfristig die Abschaffung von AKW. Wie mehrfach geschrieben.
+
Und genau da ist der Fehler. Den hätte man damals nicht machen dürfen.

Ich glaube, wir beide liegen in unseren Ansichten gar nicht so verschieden.

Genau so sehe ich das ja auch. Nur ist dieser Fehler damals gemacht worden. Hier drängten vor allem die Ministerpräsidenten aus Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und NRW, die den Kohleausstieg möglichst zum Vorteil ihrer Bundesländer so lange wie möglich hinausschieben wollten. Leider mit Erfolg.

Das wünsche ich mir nicht. Wo bitter hast Du das denn her?

Wo ich das her habe? Na von den Fakten.

Das hier sind die drei aktuell in Europa gebauten Reaktoren so an Bauzeit und Kosten verschlungen haben. Beziehungsweise wurde der Reaktor in Finnland vor Kurzem eröffnet.

Ich fasse mal nur auszugsweise einige Details zusammen. Die Liste ist viel umfangreicher:

Kernkraftwerk Olkiluoto (Finnland)

  • 2003 begann die Ausschreibung über den Reaktorblock 3
  • Der Kaufpreis wurde ursprünglich auf etwa 3 Milliarden Euro angesetzt und die Fertigstellung war für 2009 vereinbart.
  • 2009 wurden die Baukosten auf 5,47 Milliarden Euro geschätzt
  • Areva gab im Dezember 2012 einen Inbetriebnahmetermin im Jahr 2015 an. Gleichzeitig veranschlagte der Areva-Vertreter die Gesamtkosten mit 8,5 Milliarden Euro.
  • Im Mai 2016 berichtete der öffentlich-rechtliche finnische Nachrichtenkanal YLE, dass die Verhandlungen zwischen TVO und Areva über einen Vergleich der Teilung der Mehrkosten abgebrochen wurden: TVO verklagte Areva auf 2,6 Milliarden € Schadensersatz bezüglich der Verspätung – Areva verklagte TVO auf 3,4 Milliarden € der Mehrkosten
  • Stand Anfang Februar 2022 sollte der Reaktor im Juli 2022 regulär Strom erzeugen
  • Am Montag, dem 22. August 2022 fiel die Leistung während des Probebetriebs aufgrund eines Turbinenausfalls auf Null.
  • Anfang März 2023 wurde berichtet, dass der Testbetrieb am 15. März wiederaufgenommen werde und der Regelbetrieb für den 17. April 2023 geplant sei

Kernkraftwerk Flamanville (Frankreich)

  • Der Baubeginn war am 3. Dezember 2007, EDF prognostizierte ursprünglich eine Fertigstellung 2012 und Baukosten in Höhe von 3,3 Milliarden Euro
  • In der Bilanz für das 1. Halbjahr 2010 schrieb EDF, der kommerzielle Betrieb werde für 2014 erwartet; die Kosten würden „ungefähr 5 Milliarden Euro“ betragen
  • Im Juli 2018 wurde die Beladung mit Brennstäben auf Ende 2019 festgesetzt. Die Kostenschätzung lag nunmehr bei 10,9 Milliarden Euro
  • Im Juli 2020 wurde ein Bericht publik, wonach sich die bis dato bekannten Gesamtkosten des Projektes von den bisher kommunizierten 12,4 Mrd. Euro um weitere 6,7 Mrd. auf dann ca. 19,1 Mrd. Euro erhöhen sollen
  • Im Dezember 2022 wurde bekannt, dass die Mehrkosten auf 10 Milliarden und die Gesamtkosten damit auf voraussichtlich 13,2 Milliarden steigen. Die Befüllung mit Brennstäben ist jetzt für das erste Quartal 2024 geplant

Kernkraftwerk Hinkley Point (England)

  • Im März 2013 erhielt Électricité de France (EDF) die Genehmigung für den Bau eines neuen Kraftwerks
  • Da der Bau aufgrund der hohen Investitionskosten wirtschaftlich nicht rentabel ist, hatte EDF als Bedingung für einen Bau staatliche Subventionen in Form eines garantierten Stromabnahmepreises verlangt, über den bis Oktober 2013 mit der Regierung verhandelt wurde. Insgesamt wird das Kraftwerk mit 100 Milliarden € durch Großbritannien subventioniert.
  • Sollten die Kernreaktoren aufgrund ausschließlich politischer Umstände abgeschaltet werden müssen, werden die Betreiber für den entgangenen Ertragsausfall durch die Regierung finanziell entschädigt.[35] EU-Energiekommissar Günther Oettinger bezeichnete die Vergütungszusagen als „sowjetisch“.
  • ... sollen die Baukosten nun mindestens 24,5 Mrd. Pfund (27,8 Mrd. Euro) betragen, die durch die EU-Kommission genehmigte Höchstsumme liegt bei 34 Mrd. Pfund (38,5 Mrd. Euro). Ursprünglich (2005) sollte ein neuer EPR dieser Leistungsklasse schlüsselfertig 3 Mrd. Euro kosten
  • Im Juli 2017 wurde bekannt, die Fertigstellung werde um mindestens 15 Monate länger dauern und das Projekt 1,6 Milliarden Pfund mehr kosten
  • Im Februar 2023 erwartete die EDF einen Fertigstellungstermin im September 2028

Dagegen war der Bau des Berliner Flughafens BER ja regelrecht ein Schnäppchen.

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Digibike  15.08.2023, 13:02

Statt in Speicher-Lösungen und Intelligente Steuerung, um Grundlasten zu reduzieren, sollte man also lieber, bei allen Entsorgungsproblemen und der bekannten Endlichkeit dieses Energieträgers, der übrigens, auch der Endlichkeit geschuldet, im Gegensatz zu erneuerbaren, die bei 3 bis 4 Cent die Kilowattstunde sind - tendenz fallend, Kernkraft forcieren, die a) bei 10 cent die Kilowattstunde - tendenz steigend sind, b) dann, als teurere, aber aber überhaupt nicht Backupfähige AKW weiter betreiben und statt dessen die, zum Spottpreis produzierenden alternativen Energiequellen abschalten, den im Gegensatz zu deinem "Backup" kann man diese abschalten. In meinem Verständnis ist ein Backup ein Medium, daß bei Bedarf, unterstützend zugeschaltet werden kann. Bekanntlich bestimmt im deutschen Strommarkt der teuerste verwendete Energieträger den Kilowattpreis. Doch, ja, beweist Kenntnis und Weitblick...

Harald Lesch könnte ich dir mal empfehlen. Der brösselt das Wissenschaftlich, Politisch neutral, nur auf Basis der Physikalischen Gegebenheiten, recht gut auf:

Kurz und knapp:

https://www.youtube.com/watch?v=KaTM7F-XVEE

Kernkraft verteufelt:

https://www.youtube.com/watch?v=qdAH4019or0

Mini-AKW´s - Rettung oder Irrtum:

https://www.youtube.com/watch?v=7SZGGnrXb1M

Könnte sich lohnen, mal die festgefahrenen Denkstrukturen beiseite zu schieben und mal Wertfrei rein schauen...

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Commodore64  15.08.2023, 23:56
@Digibike

Das ist richtig. Wirtschaftlich und Sicher schließen sich bei den meisten Dingen aus.

Es geht ja nicht darum neue AKW zu bauen sondern darum die vorhandenen nicht einfach willkürlich ab zu schalten nur um dem Abschaltens willen.

Klar muss man die irgendwann abschalten, aber erst dann wenn es Sinnvoll, also sicher ist.

Dass Atomkraft langfristig keine Zukunft hat ist klar. Alleine der Brennstoff ist begrenzt, lange kann die Welt mit AKW nicht weiter machen. Aber das bedeutet nicht, dass wir die sofort abschalten müssen bzw. sollten.

Das wäre so als wenn man plötzlich alle Autos verbieten würde. Ohne Alternativen zu schaffen kollabiert das ganze System weil die meisten nicht mehr zur Arbeit kommen können. Klar hat das bis in die 1950er ohne Autos gut funktioniert, aber jetzt eben nicht bis man alles an Autofreies Leben anpasst.

Man kann nicht einfach so alles ersatzlos streichen und glauben, dass das keine Probleme bereiten wird.

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Digibike  16.08.2023, 08:19
@Commodore64

Das ist alles gut und schön - theoretisch. Praktisch führte es zum Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg. Zu Milliarden-Klagen, weil Planungssicherheiten gebrochen wurden. Zu Verunsicherungen bei Verbrauchern - was war nicht alles letztes Jahr Prophezeit, bezüglich Black Out und Untergang. Ganz nebenbei wurde uns, aus Moskau befeuert und in bestimmten Kreisen dankbar aufgenommen und weiter geschürrt, der Erfrierungstot zu abertausenden Prophezeit (Gas...). Fakt ist, Kernkraft, wenn Sie läuft, produziert massiv Atommüll. 4 Jahre Strom = 100000 Jahre "Strahlende Zukunft". Es geht also nicht darum, daß Sie, wenn Sie schon da sind, die auch zu nutzen. Ein Auto, dessen Motor steht, produziert auch kein CO² - erst wenn der Motor gestartet wird, geht es los... Das der "Brennstoff" für AKW´s endlich ist, darüber sind wir uns ja schon mal einig. Die Preise für die Yellow Cakes steigen auch munter - wie Benzin: Abhängig, resource knapp, Nachfrage hoch =...

Die Technik hat, neben Kosten und Restrisiken, auch Massive Endlager-Probleme - nur weil wir nicht mehr leben, ist das Problem für nachfolgende Generationen in keinster Weise aus der Welt - wie übrigens auch die Ewigkeitsschuld, die wir auch bis ans Ende aller Zeiten zahlen dürfen, um dafür zu sorgen, daß niemals, aber auch wirklich nie, Grundwasser die ehemaligen Stollen flutet - wenn das passiert, bekommen wir das, wenn wir "Glück" haben, noch mit, daß Massivstes Fischsterben einsetzt - wenn wir "Pech" haben, bekommen wir es gar nicht mehr mit...

Kernkraft kann, systembedingt, kein Backup sein - sie ist sogar das Gegenteil dessen. Das führte in jüngerer Vergangenheit sogar zu der Grotesken Situation, daß wir Windkraftanlagen runter fahren mußten, die im Prinzip nahezu zum Nulltarif produzieren, den Betreiber entschädigen mußten, weil wir die AKW´s eben nicht mal eben vom Netz nehmen können und dann wieder bei Bedarf zuschalten können...

Dieses "rumgedockter" führte ja auch dazu, daß z.b. Photovoltaik vm Deutschen Markt verdrängt wurde - waren mal führend. Es wird nicht funktionieren, solange solche Dinger laufen. Warum? Weil Sie schon da sind und sicher zu jeder Zeit liefern (sicher? Frankreich hat massive Kühlprobleme aufgrund immer weiter sinkender Pegelstände und muß so drosseln oder komplett runter fahren...). Der Betreiber kauft die Yellow Cakes ein, nicht weil es Ihm spaß macht, sondern weil er damit Geld verdienen will. Und solange haben wir ja Zeit, uns alternativen zu überlegen - oder bis plötzlich wieder jemand auf die Idee kommt, ich verspreche das blaue vom Himmel und findet genug, die ihm Hinterher hecheln und schon geht es wieder los mit dem Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg... Du wirst nur in der Theorie mit so einem Szenario einen "Positiven" effekt erzielen. In der Praxis wird es alternativen Verdrängen, Erforschung von Alternativen behindern und Lähmen - weil eben gar kein Markt da ist. Es funzt doch alles... Mittlerweile ist Bewegung drin. Plötzlich gibt es alternative Ansätze. Ich vergleiche das gern mit dem Flettner Rotor. Hat ein Herr Flettner in den 20igern des letzten Jahrhunderts erfunden. Das Teil macht sich Physikalische Eigenheiten zu Nutze, die es ermöglichen, den Energiebedarf von Schiffen mal eben zu halbieren. Es fuhren in den 20igern des letzten Jahrhunderts sogar 2 Versuchsschiffe erfolgreich. Es bedurfte noch weiterer Erforschung und Optimierungen. Kennst du Schiffe damit? Vermute nein. Ich nämlich auch nicht. Nicht weil es schlecht wäre. Nicht weil es nicht funktionieren würde. Das tut es! Ein einfacher Grund: Öl war und ist zu billig! Er konnte nicht weiter entwickeln, weil er schlicht keine Geldgeber für ein Teil, daß eigentlich nur einmal den Aufbau kostet und danach kontinuierlich, durch Halbierung des Verbrauchs, einspart. Jetzt hat man der Schifffahrt "die Pistole auf die Brust gesetzt", weil Sie weg vom billigen Schweröl müssen und ebenfalls Ihre Einsparungen im CO² bringen müssen. Also MÜSSEN Sie jetzt was tun. Dringend und schnell! Und siehe da, da war doch was... 100 Jahre später - nach Zwang...! Genau so funktioniert das mit "Übergang". Das ist kein Übergang, sondern unterbewußt oder bewußt eine Konkurrenz, die weitere Forschung und Entwicklung, sogar Produktion - siehe Photovoltaik (mittlerweile gibt es erste, die sogar Regenwasser nutzen können, oder Windkraft, die durchstreifen des Windes nutzen und somit nichts bewegliches brauchen...!) behindern oder sogar verhindern und somit ins Ausland verdrängen - China produziert mittlerweile viele "Solarzellen"...!

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Für erneuerbare Energien und ein bisschen für Atomkraft

nur eine gute Mischung ist auf Dauer das Richtige, was die aktuell mit der Brechstange versuchen durch zu drücken geht nach hinten los auf lange Sicht

Zudem: es gibt neue AKW-Generation, die die aktuell für "ausgebrannt" gelteneden Brennstäbe noch nutzen können bis sie soweit ausgelaugt sind, daß sie nicht mehr in so ein "brutales" Endlager müssen zudem ist auch bei Rückrüstung der Kraftwerke nicht so verstrahlt wie aktuell.
ABER dank "Atomausstieg" haben wir hier verschissen

Für Erneuerbare Energien und gegen Atomkraft

Obwohl ich es für besser gefunden hätte, wenn Deutschland zunächst aus der Kohle und später aus der Kernkraft ausgestiegen wäre.

Aber das ist jetzt so und kann nicht mehr geändert werden.

Daran gebe ich auch nicht der aktuellen Regierung Schuld. Das hatte die Vörgängerregierung vermasselt, denn eine realistische Laufzeitenverlängerung hätte spätestens 2019 beschlossen werden müssen.

Aber hier gab es wohl massiven Widerstand. Besonders von den Ministerpräsidenten aus den kohlefördernden Bundesländern Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und NRW. Umso unverständlicher, wenn heute ausgerechnet Sachsens Ministerpräsident Kretschmer die Renaissanche der Kernenergie fordert und trotzdem gegen einen früheren Ausstieg aus der Kohle vor 2038 ist. Solche Politiker kann ich doch nicht mehr Ernst nehmen.

Nein Sorry - aber der Drops ist gelutscht. Eine Wiederbelebung der Kernkraft wird es nicht geben, weil viel zu teuer und viel zu lange Bauzeiten. Die Zukunft liegt in Erneuerbaren Energien. Und auch hier ist Deutschland längst kein Musterland sondern bestenfalls nur Mittelmaß.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – interessiere mich sehr für politsche Themen
Für erneuerbare Energien und ein bisschen für Atomkraft

Bin Schweizer und das zeigt so ziemlich unsere Lage gerade auf und ich finde sie gut. Fast alles Erneuerbar (Wenn man Wasserkraft dazu zählt) und ein Teil noch Atomkraft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung